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Das Haus Diesdonk ist ein ehemaliger Rittersitz am Niederrhein der im 19 Jahrhundert landtagsfahig war Er liegt an der Landstrasse zwischen der Stadt Geldern und deren Ortsteil Pont am westlichen Ufer der Niers Haus Diesdonk auf einer Lithografie aus den 1860er JahrenAnfang des 15 Jahrhunderts erstmals urkundlich erwahnt war das Gut im Laufe der Zeit in der Hand diverser niederrheinischer Adelsfamilien ehe es gegen Ende des 19 Jahrhunderts an die franzosische Familie Beaufort kam In den 1970er Jahren sehr stark in seiner Bausubstanz verandert ist es heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden Inhaltsverzeichnis 1 Bewohner und Besitzer 2 Baugeschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenBewohner und Besitzer BearbeitenDiesdonk wurde im Jahr 1415 erstmals urkundlich genannt als Wolter die Hertogh es an Elbert von Eyll verkaufte Der Kaufer war Sohn des auf dem benachbarten Haus Ingenray ansassigen gleichnamigen Rentmeisters des Herzogtums Geldern Da im Kaufvertrag Diesdonk ohne jeglichen Zusatz genannt wird ist offen ob bei dem Geschaft ausschliesslich Landereien den Besitzer wechselten oder ob auch Gebaude inbegriffen waren 1 Von der Familie von Eyll kam der Besitz aus bisher unbekannten Grunden an die Familie von Egeren Ebenso wenig wie die Grunde ist das genaue Datum des Besitzerwechsels bekannt fest steht jedoch dass im Jahr 1567 Loef von Egeren und seine Frau Margret Inge Haeff das Geseetz die Dyessdonck 2 durch einen Erbteilungsvertrag erhielten Dies bedeutete zugleich die erste schriftliche Erwahnung eines Gebaudes an diesem Ort 3 Erben des Loef von Egeren waren Arnold von Wyenhorst und der Rittmeister Herrmann van Keulken der 1667 als Besitzer des Gutes erschien 4 Nachdem 1695 der Hauptmann Henrich Ricwyn van Keulken als Besitzer des Guts genannt wurde diente es schon im Jahr 1724 als Wohnsitz des Gottfried Albert von Steinen und seinen zwei Tochtern Er verkaufte das Haus Diesdonk an den aus der franzosischen Stadt Meaux stammenden Generalmajor Alexandre de Beaufort aus dem Adelsgeschlecht derer von Beaufort dessen Nachkommen den Besitz bis 1839 behielten Im Jahr 1838 starb mit Julius Alexandre der letzte Besitzer Diesdonks aus der Familie Beaufort Seine Erben brachten das Gut 1839 zur offentlichen Versteigerung bei der es der Freiherr Johann Friedrich Hubert Effertz Besitzer des Gutes Hombroich bei Neuss erwarb Johanns Sohn Friedrich Hubert und dessen Frau Wilhelmine Halley richteten auf Haus Diesdonk einer Kapelle ein in der am 12 September 1881 5 erstmals eine Messe gelesen und die erst 1970 aufgelost wurde Durch die zahlreichen Umbauten am Gebaude ist sie heute vollig verschwunden 6 Die jungste der vier Tochter des Paares Elisabeth erbte nach dem Tod der Mutter 1902 den Besitz und brachte ihn in die Ehe mit ihrem Mann Walter Duesberg Der gemeinsame Sohn Otto verkaufte ihn 1970 an Willi van den Loo aus Geldern der ihn 1973 an den Burgenkonig Herbert Hillebrand weiterverausserte Der Unternehmer liess die Gebaude umbauen und vermietete sie anschliessend an das Ehepaar Muuss das dort ab Januar 1980 zwei Jahre lang einen Swingerclub betrieb Die Art der Nutzung trug Hillebrand damals harsche Kritik von der Deutschen Burgenvereinigung ein 7 Nachdem die Anlage ab September 1984 dann als Seniorenheim genutzt wurde dient sie seit den spaten 1990er Jahren wieder als Wohnhaus Baugeschichte Bearbeiten nbsp Haus Diesdonk als Vierflugelanlage auf einer Katasterkarte um 1895Das Aussehen der ersten Gebaude ist unbekannt Auf der sogenannten Tranchotkarte vom Beginn des 19 Jahrhunderts ist das Haus Diesdonk als eine dreiflugelige Anlage mit nach Osten geoffneter Hufeisenform dargestellt Dieser Komplex wurde spater durch Anbauten im Osten zu einer geschlossenen Vierflugelanlage erweitert Dendrochronologische Untersuchungen an einigen Eichenpfahlen des Pfahlrostes unter dem Nordflugel lassen darauf schliessen dass zu Beginn des 17 Jahrhunderts am nordlichen Teil des damaligen Hauses Bauarbeiten stattgefunden haben denn fur drei der Pfahle wurde das Jahr 1615 5 Jahre als Falldatum festgestellt 8 Weitere Baumassnahmen fanden wohl im 19 Jahrhundert unter der Familie Effertz statt worauf die Gestaltung der Wetterfahne des Torturms schliessen lasst 8 Zu jener Zeit prasentierte sich die Aussenfassade des Westflugels mit zwei glasernen Erkern Nach Beschadigungen im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebaude nur mangelhaft instand gesetzt Um 1970 herum wurden der Sud sowie der Osttrakt abgerissen und die verbleibenden Gebaude grundlegend umgestaltet Infolgedessen verlor Haus Diesdonk mit Ausnahme des Torturms seine Denkmaleigenschaft Beschreibung BearbeitenVon den Gebauden des fruheren Adelssitzes sind heute nur noch zwei im rechten Winkel aneinanderstossende zweigeschossige Gebaudeflugel erhalten die einen weissen Anstrich besitzen Ihre Bausubstanz stammt mehrheitlich aus dem 19 Jahrhundert Lediglich der denkmalgeschutzte Torturm des Hauses ist alteren Datums und stammt aus dem 18 Jahrhundert Der etwa 46 Meter 9 lange sowie 13 Meter 9 breite Nordflugel besitzt ein mit dunklen Dachziegeln gedecktes Kruppelwalmdach mit schmalen Gauben Er diente in fruheren Zeiten zu Wirtschaftszwecken Ihm schliesst sich am westlichen Ende nach Suden der schmalere etwa 26 Meter 9 lange und 8 Meter 9 breite Westtrakt mit Satteldach an Drei Meter 9 seiner Lange werden von dem Torbau mit seiner korbbogigen Tordurchfahrt eingenommen Der dreigeschossige Backsteinbau besitzt ein Pyramidendach mit kleiner Zwiebelhaube und abschliessender Wetterfahne welche die Initialen Friedrich Effertz und seiner Frau Cecilia Schopen sowie die Jahreszahl 1840 zeigt Der Torturm befindet sich nicht mittig in der westlichen Front des Hauses sondern bildet quasi die Verbindung vom Nord zum Sudteil des Westflugels Auf ihn fuhrt eine rund 185 Meter 9 lange fast geradlinige Alle zu die durch den kleinen westlich des Hauses liegenden Landschaftspark aus dem 19 Jahrhundert verlauft Die ubrigen Grunanlagen von denen Haus Diesdonk umgeben ist stammen aus dem 20 Jahrhundert 10 Literatur BearbeitenAlbert von Bonninghausen Haus Diesdonk und die Beauforts In Historischer Verein fur Geldern und Umgebung Hrsg Geldrischer Heimatkalender 1957 Schiffer u a Geldern Rheinberg 1956 S 33 36 Haus Diesdonk In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 10 Duncker Berlin 1867 Blatt 595 zlb de Text Stefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser entlang der Niers Geldrisches Archiv Band 11 B o s s Geldern 2011 ISBN 978 3 941559 13 4 S 411 416 Stefan Frankewitz Die Denkmaler der Stadt Geldern Geldrisches Archiv Band 6 B o s s Geldern 2001 ISBN 3 933969 12 3 S 288 290 428 Adolf Kaul Geldrische Burgen Schlosser und Herrensitze Veroffentlichungen des Historischen Vereins fur Geldern und Umgegend Band 76 Butzon und Bercker Kevelaer 1976 ISBN 3 7666 8952 5 S 32 34 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Diesdonk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Haus Diesdonk im GenWikiEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Stefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser entlang der Niers 2001 S 411 Kopie einer Abschrift des 19 Jahrhunderts im Historisch Centrum Limburg in Maastricht die sich im Stadtarchiv Geldern befindet Stefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser entlang der Niers 2001 S 412 Haus Diesdonk In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 10 Duncker Berlin 1867 Blatt 595 zlb de Text Stefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser entlang der Niers 2001 S 413 Stefan Frankewitz Die Denkmaler der Stadt Geldern 2001 S 209 stern Nr 46 1992 S 27 a b Stefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser entlang der Niers 2001 S 414 a b c d e f Angabe nach der online verfugbaren Katasterkarte Diesdonks im Geoportal der Stadt Geldern unter geoportal niederrhein de Stefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser entlang der Niers 2001 S 416 51 498958759444 6 3057392836111 Koordinaten 51 29 56 3 N 6 18 20 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Diesdonk amp oldid 234894856