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Die ursprunglichen Hauptdreiecksnetzpunkte HDNP des bayerischen Triangulationsnetzes Netz erster Ordnung sind auf der Karte des Topographischen Bureaus aus dem Jahr 1831 verzeichnet 1 Hauptdreiecksnetz Bayern 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Durchfuhrung der Messungen ab 1801 2 Hauptdreiecksnetzpunkte in Bayern um 1831 Auswahl 2 1 Benedictenwand Benediktenwand 2 2 Brennberg Schlossthurm Brennberg 2 3 Dreifaltigkeit Dreifaltigkeitsberg Rimbach 2 4 Habsberg Wallfahrtskirche auf dem Habsberg 2 5 Hohenstein 2 6 Johannbrunn Johannesbrunn 2 7 Mitbach Mittbach Isen 2 8 Ochsenkopf 2 9 Schweidenkirchen Schweitenkirchen 2 10 Teichitz Teuchatz 2 11 Wulzburg 3 Einzelnachweise 4 WeblinksDurchfuhrung der Messungen ab 1801 BearbeitenZur Erstellung einer topografischen Karte wurde am 19 Juni 1801 in Munchen ein Topographisches Bureau gegrundet Hauptaufgabe war zunachst die Messung der Basislinie Unterfohring Aufkirchen mit dem Hauptdreiecksnetz dem Sekundarnetz und der topografischen Aufnahme einzelner Gebiete 2 nbsp Holzerner VermessungsturmDer erste Schritt zur Erstellung des Dreiecksnetzes bestand darin im ganzen Land markante Punkte festzulegen und ihre Lage im Gradnetz der Erde zu bestimmen In der Regel handelte es sich bei diesen Punkten um Bergspitzen oder um Turme mit direkter Sichtverbindung zu den jeweils nachstliegenden Punkten Sie lagen zum Teil sehr weit auseinander manchmal bis zu 80 Kilometer Die Leitung des Topographischen Bureaus beauftragte den franzosischen Ingenieursgeographen Charles Rigobert Bonne mit der Auswahl der Vermessungshauptpunkte und der Messung des Dreiecksnetzes Als 1807 das sudbayerische mit dem frankischen Netz verbunden wurde ermittelte der Mathematiker und Astronom Ulrich Schiegg bei Nurnberg eine zweite Basislinie mit 13 8 Kilometer Lange anhand derer die Genauigkeit der Winkelmessungen gepruft werden konnte Ab 1808 wurde unter der Leitung von Johann Georg von Soldner das Netz mit Theodoliten aus der Munchener Werkstatte von Georg von Reichenbach erneut und mit noch hoherer Genauigkeit vermessen Die Messungen zum Hauptdreiecksnetz waren 1825 abgeschlossen Es umfasste 131 trigonometrische Punkte die 10 8 bis 88 7 Kilometer voneinander entfernt waren Sie befanden sich oft wegen der erforderlichen weiten Sicht fur die Folgemessungen auf Kirchturmen oder Bergspitzen Behinderten Walder die Sicht mussten lange Schneisen geschlagen werden oder man errichtete holzerne Beobachtungsturme von zum Teil beachtlicher Hohe 2 Hauptdreiecksnetzpunkte in Bayern um 1831 Auswahl BearbeitenDie Bezeichnung der Punkte richtet sich im Folgenden nach der Karte aus dem Jahr 1831 1 Die exakten Festpunktbeschreibungen befinden sich in der amtlichen Zusammenstellung aus dem Jahr 1956 3 Benedictenwand Benediktenwand Bearbeiten nbsp Vermessungs Pfeiler BenediktenwandDer Punkt 47 39 12 N 11 27 56 O 47 6532 11 46551 liegt mit 1801 Metern auf der hochsten Stelle der Benediktenwand Benediktenwand Signal wurde 1802 trigonometrisch bestimmt Eine Versicherung des Punktes unterblieb zunachst Die Position des HDNP an der Stelle des 1877 errichteten Gipfelkreuzes konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden Im Jahre 1949 wurde in unmittelbarer Nahe des Kreuzes ein 1 25 Meter hoher mit Betonmortel verkleideter Backsteinpfeiler errichtet der seither das neue Zentrum der Station bildet Stand 1956 Benediktbeuern Benediktenwand Festpunkt Nr 6 4 Brennberg Schlossthurm Brennberg Bearbeiten nbsp Brennberg im Jahr 1821Der Punkt 49 4 20 N 12 23 55 O 49 07234 12 39869 liegt auf 650 9 Meter Hohe unmittelbar nordlich des Ortes Brennberg auf dem Gelande der Ruine von Burg Brennberg HDNP der ersten Landesvermessung war ein viereckiger mit Holzschindeln gedeckter Turm des fruhen Thurn und Taxisschen Schlosses Durch den Einsturz des Turmes im Jahr 1890 ist der ursprungliche Vermessungspunkt verloren gegangen Bei der Erganzung des Dreiecksnetzes in den Jahren 1925 bis 1927 wurde ein neuer Hauptnetzpunkt erster Ordnung bestimmt wobei die Winkelmessungen auf einem Gerustsignal von 18 Meter Beobachtungshohe ausgefuhrt wurden Es handelt sich um einen Nahtpunkt zwischen dem Oberdonau und dem sudbayerischen Hauptdreiecksnetz Dreifaltigkeit Dreifaltigkeitsberg Rimbach Bearbeiten nbsp Dreifaltigkeitsberg Kirche Der ursprungliche HDNP Dreifaltigkeit Turm liegt bei 48 40 29 N 12 23 30 O 48 6746 12 3917 im Kirchturm auf dem 473 Meter hohen Dreifaltigkeitsberg in der Gemarkung Rimbach Gemeinde Moosthenning in Niederbayern Im Jahr 1937 wurde ein Ersatzpunkt mit der Bezeichnung Muhlhausen Vogelsang nordwestlich in 2 1 Kilometer Entfernung gewahlt Habsberg Wallfahrtskirche auf dem Habsberg Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche auf dem HabsbergDer Punkt Habsberg liegt bei 49 18 48 N 11 37 55 O 49 31329 11 63199 und war durch die Mitte der Helmstange des Kirchturms auf dem Habsberg in 38 Meter uber dem Boden dargestellt Die ersten Winkelmessungen wurden 1803 ausgefuhrt Stand 1956 Oberwiesenacker Habsberg Festpunkt Nr 63 Hohenstein Bearbeiten nbsp Burg Hohenstein in der Hersbrucker AlbDer Punkt 49 35 12 N 11 25 20 O 49 58659 11 42224 liegt auf 627 m unmittelbar sudwestlich des Dorfes Hohenstein auf der Burg Hohenstein Hohenstein Signal wurde 1809 trigonometrisch bestimmt Der Punkt wurde dargestellt durch die Spitze eines Turmchens auf der Dachmitte der Burg Hohenstein Der Instrumentenstand befand sich lotrecht darunter innerhalb des Turmchens Das Turmchen wurde im Jahr 1940 abgetragen 4 Stand 1956 Algersdorf Hohenstein Festpunkt Nr 1 Johannbrunn Johannesbrunn Bearbeiten nbsp Blick vom HDNP Johannesbrunn nach SudostenDer Punkt Johannesbrunn Pyramide liegt auf einer Anhohe von 520 Metern etwa 1 5 Kilometer nordostlich von Johannesbrunn im Landkreis Vilsbiburg bei den Koordinaten 48 29 14 N 12 28 27 O 48 48723 12 47424 Die Beobachtungen auf der Pyramide begannen im Jahr 1804 Im Jahr 2012 lag der Punkt im dichten und durch einen Zaun unzuganglichen Unterholz Stand 1956 Holsbrunn Johannesbrunn Festpunkt Nr 36 Mitbach Mittbach Isen Bearbeiten nbsp Kirchturm MittbachDer Punkt 48 9 52 N 12 1 47 O 48 16438 12 02968 liegt in der Ortschaft Mittbach auf 623 5 Meter Hohe rund 34 Kilometer ostlich von Munchen im Landkreis Wasserburg Die ersten Winkelmessungen zum Punkt Mittbach Turm erfolgten im Jahr 1803 Damals wurde unmittelbar unter der Kuppel des Turms ein Beobachtungsstand eingebaut mit vier Offnungen von etwa 30 120 Zentimetern im Turmdach HDNP war die Helmstange Fur die Europaische Gradmessung im Jahr 1904 wurde die Winkelmessung im Beobachtungsraum auf einem massiven Backsteinpfeiler durchgefuhrt Anlasslich der Bearbeitung des neuen bayerischen Hauptdreiecksnetzes wurde 1938 in die Kuppel des Turmes ein holzerner Beobachtungspfeiler eingebaut und Ort der abgeloteten Helmstange durch eine Leuchtschraube auf dem Tisch festgehalten Stand 1956 Mittbach Festpunkt Nr 53 Ochsenkopf Bearbeiten nbsp Ochsenkopf im FichtelgebirgeDer Punkt 50 1 51 N 11 48 35 O 50 03077 11 8096 liegt auf dem Gipfel des 1024 Meter hohen Ochsenkopfes im Fichtelgebirge Ochsenkopf Pyramide wurde 1850 durch ein in den Fels gehauenes Kreuz und 4 Nebenversicherungen Kreuze im Felsen versichert Zum das Zentrum bezeichnenden Kreuz wurden im Jahr 1879 noch die Buchstaben HDNP eingemeisselt Der Punkt liegt etwa 12 Meter sudlich der Sudecke der Asenturm Gaststatte Im Jahr 1876 wurde etwa 22 Meter sudostlich des HDNP bei 50 1 50 N 11 48 36 O 50 0306922 11 8098748 ein rund sechs Meter hoher Steinpfeiler fur die sachsische Triangulation und die internationale Erdmessung erbaut Nach einer Beschadigung wurde er 1927 mit einer Hohe von 4 5 Metern wieder instand gesetzt Stand 1956 Bischofsgrun Forstbezirk Ochsenkopf Festpunkt Nr 10 Schweidenkirchen Schweitenkirchen Bearbeiten nbsp Kirche St Johannis d Taufer in SchweitenkirchenDer Punkt Schweidenkirchen Turm bei 48 30 20 N 11 36 24 O 48 5056 11 6068 wurde erstmals 1806 in der Laterne des 31 Meter hohen Kirchturms gemessen Die Kirche St Johannis der Taufer liegt auf 533 Meter Hohe in Schweitenkirchen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Im Jahr 1906 erhielt das Kirchendach eine Hohe die die Schalloffnungen der Glockenstube des Turmes weit uberragt Winkelmessungen in der nordlichen Schalloffnung waren dadurch nicht mehr moglich Stand 1956 Schweitenkirchen Festpunkt Nr 85 Teichitz Teuchatz Bearbeiten Bei der Bezeichnung dieses bei 49 51 37 N 11 4 24 O 49 86014 11 0733 gelegenen Punktes auf der Karte 1 handelt es sich wohl um die Aussprache des Namens des naheliegenden Ortes Teuchatz in frankischer Mundart Der Punkt liegt auf 566 7 Meter Hohe auf dem Weidenberg in einer Entfernung von 1 8 Kilometern sudwestlich von Teuchatz Im Munchner Tagsblatt vom 3 Juni 1830 wurde berichtet dass am 25 Mai 1830 ein heftiger Sturm den bei Teuchatz fur trigonometrische Vermessungen errichteten Thurm umwarf 5 Im Jahr 1843 wurde der Punkt mit unterirdischen Marken versichert und 1868 mit einem HDNP Stein markiert Wegen der Unsicherheit der Lage des HDNP Steins im Vergleich zum alten Zentrum wurde der Punkt in den Jahren 1905 06 neu bestimmt wobei sich gegenuber den alten Koordinaten nur eine lineare Anderung um 12 4 Zentimeter ergab Stand 1956 Zeegendorf Weidenberg Teuchatz Festpunkt Nr 103 Wulzburg Bearbeiten nbsp Luftbild der Wulzburg 2011 Der Punkt 49 1 30 N 11 0 16 O 49 02508 11 00454 liegt auf der Wulzburg in einem ehemaligen holzernen Beobachtungsturmchen auf dem Dach der fruheren Kaserne Die Winkelmessungen begannen im Jahr 1803 Stand 1956 Weissenburg Wulzburg Festpunkt Nr 99 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Topographisches Bureau Hauptdreiecksnetz zum topografischen Atlas des Konigreichs Bayern 1831 Bayerische Staatsbibliothek Mapp XI 57ge Munchen Bezugsmoglichkeit fur Karte in hoher Auflosung a b Max Seeberger Frank Holl Haus der Bayerischen Geschichte Hrsg Wie Bayern vermessen wurde Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur Band 26 2001 ISBN 3 927233 77 3 Bayerisches Landesvermessungsamt Hrsg Das bayerische Landesvermessungswerk Heft 6 Das neue bayerische Hauptdreiecksnetz Teil I Koordinatenverzeichnis Munchen 1956 a b Bayerisches Landesvermessungsamt Hrsg Das bayerische Landesvermessungswerk Heft 6 Das neue bayerische Hauptdreiecksnetz Teil III Festpunktbeschreibungen Munchen 1956 Mitteilung im Munchner Tagsblatt Nr 151 vom 30 Juni 1830Weblinks BearbeitenVermessungshistorische Ausstellung im Landesamt fur Vermessung und Geoinformation nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptdreiecksnetzpunkte in Bayern amp oldid 231635965