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Harzsauren oder Resinosauren fruher auch Resinolsauren ist die Bezeichnung fur eine stark heterogene Gruppe von Carbonsauren die die Hauptbestandteile der naturlichen Harze bilden Ihre Salze nennt man Harzseifen oder auch Resinate Sie basieren abhangig von der Rohstoffquelle haufig auf Terpenen es kommen aber auch aromatische Carbonsauren vor Sie werden in den Pflanzen in speziellen Strukturen produziert und gespeichert und zahlen zu den sekundaren Naturstoffen Harzsauren haben vielfaltige Funktionen in den Pflanzen unter anderem als Schutz gegen Schadlinge mechanische Schaden und klimatische Schwankungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen und Biosynthese 2 Eigenschaften 3 Einteilung 3 1 Diterpene 3 2 Triterpene 3 3 Sonstige 4 Verwendung 5 LiteraturVorkommen und Biosynthese BearbeitenIn unseren Breiten kommen Harzsauren vor allem in Coniferenharzen vor und gehoren zur Gruppe der Diterpene Kiefern enthalten zahlreiche von Parenchymgewebe umgebene radiale und vertikale Kanale die das Holz durchziehen und in denen sich das Harz sammelt Dabei sammelt sich das Harz im Laufe der Zeit vermehrt im Kernholz und im Splintholz bei ersterem vermehrt im unteren Teil des Stammes wahrend die Harzmenge im Splintholz mit der Hohe des Baumes zunimmt 1 Triterpenharzsauren kommen zum Beispiel in Elemi Dammar und Mastix aromatische Sauren in Tolubalsam und Weihrauch vor Harzsauren werden an verschiedenen Orten innerhalb der Pflanze synthetisiert sowie gespeichert und bei Bedarf uber Kanale nach aussen transportiert Ihre Biosynthese ist Teil des sekundaren Stoffwechsels der Pflanzen wobei es zwei verschiedene Synthesewege gibt Terpene werden uber den Mevalonatweg im endoplasmatischen Retikulum und den MEP Weg in den Plastiden synthetisiert 2 aromatische Harzsauren uber den Shikimisaureweg Eigenschaften BearbeitenHarzsauren haben alicyclische Strukturen und tragen neben der Carboxygruppe oft noch andere funktionellen Gruppen wie Hydroxy Keto Aldehydgruppen oder Carbonsaureester Sie sind schlecht in Wasser aber gut in unpolaren organischen Losungsmitteln wie Chloroform oder Diethylether loslich Im Harzgemisch liegen sie meist in Saureform gelegentlich aber auch als Ester vor Sie sind zum Teil sehr gut kristallisierbar und schmelzen im Bereich 130 200 C Mit Basen Natron Kalilauge Calciumhydroxid bilden sie Resinate Einteilung Bearbeiten nbsp AbietinsaureNeben den fur die Industrie bedeutenden Harzsauren der Koniferen die meist die Summenformel C20H30O2 Diterpensauren haben kommen auch Triterpensauren und Benzoe und Zimtsaurederivate vor Gemeinsam haben sie ihr Vorkommen in naturlichen Harzen und ihre Herkunft aus dem sekundaren Stoffwechsel der Pflanzen Dabei gilt im Allgemeinen dass Harzsauren unterschiedlicher botanischer Herkunft auch aus unterschiedlichen chemischen Gruppen stammen Diterpene Bearbeiten Abietane Abietinsaure Neoabietinsaure Levopimarsaure Palustrinsaure Dehydroabietinsaure Pimarane und Isopimarane Pimarsaure Sandaracopimarsaure Podocarpinsaure Labdane Copalsaure Eperuesaure Labdanolsaure Polyalthinsaure PinifolsaureTriterpene Bearbeiten nbsp UrsolsaureDammarane Dammarolsaure Tirucallane Iso Masticadienonsaure Elemolsaure Elemonsaure Oleanane Oleanonsaure Oleanolsaure Moronsaure a Boswelliasaure Ursane Ursolsaure Ursonsaure b Boswelliasaure Lupane LupeolsaureSonstige Bearbeiten Verschiedene Harze enthalten die aromatischen Sauren Zimtsaure Akaroidharz und Benzoesaure Benzoe Weihrauch Tolubalsam Perubalsam sowie die Benzyl und anderen Ester dieser Sauren Verwendung BearbeitenNatrium und Kalium Seifen der Abietinsaure entstehen als Nebenprodukte des Kraftprozesses durch die Reaktion von harzsaurehaltigem Holz mit Natriumhydroxid Es handelt sich dabei um eine gelbe gallertartige Paste Versetzt man diese mit konzentrierter Schwefelsaure entsteht Rohtallol Dieses wird weiter verarbeitet um die enthaltenen Harz und Fettsauren zu gewinnen Aus den enthaltenen Harzsauren wird unter anderem Tallharz hergestellt eine dem Kolophonium ahnliche Substanz Es wird als Emulgator bei der Herstellung von Synthesekautschuk 3 als Zusatz zu Klebstoffen fur Druckfarben Lacke und in der Bauchemie verwendet Calcium und Zinkresinate werden in Lacken Blei und Manganresinate als Sikkative verwendet 3 Literatur Bearbeiten J H Langenheim Plant Resins Chemistry Evolution Ecology and Ethnobotany Timber Press Portland and Cambridge 2003 ISBN 978 0 88192 574 6 Eberhard Breitmaier Terpene Aromen Dufte Pharmaka Pheromone Wiley VCH Weinheim 2005 ISBN 978 3 527 31498 0 a b Eintrag zu Harzseifen In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 20 Mai 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harzsauren amp oldid 230103573