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Hans Freiherr von Turckheim 27 Mai 1853 in Karlsruhe 7 Mai 1920 ebenda war deutscher Diplomat und Botaniker Sein botanisches Autorenkurzel lautet Turckh Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Quellen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenTurckheim entstammte der alten reichsritterschaftlichen Familie Turckheim aus der Ortenau Sein Vater war Hans Freiherr von Turckheim 1814 1892 ein Diplomat des Grossherzogtums Baden welcher von 1864 bis 1883 badischer Gesandter in Berlin war und sich privat als Mikropalaontologe betatigte sein Grossvater der badische Aussenminister Johann von Turckheim Turckheim studierte Rechtswissenschaften an den Universitaten in Strassburg und Berlin Sein Staatsexamen legte er 1876 ab und war daraufhin Referendar in Ellrich und in Delitzsch Ein Jahr lang diente er bei den Gardedragonern 1877 bis 1908 lebte er in Guatemala als Cafetalero Kaffeepflanzer Er war deutscher Konsul in Coban und studierte die lokale Flora 1908 kehrte er nach Karlsruhe zuruck Von 1909 bis 1910 machte er eine botanische Forschungsreise in das Hochgebirge der Dominikanischen Republik Turckheim sammelte bei Santo Domingo Barahona Azua la Vega und bei Sanchez und veroffentlichte einen Bericht uber seine Reise im Jahrgang 1911 der Allgemeinen Botanischen Zeitschrift 1 Die Untersuchung der Turckheim schen Guatemalapflanzen ubernahm 1885 John Donnell Smith 1829 1928 in Baltimore Dieser publizierte die zahlreichen neuen Arten in der in Chicago erscheinenden Botanical Gazette Eine Aufzahlung der mittelamerikanischen Arten mit den Turckheim schen stellte er aus den abgedruckten Etiketten der Pflanzen zusammen unter dem Titel Enumeratio plantarum guatemalensium necnon salvadorensium hondurensium nicaraguensium costaricensium Oquawkae Ill H N Patterson 1907 Die Turckheimschen Pflanzen erwarb John Donnell Smith der sie verteilte zusammen mit denjenigen aus den anderen zentralamerikanischen Landern wohin er zum Teil auf eigene Kosten Expeditionen ausgerustet hatte gratis in acht Exemplaren an die acht grossten botanischen Museen der Welt unter dem Titel Ex plantis Guatemalensibus necnon Salvadorensibus Hondurensibus Auch das Berliner Museum erhielt auf diese Weise 3309 Nummern darunter auch die Turckheim schen Guatemalapflanzen Auch zahlreiche Laubmoose erhielt das Berliner Museum aus den Jahren 1885 1888 von Turckheim direkt und ferner aus der Bryotheca E Levier Florenz 47 Nummern Hepaticae und 87 Musci frondosi Auch wurden viele Moosarten gesammelt was den Bryologen freute Die in der Dominikanischen Republik entdeckten neuen Gattungen die Urticaceae Sarcopilea und die Scrophulariaceae Turckheimocharis sowie die etwa 150 neuen Arten beschrieb Ignaz Urban im 7 Band seiner Symbolae Antillanae Samtliche von Turckheim von der Dominikanischen Republik mitgebrachten Pflanzen v 2501 3756 wurden von Urban in dessen Flora Domingensis dem VIII Band der Symbolae veroffentlicht Band 1 erschien 1920 1902 trat Turckheim mit Rudolf Schlechter in Kontakt um uber Orchideen zu forschen Turckheim war sehr sprachengewandt und sprach die alten Sprachen englisch franzosisch spanisch und zentralamerikanische Sprachen Im Krieg war er zur Kontrolle der Gefangenenkorrespondenz bei der Post eingesetzt dabei hatte er den Rang eines Rittmeisters Nach langerer Krankheit verstarb Hans von Turckheim am 7 Februar 1920 in Karlsruhe Sein Herbarium vermachte er dem Botanischen Museum in Berlin Ehrungen BearbeitenNach ihm benannt sind die Pflanzengattungen Tuerckheimia Dammer ex Donn Sm aus der Familie der Palmen Arecaceae Neotuerckheimia Donn Sm aus der Familie der Trompetenbaumgewachse Bignoniaceae und Tuerckheimocharis Urb aus der Familie der Braunwurzgewachse Scrophulariaceae 2 Quellen BearbeitenJohann Andreas Kneucker Hans Freiherr von Turckheim In Allgemeine Botanische Zeitschrift fur Systematik Floristik Pflanzengeographie etc G Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag Karlsruhe 1922 S 33 36 Digitalisat 24 25 Jahrgang 1918 1919 No 9 12 Einzelnachweise Bearbeiten Hans von Turckheim Botanische Forschungsreise in Santo Domingo in den Jahren 1909 und 1910 In Allgemeinen Botanischen Zeitschrift XVII Jahrgang 1911 Heft 8 S 101 106 und Heft 9 S 129 135 im Internet Archive Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Hans von Turckheim Botaniker beim IPNIPersonendatenNAME Turckheim Hans vonALTERNATIVNAMEN Turckheim Hans Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 27 Mai 1853GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 7 Mai 1920STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans von Turckheim Botaniker amp oldid 227885822