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Hans Haustein 27 August 1894 in Berlin 12 November 1933 ebenda war ein deutscher Arzt und Wissenschaftler in der Weimarer Republik Hans Haustein 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Abraham Buschke ein Lehrer von Hans Haustein war Oberarzt am Rudolf Virchow Krankenhaus in Berlin Er starb 1943 im KZ Theresienstadt Hans Haustein studierte nach dem Abitur von 1913 bis 1918 Medizin in Freiburg im Breisgau und Berlin Er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst wurde aber aus gesundheitlichen Grunden fur nicht felddienstfahig erklart Er arbeitete anschliessend in verschiedenen Lazaretten 1918 legte er das erste Staatsexamen ab Zum Kriegsende diente er als zweiter Flugplatzarzt an der Kommandantur Johannisthal wo er am 28 Februar 1919 aus dem Kriegsdienst entlassen wurde Im Anschluss an sein praktisches Jahr wurde er als Dermatologe und Venerologe am Rudolf Virchow Krankenhaus und an der Charite in Berlin ausgebildet Seine Lehrer in den Fachgebieten der Dermatologie und Venerologie waren Abraham Buschke am Rudolf Virchow Krankenhaus sowie Georg Arndt an der Hautklinik der Charite 1920 promovierte er bei Alfred Grotjahn mit einer Arbeit uber die Sozialhygienische Betatigung der Landesversicherungsanstalten in Berlin Anschliessend erhielt er seine Approbation und wurde Assistenzarzt Bald nachdem Haustein Facharzt fur Hautkrankheiten und Geschlechtskrankheiten geworden war eroffnete er 1924 eine Arztpraxis am Kurfurstendamm Das verschaffte ihm eine entsprechende Kundschaft mit Wohlstand und hohem sozialen Status Er stand im Ruf eines Modearztes der aber auch Prostituierte betreute und sie mit Pessaren zur Empfangnisverhutung versorgte Als Facharzt war er Kollege und Konkurrent von Gottfried Benn der in der Belle Alliance Strasse heute Mehringdamm praktizierte Spatestens 1925 war er verheiratet mit Friedel Haustein die allem Anschein nach eine wissenschaftliche Ausbildung absolviert und promoviert hatte In der Bregenzer Strasse 4 in Berlin Wilmersdorf fuhrten er und seine Ehefrau Friedel ein mondanes Haus mit Salon In diesen Raumlichkeiten gaben sie rauschende Feste auf denen sich Schriftsteller Komponisten Maler und Mazene trafen Wilmersdorf hatte in der Zeit der Weimarer Republik einen starken judischen Bevolkerungsanteil Zahlreiche judische Kunstler und Schriftsteller wohnten in diesem Bezirk Haustein der fur seine intellektuelle und erotische Freizugigkeit bekannt war galt als Salonlowe Er war liiert mit einem Mannequin namens Sonja dem er sexuell horig gewesen sein soll Zu seinen engeren Freunden zahlten u a der Schriftsteller Lion Feuchtwanger der Komponist Fred Raymond und der Maler Christian Schad der ihn 1928 im Stil des magischen Realismus auch portratierte Auf diesem Bild ist auch Hausteins Geliebte Sonja als Schatten an der Wand zu sehen 1930 oder 1931 beging seine Ehefrau Friedel Suizid Portrait Dr HausteinChristian Schad 1928Ol auf Leinwand81 55 cmMuseo Thyssen Bornemisza MadridLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Haustein arbeitete auch wissenschaftlich und galt als einer der wichtigsten Experten bei der Bekampfung von Geschlechtskrankheiten Er veroffentlichte ab 1916 uber 70 Arbeiten darunter bedeutende wie Die Geschlechtskrankheiten einschliesslich der Prostitution und Die Fruhgeschichte der Syphilis Von 1921 bis 1923 war er Mitarbeiter der Zeitschrift Soziale Hygiene Fursorge und Krankenhauswesen 1925 veroffentlichte er zusammen mit seiner Frau eine wissenschaftliche Abhandlung uber die Bekampfung der Geschlechtskrankheiten in Danemark Ab 1932 leitete er die historische Sektion der Abteilung fur Genetik des Kaiser Wilhelm Instituts fur Hirnforschung in Berlin Buch Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor Haustein schlagartig seinen grossburgerlichen Status und sah sich der Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt Aufgrund seiner Tatigkeit fur den Verein sozialistischer Arzte entzog man ihm im Juni 1933 die kassenarztliche Zulassung Am 7 Juli 1933 wurde er zusammen mit anderen judischen und politisch missliebigen Arzten von der Gestapo verhaftet und schwer misshandelt Am 12 November 1933 totete sich Haustein im Schutzhaftlager Spandau durch Zyankali Verschiedentlich wird Haustein mit der judischen Glaubensgemeinschaft in Verbindung gebracht allerdings lassen sich keine eindeutigen Hinweise dafur finden dass er dieser Glaubensrichtung angehorte Haustein selbst gab zu Protokoll dass er einer reformierten Kirche angehore und betonte dass bereits seine Eltern und Grosseltern reformiert gewesen seien Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Hans Haustein Geschlechtskrankheiten und Prostitution in Skandinavien 1925 Hans Haustein Die Hautfarbentafel Felix von Luschans nach Davenports Methode entmischt Berlin 1916 Hans Haustein Die sozialhygienische Betatigung der Landesversicherungsanstalten dargestellt am Beispiel der Landesversicherungsanstalt der Hansestadte Leipzig 1919 Hans Haustein Friedel Haustein Die Bekampfung der Geschlechtskrankheiten in Danemark Berlin 1925 Hans Haustein Geschlechtskrankheiten und Prostitution in Skandinavien Berlin 1925 Hans Haustein Zur sexuellen Hygiene in Sowjet Russland Bonn 1926 Hans Haustein Die Geschlechtskrankheiten einschliesslich der Prostitution In Adolf Gottstein Hrsg Handbuch der Sozialen Hygiene und Gesundheitsfursorge Berlin 1926 Hans Haustein und Hugo Hecht Soziale Bedeutung Bekampfung Statistik der Geschlechtskrankheiten In Josef Jadassohn Hrsg Handbuch der Haut und Geschlechtskrankheiten Band 22 Berlin 1927 Hans Haustein Die Fruhgeschichte der Syphilis Berlin 1930 Literatur BearbeitenAnne Soll Der Neue Mann Mannerportrats von Otto Dix Christian Schad und Anton Raderscheidt 1914 1930 Wilhelm Fink Munchen 2016 ISBN 9783770558612 S 217 232 Volker Klimpel Arzte Tode Unnaturliches und gewaltsames Ableben in neun Kapiteln und einem biographischen Anhang Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2005 ISBN 9783826027697 S 18 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Haustein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von Hans Haustein in der Deutschen Nationalbibliothek Neue Zurcher Zeitung Das schwere Schicksal judischer Arzte in Berlin European Urology The portrait of Dr Hans Haustein Museo Thyssen Bornemisza Portrait of Dr HausteinNormdaten Person GND 1055427678 lobid OGND AKS VIAF 85745506 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haustein HansKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 27 August 1894GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 November 1933STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Haustein amp oldid 230985481