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Hans Geitmann 15 Januar 1902 in Magdeburg 9 Marz 1990 1 war ein deutscher Ingenieur und Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbahn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Studium Berufseinstieg 1 2 Karriere in der Reichsbahn des Dritten Reichs 1 3 Beteiligung am Holocaust 1 4 Nachkriegskarriere 1 5 Ehrungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Studium Berufseinstieg Bearbeiten Geitmann war Sohn eines hoheren Postbeamten Nach seinem Abitur im Jahre 1920 arbeitete er zunachst handwerklich 2 ab 1927 trat er hierzu in den hoheren bautechnischen Eisenbahndienst ein 3 Danach studierte er bautechnische Wissenschaften an den Technischen Hochschulen in Hannover und Stuttgart 4 2 Dem Eisenbahnwesen wandte er sich unter dem Einfluss seines Professors Carl Pirath zu 5 Geitmann legte 1931 sein Staatsexamen ab nachdem er drei Jahre im hoheren bautechnischen Eisenbahndienst tatig gewesen war In der Stellung eines Reichsbahn Baumeisters Bau Assessor trat er in den Dienst der Deutschen Reichsbahn dort als Mitarbeiter der Reichsbahndirektion Oppeln 2 Karriere in der Reichsbahn des Dritten Reichs Bearbeiten Weitere Dienststellen waren bis 1935 die Reichsbahndirektionen in Stuttgart und Konigsberg 6 1934 erfolgte Geitmanns Beforderung zum Reichsbahnrat 2 Von Februar 1935 bis Mai 1938 arbeitete Geitmann in Berlin in verschiedenen Eisenbahnabteilungen des Reichsverkehrsministeriums Im Anschluss daran leitete er das Reichsbahnbetriebsamt Essen Von Marz 1939 bis Juni 1942 war er bei verschiedenen Dienststellen in Prag Wuppertal Brussel und Bukarest tatig jeweils als Betriebs und Fahrplandezernent In den genannten nichtdeutschen Stadten galt er als Verbindungsmann zu den jeweiligen Eisenbahngesellschaften Im Juni 1942 ubernahm Geitmann die Leitung der Reichsbahndirektion Oppeln die er bis 1945 innehatte Am 1 Oktober 1942 erfolgte seine Ernennung zum Reichsbahndirektionsprasidenten 2 6 5 Beteiligung am Holocaust Bearbeiten Geitmann war als leitender Beamter fur logistische Fragen der Judenvertreibung und des Judenmords mitverantwortlich Wahrend Geitmanns Zeit in Prag wo er die Kontrolle uber die Betriebsabteilung der Bohmisch Mahrischen Bahn ausubte liefen die Judentransporte aus dem Protektorat Bohmen und Mahren ins Ghetto Theresienstadt 7 Zudem ist bekannt dass die Reichsbahndirektion Oppeln unter ihrem Prasidenten Hans Geitmann fur den Transport der oberschlesischen Juden in das KZ Auschwitz zustandig war und wohl auch fur sonstige mit der Logistik von Auschwitz Birkenau verbundene Probleme 8 Im September 1942 kam es in Auschwitz im Haus der Waffen SS unter Vorsitz von SS Obergruppenfuhrer Oswald Pohl zu einer Tagung die zur Klarung der im KL Raum in Auschwitz umstrittenen Fragen dienen sollte und an der auch Geitmann teilnahm Der sagte in der Sitzung die von der SS gewunschte Verlegung des Verschiebebahnhofs zu 9 1965 wurde Geitmann im Braunbuch der DDR anhand vorliegender Dokumente vorgeworfen mitverantwortlich gewesen zu sein fur Haftlingstransporte in das Vernichtungslager Auschwitz 10 Geitmanns Verstrickung in die Todesmaschinerie wurde nach Kriegsende nie strafrechtlich untersucht 11 Nachkriegskarriere Bearbeiten Bei der Flucht aus Oberschlesien geriet Geitmann in tschechische Gefangenschaft Nach Aufenthalt in verschiedenen Lagern und Gefangnissen wurde er im Marz 1946 in die amerikanische Besatzungszone abgeschoben 2 5 1947 trat Geitmann erneut in die Dienste der Bahn ein Im Reichsbahn Zentralamt Gottingen 2 beziehungsweise Minden 6 arbeitete er zunachst als Dezernent dann als Abteilungsprasident 1949 leitete er die Betriebsabteilung der Eisenbahndirektion Frankfurt am Main Am 1 Juli 1951 stieg er zum Vizeprasidenten der Bundesbahndirektion Frankfurt auf 1952 erfolgte seine Ernennung zum Prasidenten der Generalbetriebsleitung Sud in Stuttgart 1954 die Ernennung zum Prasidenten der Direktion Nurnberg 1957 wurde Geitmann schliesslich Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbahn 2 6 Zur Amtseinfuhrung erklarte Verkehrsminister Hans Christoph Seebohm am 13 Mai 1957 Mit Prasident Geitmann gehore dem neuen Vorstand ein in zahlreichen leitenden Stellungen bewahrter Eisenbahnfachmann und Ingenieur an 12 Geitmann blieb Vorstandsmitglied bis zu seiner Pensionierung im Mai 1967 2 Neben seiner Tatigkeit fur die Bahn war Geitmann Vorsitzender des Kuratoriums des Oberprufamtes fur die hoheren technischen Verwaltungsbeamten Frankfurt 13 Von 1958 bis 1967 gehorte er zudem dem Aufsichtsrat der Industrieverwaltungsgesellschaft IVG an 14 Ehrungen Bearbeiten Laut Braunbuch war Geitmann Trager der rumanischen Medaille Kreuzzug gegen den Kommunismus sowie des Kriegsverdienstkreuzes I und II Klasse 10 In Anerkennung seiner technisch wissenschaftlichen Leistungen im Eisenbahnwesen sowie beim Bau und beim Betrieb von Eisenbahnen verlieh ihm die Technische Universitat Braunschweig 1961 die Wurde eines Dr Ing e h 2 13 1967 erhielt Geitmann das Offizierskreuz der franzosischen Ehrenlegion 15 Literatur BearbeitenDr Ing E h Dipl Ing Hans Geitmann gestorben in Die Bundesbahn Zeitschrift fur aktuelle Verkehrsfragen Jg 66 1990 Heft 5 Mai S 518 Weblinks BearbeitenFoto von Geitmann aus dem Jahr 1957Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Claassen Thomas Schroder Wolfgang Stoffels u a Eisenbahneralltag heute Dokumentationen zu den deutschen Bahnen Purgen 2000 S 90 Die Eisenbahnszene gestern heute 6 a b c d e f g h i j Dr Ing E h Dipl Ing Hans Geitmann gestorben in Die Bundesbahn Jg 66 1990 Heft 5 S 518 Der Vorstand der DB In MR Friedrich Ossig Hrsg DB Report 65 Hestra Verlag Hernichel amp Dr Strauss Darmstadt 1965 S 13 The Railway Gazette 107 1957 Ausgabe v 19 Juli 1957 S 78 a b c Dr Ing Hans Geitmann zum 60 Geburtstag In ETR 11 1962 Heft 1 S 56 a b c d Kurzvita Geitmann Hans In Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung abgerufen am 15 Marz 2013 Alfred Gottwaldt Die Deutsche Reichsbahn und Theresienstadt In Theresienstadter Studien und Dokumente 12 2005 S 63 110 hier S 69 Gotz Aly Die vielfachen Tatbeitrage zum Mord an den europaischen Juden Diesseits von Hitler und der SS Zum sechzigsten Mal jahrt sich am 20 Januar der Tag an dem die Wannsee Konferenz stattfand in Frankfurter Allgemeine Zeitung 15 Januar 2002 S 49 Niels Gutschow Ordnungswahn Architekten planen im eingedeutschten Osten 1939 1945 Basel 2001 S 95 a b Norbert Podewin Hrsg Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in West Berlin Staat Wirtschaft Verwaltung Armee Justiz Wissenschaft Edition Ost Berlin 2002 Reprint ISBN 3 360 01033 7 S 363 Sybille Steinbacher Musterstadt Auschwitz Germanisierungspolitik und Judenmord in Ostoberschlesien Munchen 1999 S 285 Bulletin des Presse und Informationsamtes der Bundesregierung Nr 94 1957 S 848 a b Universitatsarchiv der Technischen Universitat Braunschweig Bestand B2 Akten der Ehrendoktoren Memento vom 26 Juni 2013 imInternet Archive PDF 214 kB Braunschweig Juni 2010 S 7 Barbara Hopmann Von der Montan zur Industrieverwaltungsgesellschaft IVG 1916 1951 Franz Steiner Stuttgart 1996 ISBN 978 3 515 06993 9 S 313 Glasers Annalen 91 1967 Heft 6 S 192 Normdaten Person GND 1029774293 lobid OGND AKS LCCN no2008068932 VIAF 14580262 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geitmann HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieur und Vorstand der Deutschen BundesbahnGEBURTSDATUM 15 Januar 1902GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 9 Marz 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Geitmann amp oldid 232985323