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Hans Jochen Tschiche 10 November 1929 in Kossa 25 Juni 2015 in Magdeburg 1 war ein Mitglied der Burgerrechtsbewegung der DDR und Politiker der Partei Bundnis 90 Die Grunen Das Grab von Hans Jochen Tschiche auf dem Westfriedhof Magdeburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Familiares 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm Jahr 1948 legte Tschiche sein Abitur in Wittenberg ab Im gleichen Jahr nahm er ein Studium der Evangelischen Theologie in West Berlin auf welches er jedoch von 1949 bis 1950 fur einen Neulehrerkurs unterbrach Aus politischen Grunden ausgeschlossen nahm er dann das Studium wieder auf wobei er sowohl in Ost als auch in West Berlin studierte Von 1956 bis 1958 war er Vikar in Hilmsen Seine Ordination erfolgte 1958 Im Dezember 1958 zog er mit seiner Frau Lieselotte geb Sperhake 1928 und seinen beiden Sohnen Wolfram 1950 und Andreas 1956 nach Messdorf DDR Er war dort bis 1960 als Hilfsprediger tatig und ubernahm 1960 die Stelle als Pfarrer die er bis 1975 bekleidete Dort wurde seine Tochter Tabea geboren 1963 1968 wandte er sich gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in die CSSR Nachdem Tschiche ab 1975 zunachst als Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen Anhalt tatig gewesen war ubernahm er 1978 in Magdeburg die Leitung der Akademie In den achtziger Jahren engagierte sich Tschiche in der Friedensbewegung der DDR und war Grundungsmitglied der Burgerbewegung Neues Forum Er vertrat das Neue Forum am Runden Tisch des Bezirks Magdeburg 1990 wurde Tschiche fur das Neue Forum in die erste frei gewahlte Volkskammer gewahlt und war Mitglied des Petitions und Finanzausschusses Nach der deutschen Wiedervereinigung war er bis Ende des Jahres 1990 Mitglied des Bundestages 1990 bis 1998 war Tschiche Fraktionsvorsitzender der Partei Bundnis 90 Die Grunen im neu geschaffenen Landtag von Sachsen Anhalt Auch hier gehorte er dem Finanzausschuss an Daruber hinaus hatte er den Vorsitz des Petitionsausschusses inne Von 1994 bis 1998 war er Altersprasident des Landtags und Mitglied des Altestenrates Er gilt als ein Vater des von 1994 bis 1998 bestehenden Magdeburger Modells einer rot grunen Minderheitsregierung unter Tolerierung durch die PDS Tschiche war Ehrenvorsitzender des Landesverbandes Sachsen Anhalt von Bundnis 90 Die Grunen Seit Mai 1999 war er Vorsitzender des Vereins Miteinander Netzwerk fur Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen Anhalt e V Ausserdem war er ebenfalls seit 2009 als Zeitzeuge der Wiedervereinigung am Zeitzeugenportal 20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit aktiv beteiligt 2 Im Februar 2012 ausserte sich Tschiche in der Wochenzeitung Der Freitag ablehnend zur anstehenden Wahl von Joachim Gauck in das Amt des Bundesprasidenten Gauck habe sich bei einer Preisverleihung mit den Geschwistern Scholl vergleichen lassen und wurde noch nicht einmal schamrot Er habe niemals zur DDR Opposition gehort deren Akteure man im heutigen Sprachgebrauch Burgerrechtler nenne Er verliess laut Tschiche erst Ende 1989 die schutzenden Mauern der Kirche und reise ohne Skrupel auf dem Ticket Burgerrechtler durch die politische Landschaft 3 4 Der offentlichen Einschatzung Tschiches Gauck sei kein Burgerrechtler wird jedoch von anderer Seite widersprochen 5 6 Hans Jochen Tschiche der langere Zeit in Samswegen nordlich von Magdeburg lebte und zuletzt in Satuelle bei Haldensleben wohnte starb nach langerer Erkrankung im Juni 2015 im Alter von 85 Jahren in Magdeburg 1 Ehrungen BearbeitenTschiche war Trager des Bundesverdienstkreuzes 1 Klasse und des Nationalpreises der deutschen Nationalstiftung Schriften BearbeitenGrass Gunter Hoppner Reinhard Tschiche Hans Jochen Rotgrune Reden Steidl Verlag Gottingen 1998 ISBN 978 3 88243 596 2 Nun machen Sie man Pastorche Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 1999 ISBN 978 3 932776 90 8 Boykottnest Die Evangelische Akademie Sachsen Anhalt im Visier der DDR Staatsmacht Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2008 ISBN 978 3 89812 574 1 Literatur BearbeitenHelmut Muller Enbergs Jan Wielgohs Tschiche Hans Jochen In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Birgit Neumann Becker Stephan Bickhardt Antje Wilde Wolfram Tschiche Hrsg Aufruf zum Miteinander 30 Jahre Friedliche Revolution 2019 20 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2019 ISBN 978 3 96311 242 3 Familiares BearbeitenHans Jochen Tschiche war der Bruder von Klaus Dieter Tschiche und Vater von Wolfram Tschiche und zweier weiterer Kinder Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Jochen Tschiche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage von Hans Jochen Tschiche Jana Hensel Der Anti Gauck Interview Der Freitag 2 Marz 2012Einzelnachweise Bearbeiten a b Hans Jochen Tschiche ist tot In mz web de Mitteldeutsche Zeitung 25 Juni 2015 abgerufen am 25 Juni 2015 Hans Jochen Tschiche beim Zeitzeugenportal In zeitzeugenbuero de Abgerufen am 25 Juni 2015 Hans Jochen Tschiche Gauck ist die falsche Person In freitag de Der Freitag 22 Februar 2012 abgerufen am 25 Juni 2015 Hans Jochen Tschiche Joachim der Lokomotivfuhrer In sueddeutsche de Suddeutsche Zeitung 27 Februar 2012 abgerufen am 25 Juni 2015 Antje Sirleschtov Matthias Schlegel War Joachim Gauck ein DDR Burgerrechtler In cicero de Cicero 25 Februar 2012 abgerufen am 25 Juni 2015 Vera Lengsfeld Der Burgerrechtler als Denunziant In achgut com Die Achse des Guten 27 Februar 2012 abgerufen am 25 Juni 2015 Normdaten Person GND 120552701 lobid OGND AKS LCCN n98082134 VIAF 59918419 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschiche Hans JochenKURZBESCHREIBUNG deutscher Burgerrechtler der DDR und Politiker Bundnis 90 Die Grunen MdV MdB MdLGEBURTSDATUM 10 November 1929GEBURTSORT Kossa Sachsen Deutsches ReichSTERBEDATUM 25 Juni 2015STERBEORT Magdeburg Sachsen Anhalt Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Jochen Tschiche amp oldid 225515934