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Hans Joachim Eberhard Schlieben 26 Mai 1902 in Waldheim Deutsches Kaiserreich 14 Juni 1975 in Essen Bundesrepublik Deutschland war ein deutscher Botaniker und Pflanzensammler Er war in Ostafrika Sudafrika Madagaskar den Komoren den Seychellen und den Maskarenen tatig Sein botanisches Autorenkurzel lautet Schlieb 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dedikationsnamen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Erwerb eines Gartenbaudiploms unternahm Schlieben zwischen 1923 und 1928 Reisen in die Niederlande England Frankreich und Algerien Von 1928 und 1930 studierte er an der Gartenbauschule in Geisenheim am Rhein und erwarb ein weiteres Diplom Er setzte seine Reisen in Mittel und Sudeuropa und den Mittelmeerlandern fort und besuchte viele botanische Garten und Gartenbaueinrichtungen Sein ausgepragtes Interesse an Fotografie und Schriftstellerei fuhrte zu zahlreichen illustrierten Artikeln in Gartenzeitschriften Die Tantiemen die er dafur erhielt halfen ihm bei der Finanzierung weiterer Reisen 1930 reiste er nach Tanganjika heute Tansania um Herbarbelege fur das Botanische Museum Berlin Dahlem und mehrere europaische Herbarien zu sammeln Zwischen 1933 und 1934 verbrachte Schlieben sieben Monate am Kilimandscharo und sammelte ungefahr 1000 Pflanzenproben Mit Richard Reusch stieg er 1933 bis zum Gillmans Point und umrundete den Kibo anschliessend uber die Nordseite bis auf eine Hohe von 4500 m Schlieben bezog in seine Expeditionen Gebiete wie die Uluguru Berge das Mahenge Plateau und den Lindi Distrikt ein die botanisch nahezu unerforscht waren Die letzten Monate seines Aufenthalts in Tanganjika verbrachte er im Lindi Distrikt im Suden des Landes Im August 1935 kehrte er uber Rhodesien und Sudafrika nach Deutschland zuruck Seine Erlebnisse auf dem Kilimandscharo sind in dem Buchlein Im Banne des Kilimandscharo festgehalten das 1938 erschien Wahrend seiner funf Jahre in Tanganjika sammelte Schlieben mehr als 50 000 Pflanzenproben Der grosste Teil seiner ersten Sammlung im Herbarium Berlin Dahlem wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Jedoch blieben Duplikate seiner Sammlungen in anderen Herbarien wie Kew dem Natural History Museum Paris Brussel Genf Zurich Madrid Lissabon und anderen Instituten einschliesslich des National Herbarium in Pretoria erhalten Der vollstandigste Satz seiner tansanischen Sammlungen befindet sich in Kew Bis 1955 blieb er in Deutschland wo er mehrere Jahre am Kolonialforstinstitut in Reinbek bei Hamburg arbeitete Hier untersuchte er die Keimung und Samlingsentwicklung von Tropenbaumen und legte eine Sammlung von Holzutensilien an die er kuratierte Wahrend dieser Jahre schrieb er weiterhin Artikel und hielt Fotovortrage 1941 veroffentlichte er ein Buch uber seine Reisen in Ostafrika mit dem Titel Deutsch Ost Afrika einmal ganz anders Zusammen mit Karl Helbig schrieb er ein Buch uber Australien das auf dem Tagebuch von Ludwig Leichhardt basiert einem der ersten Forschungsreisenden in Zentralaustralien zwischen 1844 und 1847 Dieses Werk wurde 1959 unter dem Titel Schicksal im australischen Busch veroffentlicht Am 16 Dezember 1943 heiratete Schlieben die Lehrerin Klara Schulte Aus dieser Ehe gingen drei Tochter hervor 1955 wanderte er mit seiner Familie nach Sudafrika aus wo sich sein Bruder auf einer Farm in den Soutpansbergen Transvaal niedergelassen hatte Am 1 Februar 1956 wurde er zum Technischen Referenten im National Herbarium in Pretoria ernannt und hatte diese Stelle bis zum 31 Januar 1973 inne In diesen Jahren sammelte er weiterhin in seiner offiziellen Funktion vor allem im Transvaal in der Karoo im Buschmannland und in Sudwestafrika 1971 begab er sich auf eine weitere Reise nach Tansania wo er Aloe schliebenii wiederentdeckte die er zuvor im Jahr 1933 in einer abgelegenen Region der Nguru Mountains entdeckt hatte und die heute als Synonym von Aloe brachystachys betrachtet wird Von den uber 13 000 Pflanzen die Schlieben sammelte erwiesen sich ungefahr 400 als neue Arten Dedikationsnamen BearbeitenNach Schlieben sind die Gattung Schliebenia sowie uber 60 gultige Arten benannt die das Epitheton schliebenii haben darunter Coffea schliebenii Erythrina schliebenii Solanum schliebenii Cyathea schliebenii Ochna schliebenii Brachystephanus schliebenii Phyllantus schliebenii und Orthosiphon schliebenii Literatur BearbeitenOtto Albrecht Leistner Hans Joachim Schlieben collector extraordinary In Bothalia Band 12 Nr 1 10 November 1976 ISSN 2311 9284 S 133 135 doi 10 4102 abc v12i1 1387 englisch Laurence J Dorr Plant collectors in Madagascar and the Comoro Islands A biographical and bibliographical guide to individuals and groups who have collected herbarium material of algae bryophytes fungi lichens and vascular plants in Madagascar and the Comoro Islands Royal Botanic Gardens Kew 1997 ISBN 1 900347 18 0 S 434 Jan Peter Frahm Jens Eggers Lexikon deutschsprachiger Bryologen 2 Auflage Books on demand Norderstedt 2001 ISBN 3 8311 0986 9 S 460 461 Einzelnachweise Bearbeiten Schlieben Hans Joachim Eberhardt 1902 1975 In International Plant Names Index The Royal Botanic Gardens Kew Harvard University Herbaria amp Libraries and Australian National Botanic Gardens 2021 abgerufen am 14 Mai 2022 englisch Normdaten Person GND 139878777 lobid OGND AKS VIAF 102715171 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlieben Hans JoachimALTERNATIVNAMEN Schlieben Hans Joachim Eberhard vollstandiger Name Schlieben Hans Joachim EberhardtKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 26 Mai 1902GEBURTSORT Waldheim Deutsches KaiserreichSTERBEDATUM 14 Juni 1975STERBEORT Essen Bundesrepublik Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Schlieben amp oldid 230403689