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Hanns Werner Schwarze 8 Juni 1924 in Berlin 3 September 1991 ebenda war ein deutscher Rundfunkjournalist Hochschullehrer und Schriftsteller Das Grab von Hanns Werner Schwarze auf dem Evangelischen Laurentius Friedhof in Berlin Kopenick Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 RIAS Berlin 1 2 ZDF 1 3 FU Berlin 1 4 Schriftsteller 1 5 Engagements 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Video 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHanns Werner Schwarze wuchs als Sohn eines Handwerkers im Berliner Stadtbezirk Kopenick auf Nach dem Besuch der Oberschule wurde er im Jahr 1942 zum Kriegsdienst in der Wehrmacht eingezogen wo er zuletzt im Rang eines Leutnants diente RIAS Berlin Bearbeiten Nach Kriegsende entschied sich Hanns Werner Schwarze beruflich fur den Journalismus und wurde beim RIAS dem Rundfunk im amerikanischen Sektor in West Berlin tatig Bereits im Jahr 1953 wurde er Nachrichtenchef des RIAS war Leiter einer Featuresendung und politischer Kommentator 1 Er galt als einer der kalten Krieger die sich auf Ost und Westseite eine Propagandaschlacht lieferten Durch den Mauerbau am 13 August 1961 das steingewordene Versagen aller Politik musste er sich den Realitaten stellen und die eigene Phase als kalter Krieger uberwinden so sein spaterer langjahriger Kollege Joachim Jauer 2 ZDF Bearbeiten Nach dem Wechsel zum Zweiten Deutschen Fernsehen 1962 wurde Schwarze kurzzeitig Leiter der Zentralredaktion des Magazins Report ab 1963 jedoch erster Studioleiter des ZDF in Berlin Oberlandstrasse Berlin Tempelhof das er gegenuber den UFA Studios mit aufbaute 3 4 Im Jahr 1966 lief die erste 20 minutige Ausgabe der von ihm konzipierten deutschlandweit ersten Fernsehsendung zu gesamtdeutschen Themen die ZDF Sendereihe druben Der Titel der Sendung nahm den allgemeinen Sprachgebrauch auf Im Westen Deutschlands benannte man zu dieser Zeit den ostlichen deutschen Teilstaat nicht als DDR sondern dem Nachkriegsgebrauch folgend als Ostzone Zone oder eben einfach als druben nbsp NationalitatenkennzeichenDie sich daraus entwickelnde spatere ZDF Sendung Kennzeichen D wurde ab dem Tag der Erstausstrahlung dem 9 September 1971 von Schwarze geleitet und moderiert 5 Der Titel der Sendereihe Kennzeichen D ist auf das ovale weisse Nationalitatenkennzeichen fur Kraftfahrzeuge zuruckzufuhren das bis 1973 in beiden deutschen Teilstaaten ein D trug Erst ab 1 Januar 1974 ordnete die Regierung der DDR fur ihr Hoheitsgebiet eine Anderung zu DDR an um auch auf diese Weise ihre Eigenstaatlichkeit zu unterstreichen Die von Schwarze massgeblich konzipierte und gestaltete Sendereihe Kennzeichen D galt sowohl innerhalb des ZDF wie auch in der allgemeinen Beurteilung durch Zuschauer Politik und andere Medien im Sinne politischer Ausgewogenheit als Gegenentwurf des ZDF Magazins das Gerhard Lowenthal leitete und moderierte 6 7 8 Den Arbeitsstil Schwarzes charakterisierte Jauer als Handwerk Geradlinigkeit und ironische Distanz 1977 erhielt Schwarzes Redaktion den Deutschen Kritikerpreis Hanns Werner Schwarze wurde mehrfach offentlich von Franz Josef Strauss aufgefordert von seiner Funktion zuruckzutreten Die CDU betrachtete ihn als gesamtdeutscher Oberkritiker das Nachrichtenmagazin Der Spiegel als letzter Giftzahn und letzter Linksliberaler des ZDF 9 Innerhalb des ZDF sprach man von einer Schwarze Allergie Die Regierung der DDR hingegen warf Schwarze Revanchismus in Reinkultur vor bezeichnete ihn gar als Aggressor in Filzlatschen 10 Die Redaktion und Moderation der Sendereihe Kennzeichen D wurde von Schwarze 1982 an Joachim Jauer ubergeben Nach 25 Jahren als Studioleiter ubergab Schwarze am 1 Oktober 1988 an seinen Nachfolger Gustav Trampe 11 FU Berlin Bearbeiten Wahrend seiner Zeit als ZDF Studioleiter in Berlin war Schwarze auch Professor fur Publizistik im Fachbereich Kommunikationswissenschaften der Freien Universitat Berlin Seine Seminare fanden zum Teil in den Raumen des ZDF statt zudem ergaben sich fur seine Studenten Mitwirkungsmoglichkeiten an ZDF Produktionen Schriftsteller Bearbeiten Schwarze war ab den fruhen 1960er Jahren schriftstellerisch tatig und hat mehrere Bucher zu deutsch deutschen bzw gesamtdeutschen Fragen geschrieben Daruber hinaus beteiligte er sich in diesem Kontext an der medienpolitischen Diskussion und ausserte sich zu seiner Auffassung von Demokratieverstandnis Engagements Bearbeiten Schwarze war uber lange Jahre Prasidiumsmitglied des bundesdeutschen P E N Zentrums und bemuhte sich zusammen mit Ingeborg Drewitz um eine Verstandigung mit dem P E N Zentrum der DDR 12 Auszeichnungen BearbeitenFur die Regie von druben bekam Schwarze 1971 beim Adolf Grimme Preis eine besondere Ehrung Im Kontext seiner redaktionellen und zeitweise leitenden Tatigkeit fur die Redaktion der ZDF Sendereihe Kennzeichen D erhielt Schwarze zusammen mit seinem Kollegenkreis den Deutschen Kritikerpreis 1977 und den Gustav Heinemann Burgerpreis fur Verdienste um Freiheit und Gerechtigkeit 1978 Schriften BearbeitenArgernis oder Bindeglied Was geht Berlin die anderen an Rautenberg 1961 Deutsche in fremder Hand Streiflichter aus Mitteldeutschland Rautenberg 1961 Zs mit Sebastian Haffner u a Die Deutschlandfrage nach dem 13 August 1961 Referate des 12 Barsinghausener Gespraches vom 6 bis 8 Oktober 1961 Ein Tagungsbericht Rautenberg 1962 Die DDR ist keine Zone mehr 1969 Kiepenheuer amp Witsch 1982 ISBN 3 462 00728 9 DDR Heute Kiepenheuer amp Witsch 1970 Zs mit John M Mitchell The GDR Today Life in the other Germany Wolff 1973Literatur BearbeitenVolker Herres Kennzeichen D Uber die Schwierigkeiten ein deutsch deutsches Fernsehmagazin zu machen Zollhaus 1983 Heinrich Albertz Ein radikaler Demokrat mochte ich schon sein Ein Ruckblick auf 40 Jahre Demokratie Gesprach mit Hanns Werner Schwarze Argon 1986Video BearbeitenZeugen des Jahrhunderts Heinrich Albertz im Gesprach mit Hanns Werner Schwarze VHS Video ZDF 1986Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hanns Werner Schwarze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 1442Einzelnachweise Bearbeiten Der 17 Juni 1953 und die Medien Bundeszentrale fur politische Bildung Frankfurter Rundschau 11 September 1991 Foto Ehemaliger Haupteingang des ZDF Studios Berlin Tempelhof Oberlandstrasse Aufnahme vom 24 Dezember 2005 auf webme com Foto Ehemaliges ZDF Studio Berlin Tempelhof Oberlandstrasse Aufnahme vom 24 Dezember 2005 auf webme com Auch recht In Der Spiegel Nr 37 1971 online Joachim Felix Leonhard Hans Werner Ludwig Dietrich Schwarze u a Medienwissenschaft Ein Handbuch zur Entwicklung der Medien und Kommunikationsformen de Gruyter 2002 ISBN 3 11 016676 3 S 2292 2293 Frech unterkuhlt gesamtdeutsch In Die Zeit Nr 39 1973 Kreuzpeinlich In Der Spiegel Nr 32 1980 online Fernsehen Der letzte Giftzahn des ZDF In Der Spiegel Nr 1 1980 online Haust du meinen Schwarze In Die Zeit Nr 36 1982 Hanns Werner Schwarze im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Ingeborg Drewitz und Hanns Werner Schwarze Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive PDF 35 kB auf stiftung aufarbeitung deNormdaten Person GND 1032833955 lobid OGND AKS VIAF 69449056 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarze Hanns WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 8 Juni 1924GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 September 1991STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanns Werner Schwarze amp oldid 227680198