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Der Hammer Grobenstadt war ein mit von Wasserkraft angetriebenen Eisenhammern arbeitender Handwerksbetrieb im gleichnamigen Ortsteil von Grobenstadt das heute ein Gemeindeteil des Marktes Moosbach im Oberpfalzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern ist 1 Die Wasserkraft der Pfreimd wurde hier seit dem 14 Jahrhundert genutzt Das heute noch bestehende Hammerhaus besitzt ein Halbwalmdach und stammt aus dem 19 Jahrhundert 1838 Mit der dazugehorenden Kapelle von 1742 ist es ein denkmalgeschutztes Ensemble in Grobenstadt Haus Nr 1 2 Ebenso wird es als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6440 0046 im Bayernatlas als archaologische Befunde im Bereich des ehem Hammerschlosses von Grobenstadt darunter die Spuren eines spatmittelalterlichen bzw fruhneuzeitlichen Eisenhammers gefuhrt Hammerhaus GrobenstadtBetriebsgebaude GrobenstadtHauskapelle des Hammers GrobenstadtLageplan des Hammers Grobenstadt auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 21 Mai 1386 uberliess Pfalzgraf Ruprecht der Jungere dem Chunrad dem Plechschmied den Hammer mit allen Zugehorungen um ein Pfund Regensburger Pfennige als jahrlichen Zins In der Oberpfalzer Hammereinigung von 1387 wird Grobenstadt als Blechhammer gefuhrt Ein Hof in Grobenstadt der am 6 Februar 1405 an Ulrich den Hechtlein verkauft wurde ging 1409 an den Hammermeister Jorgen dem Praitter Dieser kaufte auch noch die Zehentgarben auf den zwei Hofen von Grobenstadt des Gebhard Hossel von Moosbach die ein Lehen des Heinrich Treswitzer waren Am 24 August 1414 mussten Jorg Praitter Hammermeister zu Treswitz und sein Vetter Mulhaintz Hammermeister zu Grobenstadt schuldenhalber ihre Hammer an Chunraden den Peratzhauser verpfanden Der Hammer Grobenstadt wurde danach als Pfandobjekt immer wieder weitergegeben Ott der Amtmann von Nittendorf uberliess ihn am 27 Juni 1425 dem pfalzischen Landschreiber Hans Dorner Allerdings klagte gegen ihn der Jorg Praitter der noch Anspruche aus seinem fruheren Besitz geltend machte Letztlich verblieb Hans Dorner im Besitz des Hammers musste aber alle Schulden des Jorg Praitter die dieser an die Kirche Moosbach hatte tilgen Der nachste Besitzer ist Hans Aurochs Dieser verkaufte am 20 Juli 1434 den Hammer und den von Jorg Praitter erworbenen Hof an den Herzog Johann 1457 erhielt Leonhard Mendel einen Hammerbrief fur Grobenstadt von Pfalzgraf Otto 1500 hatte der Hammermeister Jakob Sindleuttner den Hammer in seinem Besitz Dieser wird allerdings 1516 als od bezeichnet Er muss aber kurz darauf wieder in Betrieb genommen worden sein denn 1524 wird hier Jakob Sider 1566 Ulrich Kopp 1578 Wolf Sindleuttner und 1593 Hans Pleyer als Besitzer genannt Ab 1581 wird Grobenstadt als Schienhammer bezeichnet Das Erz bezog er aus Amberg ab 1670 auch aus Sulzbach Obwohl berichtet wird dass der Hammer im Dreissigjahrigen Krieg durch die Mansfeldschen Truppen zerstort worden sei scheint dies nicht zu stimmen Wie aus einem Schriftwechsel hervorgeht hat der Hammerwerksbesitzer Pleyer an die bei ihm in Quartier befindlichen Offiziere ein hohes Darlehen ausgegeben worauf von der Regierung in Amberg dem Pfleger von Treswitz bedeutet wurde man solle es bei dem Darlehen belassen da die Summe dringend fur Kriegsausgaben benotigt wurde 1645 wird Bartholomaus Goringer Pflegsverwalter von Treswitz als Eigentumer des Hammers bezeichnet Er war Lehenstrager von Susanne Witwe des Friedrich Schott Die Erben des Goringer beantragten fur Grobenstadt die Landsassenfreiheit was aber nicht genehmigt wurde 1696 suchte der nachste Besitzer Wolfgang von Grafenreit erneut um die Landsassenfreiheit nach 1701 machten dies seine Bruder und 1717 die Witwe des Wolfgang von Grafenreit wieder ohne Erfolg Cecilia von Grafenreit besass 1709 den gangbaren Hammer sowie einen oden Hof zu Treswitz Am 13 Januar 1722 kaufte Nikolaus Frank den Hammer von der Witwe des Wolfgang von Grafenrieth am 24 April 1733 gab es das Gut an seinen gleichnamigen Sohn weiter Georg Adam Frank wird 1762 als Besitzer genannt 1774 kaufte Simon Winter den Hammer mit Sage und Mahlmuhle und versuchte wieder die Landsassenfreiheit zu erreichen was ihm endgultig durch Bescheid der Munchner Hofkammer nicht genehmigt wurde Von 1818 stammt ein Bericht des damaligen Besitzers Joseph von Hardt uber den Stand des Werkes Dieses war damals ein Eisenhammer ohne Schleife und Zainhammer Hier arbeiteten sechs Hammerschmiede und ein Kohlenbrenner Pro Jahr wurden 600 Zentner Eisen produziert und fur 13 Gulden pro Zentner verkauft Die Materialkosten betrugen ohne Arbeitslohne 6880 Gulden sodass sich ein Gewinn von 920 Gulden ergab nbsp Moosbach nach dem grossen Brand von 1848 im Vordergrund das Hammerhaus Grobenstadt1843 ging das Anwesen an Herrmann von Sperl Dazu gehorten das 1832 neu errichtete Eisenwerk ein Hochofen ein Zainhammer von 1830 eine Kohlenschupfe am Weiher von 1834 eine Mahlmuhle von 1839 ein Eisendrehergebaude von 1842 sowie weitere Wohn und Nebengebaude und eine Kapelle Sein Nachfolger Karl von Sperl errichtete hier 1851 ein Glasschleif und Polierwerk 3 1865 wurde zudem auch eine Eisen und Maschinenfabrik eroffnet ebenso eine Schneidsage Am 4 Mai 1883 wurde der Besitz an Maria von Sperl und ihren Brautigam Johann Rast von Etzenricht ubergeben Das Glasschleif und Polierwerk war zu Kriegsbeginn 1939 noch in Betrieb Seit 1950 wird die Wasserkraft zur Stromerzeugung verwendet Der nachste Besitzer war Hermann Rast er betrieb hier eine Landwirtschaft das Sagewerk wurde verpachtet Literatur BearbeitenSixtus Lampl Denkmaler in Bayern Ensembles Baudenkmaler Archaologische Gelandedenkmaler Band III Oberpfalz Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Munchen 1985 S 182 Marktgemeinde Moosbach Hrsg 850 Jahre Moosbach 775 Jahre Burgtreswitz 700 Jahre Pfarrei Moosbach Heimatfest vom 25 Juli bis 4 August 1997 Moosbach 1997 Siegfried Poblotzki Geschichte des Marktes Moosbach Markt Moosbach Moosbach 1982 S 207 216 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hammerhaus Grobenstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 208 Digitalisat Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Moosbach Oberpfalz PDF 336 kB Johannes Ibel Die Spiegelglasschleifen und polieren im Landkreis Neustadt an der Waldnaab einschliesslich der Stadt Weiden Ein Beitrag zur Industrie und Wirtschaftsgeschichte der nordlichen Oberpfalz eurotrans Verl Weiden in der Oberpfalz 1999 S 83 49 59734 12 40545 479 Koordinaten 49 35 50 4 N 12 24 19 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hammer Grobenstadt amp oldid 238829998