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Halloysit 7A auch Metahalloysit oder Endellit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate genauer ein Schichtsilikat Phyllosilikat mit der chemischen Zusammensetzung Al4 OH 8 Si4O10 3 Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt ausschliesslich knollige oder erdige Aggregate in weisser grauer gelblicher rotlicher grunlicher blaulicher oder braunlicher Farbe HalloysitHalloysitAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Hly 7A 1 Andere Namen Endellit Metahalloysit Pelikanit 2 Chemische Formel Al4 OH 8 Si4O10 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silicate und Germanate Schichtsilicate Phyllosilicate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Strunz 9 Aufl Dana VIII H 25 9 ED 10 71 01 01 04Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin domatisch m 4 Raumgruppe Nr Cc 3 Nr 9 Gitterparameter a 5 14 A b 8 90 A c 14 9 Ab 101 9 3 Formeleinheiten Z 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 2 5Dichte g cm3 2 55 bis 2 65 durchschnittlich 2 59Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat muscheligFarbe weiss grau gelblich rotlich grunlich blaulich braunlichStrichfarbe weissTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Wachsglanz Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenHalloysit 7A zeigt einige Parallelen mit dem Kaolinit auf Eine Unterscheidung gelingt jedoch durch eine Behandlung der Probe mit Glycerin oder Harnstoff Dabei wird das Kristallgitter aufgeweitet sodass eine Unterscheidung zwischen dem erzeugten Halloysit 10A und Kaolinit mittels der Rontgenbeugung eindeutig ist Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Halloysit bei Angleur Luttich in Belgien und beschrieben 1826 durch Pierre Berthier der das Mineral nach dem belgischen Geologen J B J Baron d Omalius d Halloy 1707 1789 benannte Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Halloysit 7A zur Abteilung der Schichtsilikate Phyllosilikate wo er zusammen mit Dickit Kaolinit und Nakrit die Kaolinitgruppe mit der System Nr VIII H 25 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Halloysit 7A ebenfalls in die Abteilung der Schichtsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der Schichtsilikate Phyllosilikate mit Kaolinitschichten zusammengesetzt aus tetraedrischen oder oktaedrischen Netzen zu finden ist wo es zusammen mit Halloysit 10A als Namensgeber die Halloysitgruppe mit der System Nr 9 ED 10 und dem weiteren Mitglied Hisingerit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Halloysit 7A in die Abteilung der Schichtsilikatminerale ein Hier ist er zusammen mit Dickit Kaolinit Nakrit Endellit und Odinit in der Kaolinitgruppe mit der System Nr 71 01 01 innerhalb der Unterabteilung Schichtsilikate Schichten von sechsgliedrigen Ringen mit 1 1 Lagen zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenHalloysit 7A bildet sich entweder durch Verwitterung vulkanischer Glaser oder durch hydrothermale Vorgange Als Bestandteil vieler Tone und Boden wird Halloysit auch zu den Tonmineralen gerechnet 5 Als seltene Mineralbildung konnte Halloysit 7A bisher Stand 2012 nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei rund 20 Fundorte als bekannt gelten 6 Seine Typlokalitat Angleur ist der bisher einzige bekannte Fundort in Belgien In Deutschland trat das Mineral bisher bei Thelenberg und In den Dellen nahe Mendig in der Eifel sowie in der Grube Kausersteimel bei Kausen im Siegerland auf Weitere Fundorte liegen unter anderem in China Indonesien Neuseeland Peru Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika 7 Kristallstruktur BearbeitenHalloysit 7A kristallisiert monoklin in der Raumgruppe Cc Raumgruppen Nr 9 Vorlage Raumgruppe 9 mit den Gitterparametern a 5 14 A b 8 90 A c 14 9 A und b 101 9 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenBernd Schwaighofer Zur Verwitterung vulkanischer Gesteine ein Beitrag zur Halloysit Genese In Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien 66 67 Band 1973 74 S 221 236 zobodat at PDF 1 6 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Halloysite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Halloysit 7A Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 5 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2008 ISBN 978 3 921656 70 9 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 676 Webmineral Halloysite englisch Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 107 Mindat Anzahl der Fundorte fur Halloysit 7A Mindat Halloysite 7A Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halloysit 7A amp oldid 230420726