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Der Huggel ist ein 225 6 m u NHN 1 hoher rund 5 km langer und 1 km breiter Hohenzug bei Hasbergen im niedersachsischen Landkreis Osnabruck und die dritthochste Erhebung des Osnabrucker Hugellandes Der Oberkarbonausbruch ist ein Teil des Ibbenburener Steinkohlenreviers HuggelDer Huggel mit von Orkan Kyrill umgeworfenen WaldflachenHohe 225 6 m u NHN 1 Lage bei Hasbergen Landkreis Osnabruck Niedersachsen DeutschlandKoordinaten 52 13 24 N 7 58 9 O 52 223333333333 7 9691666666667 225 6 Koordinaten 52 13 24 N 7 58 9 OHuggel Niedersachsen Besonderheiten Teil des Ibbenburener Steinkohlenrevieres und des Osnabrucker Hugellandes Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Erhebungen 2 Geologie 3 Historischer Bergbau auf silberhaltige Buntmetalle 3 1 Aufschlusse in den Feldern Aaron Kronprinz und Emma 4 Eisenerzbergbau 4 1 Erzgewinnung durch die Beckeroder Eisenhutte 4 2 Erzgewinnung durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein 5 Kalkabbau 6 Steinkohlenlagerstatte 7 Zeugen 8 Legenden 9 Siehe auch 10 Einzelnachweise 11 Literatur 12 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Huggel liegt im Natur und Geopark TERRA vita fruher Naturpark Nordlicher Teutoburger Wald Wiehengebirge zwischen dem nahen Teutoburger Wald im Suden und dem etwas entfernten Wiehengebirge im Norden Er befindet sich etwa 7 5 km sudsudwestlich von Osnabruck als Teil Osnabrucker Berglandes im Stadtgebiet von Georgsmarienhutte und in den Gemeindegebieten von Hagen am Teutoburger Wald und Hasbergen wobei letzteres den grossten Anteil am Hohenzug hat Der Huggel ist rund 5 km lang und im Bereich seiner hochsten Erhebung dem gleichnamigen Huggel rund 1 km breit im Rahmen seiner Nord und Sudauslaufer ist er aber noch wesentlich breiter Zum Huggelgebiet gehort unter anderem auch der Rote Berg in Hasbergen Erhebungen Bearbeiten nbsp Blick auf Heidhornberg Huggel und Heidberg von SudwestenZu den Erhebungen und deren Auslaufern des Huggels gehoren sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN 1 Huggel 225 6 m Kleiner Huggel ca 200 m Heidhornberg 180 2 m Silberberg 179 8 m Jagerberg 176 m Heidberg 165 1 m Domprobst Sundern 157 6 m Bukersberg 152 6 m Martiniberg 125 1 m Ortenbrick 120 5 m Steinbrink 118 m Roter Berg 108 m Geologie Bearbeiten nbsp Bodigestein im Huggel Hier starb der Huggelforscher Nikolaus Bodige am 16 Oktober 1926 im Alter von 67 Jahren Neben den Karbonhorsten der Ibbenburener Bergplatte bei Ibbenburen und dem Piesberg tritt der Huggel als dritte Erhebung des Oberkarbon zutage 2 Er wird im Norden von Zechstein bedeckt Im Suden sind komplizierte Verwerfungstrukturen mit Verwurfshohen von 1000 m Die Vererzung des Kalksteins der unteren Zechsteinzeit Zechsteinkalk erfolgte durch Hydrothermale Losungen Das Erzlager ist durchweg 8 bis 10 m machtig und wird vom besagten Kalk uberlagert Analysen ergaben dass der verwitterte Brauneisenstein 36 9 bis 42 3 Gewichtsprozent Eisen und der Spateisenstein 31 8 bis 35 9 Gew Eisen enthalt Der Kalk hat von 7 3 bis 14 9 Gew Eisenanteil und bis zu 2 Gew Mangan Anreicherungen von Zink und Bleierzen treten nur untergeordnet auf und fuhren Silber mit Es kommen dort Pflanzen vor die an den erhohten Schwermetallgehalt gebunden sind Die Entstehung der hydrothermalen Losungen wird im Zusammenhang mit dem Bramscher Pluton gesehen Historischer Bergbau auf silberhaltige Buntmetalle Bearbeiten nbsp Steile Wege fuhren auf die Kuppe des HuggelsBereits im Jahr 1180 2 war eine Silverkuhle dem Dompropst Osnabruck abgabepflichtig Im Jahr 1722 liess der Furstbischof Ernst August II die Schurfarbeiten auf Silbererze wieder aufnehmen Bergschreiber Paxmann aus Zellerfeld untersuchte die Erzproben die auf einen Zentner 65 Pfund Blei und 2 Lot Silber enthielten Aus dem gewonnenen Huggelsilber wurden Osnabrucker Munzen gepragt Aufschlusse in den Feldern Aaron Kronprinz und Emma Bearbeiten Zur Mitte des 19 Jahrhunderts lebte der Bergbau auf Buntmetallerze wieder auf 1860 wurden die Felder Aaron und Kronprinz konsolidiert und der neu gegrundeten Osnabrucker Zinkgesellschaft ubertragen Ein zur Forderung und Wasserlosung vorgesehener Stollen wurde 1867 am Roten Berg aufgefahren Der 56 m lange Stollen war durch funf Schachte von 5 bis 22 m Tiefe erschlossen Der Zinkgehalt des Lagers betrug 27 5 Gew Der Betrieb wurde 1873 eingestellt nachdem mit 12 bis 14 Arbeitern in der Zeche Aaron 844 t und in der Zeche Kronprinz 308 t Erze gefordert wurden Eisenerzbergbau BearbeitenSagen vom Huggelschmied und von den schmiedenden Huggelzwergen lassen auf eine sehr fruhe Erzgewinnung im Huggelgebiet schliessen Dies bestatigen zahlreiche Pingen in den Hangen des Huggels Erzgewinnung durch die Beckeroder Eisenhutte Bearbeiten Ab 1852 gewann die Beckeroder Eisenhutte Eisenerz im Grubenfeld Huggel I Mit den Ankauf der Beckeroder Hutte durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein 1856 gelangte dieses Grubenfeld in Besitz des Huttenvereins Erzgewinnung durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein Bearbeiten nbsp Von den ehemaligen Tagebauen existieren zahlreiche Restlocher Alle sind so zugewachsen wie dieses am Silbersee nbsp Blick vom Kalksteinbruch auf dem Westerbecker Berg nordnordostwarts zum Huggel am HorizontZur Zeit des Aufkaufs durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein waren bereits zwei kleine Gruben in Betrieb Der Tagebau Hermine und der Tiefbau Hedwig Um die Erze billiger zur Hutte nach Georgsmarienhutte zu transportieren ist 1865 die Huggelbahn gebaut worden Die Erzforderung erhohte sich von 86 000 t in 1863 auf 133 000 t in 1872 Das Grubenwasser wurde durch den 1868 errichteten Mathildestollen abgeleitet 1870 konzentrierte man sich auf den Tiefbau eine Tiefbausohle wurde 20 m unterhalb der Stollensohle angelegt Eine zentrale Wasserhaltung ist im Augustaschacht seit 1876 in Betrieb gewesen Die Erzforderung erreichte in den 1870er Jahren ihren Hohepunkt Die Spitzenwerte waren 1873 mit 235 882 t gefordertem Erz und 1877 mit 584 Arbeitern erreicht Durch den Kauf der Ibbenburener Erzgruben ging die Belegschaft und die Forderung am Huggel zuruck Im Ersten Weltkrieg beschaftigte man noch 200 Manner und 57 Kriegsgefangene in den Gruben Im Jahr 1931 mit der Beendigung des Tiefbaus wurden noch 18 000 t Erz mit 166 Mann gefordert Lediglich im Zweiten Weltkrieg wurden nochmals Erze im Tiefbau gefordert Kalkabbau Bearbeiten nbsp Reste des fast ausgetrockneten SilberseesWahrend der Zeit des Eisenerzbergbaus und daruber hinaus wurde eisenhaltiger Zuschlagkalk abgebaut Eine 1928 erbaute Drahtseilbahn diente bis 1937 zum Kalksteintransport aus dem Steinbruch Silbersee zur Huggelbahn Nach der Einstellung der Kalkgewinnung direkt am Huggel Anfang der 1930er Jahre wurde mit einer 1937 erbauten 6 34 km langen Seilbahn bis 1967 Kalk vom Kalksteinbruch Holperdorp Lienen am Lienener Berg im Teutoburger Wald uber die Entladestation in der Nahe des Augustaschachtes mit der Huggelbahn abgefahren Eingesetzt wurde der Kalk in den Hochofen sowie in dem Zementwerk des Georgs Marien Bergwerks und Huttenvereins Es sind in der gesamten Abbauzeit rund 10 Millionen Tonnen Eisenerz und eisenhaltiger Zuschlagkalk gewonnen worden Steinkohlenlagerstatte BearbeitenDurch ein 675 m tiefes Bohrloch am Mathildaschacht wurde der Nachweis von Steinkohlenflozen am Huggel erbracht Es wurden neun Floze mit geringer Machtigkeit nachgewiesen Die Floze 6 bis 9 ergaben eine Gesamtmachtigkeit von 2 35 m reiner Kohle Plane zum Bau eines Bergwerks scheiterten In der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg griff man den Plan wieder auf und teufte den 299 12 m tiefen Sudhuggelschacht Ein Abbau unterblieb jedoch wegen der geringen Flozmachtigkeit Zeugen Bearbeiten nbsp Pumpenhaus des Augustaschachtes diente ab 1944 als Arbeitserziehungslager in dem Gegner des NS Regimes als Zwangsarbeiter gefangen gehalten wurdenErhalten sind bis heute der als Gedenkstatte eingerichtete Augustaschacht Ohrbeck sowie der Silbersee als Rest des Kalkabbaus Noch zu erkennen ist die Trasse der ehemaligen Huggelbahn Sie wurde nach Ruckbau der Gleise inzwischen zu Wanderwegen umgebaut Zudem gibt es im Huggel einen geologischen Lehrpfad mit zwei Touren unterschiedlicher Lange Zeugen sind auch die immer noch vorhandenen Gruben des Eisenerztagebaus Ausserdem sind einige Mauerreste etwa von Brechanlagen erhalten Die Natur hat sich die Gruben inzwischen zuruckerobert Sie sind mit Baumen und Strauchern bewachsen Legenden BearbeitenDer Huggel ist ein Ort der Sagen und Legenden So gibt es die Sage vom Huggelschmied der uber die Berggeister herrschte die nach Gold und Silber schurften Auch ist in den Geschichten von den Sgonaunken Zwergen die Rede die in den sogenannten Wullekeslockern lebten und ahnlich den Heinzelmannchen den Menschen in der Gegend des Huggels viel Gutes getan haben 3 Siehe auch BearbeitenListe von Schachten im Ibbenburener SteinkohlerevierEinzelnachweise Bearbeiten a b c Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b www 7grad org Huggel Altbergbau im Teutoburger Wald In 7grad org Archiviert vom Original am 10 Dezember 2018 abgerufen am 10 Dezember 2018 Infos und Fotos von erhaltenen Stollen Hasbergen Tecklenburger Familienforschung In te gen de Abgerufen am 14 Juli 2021 Literatur BearbeitenFriedrich Stockfleth Das Eisenerzvorkommen am Huggel bei Osnabruck Eine geologisch bergmannische Studie Badeker Essen 1895 Wanderkarte 1 25 000 Georgsmarienhutte Hagen a T W Hasbergen Stadt Georgsmarienhutte Gemeinde Hagen a T W Gemeinde Hasbergen Hrsg Lamkemeyer Druck Georgsmarienhutte 2006 Heinrich Borchelt Heinrich Goers neu bearbeitet von Willi Jacob Heimatkunde fur die Schulen der Stadt Osnabruck und des Landkreises Osnabruck Meinders amp Elstermann Osnabruck 1958Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Huggel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturpark TERRA vita Huggel und Silbersee Stollen In geopark terravita de Abgerufen am 14 Juli 2021 Naturpark TERRA vita Geologischer Lehrpfad Huggel In geopark terravita de Abgerufen am 14 Juli 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huggel amp oldid 235290931