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Die Schildkroten Gattung der Hockerschildkroten Graptemys die man in den Flussen der ostlichen USA findet umfasst 12 Arten die in zwei Artengruppen gegliedert werden die breitkopfigen und die schmalkopfigen Hockerschildkroten Ihre nachsten Verwandten sind die Schmuckschildkroten und die Zierschildkroten mit denen sie den Chrysemys Komplex bilden benannt nach der Gattung der Zierschildkroten Die im Brackwasser der Flussdeltas lebenden Diamantschildkroten Malaclemys hatten zusammen mit den Hockerschildkroten einen gemeinsamen Vorfahren Somit handelt es sich in der Systematik um Schwesterntaxa HockerschildkrotenSchwarzknopf Hockerschildkroten Graptemys nigrinoda SchlupflingeSystematikohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie Neuwelt Sumpfschildkroten Emydidae Unterfamilie DeirochelyinaeGattung HockerschildkrotenWissenschaftlicher NameGraptemysAgassiz 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Lebensraum 1 2 Korpergrosse 1 3 Geschlechtsunterschiede 1 4 Lebenserwartung 2 Lebensweise 2 1 Ernahrung 2 2 Fortpflanzung 3 Systematik 3 1 Breitkopfige Arten 3 2 Schmalkopfige Arten 4 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenHockerschildkroten haben eine grunliche bis schwarze Haut die mit hellgelben bis orangefarbenen Linien uberzogen ist Der olivgrune bis dunkelbraune Ruckenpanzer Carapax ist flach und entlang der Mittellinie mit einem auffalligen Kiel versehen Bei allen Arten ausser der Falschen Landkarten Hockerschildkrote Graptemys geographica ist dieser Kiel auf den ersten drei Vertebralschilden artabhangig zu mehr oder weniger prominenten Hockern geformt Auch die hinteren Rander des Ruckenpanzers sind gezackt Der Bauchpanzer Plastron ist hellgelb und weist bei einigen Arten eine dunkle Zeichnung auf Obwohl diese Gattung mehrere kleinbleibende Arten umfasst erreichen manche Hockerschildkroten eine Panzerlange von knapp 30 Zentimetern Lebensraum Bearbeiten Hockerschildkroten kommen vorwiegend in calciumreichen Flussen mit je nach Art massiger bis starker Stromung vor Die Ufer sollten mit dichter Vegetation bewachsen und unterhalb des Wasserspiegels verkrautet sein Baumstamme oder Steine mussen als Sonnenplatze aus dem Wasser herausragen da Hockerschildkroten vorzugsweise vom Wasser rundherum umgebene Stellen aufsuchen Korpergrosse Bearbeiten Die maximale Korpergrosse einiger breitkopfiger Arten betragt 30 Zentimeter Panzerlange Manche adulten Mannchen schmalkopfiger Arten hingegen wachsen auf gerade einmal 8 Zentimeter Geschlechtsunterschiede Bearbeiten Neben dem fur Schildkroten typischen primaren Geschlechtsmerkmal der unterschiedlichen Position der Kloake fallt bei Hockerschildkroten besonders die Grossendifferenz zwischen Mannchen und Weibchen auf Weibchen wachsen teilweise auf die dreifache Lange ihrer mannlichen Artgenossen Dadurch bedingt nehmen die Weibchen in ihrem Biotop uber einen Grossteil des Jahres eine gesonderte Okologische Nische ein Sie leben vorwiegend in den tiefen Bereichen in der Flussmitte wogegen Jungtiere und Mannchen die Uferzonen bewohnen Zudem ist bei Schildkrotenweibchen der Schwanz deutlich dicker als bei Mannchen Ausgewachsene Mannchen hingegen haben viel langere Krallen Lebenserwartung Bearbeiten Mangels genauerer Statistiken kann man aufgrund von Beobachtungen einzelner Tiere in Gefangenschaft davon ausgehen dass Hockerschildkroten um die 60 Jahre alt werden konnen nbsp Mississippi Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica kohnii Lebensweise BearbeitenIhre Lebensweise ahnelt der aller Schildkroten vgl dort Den Tag verbringen sie mit der Nahrungssuche und dem Sonnen zur Regulierung ihrer Korpertemperatur Sobald die Temperaturen dauerhaft unter 20 C bleiben beginnen die Tiere zu uberwintern wobei es hier zu grossen Unterschieden aufgrund der geographischen Herkunft kommt Wahrend sie im nordlichen Verbreitungsgebiet bei Temperaturen unter 10 C in eine Starre fallen bleiben sie im Suden den Winter uber gemassigt aktiv Ernahrung Bearbeiten Hockerschildkroten sind mit ihren kraftigen Kiefern oft auf den Verzehr von Schnecken spezialisiert nehmen aber sonst viele Arten von tierischer Kost auf wie beispielsweise Fische Weichtiere Insekten Vegetarische Kost erganzt ihren Speisezettel Die Nahrungsaufnahme findet ausschliesslich im Wasser statt Allerdings liess sich beobachten dass einzelne Tiere Nahrung vom Land ins Wasser zogen Fortpflanzung Bearbeiten Im Herbst und im Fruhjahr suchen sich die Mannchen und Weibchen zur Begattung auf Nach einer erfolgreichen Befruchtung bleiben die Weibchen fur mehrere Jahre fruchtbar Weichschalige Eier legen sie ab dem Fruhjahr in oft vier Gelegen pro Jahr mit jeweils artabhangig um die vier Eier Praferierte Eiablagestellen sind sonnige Uferzonen mit leicht sandigem Grund gut oberhalb der Wasseroberflache Das trachtige Weibchen sucht diese Stellen fruh morgens oder bei Einbruch der Dunkelheit zur Oviposition Eiablage auf Dort grabt sie eine flaschenformige Grube die sie nach der Eiablage sorgfaltig verschliesst so dass sie von der Umgebung nicht mehr zu unterscheiden ist Die Eier werden rund drei Monate lang inkubiert Das Geschlecht der Jungtiere ist von der Inkubationstemperatur abhangig wobei artspezifisch haufig ein Wert von uber 28 C vorwiegend Weibchen hervorbringt Systematik BearbeitenBreitkopfige Arten Bearbeiten Die breitkopfigen Hockerschildkroten wachsen grosser als die ubrigen Arten Man findet sie vorwiegend in verkrauteten ruhigen Flussabschnitten mit Gelegenheiten des Sonnenbadens auf Steinen oder Baumstammen die aus dem Wasser ragen nbsp Barbours Hockerschildkrote Graptemys barbouri SchlupflingBarbours Hockerschildkrote Graptemys barbouri Carr amp Marchand 1942 Escambia Hockerschildkrote Graptemys ernsti Lovich amp Mccoy 1992 Landkarten Hockerschildkrote auch Landkartenschildkrote Graptemys geographica Le Sueur 1817 Pascagoula Hockerschildkrote Graptemys gibbonsi Lovich amp Mccoy 1992 Ouachita Hockerschildkrote Graptemys ouachitensis Cagle 1953 Ouachita Hockerschildkrote Graptemys ouachitensis ouachitensis Cagle 1953 Sabine Hockerschildkrote Graptemys ouachitensis sabinensis Cagle 1953 manchmal auch als eigene Spezies Graptemys sabinensis aufgefasst Falsche Landkarten Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica Gray 1831 beide Unterarten sind haufig in Terrarien gehaltene Tiere Missouri Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica pseudogeographica Gray 1831 Mississippi Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica kohnii Baur 1890 Schmuck Hockerschildkrote auch Alabama Hockerschildkrote Graptemys pulchra Baur 1893 Graptemys pearlensis Ennen Lovich Kreiser Selman amp Qualls 2010Schmalkopfige Arten Bearbeiten Die schmalkopfigen Hockerschildkroten zahlen zu den kleinsten Schildkroten uberhaupt Sie bewohnen kalkreiche Flussabschnitte mit zum Teil beachtlicher Stromung Die Moglichkeit des Sonnenbadens auf Steinen oder aus dem Wasser ragenden Baumstammen muss gewahrleistet sein Die erstgenannten drei Arten haben sich nach der letzten Eiszeit aus einer Spezies entwickelt die der rezenten Pracht Hockerschildkrote ahnelte Gelbtupfen Hockerschildkrote Graptemys flavimaculata Cagle 1954 Schwarzknopf Hockerschildkrote auch Schwarzbeulen Hockerschildkrote Graptemys nigrinoda Cagle 1954 Schwarzknopf Hockerschildkrote auch Schwarzbeulen Hockerschildkrote Graptemys nigrinoda nigrinoda Cagle 1954 Delta Schwarzknopf Hockerschildkrote auch Sudliche Schwarzbeulen Hockerschildkrote Graptemys nigrinoda delticola Folkerts amp Mount 1969 Pracht Hockerschildkrote Graptemys oculifera Baur 1890 Texas Hockerschildkrote Graptemys versa Stejneger 1925 Cagles Hockerschildkrote Graptemys caglei Haynes amp Mckown 1974 nbsp o Mississippi Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica kohnii u Falsche Landkarten Hockerschildkrote bzw Missouri Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica pseudogeographica Literatur BearbeitenCarl H Ernst Jeffrey E Lovich Roger W Barbour Turtles of the United States and Canada Smithsonian Books New York 2000 ISBN 1 56098 823 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Graptemys Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Graptemys In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hockerschildkroten amp oldid 204179869