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54 513197 9 931576 Koordinaten 54 30 47 5 N 9 55 53 7 O Das Herrenhaus auf Gut Ludwigsburg die HoffassadeDas Gut Ludwigsburg dan Kohoved oder Kohoved in der Gemeinde Waabs im nordostlichen Schleswig Holstein ging aus einer Wasserburg des Mittelalters hervor Das ursprunglich als Kohoved cohovede danisch Kuhkopf bekannte Adlige Gut in der Nahe von Eckernforde geriet im 18 Jahrhundert in den Besitz des Grafen Friedrich Ludwig von Dehn Unter dem koniglichen Statthalter in Schleswig Holstein wurde das heutige barocke Herrenhaus errichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Guts 1 1 Geschichtlicher Uberblick 1 2 Gegenwart 2 Baulichkeiten 2 1 Das Herrenhaus 2 2 Hof Torhaus und Garten 3 Weblinks 4 Quellen und Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte des Guts BearbeitenGeschichtlicher Uberblick Bearbeiten Das Gut wurde im 14 Jahrhundert durch die alteingesessene Familie Sehestedt begrundet die hier eine curia also einen Wirtschaftshof und eine kleine Wasserburg errichteten Der Name Kohoved ist seit dem 15 Jahrhundert belegt Durch einen Erbgang geriet Kohoved 1564 an einen Familienzweig der Rantzau Unter Paul Rantzau der mit seiner Frau Beate geborene Sehestedt auch die so genannte Ritterburg in Eckernforde bewohnte wurde ein neues Herrenhaus anstelle der alten Wasserburg errichtet der Besitz wurde spater um die Guter Bienebek und Bothkamp vergrossert nbsp Graf Friedrich Ludwig von Dehn liess ab 1740 das heutige Herrenhaus errichtenAb dem 17 Jahrhundert anderten sich die Besitzverhaltnisse auf Kohoved mehrfach 1670 ging das Gut kurzzeitig an die Familie Ahlefeld aber schon 1672 an den Freiherren Friedrich Christian Kielman von Kielmansegg Dieser liess das Gut zu seinem Hauptwohnsitz umbauen und die Bunte Kammmer einrichten einen holzgetafelten Raum in dessen Wande 174 Miniaturgemalde eingesetzt waren die mit deutschen lateinischen niederlandischen italienischen spanischen und englischen Sinnspruche verbundene Embleme darstellen 1 1690 verkaufte Kielmansegg das Gut an die Familie Temming deren Oberhaupter als konigliche Kanzler in Kopenhagen dienten Auf die Temmings die 1722 in Konkurs gingen folgten wiederum wechselnde Besitzer bis der Besitz 1729 durch Friedrich Ludwig von Dehn erworben wurde Dieser liess ab 1740 das heutige Herrenhaus errichten Dehn wurde 1762 vom danischen Konig zum Statthalter in Schleswig Holstein ernannt 1768 verlieh er dem Gut auf dem er 1771 auch starb den neuen Namen Ludwigsburg Durch Erbgange ging Ludwigsburg spater wieder an die Ahlefeldt die hier mit verschiedenen holsteinischen und danischen Zweigen bis 1950 verblieb Der Besitz wurde anschliessend an die Erbengemeinschaft Carl verkauft deren Nachkommen das Gut heute noch bewirtschaften 2 Gegenwart Bearbeiten Der Hof und der Gartenbereich auf Gut Ludwigsburg sind fur Besucher weitgehend zuganglich Das Gut wird landwirtschaftlich betrieben dazu Pferdezucht Trakehner Araber Holsteiner und Ponys und Reitbetrieb mit einer Reithalle und Stallen fur eigene und Gastpferde Damit verbunden sind eher touristische Angebote wie Ponyreiten und Ausfahrten im Planwagen Auf Ludwigsburg werden Ferienwohnungen vermietet im Wirtschaftshof sind ein Cafe und ein Hofladen untergebracht Das Herrenhaus kann nach Voranmeldung besichtigt werden die grossen Sale werden zudem fur Feierlichkeiten vermietet Baulichkeiten BearbeitenDas Herrenhaus Bearbeiten nbsp Der erste Bau des Wasserschlosses nbsp Bunte KammerDas Herrenhaus entwickelte sich aus einer Reihe von Vorgangerbauten Auf eine Wasserburg des 14 Jahrhunderts folgte ab 1590 ein landestypisches Doppelhaus das von 1730 bis 1740 grosstenteils abgebrochen beziehungsweise zu dem heutigen Barockbau umgestaltet wurde Von dem Vorgangerbau sind noch heute die Grundmauern und das Kellergeschoss erhalten dies wird auch im Aussenbau deutlich wo an verschiedenen Stellen im Mauerwerk noch die fur die Nordische Renaissance typische Gliederung von Backsteinschichten und horizontalen Sandsteinbandern erhalten ist Ludwigsburg gehort mit zu den grossten barocken Gutshausern im einstigen Herzogtum Schleswig Das Herrenhaus von 1740 erhebt sich als grosses quaderformiges Gebaude direkt aus seinem Hausgraben Es verfugt uber vier Stockwerke zwei Voll und zwei Halbgeschosse und wird von einem machtigen Mansarddach bedeckt Das Haus ist vollstandig aus Backstein errichtet die Fassaden sind nur schlicht in barocken Formen modelliert Die Garten und die Hoffassaden sind neunachsig durchfenstert die Schmalseiten des Gebaudes vierachsig nbsp Das Herrenhaus im HausgrabenDer zweiteilige Grundriss des Herrenhauses verweist noch immer auf das Doppelhaus des 16 Jahrhunderts Entsprechend der spateren Neugestaltung des Baus sind auch die Innenraume des Herrenhauses im barocken Stil des 18 Jahrhunderts gehalten Die wandfeste Dekoration der Raume ist jedoch nicht vollstandig erhalten da ein Brand im 20 Jahrhundert vor allem in den oberen Geschosses Teile der Originalausstattung zerstorte Der grosste Raum des Gebaudes ist der im Stil des Louis seize festlich gestaltete Goldene Saal der in der Beletage mit dem angrenzenden Kleinen Saal den reprasentativen Mittelpunkt des Hauses bildet Eine Besonderheit auf Ludwigsburg ist die sogenannte Bunte Kammer deren Ausstattung noch aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts stammt Es handelt sich um einen vertafelten Raum der mit 145 kleinen Bildnissen Emblemen und Sinnspruchen geschmuckt ist Die kleinformatigen Gemalde stellen zum Teil bildlich die aufgefuhrten Zitate dar aber auch Abbildungen des alten Herrenhauses Kohoved oder des Gottorfer Neuwerkgartens sind zu finden Die Bunte Kammer ist in dieser Form in Schleswig Holstein einzigartig lediglich auf dem Gut Gaarz bei Oldenburg findet sich ein ahnlicher wenn auch schlichter gestalteter Raum Hof Torhaus und Garten Bearbeiten nbsp Das Torhaus von Gut LudwigsburgDem Herrenhaus ist in ostlicher Richtung ein grosser Wirtschaftshof vorgelagert der seine heutige Gestalt in der Mitte des 20 Jahrhunderts erhielt Der Platz war bis 1967 von dem sogenannten Krummhaus begrenzt einem grossen halbkreisformigen Bau des 18 Jahrhunderts der zusammen mit dem Herrenhaus eine grosse architektonische Einheit im Sinne des Barock bildete Das vermutlich von Johann Gottfried Rosenberg ab 1740 errichtete Haus diente als Wirtschaftsgebaude sein Abbruch erfolgte da seine Dimensionen den Erfordernissen der modernen Landwirtschaft nicht mehr genugten An seiner Stelle blieb ein runder Hofplatz zuruck auf der Flache dahinter wurden nuchterne Zweckbauten errichtet lediglich die Endpavillons blieben bestehen An das Krummhaus grenzten weitere Nebengebaude die heute die sudliche Begrenzung des Hofs bilden Das bedeutendste dieser Gebaude ist das alte Torhaus des Guts das noch aus dem 16 Jahrhundert stammt in spateren Zeiten jedoch mehrfach umgestaltet wurde Seine Feldseite wird von neun kreuzformig angeordneten Sandsteintafeln geziert die unter anderem die Wappen der Rantzaus und der Sehestedt zeigen Westlich des Herrenhauses befand sich seit dem 18 Jahrhundert ein barocker Garten Die einstmals streng nach franzosischen Vorbildern ausgerichtete Anlage wurde ab 1845 im Stil englischer Landschaftsgarten umgestaltet wobei die durch Wassergraben und barocke Alleen gebildete Grundstruktur jedoch bis in die Gegenwart erhalten blieb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Ludwigsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt Gut Ludwigsburg Literatur von und uber Gut Ludwigsburg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekQuellen und Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein Deutscher Kunstverlag Munchen 1994 ISBN 3 422 03033 6 Henning v Rumohr Schlosser und Herrenhauser im Herzogtum Schleswig neubearb von Cai Asmus v Rumohr 1987 Verlag Weidlich Wurzburg 3 Auflage ISBN 3 8035 1302 2 S 267 Hubertus Neuschaffer Schleswig Holsteins Schlosser und Herrenhauser Husum 1989 ISBN 3 88042 462 4 S 68f Hans und Doris Maresch Schleswig Holsteins Schlosser Herrenhauser und Palais Husum Verlag Husum 2006 ISBN 3 89876 278 5 Hartmut Freytag Wolfgang Harms Michael Schilling Wolfgang Carl Deert Lafrenz Gesprachskultur des Barock die Embleme der Bunten Kammer im Herrenhaus Ludwigsburg bei Eckernforde Ludwig Kiel 2001 ISBN 3 933598 29 X Deert Lafrenz Gutshofe und Herrenhauser in Schleswig Holstein Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Schleswig Holstein 2015 Michael Imhof Verlag Petersberg 2 Auflage ISBN 978 3 86568 971 9 S 353 Einzelnachweise Bearbeiten Bunte Kammer In gut ludwigsburg de Abgerufen am 15 Mai 2023 Geschichte Gut Ludwigsburg In gut ludwigsburg de 2013 abgerufen am 5 November 2013 Johann von Ahlefeld hinterliess zwei Tochter von denen die altere Ingrid von Ahlefeld im Jahre 1950 Ludwigsburg an die ungeteilte Erbengemeinschaft Carl verkaufte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Ludwigsburg amp oldid 233751694