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Gustav Wilhelm Schlesier 15 November 1810 in Dresden 12 April 1881 in Berlin war ein deutscher Journalist Publizist Schriftsteller und Beamter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachlass 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchlesier war in Dresden ein Schulfreund Richard Wagners der dort 1822 bis 1826 das Evangelische Kreuzgymnasium besuchte Ab 1830 studierte er an der juristischen Fakultat der Universitat Leipzig und lernte 1833 durch Vermittlung Wagners Robert Schumann kennen der ihn erstmals im November 1833 erwahnt 1 Zur selben Zeit machte er auch die Bekanntschaft von Heinrich Laube und war 1833 34 Mitarbeiter an der von Laube redigierten Zeitung fur die elegante Welt Zu seinem Freundeskreis gehorte daruber hinaus Karl Gutzkow 1836 genoss Schlesier in literarischen Kreisen bereits solche Anerkennung dass ihn Heinrich Heine in seiner Schrift Die romantische Schule zu den hochst ausgezeichneten Schriftstellern der jungsten Periode zahlt sowie zu den Chorfuhrern des jungen Deutschland 2 1836 wurde Schlesier an der Universitat Jena mit der Abhandlung Blicke auf die deutsche Geisteswelt zum Dr phil promoviert 3 und ubersiedelte im selben Jahr nach Stuttgart Dort befreundete er sich mit dem radikaldemokratischen Dichter Theologen und Historiker Wilhelm Zimmermann und verkehrte mit August Lewald und David Friedrich Strauss 1837 wurde er Redakteur der Zeitschrift Europa Chronik der gebildeten Welt Zu den Mitarbeitern des einflussreichen Journals das 2 500 Abonnenten hatte zahlten Georg Herwegh und Karl Gutzkow Laut Stuttgarter Adressbuch von 1839 wohnte er dort in der Tubingerstrasse 5 4 Ein wichtiges Projekt Schlesiers war die Ausgabe Schriften von Friedrich Gentz Ein Denkmal Sie erschien 1838 bis 1840 in funf Banden Durch Gustav Schwab erhielt Schlesier kurz nach dem Tode von Friedrich Holderlin wichtige Papiere aus dem Nachlass des Dichters die er sich fur eine geplante aber nicht mehr realisierte Holderlin Biographie abschrieb Am 11 Januar 1847 verlobte er sich mit einem Fraulein Mathilde Widmann aus Stuttgart 5 Im Stuttgarter Adressbuch ist Schlesier letztmals 1849 mit der Adresse Kronprinzstrasse 3 aufgefuhrt danach nicht mehr 1852 ubersiedelte Schlesier nach Berlin wo er zunachst am Enckeplatz 3 wohnte Am 23 Juli 1852 bewarb er sich bei Generalleutnant Theodor von Rochow 1794 1854 erfolglos um eine Stelle im preussischen Staatsdienst 6 Am 7 Januar 1854 folgte eine ahnliche Bewerbung bei dem preussischen Aussenminister Otto Theodor von Manteuffel 1805 1882 Mit einer Empfehlung von Alexander von Humboldt erhielt er daraufhin eine Anstellung in der Centralstelle fur Pressangelegenheiten einer verdeckt arbeitenden Zensurbehorde 7 Zur selben Zeit arbeiteten dort Theodor Fontane 1852 bis 1858 und Louis du Rieux 1854 bis 1857 8 Schlesier war dort bis 1877 tatig und wurde im folgenden Jahr mit Rucksicht auf seine geschwachte Gesundheit pensioniert Sein Jahresgehalt betrug zunachst 700 Taler und wurde ab 1 Januar 1864 auf 800 Taler erhoht Zuletzt wohnte Schlesier bei einer Auguste Schiller in der Koniggratzer Strasse 106 wo er nach langerem Leiden am 12 April 1881 Nachmittag 3 Uhr sanft entschlafen ist 9 Nachlass BearbeitenEinen grossen Teil der an Schlesier gerichteten Briefe erwarb 1903 der Literaturhistoriker Heinrich Hubert Houben und verwendete sie fur seine Studien uber das Junge Deutschland Daneben tauchten 1914 bei dem Berliner Antiquar Leo Liepmannssohn Aufzeichnungen Schlesiers auf die die heutige Staatsbibliothek zu Berlin kaufen konnte Signatur acc ms 1914 238 Es handelt sich um tagebuchartige Notizen der Jahre 1833 bis 1835 und 1849 bis 1850 sowie Briefentwurfe Werke BearbeitenFaustiana in Zeitung fur die elegante Welt Jg 33 Nr 104 vom 31 Mai 1833 S 413 415 Digitalisat Nr 105 vom 1 Juni 1833 S 418f Digitalisat Nr 106 vom 3 Juni 1833 S 421f Digitalisat Ueber den gegenwartigen Zustand der Kritik in Deutschland in Zeitung fur die elegante Welt Jg 34 Nr 1 vom 2 Januar 1834 S 1 4 Digitalisat Nr 6 vom 9 Januar 1834 S 21 Digitalisat Ludwig Tieck und das deutsche Theater in Allgemeine Theater Revue hrsg von August Lewald Jg 1 Stuttgart und Tubingen Cotta 1835 S 1 52 Digitalisat Deutsche Studien Stuttgart 1836 Oberdeutsche Staaten und Stamme Vom Standpunkte der Politik beleuchtet Stuttgart Scheible 1836 Digitalisat Friedrich von Gentz Ein Denkmal 5 Bande Mannheim 1838 1840 Erinnerungen an Wilhelm von Humboldt 2 Bande Stuttgart Kohler 1843 und 1845 Holderlin Aufzeichnungen hrsg von Hans Gerhard Steimer Weimar Bohlau 2002 ISBN 978 3 7400 1197 0 Digitalisat Literatur BearbeitenHeinrich Hubert Houben Jungdeutscher Sturm und Drang Ergebnisse und Studien Leipzig Brockhaus 1911 Digitalisat V Schaffer Friedrich List in Gustav Schlesiers Tagebuch in Reutlinger Geschichtsblatter Neue Folge 1991 S 265 ff Einzelnachweise Bearbeiten Robert Schumann Tagebucher Band 1 hrsg von Georg Eismann Leipzig 1971 S 366 Heinrich Heine Die romantische Schule Hamburg 1836 S 263 Digitalisat Steimer 2002 S 224 W F 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GustavALTERNATIVNAMEN Schlesier Gustav Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Publizist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 15 November 1810GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 12 April 1881STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Schlesier amp oldid 232256182