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Gustav Friedrich Ludwig Knak 12 Juli 1806 in Berlin 27 Juli 1878 in Dunnow Hinterpommern war ein deutscher lutherischer Theologe Erweckungsprediger Forderer des Missionsgedankens und Kirchenlieddichter Gustav Knak Fotografie Gustav Knak Holzstich in der Gartenlaube 1868 Gustav Knak als Sonnendreher oder schieber Karikatur im Kladderadatsch 1868 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Herausgeberschaften 4 Gedenktag 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGustav Knak wurde als Sohn des Justizkommissars Ludwig Knak und seiner Ehefrau Friederike Straube geboren Nach dem Tode seines Vaters 1819 lebte er bei seinem Onkel dem Propst Straube in Mittenwalde und besuchte bis 1826 das Friedrich Wilhelms Gymnasium in Berlin Von 1826 bis 1829 studierte Knak Theologie an der Friedrich Wilhelms Universitat der preussischen Hauptstadt u a bei Friedrich Schleiermacher und August Neander In Berlin unternahm er auch seine ersten dichterischen Versuche Im Jahre 1829 wurde Knak Religionslehrer an der Schola Collecta in Konigs Wusterhausen Ab 1830 arbeitete er an einer Erneuerung des Evangelischen Kirchengesangbuchs 1832 grundete er in Mittenwalde den Missionslesestunden Verein und absolvierte 1833 das Zweite Theologische Examen in Berlin In Distanzierung von Einflussen des Idealismus und von Schleiermachers Theologie wurde Knak 1834 durch die Vermittlung des Erweckungspredigers Hans Ernst von Kottwitz zum Pfarrer im hinterpommerschen Wusterwitz berufen Hier gelang ihm eine lebendige und den Glauben fordernde Arbeit und von hier aus wurde er auch Initiator von Missionsfesten zur Forderung des Missionsgedankens in der Inneren Mission und Ausseren Mission Ausserdem trat er 1848 dem Lutherischen Provinzialverein fur Pommern unter Leitung von Superintendent Carl Meinhold Cammin und Superintendent K Wilhelm Otto Naugard Hinterpommern bei Im Jahre 1850 erfolgte die Berufung Gustav Knaks an die Bethlehemskirche fur die Bohmisch lutherische Gemeinde in Berlin in der Nachfolge von Johann Evangelista Gossner In Berlin ubernahm er die Leitung zahlreicher kirchlicher Missionsvereine und arbeitete in der Berlinischen Missionsgesellschaft dem heutigen Berliner Missionswerk mit Sein pietistisch ausgerichtetes Christentum fand in Berlin teilweise starken Widerstand besonders bei den aufgeklarten Theologen auch wenn er gegen sektiererische Tendenzen in der Erweckungsbewegung streng am lutherischen Bekenntnis festhielt Knak der von einem Zeitgenossen als edle feine Erscheinung nur etwas reichlich salbungsvoll beschrieben wurde 1 bekannte sich noch 1868 offentlich zum geozentrischen Weltbild der Bibel 2 woraufhin er weithin als Sonnenschieber verspottet wurde 3 4 Als Kirchenlieddichter fand Gustav Knak jedoch in weiten Kreisen Akzeptanz Bekannt wurde seine Liedsammlung Zionsharfe 1843 und sein viel gesungenes Sterbelied Lasst mich gehn lasst mich gehn 1843 oder 1845 das um 1854 von Karl Voigtlander 1827 1858 vertont wurde Das Abschiedslied Zieht in Frieden eure Pfade fand auch Eingang in das aktuelle Evangelische Gesangbuch Nr 258 Vielleicht gehen auch die 3 und 4 Strophe des Weihnachtsliedes Es ist ein Ros entsprungen EG 30 GL 132 auf Gustav Knak zuruck wahrscheinlicher ist jedoch Friedrich Layriz nbsp Grab von Gustav Knak in Berlin KreuzbergGustav Knak weilte oft im hinterpommerschen Dunnow bei Stolpmunde an der Ostsee Hier lebte seine Tochter Maria die mit dem Pastor Karl Ernst Preuss verheiratet war Mit ihm zusammen inszenierte er Missionsfeste oder predigte unter starkem Zuspruch aus der Bevolkerung rund um Dunnow in der Dunnower Dorfkirche Anlasslich eines solchen Aufenthaltes erlag Knak am Abend des 27 Juli 1878 einem Herzschlag Beim Abschied aus Dunnow zur Uberfuhrung nach Berlin sang ihm eine grosse Zahl seiner Anhanger sein Lied Lasst mich gehn lasst mich gehn Die Beisetzung erfolgte am 1 August auf dem Berliner Friedhof der Bethlehemsgemeinde vor dem Halleschen Tor 5 Die Gittergrabanlage ist erhalten das Grabkreuz ist jedoch beschadigt 6 Gustav Knak war verheiratet mit Mathilde Wendt Pfarrerstochter aus Klein Wubiser bei Konigsberg Neumark Der Missionswissenschaftler Siegfried Knak ist sein Enkel Schriften BearbeitenSimon Johanna hast du Mich lieb Geistliche Lieder und Sonette Berlin 1829 Zionsharfe Geistliche Lieder und Sonette Zum Besten der Missionssache Berlin 1840 3 verm Aufl Wohlgemuth Berlin 1843 online bei Google Books Liebe um Liebe Eine kleine geistliche Gabe zu milden Zwecken Werder 1849 Sie sahen Niemand denn Jesum allein Predigten uber die Evangelien auf alle Sonn und Festtage des Kirchenjahres Berlin 1867 Herausgeberschaften BearbeitenEvangelische Herzensgesange von Christoph Carl Ludwig von Pfeil Zum Besten der ausseren und inneren Mission sowie der Bibelgesellschaft neu herausgegeben Bd 1 Schultze Berlin 1850 online bei Google Books Bd 2 Schultze Berlin 1853 online ebda Maiblumen Lieder einer Stillen im Lande Julie Hausmann Zum Besten der inneren und ausseren inneren Mission Bd 1 Beck Berlin 1862 4 Aufl online bei Google Books Bd 2 Beck Berlin 1866 online ebda Schneeglockchen Lieder einer Verborgenen Antonie Palleske Beck Berlin 1868 7 Gedenktag Bearbeiten27 Juli im Evangelischen Namenkalender 8 Literatur BearbeitenHermann Theodor Wangemann Gustav Knak Ein Prediger der Gerechtigkeit die vor Gott gilt Ein Lebensbild aus dem ewigen Leben und ein Spiegelbild fur das zeitliche 1879 2 verb u verm Aufl Spittler Basel 1881 online bei Munchener Digitalisierungszentrum Ein Prediger der Gerechtigkeit die vor Gott gilt In Jahrbuch fur christliche Unterhaltung 39 1880 S 36 66 online bei Munchener Digitalisierungszentrum Otto von Ranke Knak Gustav Friedrich Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 261 263 Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Teil Stettin 1912 Hugo Zunker Gustav Knak In Unser Pommerland Heft 11 12 1928 S 438 442 Knak Gustav Friedrich Ludwig mit 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Personensuche PersonendatenNAME Knak GustavALTERNATIVNAMEN Knak Gustav Friedrich Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Erweckungsprediger Forderer des Missionsgedankens und KirchenlieddichterGEBURTSDATUM 12 Juli 1806GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 Juli 1878STERBEORT Dunnow Hinterpommern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Knak Theologe amp oldid 239051480