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Gustav Adolph von Rosenkampff russisch Gustav Andreevich Rozenkampf 6 Januar 1764 oder 5 Januar 1762 in Kersel 1 16 April 1832 in Sankt Petersburg war ein Nachkomme der deutsch baltischen Adelsfamilie Riesenkampf genannt Rehekampff Er war als baltischer Landespolitiker Staatsrat und wurde 1817 gemeinsam mit seinem Neffen Karl von Rosenkampff 1793 1846 in den finnischen Freiherrenstand 2 erhoben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Russlands Finnlandpolitik 1811 1826 3 Herkunft und Familie 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Adolph wurde zunachst im hauslichen Schulunterricht erzogen und wechselte 1774 zum Privatunterricht bei Magister Friedrich Gotthilf Findeisen in Dorpat Von 1784 bis 1786 studierte er an der Universitat Leipzig und erhielt vom Hochstift Merseburg eine Prabende 1785 erhielt er eine Anstellung als Ubersetzer beim Kollegium der Auswartigen Angelegenheiten in Sankt Petersburg 1789 wurde er Kreisgerichtsassessor und 1796 Kreisrichter des Kreises Dorpat 1801 wurde er zum Kollegialassessor ernannt und wechselte 1802 nach Sankt Petersburg Es folgten 1803 die Berufung zum Hofrat und 1804 zum Kollegialrat unter gleichzeitiger Verwendung als Erster Referendar und Konferenzsekretar der Gesetzkommission 3 Zum Direktor der Rechtsschule in Sankt Petersburg wurde er 1805 ernannt und er bekleidete dieses Amt bis 1809 Danach wurde er Chef der Zivilabteilung der Gesetzkommission von 1811 bis 1826 war er Mitglied in der Kommission fur die Finnlandgeschafte 1812 wurde er zum Wirklichen Staatsrat berufen und war Mitglied des Finnland Komitees fur die Uberfuhrung Russisch Finnlands in ein Grossfurstentum Gleichzeitig war er Mitarbeiter des Staatssekretars Engel und trug dem Reichsrat die Gesetzentwurfe und Gutachten der Gesetzkommission vor Im selben Jahr wurde er in Finnland naturalisiert Zwischenzeitlich entwarf er Plane zum Zivil und Strafrecht Handelsrecht und zur Prozessordnung er bearbeitete Gesetzesentwurfe uber den Staatsdienst die schiedsrichterlichen Angelegenheiten sowie die Rekrutenerhebung Er revidierte die Bauernverordnung fur die Ostseeprovinzen und die Estlandische Bauernverordnung von 1816 4 Im Jahre 1817 wurde er zum finnlandischen Freiherren erhoben und 1818 in die Adelsmatrikel des Finnischen Ritterhauses 5 aufgenommen Auf eigenen Wunsch wurde er 1822 aus der Gesetzkommission entlassen Russlands Finnlandpolitik 1811 1826 Bearbeiten nbsp Das offizielle Wappen des Grossfurstentums verband den zweikopfigen Adler des Russischen Reiches mit dem aus schwedischer Zeit ubernommenen Lowensymbol Seit 1804 arbeitete Rosenkampff als Referent in der Kommission zur Erstellung der Gesetze Komissija sostavlenija zakonov er galt als ausgewiesener Rechtsexperte 6 1811 wurde er mit der Aufsicht uber die Umgestaltung Altfinnlands nach 1811 betraut Mit der Reorganisation des Komitees wurden ihm 1816 die Leitung entzogen und seine Befugnisse eingeschrankt 7 Als Mitglied dieses Komitees welches von 1811 bis 1826 die russische Finnlandpolitik steuerte geriet er mehrere Male mit den zaristischen Vorstellungen in Konflikt Er vertrat und forderte mehrmals die Autonomie des Grossfurstentums Finnland und bezweifelte die Ansicht dass russische Ukase in Finnland publiziert werden mussten Ein weiterer Grund zu seiner Berufung war seine Fahigkeit Gesetzestexte zu kodifizieren gleichzeitig war er ein Gegenpol zum Zarengunstling Gustav Mauritz Armfelt und dem Kodifikationschef Michail Michailowitsch Speranski In Folge dieses Zustandes blieb Rosenkampff im Komitee isoliert und seine Arbeit wurde nicht entsprechend gewurdigt Dies gipfelte in der Verweigerung einer Pension nach seinem Ausscheiden 8 Rosenkampff war ein moderner Vertreter der Rechtsschule und verwies auf den historisch nationalen Charakter des Rechts Zudem wandte er sich gegen die Verwendung von auslandischen Gesetzbuchern und favorisierte eine eigene Rechtsentwicklung Dieser Grundsatz hinderte Rosenkampff allerdings nicht daran die fremden Rechte gegebenenfalls indirekt verwerten zu konnen 9 Herkunft und Familie Bearbeiten nbsp Wappen der Adelsfamilie RosenkampffGustav Adolph v R stammte aus der deutsch baltischen Adelsfamilie Riesenkampff genannt Rehekampff die seit 1600 in Estland ansassig war Stammvater ist Jost Riesenkampff um 1606 1657 der von Estland nach Schweden ubersiedelte ihm folgte sein Sohn Johann Riesenkampff 1635 1689 der schwedischer Rittmeister war Dieser wurde 1687 in den schwedischen Adelsstand unter dem Namen von Rosenkampff erhoben Ihm folgten in mannlicher Stammfolge Johann Heinrich von Rosenkampff 1723 und Reinhold Johann von Rosenkampff um 1705 1784 Des letzteren Sohn war Kaspar Heinrich von Rosenkampff 1743 1790 der Landrat und Landmarschall war Er war der Vater von Gustav Adolf seine Mutter war Katharina von Rosenkampff eine geborene von Hagemeister 1742 1805 Gustav Adolf heiratete 1799 in Dorpat Maria Franziska de Moret de Blaramberg 10 1779 in Karlsruhe 1834 in Sankt Petersburg sie hatten keine Nachkommen Auszeichnungen Bearbeiten1802 Russischer Orden des Heiligen Wladimir 4 Klasse 1805 Russischer Orden der Heiligen Anna 2 Klasse 1810 Orden des Heiligen Wladimir 3 Klasse 1813 Russischer Orden der Heiligen Anna 1 Klasse 1819 Orden des Heiligen Wladimir 2 KlasseWeblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Rosenkampff Gustav Adolph v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Rosenkampff Gustav in der Deutschen Biographie FINLANDS RIDDARHUS Rosenkampff schwedisch Einzelnachweise Bearbeiten Gutshofe Estlands Loodi Kersel 1 Wissenswertes uber den finnischen Adel 2 Auch in Moskwa habe ich Ursache zufrieden zu sein Christian von Schlozers Privatkorrespondenz mit der Familie Akademische Lebenswelten Wissens und Kulturtransfer in Russland am Beginn des 19 Jahrhunderts Band 5 von Mainzer Beitrage zur Geschichte Osteuropas Herausgeber Alexander Kaplunovskiy Verlag LIT Verlag Munster 2014 ISBN 3 643 11816 3 Seite 45 aufgerufen am 19 September 2017 3 Im Jahre 1804 wurde in Livland eine Bauernverordnung erlassen durch die aus der Leibeigenschaft eine Gutsuntertanigkeit wurde Als dann im Jahre 1816 Estlands Ritterschaft mit volliger Aufhebung der Leibeigenschaft voranging folgten 1817 Kurland 1818 Livland diesem Beispiel A von Engelhardt Die deutschen Ostseeprovinzen Russlands Verlag BoD Books on Demand 2012 Seite 46 4 aufgerufen am 21 September 2017 FINLANDS RIDDARHUS 5 Johannes Gutenberg Universitat Mainz Arbeitsbereich Osteuropaische Geschichte 1 Ein idealisches Gesetzbuch fur Russland Rechtsexperten und die Kodifikationsprojekte in der Gesetzbuchkommission 1804 1826 Alexander Kaplunovsky aufgerufen am 19 September 2017 1 2 Vorlage Toter Link www osteuropa geschichte uni mainz de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Europa in der fruhen Neuzeit Unbekannte Quellen Aufsatze zu Entwicklung Vorstufen Grenzen und Fortwirken der Fruhneuzeit in und um Europa Band 7 von Europa in der Fruhen Neuzeit Herausgeber Erich Donnert Verlag Bohlau Verlag Koln Weimar 1997 ISBN 3 412 10702 6 Seite 904 aufgerufen am 19 September 2017 6 Finnland Studien Band 1 Reihe Geschichte Osteuropa Institut Herausgeber Edgar Hosch Verlag Otto Harrassowitz Verlag 1990 ISBN 3 447 03052 6 Seite 91 Anmerkung Nr 30 7 Martin Avenarius Fremde Traditionen des romischen Rechts Einfluss Wahrnehmung und Argument des rimskoe pravo im russischen Zarenreich des 19 Jahrhunderts Verlag Wallstein Verlag 2014 ISBN 3 8353 2659 7 Seite 181 aufgerufen am 19 September 2017 8 Marie Francoise de Moret de Blaramberg 9 Normdaten Person GND 115534415 lobid OGND AKS VIAF 10578121 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenkampff Gustav Adolph vonKURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer Adelsmann und LandespolitikerGEBURTSDATUM 5 Januar 1762 oder 6 Januar 1764GEBURTSORT KerselSTERBEDATUM 16 April 1832STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Adolph von Rosenkampff amp oldid 226318474