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Die Grube Stangenwage auch Stangenwaage war eine Eisenerz und Kupfergrube bei Donsbach Gemeinde Dillenburg im Lahn Dill Kreis Die Grube lag zwischen Langenaubach Haiger und Donsbach StangenwageAllgemeine Informationen zum BergwerkStich der Grube Stangenwage um das Jahr 1856Abbautechnik Tiefbau FirstenbauSeltene Mineralien Coesit Covellin Malachit ChrysokollInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte mind 38Betriebsbeginn 1751Betriebsende 1928Nachfolgenutzung BauernhofGeforderte RohstoffeAbbau von Eisenerz KupferGrosste Teufe mind 150 mGeographische LageKoordinaten 50 43 36 7 N 8 13 7 8 O 50 726861111111 8 2188222222222 Koordinaten 50 43 36 7 N 8 13 7 8 OStangenwage Hessen Lage StangenwageStandort DonsbachGemeinde DillenburgLand Land HessenStaat DeutschlandRevier Bergrevier Dillenburg 1 Inhaltsverzeichnis 1 Gangmittel 2 Geschichte 2 1 Fordermengen 2 2 Belegschaft 2 3 Schliessung 3 Geologie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGangmittel BearbeitenDer Gangzug lag innerhalb eines Bandes aus Schalstein welches sich von oberhalb Donsbach uber Nanzenbach nach Hirzenhain hinzog Die bekanntesten Gruben auf diesem Gangzug waren Altehoffnung bei Langenaubach Stangenwage Bergmannsgluck Gnade Gottes bei Donsbach Rosengarten bei Sechshelden Nicolaus und Fortunatus bei Dillenburg Alte Lohrbach Neuermuth Gemeine Zeche bei NanzenbachDie Grube baute auf mehreren Gangmitteln 2 3 1 Schliechgang Name kommt von der feinkornigen Erzart spathig erstes Mittel mit 12 m Lange und Machtigkeit von 0 5 1 Fuss erreicht uber Querschlag vom Tiefen Stollen aus zweites Mittel mit 30 m Lange Machtigkeit bis 2 Fuss auf kurzer Strecke sogar bis 2 m in der 8 bis 10 Stunde streichend und sudwestl mit 50 60 Grad einfallend 80 m vom ersten Mittel entfernt Brauner bzw hangender Gang quarzig edel auf mehreren Metern in der 9 bis 12 Stunde streichend und 72 westlich bzw sudwestl mit 50 60 Grad einfallend identisch mit dem 8 Gang der Grube Bergmannsgluck keilt in 150 m Teufe aus Wetterlattergang edel auf 30 32 m Landches Gang schwach quarzig bestehend aus Nierenweisse und Kupfer Lebererzen wurde uber 120 m langen Querschlag des tiefen Stollen erreicht in 10 11 Stunde streichend mit sudwestl Einfallen von 70 Grad Neuer Gang in der 9 Stunde streichend und sudwestl einfallend mit 70 75 GradDie Gange waren teilweise bis zu 3 m machtig und bis zu 40 m lang 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Grundriss der Grube Stangenwage mit benachbarten GrubenErste Bergbautatigkeiten im Gebiet der Grube Stangenwage durften wohl zuruckgehen auf das 16 Jahrhundert 1751 wurde das Vorkommen in einem Schacht in welchem Eisenstein abgebaut werden sollte entdeckt 1752 war die Grube noch nicht vollig vergewerkschaftet 2 1758 wird das erste Mal Erz der Grube in der Dillenburger Isabellenhutte verschmolzen 1771 wurde pro Kux Grubenanteil je ein Florin Ausbeute erzielt 1 Um 1789 gab es einen oberen und einen ca 500 m langen tiefen Stollen uber welchen das Erzmittel Schliechgang nach ca 280 m erreicht wurde Nach ca 340 m Lange traf der tiefe Stollen auf einen Wetterschacht Dieser 1789 als tiefer Stollen bezeichnete Stollen wurde nach der Anlage eines weiteren noch tieferen Stollens vor 1831 zum mittleren Stollen 4 1856 wurde ein Tiefbauschacht angelegt Es gab ein 5 6 Fuss machtiges Roteisensteinlager bestehend aus kalkigem aber reichem Eisenstein welches 1867 bis zur zweiten Gezeugsstrecke 120 m tief aufgeschlossen war Der obere Stollen hatte 1867 eine Lange von 520 m der tiefe oberhalb des Dorfes auf 334 79 m ansetzende und am Maschinenschacht 70 m Teufe einbringende Stollen eine Lange von ca 1 km 3 1 Die Bergwerks und Hutten Aktiengesellschaft Oranien in Dortmund erwarb um 1857 neben weiteren 18 Kupfererz und 7 Eisensteingruben um Dillenburg 60 Eisensteingruben um Siegen und 5 Steinkohlefelder bei Dortmund die Grube 1857 wurde aus der Grube ebenso wie aus der Grube Gnade Gottes innerhalb von zwei Monaten Roteisensteinerz im Wert von 30 000 Gulden verkauft 5 1863 64 wurde die Grube durchschlagig mit der Grube Gnade Gottes 3 Bereits vor 1867 wurde zur Entwasserung der Grube eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 40 PS eingesetzt Die Fordermaschine verfugte uber eine Leistung von 6 PS Abgebaut wurde mittels Firstenbau Die Grube markscheidete gen Westen mit der Grube Constanze und gen Osten mit der Grube Gnade Gottes Zur Entwasserung dieser Grube wurde 1883 ein mehrere Kilometer langer Stollen von der Grube Gnade Gottes aus in den Berg getrieben 1944 wurde dieses Stollensystem uber die Grube Stangenwage bis in die Grube Constanze erweitert Das Grubenwasser welches heute durch die Gemeinde Haiger als Trinkwasser genutzt wird gelangte uber den 1884 fertiggestellten sogenannten Dill Stollen bei Sechshelden in die Dill Durch Missachtung von Berggesetzen und verschiedenen Fehlern bei Sprengungen versiegten Quellen und das obere Donsbachtal wurde trocken gelegt So durchbrachen im Jahr 1901 die Wassermassen der Grube Stangenwage den 45 m langen Sicherheitspfeiler gen Grube Gnade Gottes und das Wasser floss fortan nicht mehr aus dem Stollenmundloch des Tiefen Stollens oberhalb von Donsbach sondern ungehindert durch den tiefer gelegenen Dill Stollen in die Dill 6 Anfang des 20 Jahrhunderts gehorte die Grube zur Friedrich Wilhelms Hutte in Mulheim Dort wurden zu diesem Zeitpunkt auch die Erze verschmolzen 7 Fordermengen Bearbeiten Der Gesamtwert der Forderung von 1785 1844 betrug 296 071 Florin und 56 5 Kreuzer 1 Zeitraum Fordermenge Fe Fordermenge Cu 1 11 1856 30 9 1858 1 586 t1866 8 163 t1867 9 10 22 776 t 550 t1868 9 15 500 t 560 t1869 11 15 688 t 737 t1870 7 9 354 t1871 7 8 625 t1872 7 1 479 t1906 7 15 894 t 83 tBelegschaft Bearbeiten 1857 arbeiteten 162 Arbeiter in der Grube 5 1872 wurden 38 Belegschaftsmitglieder gezahlt Schliessung Bearbeiten Die Grube wurde 1928 aufgrund der Erschopfung der Vorkommen endgultig geschlossen Heute erinnert nur noch die relativ grosse Halde auf der heute ein Bauernhof steht der abgedeckte Schacht und der Name der Zugangsstrasse Stangenwaage an die einstige Grube Geologie BearbeitenIm Sudosten und Osten des Rheinischen Schiefergebirges liegt das sogenannte Hessische Synklinorium wozu auch das Lahn Dill Gebiet gehort Das durch Uberschiebung und Faltung im Palaozoikum Devon entstandene Hessische Synklinorium weist geologisch einen komplizierten Aufbau auf Es ist gekennzeichnet durch Bruchlinien Hebungen und Verwerfungen Im Lahn Dill Gebiet finden sich keine grosseren zusammenhangenden Vorkommen Siehe auch BearbeitenListe von Bergwerken im Lahn Dill Gebiet Lahn Dill Gebiet Bergrevier DillenburgLiteratur BearbeitenErnst Frohwein Beschreibung des Bergreviers Dillenburg Bonn 1885 Boehm Die Erzlagerstatten des konsolidierten Bergwerks Stangenwage bei Haiger Bergrevier Dillenburg Preussische Zeitschriften 1905 Band 53 S 259 297Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ernst Frohwein Beschreibung des Bergreviers Dillenburg Bonn 1885 a b Johann Philipp Becher Mineralogische Beschreibung der Oranien Nassauischen Lande nebst einer Geschichte des Siegenschen Hutten und Hammerwesens 1789 a b c d Das Berg und Huttenwesen im Herzogtum Nassau statist Nachrichten geognost mineralog u techn Beschreibungen d Vorkommens nutzbarer Mineralien d Bergbaues u Huttenbetriebes Band 2 Hrsg F Odernheimer Verlag C W Kreidel 1867 Wiesbaden C E Stifft Geognostische Beschreibung des Herzogtum Nassau in besonderer Beziehung zu den Mineralquellen diese Landes L Schellenberg Wiesbaden 1831 a b Der Bergwerksfreund ein Zeitblatt fur Berg und Huttenleute fur Gewerken sowie fur alle Freunde und Beforderer des Bergbaues und der demselben verwandten Gewerbe Band 20 Reichardt 1857 Donsbachs Geschichte Memento vom 26 April 2018 im Internet Archive a b c d e Stahl und Eisen Zeitschrift fur das deutsche Eisenhuttenwesen 27 Jahrg Nr 43 vom 22 Oktober 1907 S 1561 Jahresberichte der Handelskammern und kaufmannischen Korporationen des preussischen Staats 1867 v Decker Berlin 1868 a b Preussische Statistik amtliches Quellenwerk Verlag der Koniglichen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei R Decker Berlin 1870 Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen im Deutschen Reich Band 16 W Hertz Berlin 1868 Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen im Deutschen Reich Band 18 Ernst Berlin 1870 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Stangenwage amp oldid 234777927