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Als Gros de Vaud wird im Schweizer Kanton Waadt franzosisch Vaud eine Landschaft bezeichnet deren Grenzen nicht genau definiert sind Dank der fruchtbaren Boden gilt das Gros de Vaud mit seinem Zentrum Echallens als Kornkammer der Waadt Carte du district du Gros de Vaud Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Klima 4 Wirtschaft und Bevolkerung 5 Verkehr 6 WeblinksGeographie BearbeitenDer geographische Begriff Gros de Vaud wurde 1875 vom Historiker Louis Vulliemin gepragt der damit fur die Kernlandschaft Gros der Waadt eine einheitliche Bezeichnung schaffen wollte Dieses Herzstuck der Waadt umfasst die Region des Waadtlander Mittellandes zwischen Lausanne im Suden sowie der Orbeebene und Yverdon les Bains im Norden Die ostliche Abgrenzung bilden die waldigen Hohen des Jorat und seine nordostlichen Auslaufer welche das Gros de Vaud vom Broyetal trennen Nach Westen erstreckt sich die Landschaft bis an den Jurafuss wobei das etwas hoher gelegene rauere Jurafussplateau auf Kalkgestein in der Regel nicht mehr dazugezahlt wird Das Gros de Vaud ist charakterisiert durch eine leicht gewellte Plateaulandschaft mit einer durchschnittlichen Hohe von 550 bis 600 m u M In dieses Plateau ist die Venoge eingetieft die im Lauf der Zeit ein rund 1 km breites und bis zu 100 m tiefes Tal geschaffen hat Sie entwassert den westlichen Teil der Landschaft nach Suden zum Genfersee Einzugsgebiet der Rhone Die Wasserscheide zwischen Rhone und Rhein verlauft mitten durch das Plateau des Gros de Vaud denn das Wasser des Talent der fur die Entwasserung des nordostlichen Teils sorgt fliesst bereits nordwarts zur Orbe Einzugsgebiet des Rheins Im aussersten Nordosten geht das Plateau in eine Landschaft uber in der sich breite im Kammbereich oft bewaldete Hohenrucken Bois de Suchy Grand Bois d Essertines mit den sich nach Norden zum Neuenburgersee offnenden Talern von Buron Sauteru und Mentue abwechseln Als Gros de Vaud im engeren Sinne wird das Gebiet des Bezirks Echallens auf dem Plateau zwischen dem Venogetal und dem Jorat bezeichnet Geologie BearbeitenDas Plateau des Gros de Vaud ist aufgebaut aus Sandsteinen der Unteren Susswassermolasse die in der Zeit vor etwa 30 bis 22 Millionen Jahren im Vorfeld der Alpen abgelagert wurden Starke Hebungsvorgange im westlichen Mittelland am Ende des Tertiars fuhrten dazu dass die in weiten Teilen des zentralen und ostlichen Mittellandes vorhandenen Schichten der Oberen Meeresmolasse und der Oberen Susswassermolasse im Bereich des Gros de Vaud vollstandig abgetragen wurden Wahrend der verschiedenen Eiszeiten war das Gros de Vaud jeweils von einer machtigen Eisschicht des Rhonegletschers bedeckt Durch das Eis wurde die Landschaft uberformt und im gesamten Gebiet wurde eine bis zu 10 Meter machtige Grundmoranenschicht abgelagert Die Landschaftsstrukturen langgezogene Hohenrucken welche von Sudsudwest nach Nordnordost verlaufen zeigen die Fliessrichtung des Gletschereises an Klima BearbeitenTrotz seiner Hohenlage weist das Gros de Vaud ein mildes und verhaltnismassig trockenes Klima auf Im Januar werden mittlere Temperaturen um 0 C im Juli solche um 18 C gemessen Aufgrund der Leelage hinter dem Hochjura welche besonders bei regenbringenden West und Nordwestlagen hervortritt werden im Jahresmittel fur Schweizer Verhaltnisse relativ geringe Niederschlagsmengen von rund 900 bis 1000 mm gemessen Wirtschaft und Bevolkerung BearbeitenDas Gros de Vaud ist uberwiegend landwirtschaftlich gepragt Dank der fruchtbaren Boden Parabraunerden herrscht der Ackerbau vor Getreide und Futtermittelanbau was der Region die Bezeichnung Kornkammer der Waadt eintrug Auch die Viehzucht insbesondere Rinderzucht hat einen wichtigen Stellenwert Das Wiesland ist teilweise mit Obstbaumen bestanden Die Region ist nur wenig industrialisiert Die Industrie konzentriert sich auf Echallens und das Gebiet bei Cossonay wobei Baustoffindustrie und Betriebe der Nahrungsmittelverarbeitung vorherrschend sind An verschiedenen Orten werden Kiesgruben ausgebeutet Das sudliche Gros de Vaud gerat immer mehr in den Sog der Kantonshauptstadt Lausanne dessen Gewerbezonen bis an den Rand des Hochplateaus reichen Die stadtnahen Gemeinden erlebten deshalb in den letzten Jahrzehnten einen markanten Bevolkerungszuwachs Neben den Zentren Echallens 4750 Einwohner und Cossonay Penthalaz zusammen 5100 Einwohner gibt es zahlreiche kleine Bauerndorfer die meist weniger als 800 Einwohner zahlen In der landlichen Region mit guten Verkehrsverbindungen Richtung Lausanne und relativ niedrigen Bodenpreisen entstehen zusehends neue Wohnquartiere Viele Erwerbstatige pendeln in die Agglomeration Lausanne zur Arbeit Verkehr BearbeitenVerkehrsmassig ist das Gros de Vaud gut erschlossen Es wird von den Hauptstrassen durchquert welche von Lausanne nach La Sarraz nach Orbe und nach Yverdon les Bains fuhren Seit den fruhen 1980er Jahren verbindet die Autobahn A1 die Zentren Lausanne und Yverdon les Bains Sie ist heute die wichtigste Transitachse zwischen der Westschweiz und der Deutschschweiz Im offentlichen Verkehr sind die Eisenbahnlinie Lausanne Cossonay Yverdon und die Schmalspurbahn Chemin de fer Lausanne Echallens Bercher LEB zu nennen Fur die Feinverteilung im offentlichen Verkehr sorgen verschiedene Postautolinien Weblinks BearbeitenWebsite der Region Gros de Vaud Paola Crivelli Gros de Vaud In Historisches Lexikon der Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gros de Vaud amp oldid 211882701