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Das Grosssteingrab Tannenhausen im Volksmund auch Butter Brot und Kase Ostfr Plattdeutsch Botter Brood un Kaas genannt sind zwei grosse Megalithanlagen aus der Vorzeit die eng benachbart bei dem kleinen Ort Tannenhausen 4 3 Kilometer nordlich von Aurich einer Kreisstadt in Ostfriesland liegen Grosssteingrab TannenhausenDer rekonstruierte Grabhugel Der rekonstruierte GrabhugelGrosssteingrab Tannenhausen Niedersachsen Koordinaten 53 30 53 N 7 28 13 5 O 53 514711111111 7 4704055555556 Koordinaten 53 30 53 N 7 28 13 5 OOrt Tannenhausen Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 817 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Datierung 3 Rekonstruktion 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie beiden Anlagen wurden 1962 und 1963 unter Leitung der Ostfriesischen Landschaft erforscht Im Steingrab wurden Keramik der Westgruppe der Trichterbecherkultur Schalen Trichterbecher Schultergefasse und Kragenflaschen davon eine mit Doppeltulle sowie Steingerate gefunden Sie zeigen dass das Grab rund 5000 Jahre alt ist Die Fundstucke werden im Historischen Museum Aurich und im Heimatmuseum Leer ausgestellt Obwohl es in Ostfriesland zahlreiche Trichterbecher Fundplatze gibt sind nur noch zwei weitere gesicherte ehemalige Standorte Brinkum und Utarp von Grosssteingrabern bekannt die vollkommen zerstort sind Umfangreiche Funde im Westerhammrich bei Leer deuten auf ein Grosssteingrab hin Ob der Stapelstein bei Etzel oder das sogenannte Megalithgrab von Dunum als Grosssteingraber angelegt wurden ist umstritten 1 Es wird vermutet dass die meisten Grabanlagen in der steinarmen Gegend Ostfriesland im Zuge der Christianisierung und des damit einhergehenden Kirchenbaus aber auch beim spateren Hafen und Deichausbau zerstort worden sind nbsp Keramik aus dem Grosssteingrab Tannenhausen AO Heimatmuseum Leer nbsp Keramik aus dem Grosssteingrab Tannenhausen AO Heimatmuseum Leer nbsp Keramik aus dem Grosssteingrab Tannenhausen AO Heimatmuseum LeerVom Grosssteingrab in Tannenhausen sind heute nur noch zwei Decksteine und ein Tragstein erhalten Diese erhaltenen Steine gehoren zur westlichen Kammer Bei den Ausgrabungen Anfang der 1960er Jahre konnten die Standgruben der fehlenden Tragsteine nachgewiesen werden Zudem stellte sich heraus dass daneben ein zweites Grab gestanden hat Die Steingraber von Tannenhausen werden aufgrund ihres Bautyps der Westgruppe der Trichterbecherkultur zugeordnet Beide Grabkammern besassen an ihrer Sudseite einen Zugang der aber nicht wie meistens aus Steinblocken sondern ahnlich wie bei einigen Anlagen in der Provinz Drenthe Niederlande aus Holzpfosten gebaut war Der Grabtyp wird wegen seines Zugangs von der Langsseite normalerweise Ganggrab bei fehlendem lithischen Gang jedoch Portalgrab genannt Die Westkammer hatte etwa zwolf Meter Lange 2 2 bis 2 8 Meter Breite und 1 3 Meter Hohe Sie bestand aus etwa 20 grossen Findlingen Die Ostkammer war etwa 11 2 Meter lang und 2 2 bis 3 2 Meter breit Das Dach der Kammern wurde vermutlich aus funf oder sechs grossen Decksteinen gebildet Bedeckt wurden beide Grabkammern von ovalen Hugeln Im Zuge der Grabungen wurde nachgewiesen dass unter der Grabanlage ein Bodenprofil mit der Abfolge Heide Horizont Bleichsand Ortstein und Eichen Birkenwald ansteht das auf eine fruhe Heidebildung vermutlich infolge Rodungen hindeutet Die Grabung erbrachte neben vielen tiefstichverzierten Tonscherben auch Bernsteinperlen und Beile aus Feuer und Felsgestein In Verbindung mit der Grabung erfolgte eine Aufnahme vorgeschichtlicher Fundplatze in der Umgebung von Tannenhausen Dabei wurden ein Bohlenweg und ein Sandweg nachgewiesen die vom Moor uberwachsen sind und durch pollenanalytische Untersuchungen altersmassig bestimmt wurden 2 Datierung BearbeitenDas Grosssteingrab von Tannenhausen gehort der Form nach zu den spattrichterbecherzeitlichen Ganggrabern Die Trichterbecherkultur war die erste bauerlich gepragte Kultur im nordlichen Mitteleuropa Sie folgte auf die wildbeuterisch gepragte Mittelsteinzeit Das Grab wird in die fruhe Phase der Westgruppe datiert und durfte um ca 3500 v Chr entstanden sein Damit gehort die Anlage zu den ersten ihrer Art in der Region 3 Rekonstruktion Bearbeiten nbsp Grosssteingrab Tannenhausen Im Hintergrund der rekonstruierte Grabhugel des zweiten Grabes Im Jahre 2014 liess die Stadt Aurich die ostliche Grabkammer mit Unterstutzung durch die Ostfriesische Landschaft rekonstruieren Dafur kaufte sie in Mecklenburg Vorpommern sieben mannshohe und jeweils etwa funf Tonnen schwere Findlinge von denen drei den Eingangsbereich bilden Zudem liess die Stadt einen Rundweg anlegen an dem Tafeln mit Informationen uber den Aufbau und die Bedeutung des Grosssteingrabs stehen Insgesamt investierte die Stadt 170 000 Euro die zum Teil durch EU und Landesmittel finanziert wurden 4 Siehe auch BearbeitenNordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenUte Bartelt Eigene Bauweise Grosssteingraber im westlichen Niedersachsen In Archaologie in Deutschland Band 4 2009 S 26 29 Online I Gabriel Das Megalithgrab zu Tannenhausen Kreis Aurich Aurich 1966 W Schwarz Das Grosssteingrab bei Tannenhausen Ostfriesland Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 35 Stuttgart 1999 S 142 144 Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 89 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Tannenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sehenswurdigkeiten in Aurich Grosssteingrab AurichEinzelnachweise Bearbeiten Jennifer Materna TBK als Puzzle von der Scherbe zur Erkenntnis Bearbeitung von Altfunden In Niedersachsisches Institut fur historische Kustenforschung Marschenrat zur Forderung der Forschung im Kustengebiet der Nordsee 2013 abgerufen am 31 Mai 2023 Ostfriesische Fundchronik 1962 Tannenhausen Jan Kegler Archaologischer Dienst der Ostfriesischen Landschaft Fund des Monats April 2014 Grosse Steine Kleine Funde Tannenhausen Fst Nr 2410 9 1 Abgerufen am 1 Marz 2015 Marion Luppen Wir sind stolz dass wir so was haben In Ostfriesen Zeitung vom 8 August 2014 Abgerufen am 23 Februar 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Tannenhausen amp oldid 234181713