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Der Grosse Erlenprachtkafer Dicerca alni ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer und der Unterfamilie Buprestinae 1 Der seltene Kafer kann leicht mit dem Berliner Prachtkafer Dicerca berolinensis verwechselt werden Grosser ErlenprachtkaferGrosser Erlenprachtkafer Dicerca alni SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie BuprestinaeGattung DicercaArt Grosser ErlenprachtkaferWissenschaftlicher NameDicerca alni Fischer 1824 Abb 1 SeitenansichtAbb 2 Weibchen Hinterleibsende von untenDer wissenschaftliche Name der Gattung Dicerca ist von altgr di di zwei und kerkos kerkos Schwanz abgeleitet und bezieht sich darauf dass die schwanzartig verlangerten Enden der Flugeldecken bei verwandten Arten auseinanderklaffen 2 Diese Eigenschaft ist bei der hier beschriebenen Art allerdings nur schwach ausgebildet Der Artname alni bezieht sich auf die Wirtspflanze Erle Alnus 3 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale des Kafers 2 Biologie 3 Schadwirkung und Schutz 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale des Kafers BearbeitenDer 16 bis 22 Millimeter lange Korper zeigt die typische hinten zugespitzte umgekehrt kahnformige Gestalt der Prachtkafer Er ist auf der Oberseite glanzend bronzefarben oder grunlich zuweilen auch sehr dunkel auf der Unterseite kupferrot Vor allem Kopf und Halsschild sind sehr grob und unregelmassig teilweise runzelig punktiert Die Mannchen zeichnen sich durch kraftige Fuhler und einen grossen Zahn auf der Innenseite der Mittelschiene vor der Mitte aus Bei den Weibchen fehlt dieser Zahn und die Fuhler sind dunner Ausserdem ist beim Weibchen der bogenformige Ausschnitt des Apikalsternits dreizahnig Abb 2 beim Mannchen zweizahnig Die Mundwerkzeuge mit den kraftigen Oberkiefern zeigen schrag nach unten Die elfgliedrigen Fuhler sind innen stumpf gesagt Sie sind voneinander entfernt vor den Augen in deutlichen Fuhlerhohlen eingelenkt Die Seiten des Halsschildes sind grosstenteils leicht nach aussen nahe der Basis wenig nach innen gebuchtet der Vorderrand ist schmaler als die Basis Die Mittelfurche des Halsschildes ist beim Grossen Erlenprachtkafer durchschnittlich deutlicher ausgebildet als beim Berliner Prachtkafer Seitlich ist der Halsschild sehr dicht und grob neben der Mittelfurche jedoch sehr zerstreut punktiert Auf den Flugeldecken wechseln in Reihe relativ glatte Spiegelflecke und grob punktierte rechteckige Flecke einander ab Dazwischen liegen bei Dicerca alni Punktreihen die mit blossem Auge sichtbar sind Bei Dicerca berolinensis dagegen sind solche nur neben der Flugeldeckennaht deutlich Die Flugeldecken sind hinten kurz schwanzformig verlangert Die Spitzen der Flugeldecken sind ausgerandet und Aussen und Innenecke der Ausrandung sind deutlich zahnartig ausgezogen Abb 2 Das Schildchen ist klein und rundlich aber gut sichtbar Die Vorderbrust ist zwischen den Vorderhuften nach hinten erweitert Prosternalfortsatz Der Prosternalfortsatz ist in der Mitte deutlich vertieft sein Seitenrand glatt und erhaben Die breiten Tarsen sind funfgliedrig die Krallen ungezahnt Biologie BearbeitenDie Larven entwickeln sich im toten Holz uberwiegend in absterbenden Erlen Ausserdem sind sie aus Gemeiner Hasel Winter Linde und Birken Rotbuche im Apennin und in Griechenland 4 aus Echter Walnuss gemeldet Die besonders warmeliebende Art ist ein Waldtier und bevorzugt warmeexponierte Hange im Suden des Verbreitungsareals auch feuchte Walder und Auwalder 5 In Baden Wurttemberg liegen die aktuellen Funde unter dreihundert Meter in Frankreich ist die Art aus etwa 800 Meter Hohe gemeldet Die Larven entwickeln sich im Splintholz des Stammes oder in starkeren Asten Die Frassgange sind geschlangelt verlaufen jedoch vorwiegend parallel zur Langsachse des Stammes Sie sind relativ flach bis zu 15 Millimeter breit und prall mit feinem Bohrmehl gefullt Die Entwicklung ist mehrjahrig Kurz vor der Verpuppung fuhrt die Larve den Gang aus dem Holz nochmals bis dicht unter die Rinde dann legt sie tiefer im Splintholz die Puppenkammer an Die Imago verlasst die Puppenwiege durch den letzten von der Larve angelegten Gangabschnitt Fertig entwickelte Kafer wurden im Oktober in der Puppenwiege gefunden Da die Kafer im Fruhjahr erscheinen uberwintern sie vermutlich als Imago Die Kafer erscheinen in Mitteleuropa Mitte Mai bis Mitte Juli die Funddaten variieren aber bei verschiedenen Fundorten betrachtlich in Frankreich beispielsweise erscheint der Kafer von April bis August So ist auch nicht entschieden ob die Kafer grundsatzlich im Herbst die Puppenhaut abstreifen und dann in der Puppenwiege uberwintern und diese erst im nachsten Fruhjahr verlassen Die Imagines sind nicht sonderlich scheu und lassen sich gelegentlich bequem greifen Gewohnlich halten sie sich wahrend der warmen Tageszeit auf der Sonnenseite von Stammen oder Holzklaftern auf laufen morgens lebhaft umher und kopulieren Am Nachmittag sitzen sie eher trage im unteren Stammbereich auch im Schatten Sie lassen sich bei Annaherung fallen Aus dem Fallen heraus konnen sie zu fliegen beginnen oder sie fallen zu Boden und bleiben dort langere Zeit bewegungslos liegen Schadwirkung und Schutz BearbeitenAuf Grund ihrer Seltenheit ist die mogliche Schadigung forstlich unbedeutend Die Art wird vielmehr in mehreren Roten Listen als stark gefahrdet gefuhrt Baden Wurttemberg 1 Rheinland Pfalz 1 1 Brandenburg 1 Sachsen Anhalt 1 In der Schweiz gehort der Grosse Erlenprachtkafer ebenfalls zu den geschutzten Kaferarten 6 Verbreitung BearbeitenEs existieren weitgehend nur noch Reliktpopulationen Die Art meidet den atlantischen Bereich Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Osteuropa die Art ist jedoch aus nahezu allen europaischen Landern Nordafrika und Teilen Asiens gemeldet Keine Meldungen liegen aus Grossbritannien den Beneluxlandern Danemark Finnland Estland und den nordlichen Teilen des europaischen Russlands vor 1 Aktuelle Funde aus Deutschland kommen aus Bayern Baden Brandenburg und Sachsen Anhalt Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dicerca alni bei Fauna Europaea Abgerufen am 27 August 2012 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattungen Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art H Muhle P Brandl M Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Printed in Germany by Georg Rossle Augsburg 2000 Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 Schutzstatus in der Schweiz Memento des Originals vom 10 Marz 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wsl chWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Erlenprachtkafer Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Erlenprachtkafer amp oldid 239084012