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Die Graf Zeppelin Klasse ist eine Flugzeugtrager Klasse die in den 1930ern von der deutschen Kriegsmarine entworfen wurde und von der zwei Einheiten geplant waren Davon wurde das Typschiff Graf Zeppelin kriegsbedingt nicht fertig gestellt wahrend der unfertige Rumpf des zweiten Schiffes Flugzeugtrager B noch auf der Helling wieder abgebrochen wurde Graf Zeppelin Klasse Die Graf Zeppelin nach ihrem Stapellauf Die Graf Zeppelin nach ihrem StapellaufSchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart FlugzeugtragerBauzeitraum 1937 bis 1943Stapellauf des Typschiffes 8 Dezember 1938Gebaute Einheiten 2 nicht fertiggestellt Schiffsmasse und BesatzungLange 262 5 m Lua 250 0 m KWL Breite 36 2 mTiefgang max 8 5 mVerdrangung Standard 23 200 tsKonstruktion 28 090 tMaximal 33 550 tn l Besatzung 1 760 Mann zzgl FlugpersonalMaschinenanlageMaschine 16 Dampfkessel4 Satz BBC GetriebeturbinenMaschinen leistung 200 000 PS 147 100 kW Hochst geschwindigkeit 35 kn 65 km h Propeller 4 vierflugelig 4 4 mBewaffnung16 15 cm SK C 28 L 55 1 840 Schuss 12 10 5 cm SK C 33 L 50 4 800 Schuss 22 3 7 cm SK C 30 L 83 44 000 Schuss 28 2 cm Flak C 38 L 65 56 000 Schuss 43 Flugzeuge Ju 87 C Bf 109 T und Fi 167 PanzerungGurtel 60 100 mm Flugdeck 20 45 mm Panzerdeck 20 60 mm Wallgangsschott 20 mm Kasematten 30 mm Schutzschilde 30 mm Bruckenhaus 17 mm Flugzeugtrager Graf Zeppelin im Handbuch zur Schiffsidentifikation vom Marine Geheimdienst der United States NavyStapellauf der Graf Zeppelin am 8 Dezember 1938 in KielDie Graf Zeppelin am Ausrustungskai am 21 Juni 1940Modell der Graf Zeppelin im Technischen Museum SpeyerModell der Graf Zeppelin im Aeronauticum CuxhavenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwurf 3 Antrieb 4 Bewaffnung 4 1 Artillerie 4 2 Flugzeuge 5 Folgeprojekte 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 15 November 1932 wurde von der Reichsregierung Papen im Aufbauprogramm fur die Reichsmarine auch ein Flugzeugtrager vorgesehen Die Marine wollte 1934 bereits drei Flugzeugtrager in ihrer Flotte haben In den 1920er und 1930er Jahren sah man Frankreich als Hauptgegner zur See an und Flugzeugtrager sollten in einem Krieg die deutschen Kriegsschiffe im Atlantik im Handelskrieg gegen Frankreich unterstutzen Durch das deutsch britische Flottenabkommen von 1935 war Deutschland im Bereich Kriegsschiffe nicht mehr an den Friedensvertrag von Versailles gebunden und der Weg war frei fur den Bau von Flugzeugtragern England erlaubte in diesem Vertrag Deutschland jeweils 35 von jeder Kriegsschiffskategorie der britischen Flotte zu bauen Damit waren zwei Flugzeugtrager der Grosse der Graf Zeppelin Klasse moglich Als 1939 der Z Plan in Kraft trat verzichtete man auf weitere grosse Trager der Graf Zeppelin Klasse mit ihren 23 000 Tonnen Standardverdrangung uber die beiden im Bau befindlichen hinaus und wollte nur noch einen kleineren Typ von 12 000 Tonnen bauen Zugrunde lag dabei die Uberlegung dass der Verlust von einem von wenigen grossen Tragern viel schwerwiegender ist als der Verlust von einem von mehreren kleinen Tragern Entwurf BearbeitenDa Deutschland durch den Versailler Vertrag der Bau von Flugzeugtragern unmoglich gewesen war fehlte auch jede Erfahrung im Tragerbau als im April 1934 eine Arbeitsgruppe unter dem Diplomingenieur Wilhelm Hadeler mit den Entwurfsarbeiten begann Der Entwurf richtete sich zunachst nach dem Muster der britischen Trager der Courageous Klasse Zusatzlich suchte man den Erfahrungsaustausch mit Japan Dazu reiste 1935 eine deutsche Studienkommission unter der Leitung von Ernst August Roth nach Japan Schliesslich entstand ein von auslandischen Einflussen weitgehend unabhangiger Tragerentwurf Eine Besonderheit der Graf Zeppelin Klasse waren die leistungsfahigen Flugzeugkatapulte Andere Tragermachte hatten entweder keine Katapulte auf ihren Tragern Japan oder nur solche mit geringer Leistung Grossbritannien Vereinigte Staaten Der Start vom Flugdeck erfolgte dort hauptsachlich ohne zusatzliche Unterstutzung Die deutsche Marine wollte ihre Tragerflugzeuge aber hauptsachlich uber Katapulte starten Die Graf Zeppelin war der letzte Flugzeugtrager der mit einer umfangreichen Schiffsartillerie konzipiert worden war Der Raumbedarf fur Geschutze Munition Munitionsaufzuge Artillerieleitstande und Bedienungsmannschaften ging grosstenteils auf Kosten des Raumes fur die Flugzeuge Andere Marinen gingen im Laufe des Zweiten Weltkrieges dazu uber ihre schwach bewaffneten Flugzeugtrager mit einer hohen Zahl an Begleitschiffe zu schutzen Diese Strategie war auf deutscher Seite nicht umsetzbar da es an geeigneten ozeanischen Begleitfahrzeugen mangelte Dennoch war beim Weiterbau des Tragers 1942 die Artillerie fur die Graf Zeppelin nicht mehr vorgesehen Sie war bereits 1940 aus dem Schiff wieder ausgebaut worden aber nicht weil man auf die schwere Geschutzbewaffnung fur die Flugzeugtrager zu der Zeit verzichtet hatte sondern weil man die Geschutze anderweitig benotigte Antrieb BearbeitenDer Antrieb sollte aus vier BBC Hochdruck Heissdampfgetriebeturbinen bestehen fur die der Dampf in 16 Kesseln erzeugt werden sollte Mit 200 000 PS Leistung war die Antriebsanlage sehr stark ausgelegt um hochste Geschwindigkeit und Dauergeschwindigkeit zu erreichen Die zu der Zeit auf deutschen Grosskampfschiffen ublichen und auch fur die Graf Zeppelin Klasse hergestellten Hochdruck Heissdampfantriebsanlagen hatten einen hoheren Treibstoffbedarf als erwartet weshalb 1942 43 bei der Graf Zeppelin die Bunkerkapazitat vergrossert wurde Eine Turbine die fur den Flugzeugtrager B vorgesehen war ist heute als Schnittmodell in der Maschinenhalle der Fachhochschule Kiel zu sehen die sich auf dem Gelande der Bauwerft des Tragers befindet der ehemaligen Germaniawerft Bewaffnung BearbeitenArtillerie Bearbeiten Die Schiffe der Graf Zeppelin Klasse waren die letzten Flugzeugtrager weltweit fur die Seezielartillerie vorgesehen war Die 16 15 cm Geschutze die jedes Schiff tragen sollte waren zur Abwehr feindlicher Kreuzer und Zerstorer gedacht Bei den anderen Seemachten hatte sich die Taktik durchgesetzt Flugzeugtrager ausserhalb der Reichweite feindlicher Artillerie zu halten und eigene Begleitschiffe wie Zerstorer und Kreuzer zum Schutz der Trager abzustellen die es mit den benotigten Spezifikationen hoher Fahrbereich und hohe Dauergeschwindigkeit wiederum im Deutschen Reich nicht gab Die Flugabwehrbewaffnung war mit ihren 10 5 3 7 und 2 cm Geschutzen nach den internationalen Standards Mitte der 1930er Jahre recht grosszugig bemessen wurde aber schon Ende der 1930er Jahre verstarkt Bei Graf Zeppelin wurde 1942 die Anzahl der vorgesehenen leichten Flak noch einmal erhoht war aber selbst dann noch gemessen an den Erfahrungen mit Flugzeugtragern im Kampf sowohl im Mittelmeer als auch im Pazifik zu gering Flugzeuge Bearbeiten Die Flugzeugausstattung entsprach mit drei Typen Torpedobombern Aufklarern Sturzkampfbombern und Jagern dem damals anerkannten Schema Viel zu gering war die Zahl der Jager an Bord Um mehr Bomber auf den Flugzeugtragern unterzubringen verzichtete man auf eine ausreichende Anzahl Jagdflugzeuge An Flugzeugen waren vorgesehen 1939 20 Fieseler Fi 167 als Torpedobomber und Aufklarer 13 Junkers Ju 87 C als Sturzkampfbomber 10 Messerschmitt Bf 109 T als Jagdflugzeuge1942 28 Junkers Ju 87 E als Stuka Torpedobomber und Aufklarer 15 Messerschmitt Me 155 A als JagdflugzeugeDie Zahl der Flugzeuge an Bord der Graf Zeppelin Klasse war vergleichsweise gering Vergleichbare amerikanische und japanische Trager wie zum Beispiel die japanische Zuikaku und die amerikanische Enterprise trugen doppelt so viele Maschinen Die Ursache dafur ist aber vor allem in der Tatsache zu sehen dass die fur die Graf Zeppelin vorgesehenen Flugzeuge keine Faltflugel besassen Zudem war aufgrund des vorgesehenen Einsatzgebietes in der Nordsee und im Nordatlantiks wegen der oft sturmischen Wetterlage die Lagerung der Flugzeuge in Hangarhallen zwingend notwendig Die Hangarflache der Graf Zeppelin war mit 5623 m deutlich grosser als der Hangar der Yorktown Klasse mit 4200 m Die HMS Ark Royal ein britischer Flugzeugtrager der fur ein ahnliches Einsatzgebiet entworfen worden war besass bei einer annahernd identischen Hangarflache eine Kapazitat von etwa 60 Flugzeugen 1 Folgeprojekte BearbeitenTrotz fehlender Fertigstellung eines Flugzeugtragers verfolgte die Kriegsmarine noch bis weit in den Krieg hinein Plane fur weitere Flugzeugtrager Zunachst umfasste diese die Flugzeugtrager C und D die nach dem Finanzplan 1938 im Jahr 1941 auf Kiel gelegt werden sollten und mit leichten Verbesserungen dem Entwurf der Graf Zeppelin folgen sollten 1 Spater wurden auch Skizzen fur komplett neue Flugzeugtragerklassen angefertigt wie z B ein kleiner Flugzeugtrager von nur etwa 18 000 Tonnen speziell fur den Handelskrieg 2 Diese waren jedoch von einer Durchkonstruktion geschweige denn einer Kiellegung weit entfernt Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 98 101 Wilhelm Hadeler Der Flugzeugtrager Lehmann Verlag Munchen 1968 Ullrich H J Israel Einziger deutscher Flugzeugtrager Graf Zeppelin Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 2002 ISBN 3 7822 0786 6 Frank Omeda Die deutschen Flugzeugtrager Von den Anfangen bis 1945 Kindle Edition E Buch Buch 2017 Richard Wagner Manfred Wilske Flugzeugtrager Graf Zeppelin Neckar Verlag Villingen Schwenningen 2007 ISBN 978 3 7883 1127 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b Manfred Wilske Das deutsche Flugezugtragerprojekt Graf Zeppelin entsteht Wilhelm Hadler Projektskizzen von Flugzeugschiffen der Kriegsmarine aus dem zweiten Weltkrieg In Marine Rundschau 1972 Flugzeugtrager der Graf Zeppelin Klasse Graf Zeppelin Flugzeugtrager B Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graf Zeppelin Klasse amp oldid 234893608