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Gottfried von Nostitz Drzewiecky 19 August 1902 in Dresden 13 April 1976 in Gauting war ein deutscher Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Quellen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNostitz Drzewiecky war der Sohn des Hans Gottfried von Nostitz Drzewiecky und der Doris Jordan 1 Der Vater war sachsischer Kammerherr Wirklicher Geheimer Rat Gesandter i R und Prasident des sachsischen Oberverwaltungsgerichts Die Eltern lebten in Dresden und in Icking Nach dem Abitur studierte Nostitz Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau wo unter anderem Hans von Kageneck zu seinen Kommilitonen zahlte und in Munchen 1927 trat er in den Auswartigen Dienst ein Nach dem Bestehen der diplomatisch konsularischen Prufung wurde er zunachst als Attache im Auswartigen Amt in Berlin verwendet Von 1934 bis 1938 gehorte Nostitz der von Hitlers Sondergesandten Franz von Papen geleiteten deutschen Gesandtschaft in Wien als Legationssekretar an Anschliessend wurde er als Legationsrat im Auswartigen Amt eingesetzt wo er vor allem mit Protokollfragen betraut war 1940 wurde Nostitz dem deutschen Konsulat in Genf zugeteilt wo er bis zum Kriegsende tatig blieb Eine gemessen an Nostitz Lebensalter und an den guten Beurteilungen durch seine Vorgesetzten eigentlich fallige Beforderung unterblieb dabei Nostitz selbst gab spater an dass man ihm diskret zu verstehen gegeben habe dass die Personalabteilung ihn beim Aussenminister Joachim von Ribbentrop nicht zur Beforderung vorzuschlagen wagte da er als politisch unzuverlassig galt Im Marz 1946 kehrte Nostitz nach Deutschland zuruck wo er in den folgenden Jahren bei seinen Eltern wohnte die sich in Bayern niedergelassen hatten Nostitz Entnazifizierungsverfahren im Jahr 1947 vor der Spruchkammer Wolfratshausen endet mit der Einstufung in die Gruppe V Entlasteter sowie mit der ausdrucklichen Erklarung dass Nostitz trotz seiner Mitgliedschaft in der NSDAP sowie seiner Mitgliedschaft in der SS der er als forderndes Mitglied angehorte und im NSKK erwiesenermassen ein Gegner des NS Regimes gewesen sei und sich aktiv am Widerstand beteiligt habe So bestatigten unter anderem die Witwen Helmuth von Moltkes Adams von Trott zu Solzs und anderer fuhrender Mitglieder des Umsturzversuches vom 20 Juli 1944 dass Nostitz den Mannern des 20 Julis aus der Schweiz Informationen uber die aussenpolitischen Entwicklungen zugespielt habe Weitere Zeugen wie der Schweizer Carl Jacob Burckhardt und der spatere Bundestagsprasident Eugen Gerstenmaier bestatigten zudem die menschliche den politischen Zielen der NS Regierung zuwiderlaufende Haltung die Nostitz auf seinen Auslandsposten an den Tag gelegt habe So habe er die Passe von aus Deutschland in die Schweiz geflohenen Juden am Genfer Konsulat verlangert obwohl dies durch die Durchfuhrungsbestimmungen zu den Nurnberger Rassengesetzen verboten war und ihnen so Schwierigkeiten mit den Schweizer Behorden erspart Von 1947 bis 1950 beschaftigte ihn Eugen Gerstenmaier als Referent im Zentralburo des Hilfswerks der EKD in Stuttgart 2 1950 wurde Nostitz als Legationsrat in den diplomatischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen Von 1953 bis 1957 wurde er an der deutschen diplomatischen Vertretung in Den Haag als Botschaftsrat beschaftigt danach wurde er von 1957 bis 1964 als Generalkonsul in Sao Paulo eingesetzt In den Jahren 1964 bis 1967 amtierte Nostitz schliesslich als deutscher Botschafter in Santiago de Chile Im April 2016 hat Bundesaussenminister Frank Walter Steinmeier wegen der Sektensiedlung Colonia Dignidad in Chile jahrelange gravierende Versaumnisse des Auswartigen Amtes und des damaligen Botschaftspersonals eingeraumt Von den sechziger bis in die achtziger Jahre haben deutsche Diplomaten bestenfalls weggeschaut jedenfalls eindeutig zu wenig fur den Schutz ihrer Landsleute in dieser Kolonie getan 3 Nostitzs Nachlass lagert heute im Politischen Archiv des Auswartigen Amts Seine bislang ungedruckten Lebenserinnerungen befinden sich im Institut fur Zeitgeschichte in Munchen Ehrungen Bearbeiten1965 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik DeutschlandQuellen BearbeitenNachlass Nostitz Politisches Archiv des Auswartigen Amtes Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 3 Gerhard Keiper Martin Kroger L R Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1941 A Uradel Jg 40 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1940 S 353 354 Einzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1903 Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel In Der Gotha Adelige Hauser nach alphabetischer Ordnung N 4 Auflage Nostitz Nostitz Drzewiecky Justus Perthes Gotha 1902 S 635 uni duesseldorf de abgerufen am 25 Januar 2023 Johannes Michael Wischnath Kirche in Aktion das Evangelische Hilfswerk 1945 1957 und sein Verhaltnis zu Kirche und Innerer Mission in Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte Reihe B Darstellungen Bd 14 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 S 461 ISBN 3 525 55714 0 Sektensiedlung in Chile Steinmeier zu Colonia Dignidad Deutsche Diplomaten taten zu wenig Der Tagesspiegel 26 April 2016 abgerufen am 27 April 2016 Normdaten Person GND 138260540 lobid OGND AKS VIAF 88304907 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nostitz Drzewiecky Gottfried vonKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 19 August 1902GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 13 April 1976STERBEORT Gauting Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried von Nostitz Drzewiecky amp oldid 235381545