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Gottfried Kohlreif auch Kohlreiff 1 Oktober 1 1676 in Strelitz 2 13 August 1750 in Ratzeburg war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe und Dompropst am Ratzeburger Dom Eine von ihm veroffentlichte Zeittafel fuhrte zum Kohlreiffschen Streit um die Berechnung des Weltendes Portrat Kohlreifs im Ratzeburger Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke 4 Literatur 5 Auktionskatalog 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKohlreifs Familie war erst in der Generation seines Vaters aus Brandenburg nach Mecklenburg eingewandert Sein Vater hatte dabei in eine einheimische Familie eingeheiratet die seit dem Mittelalter zum gehobenen Burgertum von Neubrandenburg zahlte In Kohlreifs mutterlichen Vorfahrenliste die bis ins fruhe 14 Jahrhundert reicht finden sich etliche Burgermeister jener Stadt Sein Grossvater Bernhard Kohlreif war Rektor des Berliner Gymnasiums zum Grauen Kloster Kohlreif selbst wurde als Sohn des Strelitzer Pastors und spateren Hofpredigers und Superintendenten Matthias Erasmus Kohlreif 1641 1705 und dessen Ehefrau Regina geb Wiese 1651 1729 geboren Er studierte zunachst ab 1691 an der Universitat Rostock 3 und unmittelbar nach deren Eroffnung an der Universitat Halle wo er 1694 den Magistergrad erhielt 1698 war er vorubergehend Bibliothekar der Herzogin Marie 1699 hatte er vor an die Universitat Kiel zu gehen musste aber wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen in Zusammenhang mit den Grossen Nordischen Krieg in Hamburg Station machen wo er bei seinem Verwandten Ulrich Wiese dem Pastor der Heiliggeistkirche lebte Erzieher der Sohne des mecklenburgischen Diplomaten Edzard Adolf von Petkum wurde und bei den Hauptpastoren Johann Winckler und Johann Friedrich Mayer Kollegia besuchte so dass er am 29 Januar 1700 unter die Kandidaten des Hamburger Geistlichen Ministeriums aufgenommen wurde 4 Nach dem Abschluss des Friedens von Traventhal im Sommer 1700 konnte er seine Reise nach Kiel fortsetzen reisen wo er Vorlesungen hielt und 1701 den Grad eines Lizentiaten erwarb Im selben Jahr wurde er nach Errichtung des Herzogtums Mecklenburg Strelitz durch den Hamburger Vergleich 1701 Pastor Primarius in Neubrandenburg 1704 wechselte er als Domprediger und Propst an den zu Mecklenburg Strelitz gehorenden Ratzeburger Dom und erhielt spater den Titel eines Konsistorialrats Ein lebensgrosses Portrat das ihn in Amtstracht umgeben von theologischen Werken mit der aufgeschlagenen Bibel in der Hand zeigt mit einem Epitaph in lateinischer und deutscher Sprache darunter erinnert im Ratzeburger Doms an ihn 5 Es hangt heute in der Kunstkammer im Kreuzgang Kohlreif war dreimal verheiratet zunachst mit Anna Katharina Mollenhoff 1702 dann ab 1706 mit Magdalena Lohmann verwitwete Ebion 1735 und schliesslich ab 1736 mit Eleonora Katharina Wiechmann Er hatte 14 Kinder von denen sechs jung starben Ein Sohn aus zweiter Ehe Christoph Gotthilf Kohlreif 11 April 1715 15 Februar 1775 war Lehrer am Katharineum zu Lubeck und wurde 1765 Hauptpastor an St Marien ebd Unter seinen Schwiegersohnen finden sich mehrere mecklenburgische Pastoren Eine Enkelin heiratete Carl Gottlob Heinrich Arndt der ebenfalls Dompropst in Ratzeburg wurde Seine umfangreiche Bibliothek wurde teilweise im August 1751 in einer offentlichen Auktion versteigert deren gedruckter Katalog erhalten ist Sein Stammbuch Freundschaftsalbum mit Eintragen aus den Jahren 1693 bis 1702 ist in der Stadtbibliothek Lubeck erhalten 6 Werk BearbeitenKohlreifs umfangreiches theologisches schriftstellerisches Werke hatte drei Schwerpunkte zum einen waren es Werke im Bereich der alttestamentlichen Wissenschaft und der Hebraistik daraus entwickelte sich ein zweiter Schwerpunkt Kohlreifs Beschaftigung mit der Chronologie Dazu erschienen Arbeiten von ihm 1724 und 1728 in Hamburg 1732 in Lubeck und Leipzig 1744 in Ratzeburg Seine Berechnungen fuhrten zu einer Auseinandersetzung mit Johann Albrecht Bengel und zum Kohlreiff Streit uber das Alter der Welt und den Zeitpunkt des Jungsten Tages ein dritter Schwerpunkt waren Werke fur den pastoralen Gebrauch Dazu gehort vor allem sein 1715 erstmals erschienenes und vielfach wieder aufgelegtes Ratzeburgisches Gesangbuch mit Anmerkungen und der Liederkrone womit die Kirche im Furstentum Ratzeburg erstmals ein eigenes einheitliches Gesangbuch erhielt aber auch eine Neuauflage der Katechismus Fragen des Ratzeburger Superintendenten Hector Mithobius und eine Abhandlung uber das Abendmahlsbrot gegen Leonhard Christoph Sturm Werke BearbeitenNothiger Bericht von den in der Evangelischen Kirche ublichen Altar Brodt oder so genannten Oblaten O O 1712 Ratzeburgisches Gesangbuch mit Anmerkungen und der Liederkrone Ratzeburg 1715 Chronologia sacra a mundo condito usque ad ipsius interitum Ex interioribus fontium recessibus ervta et maiori ex parte apodictica nvllo hiatv ex scriptis hvmanis redintegrando laborans praecipvorvm tamen antiqvitatis monumentorvm consensv stipita integritatis atqve eminentiae divinae qva scriptvra sacra vbiqve sibi constat ac svfficit testis et vindex plvrimorvmque locorvm bibliocorvm pro difficillimis adhvc habitorvm interpres Hamburg Theod Christoph Felginer 1724 Digitalisat Christliche Catechismus Fragen Zu desto festerer Grundlegung In der Reinen Lehre und wahren Gottseligkeit Um der Offte sehr mangelhaften Abschrifften willen dem Drucke uberlassen Ratzeburg Hartz 1731 Chronologia Liphrat Katon 7 Adhuc immota et denuo illustrata oppositas sibi videlicet machinas evertens integritati Scripturae S Ulteriora praesidia parans et sic magno iterum numero observationum utilissimarum locum faciens Accedit praeter emendanda via nova ad indagandas eclipses praesertim im priscis sinarum libris notatas Lubecae amp Lipsiae sumtu Jonae Schmidt Typis Racebvrgensibvs Andr Hartzii A G MDCCXXXII Mvndi 6241 1732Editio secunda Bremae Vidua H Jaegeri typis H C Jani 1735 weitere Auflagen Bremen G W Rump 1742 und 1764 Die Zornkelter der letzten Zeiten Oder Eine deutliche Erklarung des XXXIV XXXV und LXIII Cap Jesaja mit einer neuen der Heil Schrifft zu Ehren abgefassten Anhangs Schrifft worinnen aber Die Herbrechtingische 8 Chiliasterey bloss gestellet wird Lubeck 1750Literatur BearbeitenKarl Ernst Hermann Krause Kohlreif Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 453 Georg Kruger Die Pastoren im Furstentum Ratzeburg Schonberg Meckl 1899 S 15 17 Georg Kruger Bearb Das Land Ratzeburg Kunst und Geschichtsdenkmaler des Freistaates Mecklenburg Strelitz Band II Neubrandenburg 1934 Nachdruck Schwerin Stock amp Stein 1994 ISBN 3 910179 28 2 S 122 Hans Schroder Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart Band 4 Hamburg 1866 S 147f Auktionskatalog BearbeitenBibliotheca Kohlreiffiana Tripartita Praeter Scriptores Hebr Rabbin Syr Arab Graecos amp c amp c Biblioth P P Tomos Conciliorum Constitut Ecclesiast Collectionem Continens Libros Theol Jurid Medic Quos Gottfr Kohlreiff Ad Aedes Cathedrales Raceb Pastor Sibi Comparavit Raceburgi A 1751 d 16 Augusti amp sqq Solenni Auctionis Lege Distrahenda Raceburgi Schmid 1751Weblinks BearbeitenLiteratur uber Gottfried Kohlreif in der Landesbibliographie MV Informationen zu Gottfried Kohlreif im Projekt Historische TabellenwerkeEinzelnachweise Bearbeiten der Geburtstag wird unterschiedlich angegeben nach ADB 11 21 Oktober nach dem Lexikon der Hamb Schriftsteller 30 September 11 Oktober jeweils jul greg sein Epitaph im Dom sagt nach Kruger S 122 1676 d 1 Oktob in der deutschen und NAT POSTR F MICHA C 1676 in der lateinischen Inschrift nicht wie haufig angegeben in der Stadt Neustrelitz die erst 1733 gegrundet wurde Eintrag im Rostocker Matrikelportal Hans Bruhn Die Kandidaten der hamburgischen Kirche von 1654 bis 1825 Album candidatorum Hamburg J J Augustin 1963 Die hamburgische Kirche und ihre Geistlichen seit der Reformation Band III S 153 Nr 417 Abb und Beschreibung bei Kruger Lit S 122 Ms Lub 769 Eintrag in der Stammbuch Datenbank Repertorium Alborum Amicorum abgerufen am 9 Juni 2020 Liphrat Katon auch lifrat qatan nach der kleinen Zeitrechnung ist eine Art der Judischen Zeitrechnung bei der die Tausender weggelassen werden Herbrechtingen war der Wirkungsort Bengels gegen den die Schrift gerichtet istNormdaten Person GND 100196314 lobid OGND AKS LCCN no2012017776 VIAF 10188487 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kohlreif GottfriedALTERNATIVNAMEN Kohlreiff GottfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe DompropstGEBURTSDATUM 1 Oktober 1676GEBURTSORT StrelitzSTERBEDATUM 13 August 1750STERBEORT Ratzeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Kohlreif amp oldid 230323989