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Der Goloring bei Wolken in der Nahe von Koblenz ist ein vorgeschichtliches Erdwerk und eingetragenes Kulturdenkmal Das Eifel Stonehenge gilt als eine der bedeutendsten archaologischen Anlagen aus der Eisenzeit in Rheinland Pfalz Wall und Graben vom nordlichen Eingang aus in Richtung Osten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Untersuchungen 4 Zweck der Anlage 5 Alter 6 Besichtigung 7 Eigentumer 8 Name 9 Bilder 10 Literatur 11 WeblinksLage BearbeitenDer Goloring liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Kobern Gondorf in unmittelbarer Nahe zur A 48 Die Anlage befindet sich auf einem abgesperrten ehemaligen Bundeswehrgelande einer ehemaligen Ausbildungsstatte fur Diensthunde das uber die L 52 zwischen Koblenz und Polch zu erreichen ist Die nachstgelegene Ortschaft ist Wolken Diese Ortsgemeinde nutzt die zunehmende Popularitat der Anlage fur ihr Image Die Gemeindehalle wurde in Goloring Halle umbenannt und auf der Internetseite der Ortsgemeinde steht Wolken Gemeinde am Goloring Im Oktober 2005 wurde der Forderverein Goloring e V in Wolken gegrundet Die umliegenden Gemeinden Kobern Gondorf Ochtendung Bassenheim und Wolken haben gemeinsam mit dem Landkreis Mayen Koblenz diesen Verein gegrundet Das Gelande liegt in einer Hohe von etwa 310 bis 320 m u NN Es fallt nach Suden und Sudwesten hin flach ab Der Goloring ist seit Herbst 2006 eingebunden in den keltischen Rundwanderweg der auf ca 7 km von Wolken uber den Goloring den keltischen Furstensitz auf dem Karmelenberg und Bassenheim wieder nach Wolken fuhrt Beschreibung BearbeitenDie Anlage ist fast kreisrund Der Innenraum hat einen Durchmesser von etwa 175 Metern Mit Wall und Graben betragt der Durchmesser etwa 190 Meter Im Westen Norden und Suden sind Wall und Graben durch einen Eingang unterbrochen Die Breite des westlichen Eingangs betragt etwa 40 Meter die beiden anderen Eingange sind jeweils etwa 2 Meter breit In der Mitte des Innenraums erhebt sich etwa 30 Meter von der ausseren Umwallung entfernt ein ebenfalls nahezu kreisrundes Plateau In dessen Mitte wurde 1940 bei Grabungen unter anderem in etwa einem halben Meter Tiefe eine dunklere Verfarbung im Boden entdeckt Aus dem Grabungsbefund lasst sich schliessen dass in der Mitte des Golorings ein etwa 50 Zentimeter dicker Pfosten von 8 bis 12 Metern Hohe gestanden haben muss Der aussere Wall wurde aus dem Aushub des Grabens aufgeschuttet Der Graben liegt innerhalb des Walls Aus der Schichtenfolge des inneren Plateaus lasst sich schliessen dass es kunstlich aufgeschuttet wurde Zwischen Graben und Plateau befindet sich naturlich gewachsener Boden Die Ringanlage wurde inzwischen komplett von Baumen befreit Viele Spuren der militarischen Nutzung durch die Bundeswehr wurden beseitigt Dadurch ist die topografische Lage der Anlage nun gut erkennbar und kommt mehr und mehr zur Geltung Untersuchungen BearbeitenErste Grabungen auf dem Gelande erfolgten 1940 durch Josef Roder Dabei wurden mehrere Grabungsschnitte gezogen und im Wesentlichen die weiter oben bereits beschriebenen Feststellungen getroffen Da das Gelande seit den 1950er Jahren als Standort einer Hundestaffel der Bundeswehr diente war es lange Zeit nicht zuganglich blieb aber auch von grosseren Eingriffen verschont Lediglich im Aussenbereich entstanden einige kleinere Gebaude die z T noch vorhanden sind Seit der Freigabe des Gelandes durch die Bundeswehr Ende 2002 finden Untersuchungen durch das Landesamt fur archaologische Denkmalpflege statt Zweck der Anlage BearbeitenDie Funktion der Anlage ist unbekannt Roder ordnete die Anlage dem Typ des vor allem aus England bekannten Henge Monuments zu die dort allerdings in das spate Neolithikum datieren Mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich beim Goloring nicht um eine Befestigung oder Fluchtburg Das Gelande ist ungeeignet und Wall und Graben sind von ihren Ausmassen her nicht ausreichend Auch die Tatsache dass der Graben hinter dem Wall liegt spricht gegen diese Annahme Ausserdem hatte es in der naheren Umgebung fur diesen Zweck wesentlich besser geeignete Platze gegeben Das Erscheinungsbild der gesamten Anlage deutet eher darauf hin dass es sich ahnlich wie die Henge Monumente um ein Heiligtum oder einen Kultplatz handelte Die Tatsache dass sich in der Nahe zwei ausgedehnte Grabhugelfelder finden erhartet diese Vermutung Der Pfahl in der Mitte im Zusammenhang mit den Unterbrechungen der ausseren Umwallung und markanten Gelandepunkten in der Umgebung z B Karmelenberg konnte den Schluss zulassen dass es sich um eine Sonnenuhr handelte an der bestimmte Daten im Jahreslauf abgelesen werden konnten Theorie von Wolfgang Zack seit 1985 Moglich erscheint ein Bezug zum Sonnenlauf Am 7 Mai geht die Sonne uber dem Kamelenberg unter einem wichtigen Datum der Kelten im Jahreslauf lt Dr Wolfgang Zack Dieser Lagebezug wurde durch eine in den Wald geschlagene Schneise wieder erlebbar gemacht Alter BearbeitenDie Entstehung der Anlage wird in die Zeit von 1200 bis 600 vor Christus gesetzt also in die Urnenfelderzeit bzw die fruhe Hallstattzeit Besichtigung BearbeitenDas gesamte Gelande ist wegen seiner fruheren militarischen Nutzung nicht frei zuganglich Selten und in unregelmassigen Abstanden finden Fuhrungen fur angemeldete Gruppen statt Am Tag des offenen Denkmals kann der Goloring besichtigt werden Eigentumer BearbeitenSeit Juni 2004 befindet sich der Goloring im Besitz des Landkreises Mayen Koblenz Der Kaufpreis betrug 90 000 00 EUR Dem ehemaligen Landrat des Landkreises Albert Berg Winters ist es zu verdanken dass die Anlage vom Bund ubernommen werden konnte Name BearbeitenDer wohl nicht vor dem 19 oder 20 Jahrhundert belegte Name bezieht sich auf die Legende der Genoveva von Brabant die in der nicht allzu weit entfernten Fraukirch verehrt wurde Es heisst hier sei der Ubeltater Golo hingerichtet worden Bilder Bearbeiten nbsp Standort des Pfostens auf dem Plateau markiert durch einen Fichtenstamm nbsp Blick vom zentralen Pfosten auf den nordlichen Eingang im linken Drittel des Bildes nbsp Erdbrucke beim sudlichen Eingang im Vordergrund aktueller Grabungsschnitt 9 2004 nbsp Auf diesem Bild ist der Rand des inneren Plateaus zu erkennen in Richtung sudlicher Eingang fotografiert Besonders gut zu erkennen links des Nadelbaumes im linken Drittel des Bildes Literatur BearbeitenJosef Roder Der Goloring ein eisenzeitliches Heiligtum vom Henge Charakter im Koberner Wald Landkreis Koblenz in Bonner Jahrbucher 1948 S 81 132 online Ortsgemeinde Kobern Gondorf Hrsg Kobern Gondorf 1980 Das Mittelrheinische Becken Werte der deutschen Heimat Band 65 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2003 ISBN 978 3 412 10102 2 S 205 206 Wolfgang Zack Und so wurde sein Korper in vier Teile geteilt Auf den Spuren der Genovefa Legende von der Fraukirch bis zum Goloring Mayen 2004 ISBN 3 9806426 6 6 S 109 138 spekulativ Weitergehende Literatur zum Goloring archaologisch von Berg Axel Untersuchungen zur Urnenfelderkultur im Neuwieder Becken Diss 1987 Forderverein Pellenzmuseum e V Der Goloring 1995 von Berg Axel Jager Bauern Keltenfursten Koblenz 2001 Forderverein Pellenzmuseum e V Der Goloring 1995 Joachim H E Das eisenzeitliche Hugelgraberfeld von Bassenheim Rhein Ausgrab 32 Koln 1990 Wegner H H Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 12 Koblenz und der Kreis Mayen Koblenz Stuttgart 1986 Wegner H H Das keltische Heiligtum Goloring Heimatjahrbuch Mayen Koblenz 2005 Wegner H H Der Goloring die Kelten und die Maifeld Pellenzer Grabhugelgruppen Archaologie an Mittelrhein und Mosel 24 Wegner H H Der Goloring Heimatjahrbuch Mayen Koblenz 2019 Weitergehende Literatur zum Goloring astronomisch meteorologisch Zack Wolfgang Geographisch orientierte vorgeschichtliche Zeitrechnung im westlichen Mittelrheinischen Becken Koblenzer geographisches Kolloquium 1985 Zack Wolfgang Sonnenuhren in der Eifel Typologie und raumzeitliche Differenzierung Diss Bonn 1987 Zack Wolfgang Der Kehrje Hann Klimatologie rund um Mayen Mayen 1991 Zack Wolfgang Wirf deinen Schatten Sonne Zeitmessung am Karmelenberg und Goloring Mayen 1992 Zack Wolfgang Der Goloring Heimatverein Ochtendung Ochtendunger Heimatblatter 1992 Zack Wolfgang Schnee von gestern Klimageschichte rund um die Eifel Mayen 2000 Zack Wolfgang Der Goloring Heimatjahrbuch Mayen Koblenz 2005 Zack Wolfgang Pythagoras am Goloring Auf den Spuren einer keltischen Geometrie Mayener Beitrage zur Heimatgeschichte 13 2008 Zack Wolfgang Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang Eifeljahrbuch 2011 Zack Wolfgang Pythagoras am Goloring Versuch einer mathematischen Interpretation der keltischen Wallanlage Heimatjahrbuch Mayen Koblenz 2011 Zack Wolfgang So wird der eingehegte Bezirk zum Weltbild Die Geschichte der Erdwerke im Mittelrheingebiet und dynamischer Klimawandel Mayen 2013 Zack Wolfgang Die Zeichen stehen auf Sturm Klimageschichte rund um die Eifel Mayen 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goloring Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Goloring auf den Seiten der Stadt Kobern Gondorf Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Aufsatz von Wolfgang Zack50 339166666667 7 4397222222222 Koordinaten 50 20 21 N 7 26 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goloring amp oldid 236592072