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Fraukirch ist ein kleiner Wallfahrtsort in der Pellenz zur Ortsgemeinde Thur gehorend der nur aus einem Gehoft und einer kleinen ehemals dreischiffigen Kirche besteht die im rheinischen Ubergangsstil erbaut wurde 1 Fraukirch aus der FerneGeschichte BearbeitenNach der regionalen Genovevasage baute Pfalzgraf Siegfried der in Mayen im 8 Jahrhundert residiert haben soll die Kirche zum Dank fur die Errettung seiner Frau Genoveva durch die Gottesmutter Maria Das aus farbig gefasstem Tuff bestehende Altarbild aus dem Jahre 1667 zeigt in prachtiger plastischer Darstellung Knorpelstil in Form einer Bildergeschichte den Ablauf der Legende In einer hinteren Ecke des Gebaudes steht aufrecht eine Grabplatte mit einer lebensgrossen Darstellung eines Ritters und seiner Frau Ebenfalls in der Kirche befinden sich die erganzten Originalteile des sogenannten Golokreuzes eines volkstumlich als Schopfloffel bezeichneten religiosen Prozessionsmals das bis zu seiner Zerstorung 1977 durch Antiquitatendiebe der Strasse von Thur nach Kruft heute B 256 auf der Anhohe zwischen Thur und der Abzweigung nach Mendig stand Auch wenn es zuweilen als Bildstock bezeichnet wird diente es ursprunglich zum Abstellen der bei Prozessionen zur Fraukirch mitgefuhrten Pyxis die in der ansonsten leeren Nische ihren Platz fand Das 1472 von einem gewissen Clais Beligen gestiftete Stuck tragt auf dem Schaft und Sockel eine fruhe deutsche Ubersetzung des lateinischen Salve Regina 2 Am Originalstandort steht heute eine Kopie Es war die Stelle an der der Ritter Golo der ortlichen Sage zufolge wegen der Verleumdung seiner Herrin Genoveva gevierteilt worden sein soll 3 Allerdings ist diese Erzahlung erstmals im 19 Jahrhundert nachweisbar und deswegen wohl eher eine Erfindung der Romantik auch der Name Golokreuz erscheint erst in dieser Zeit Vom Mittelalter bis ins 18 Jahrhundert fanden in Fraukirch regionale Gerichtstage fur die umliegenden Pellenzgemeinden statt Ausserdem war die Fraukirch ein vielbesuchter Wallfahrtsort Die Kirche wurde urkundlich zum ersten Mal im 13 Jahrhundert erwahnt Bis 1764 war sie Eigenkirche des Bischofes von Trier und ging dann an die Abtei Maria Laach uber 1804 erwarb der Landwirt Johann Wilhelm Nell von Thur das Anwesen aus dem sakularisierten Klosterbesitz Der Gutshof ist seitdem im Privatbesitz der Familie Sesterhenn den Nachfahren Nells Die Fraukirch gehort seit einer Schenkung im Jahr 1906 zu der Pfarrgemeinde St Johannes Thur nbsp Lage inmitten der Felder und Wiesen nbsp Aussenansicht nbsp Innenansicht nbsp Altar Detail nbsp Rittergrabmal und Golokreuz nbsp Fraukircher Hof nbsp Marterl oberhalb FraukirchEinzelnachweise Bearbeiten Wie eine Insel liegt die Fraukirch mitten in fruchtbarem Ackerland abgerufen am 7 August 2015 Kurt Muller Veltin Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlave Neuss 1980 S 52 65 Suhnekreuz de Abgerufen am 1 Marz 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fraukirch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eine kleine besondere Wallfahrtsperle in der Pellenz ist die Fraukirch50 35 7 3 Koordinaten 50 21 N 7 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fraukirch amp oldid 223423161