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Die Goldene Handfeste von Bern auch Berner Handfeste ist eine mittelalterliche Stadtrechtsurkunde angeblich ausgestellt am 15 April 1218 in Frankfurt am Main durch Konig Friedrich II 1 Bern wurde durch sie zur Freien Reichsstadt und de facto zur unabhangigen Stadtrepublik Nach heute vorherrschender aber nicht unumstrittener Auffassung ist sie eine nachtraglich im 13 Jahrhundert erstellte Falschung Sie wird im Staatsarchiv des Kantons Bern verwahrt 2 Die Goldene HandfesteDie goldene Bulle Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Echtheitsfrage 3 Literatur 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDie 54 Artikel oder Satzungen der Handfeste verliehen Bern umfassende Privilegien darunter das Recht auf freie Wahl des Schultheissen durch den Rat und auf den Erlass eigener Gesetze Sie sah auch die Errichtung einer Reichsmunzstatte vor die spatestens ab 1228 die ersten Berner Pfennige pragte Am 15 Januar 1274 bestatigte Konig Rudolf I die Handfeste formell und anerkannte damit die Berner Vorrechte Die Goldene Handfeste kann somit als erste Verfassung der Stadt Bern gelten Die Handfeste wird golden genannt nach der kunstvollen goldenen Bulle die das Dokument als Siegel ziert Die Vorderseite zeigt Friedrich II auf dem Thron mit den Kaiserregalien Szepter und Reichsapfel sowie der Umschrift Friedrich von Gottes Gnaden Romischer Konig stets Mehrer des Reiches Konig von Sizilien Echtheitsfrage BearbeitenSeit den 1860er Jahren ist die Echtheit der Handfeste umstritten Nach der heute vorherrschenden Meinung handelt es sich um eine in der Mitte des 13 Jahrhunderts angefertigte Falschung Es wird angenommen dass Berns Regierung damit die Rechte schriftlich festhalten wollte die Bern seit dem Aussterben der Zahringer de facto besass Die Forschung weist darauf hin dass die in der Handfeste verbrieften Rechte fur die damalige Zeit ungewohnlich weitreichend waren und dass die Handschrift derjenigen eines zeitgenossischen Schreibers am Kloster Frienisberg ahnelt Die Monche dieser Zeit waren Meister der pia fraus des frommen Betrugs der darin bestand Urkunden nachtraglich dem vermuteten Willen eines verstorbenen Stifters anzupassen Andererseits haben Rontgenuntersuchungen aus dem Jahr 2002 wider Erwarten keine Hinweise darauf ergeben dass die goldene Bulle welche unbestritten authentisch ist einem echten kaiserlichen Erlass abgenommen und nachtraglich an der Goldenen Handfeste befestigt wurde Die Diskussion um die Echtheit der Handfeste ist damit noch nicht abgeschlossen Literatur BearbeitenRainer C Schwinges Erfolgreich gefalscht die Goldene Handfeste In Rainer C Schwinges Hrsg Berns mutige Zeit Das 13 und 14 Jahrhundert neu entdeckt Schulverlag blmv AG und Stampfli Verlag AG Bern 2003 ISBN 3 7272 1272 1 S 231 232 Barbara Spalinger Die Goldbulle der Handfeste im Rontgenbild In Rainer C Schwinges Hrsg Berns mutige Zeit Das 13 und 14 Jahrhundert neu entdeckt Schulverlag blmv AG und Stampfli Verlag AG Bern 2003 ISBN 3 7272 1272 1 S 233 Fritz Hausler Von der Stadtgrundung bis Reformation In Peter Meyer Hrsg Berner deine Geschichte Landschaft und Stadt Bern von der Urzeit bis zur Gegenwart Illustrierte Berner Enzyklopadie 2 Buchler Verlag Bern 1981 ISBN 3 7170 0185 X S 51 106 hier S 58 Regula Schmid Hrsg Die Berner Handfeste Neue Forschungen zur Geschichte Berns im 13 Jahrhundert Hier und jetzt Baden 2019 Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern 93 ISBN 978 3 03919 483 4 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Gottfried Philipp Gengler Regesten und Urkunden zur Verfassungs und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter Erlangen 1863 S 197 199 Urkundenarchiv C I a Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldene Handfeste amp oldid 218094615