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Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung So existieren neben und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Grunden nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik Die Goldalgen Chrysophyta sind in manchen systematischen Gliederungen eine Abteilung innerhalb des Reichs der Protisten Protista sie werden dem Unterreich der Stramenopilen Stramenopila zugeordnet Der taxonomische Rang der Goldalgen ist jedoch nicht allgemein anerkannt Die hier eingeordneten Gruppen Goldbraune Algen Chrysophyceae Kieselalgen Bacillariophyceae und Goldgrune Algen werden als eigene Gruppen innerhalb der Stramenopile gefuhrt Zeichnung von Ochromonas sp Inhaltsverzeichnis 1 Kennzeichen 2 Lebensweise und Vorkommen 3 Vermehrung und Uberdauerungsstadien 4 Systematik 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksKennzeichen BearbeitenDie Merkmale der Goldalgen sind vor allem elektronenmikroskopischer Natur So ist allen Arten eine Falte des Endoplasmatischen Retikulums die die Plastiden umgibt gemein Ein weiteres Merkmal ist die Anordnung der Thylakoide in Dreierstapeln Die meisten Arten sind monadale Einzeller ohne Zellwand manche davon sind auch in Kolonien zusammengefasst In der Abteilung kommen fast alle morphologischen Organisationsstufen ausser parenchymatische Thalli vor Selten sind amoboide Rhizochysis capsale Chrysocapsa kokkale Chrysosphaera trichale Phaeothamnion Formen oder Gewebethalli Thallochrysis Die meisten Arten verfugen uber die fur die Stramenopilen typische heterokonte Begeisselung Sie haben eine lange Zuggeissel und eine kurzere Schleppgeissel Die Zuggeissel ist nach vorn gerichtet und mit zwei Reihen von steifen Seitenhaaren den Mastigonemen besetzt nbsp Strukturformel von Fucoxanthin das den Goldalgen ihre typische Farbung verleiht Goldalgen besitzen in der Regel zwei Chloroplasten mit den Chlorophyllen a und c sowie mengenmassig uberwiegend den Carotinen a und b Carotin welche die grune Chlorophyllfarbe uberdecken Viele Arten bilden den Farbstoff Fucoxanthin ein Xanthophyll der den Plastiden eine goldbraune bis braune Farbe verleiht Weitere Xanthophylle die bei den Goldalgen vorkommen sind Diatoxanthin Diadinoxanthin und Neoxanthin Bei einigen Arten findet man auch Zeaxanthin Antheraxanthin Violaxanthin und a Cryptoxanthin Die Mehrzahl der Goldalgen sind zellwandlos Allerdings bilden einige Arten zum Beispiel in der Gattung Dinobryon ein cellulosehaltiges Gehause Einige Goldalgen sind auf ihrer Zelloberflache von feinstrukturierten Kieselschuppen bedeckt Gattungen Synura und Mallomonas Diese Schuppen werden in Vesikeln nahe dem Chloroplasten gebildet und in fertiger Form auf der Zelloberflache abgelagert Auch ein inneres Kieselgehause ist bei einigen Arten zum Beispiel in der Gattung Dictyocha vorhanden Ein weiteres typisches Merkmal ist der Augenfleck Stigma Er befindet sich innerhalb des Chloroplasten unter einer verdickten Plasmaschicht an dem Beginn der Schleppgeissel der Geisselschwellung Es handelt sich um kleine Tropfchen von Lipiden mit rot gefarbten Carotinoiden Des Weiteren befindet sich direkt an der Geisselschwellung ein Photorezeptor Je nach Einfall des Lichtes wirft der Augenfleck einen Schatten auf diesen Rezeptor Dadurch ist der Zelle die Wahrnehmung der Richtung des Lichteinfalls ermoglicht Phototaxie Die Goldalgen reagieren auf eine schwache Lichtquelle positiv phototaktisch das heisst sie bewegen sich darauf zu Auf eine starke Lichtquelle reagieren sie negativ phototaktisch Lebensweise und Vorkommen BearbeitenBei den Goldalgen lassen sich verschiedene Ernahrungsweisen feststellen Die meisten Goldalgen sind photoautotroph und besitzen ein bis zwei Chloroplasten Zahlreiche Goldalgen sind mixotroph Sie konnen sowohl organischen Kohlenstoff in geloster Form als auch anorganischen Kohlenstoff durch Photosynthese nutzen So kann beispielsweise die Art Ochromonas granularis vollig ohne Licht in einer Saccharoselosung leben Es gibt auch Arten die phagotroph leben Sie nehmen Kohlenstoff und andere organische Stoffe in Form von grosseren Partikeln bis zu kleinen lebenden Bakterien aktiv mit Hilfe von Pseudopodien auf und konnen ebenfalls ohne Photosynthese auskommen Andere Arten ernahren sich vollstandig heterotroph und besitzen keine Chloroplasten so dass keine Photosynthese moglich ist Das typische Reserveprodukt der Goldalgen ist Chrysolaminarin ein 1 3 b verknupftes Glukan Polysaccharid Oft dienen auch in Vakuolen gespeicherte Fetttropfchen als Reservesubstanz Goldalgen kommen hauptsachlich in Susswasser besonders in hellem und kuhlem Wasser seltener in Brack oder Salzwasser vor In den Ozeanen spielen sie wahrscheinlich eine wichtige Rolle als Primarproduzenten des Nanoplanktons Auch in dem Nahrungswettbewerb in Seen sind die phagotrophen Goldalgen da sie Bakterien als Nahrungsquelle nutzen konnen von grosser Bedeutung Vermehrung und Uberdauerungsstadien BearbeitenGoldalgen vermehren sich hauptsachlich ungeschlechtlich durch Zellteilung Nur bei wenigen Arten wurde geschlechtliche Fortpflanzung in Form von Isogamie beobachtet Viele Arten bilden Dauerstadien Zysten um ungunstige Lebensbedingungen zu uberdauern Es handelt sich um endogene Cysten deren Wande aus Kieselsaure bestehen Endogene Cysten werden innerhalb der Zelle durch ein mit Kieselsaure gefulltes Vesikel gebildet welches sich unter dem Plasmalemma anlagert Wenn die Cystenbildung abgeschlossen ist wird das nun aussenliegende Plasma abgebaut Bei verbesserten Umweltbedingungen wird die Alge wieder freigesetzt Die Cysten haben eine fur die Goldalgen typische Form und konnen gut als Fossilien erhalten bleiben Systematik BearbeitenZu den Goldalgen werden folgende Gruppen gezahlt Goldbraune Algen Chrysophyceae Kieselalgen Bacillariophyceae Goldgrune Algen Xanthophyceae Nach der Systematik von Adl et al 2005 werden diese Gruppen jedoch direkt in die Stramenopile eingeordnet die Chrysophyta gibt es in dieser Systematik nicht 1 Siehe auch BearbeitenGesellige GoldalgeLiteratur BearbeitenChristian van den Hoek Hans M Jahns David G Mann Algen 3 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 13 551103 0 Einzelnachweise Bearbeiten Sina M Adl Alastair G B Simpson Mark A Farmer Robert A Andersen O Roger Anderson John A Barta Samual S Bowser Guy Bragerolle Robert A Fensome Suzanne Fredericq Timothy Y James Sergei Karpov Paul Kugrens John Krug Christopher E Lane Louise A Lewis Jean Lodge Denis H Lynn David G Mann Richard M McCourt Leonel Mendoza Ojvind Moestrup Sharon E Mozley Standridge Thomas A Nerad Carol A Shearer Alexey V Smirnov Frederick W Spiegel Max F J R Taylor The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 5 2005 Seiten 399 451 doi 10 1111 j 1550 7408 2005 00053 x Weblinks BearbeitenBeschreibung auf biologie uni hamburg de www itis gov Chrysophyta Fischsterben durch Goldalgen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldalgen amp oldid 235171901