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Ein Gleichgewicht ist in der Spieltheorie ein Zustand bei dem Spieler aus freier Entscheidung nicht von ihrer Strategie abweichen Gleichgewichte konnen bei einem Zwei Personen Spiel in Normalform einer vereinfachenden Betrachtungsweise anhand einer sogenannten Bimatrix identifiziert werden Die Bimatrix enthalt externe Nutzenwerte die durch eine Nutzenfunktion modelliert werden Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Varianten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBegriff Bearbeiten nbsp Gleichgewichte lassen sich in der Spieltheorie oft graphisch darstellen wie z B hier das Nash Gleichgewicht als Schnittpunkt zweier Reaktionsfunktionen im Cournot OligopolOriginar stammt der Begriff des Gleichgewichts aus der klassischen Mechanik Die Systemtheorie hat ihn auf das verallgemeinert was man den Zustand eines Systems nennt Ein System befindet sich im Gleichgewicht wenn es keine Krafte aus sich selbst heraus entwickelt die den Systemzustand andern sodass eine Anderung von aussen geschehen muss Im Unterschied zur klassischen Mechanik sind die beteiligten Krafte aus dieser Sicht selbstorganisiert Eine mogliche Aufgabe der Spieltheorie ist es Verhaltensempfehlungen fur die einzelnen Teilnehmer zu ermitteln mit der sie ihre eigenen Interessen am besten verfolgen konnen In der Sprache der Spieltheorie ist eine Liste von Verhaltensempfehlungen ein Gleichgewicht wenn die Verhaltensempfehlungen miteinander konsistent sind Die erste prazise Formulierung eines Gleichgewichtbegriffes in der Spieltheorie findet sich in einer 1928 veroffentlichten Arbeit von John von Neumann fur 2 Personen Nullsummenspiele Die weitere Entwicklung der Spieltheorie stellt die Erweiterung dieses Gleichgewichtsbegriffes auf allgemeinere interaktive Entscheidungsprobleme dar 1 Weitere Verbreitung erlangte der Begriff Gleichgewicht in der Spieltheorie durch die Arbeiten von John Forbes Nash Jr in den 1950er Jahren Oft wird hier unter Gleichgewicht nur das Nash Gleichgewicht verstanden obwohl sich von ihm ausgehend andere Definitionen und Varianten gebildet haben Gemeinsam ist ihnen dass unter Gleichgewicht bei einem Spiel der Sachverhalt verstanden wird dass sich die Strategien von Spielern die sich frei und rational verhalten nicht andern auch wenn sich diese Spieler uber die Spielregeln hinaus auf nichts einigen wie es mit Vertragen oder weiteren Absprachen der Fall ware Gleichgewicht im Sinn der Spieltheorie die mathematische Modelle fur Entscheidungen zu finden versucht ist also von anderen konkreteren Gleichgewichtsbegriffen wie etwa dem Marktgleichgewicht zu unterscheiden Gleichgewichte in der Spieltheorie sind Sonderformen des Nash Gleichgewichts erhalten aber oft aufgrund weiterer Eigenschaften andere Bezeichnungen Varianten BearbeitenNash Gleichgewicht ein Strategiepaar in nicht kooperativen Spielen Striktes Gleichgewicht ein Strategiepaar in der Spieltheorie Cournot Nash Gleichgewicht ein Gleichgewicht aus der Oligopoltheorie Bertrand Gleichgewicht ein Gleichgewicht im Bertrand Wettbewerb Stackelberg Gleichgewicht ein Gleichgewicht im Stackelberg Duopol Gleichgewicht in korrelierten Strategien lasst bindende Vertrage oder Kommunikation vor dem Entscheidungstreffen der beteiligten Spieler zu Gleichgewicht in evolutionar stabilen Strategien siehe Evolutionar stabile Strategie Gleichgewicht in gemischten Strategien siehe Gemischte Strategie Teilspielperfektes Gleichgewicht ein Gleichgewicht fur Spiele in Extensivform Trembling hand perfektes Gleichgewicht ein Gleichgewicht unter Einbeziehung von falschen Entscheidungen des Gegenspielers Auszahlungsdominantes und risikodominantes Gleichgewicht siehe auch Bimatrix Perfekt bayessches Gleichgewicht ein Gleichgewicht zum Losen von dynamischen Spielen mit unvollstandiger Information Sequentielles Gleichgewicht ein Gleichgewicht fur dynamische Spiele mit unvollstandiger oder unvollkommener Information Asymptotisch stabiles Gleichgewicht ein Gleichgewicht der Spieltheorie und in dynamischen Systemen Symmetrische und asymmetrische Gleichgewichte Quantal Response Gleichgewicht ein Gleichgewicht mit Bezug zu Probit Modellen und Logit ModellenLiteratur BearbeitenChristian Rieck Spieltheorie Einfuhrung fur Wirtschafts und Sozialwissenschaftler Springer Berlin 2013 S 155 204 ISBN 978 3322870834Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Leininger Erwin Amann Einfuhrung in die Spieltheorie S 5 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleichgewicht Spieltheorie amp oldid 224107616