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GlaxoSmithKline Biologicals Dresden GSK Bio Dresden ist eine Niederlassung der Munchner SmithKline Beecham Pharma GmbH amp Co und gehort im Konzern GlaxoSmithKline zum fur Impfstoffe zustandigen Unternehmensbereich GSK Biologicals GSK Bio Das 1911 in Dresden gegrundete Unternehmen war bis 2008 unter dem Namen Sachsisches Serumwerk Dresden SSW Dresden bekannt und stellt Grippeimpfstoff her GlaxoSmithKline Biologicals Dresden GSK Bio Dresden Rechtsform NiederlassungGrundung 1911 als Sachsisches Serumwerk und Institut fur Bakteriotherapie Sitz Dresden Deutschland DeutschlandMitarbeiterzahl ca 750 2021 Branche ImpfstoffherstellerWebsite www glaxosmithkline de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 2 Produktion 2 1 Uberblick Produktion 2 2 Saisonaler Grippeimpfstoff 2 3 Pra pandemischer Grippeimpfstoff 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte und Entwicklung Bearbeiten nbsp SSW Dresden 2007 nbsp GSK Bio Dresden 2009GlaxoSmithKline Biologicals Dresden gehort neben den Arzneimittelwerken Dresden zu den Traditionsunternehmen der Pharmaindustrie in Sachsen und wurde 1911 als Sachsisches Serumwerk und Institut fur Bakteriotherapie von Karl August Lingner in der Innenstadt von Dresden gegrundet Schon in den 1920er Jahren gehorte es bekannt als Sachsisches Serumwerk Dresden zu den bedeutendsten Sera und Impfstoffproduzenten im deutschsprachigen Raum In den dreissiger Jahren kam das Zweigwerk Oelzschau hinzu mit einem grossen Tierbestand fur die Serumproduktion Um 1936 wurden 90 verschiedene Impfstoffe antitoxische Seren Arzneimittel und diagnostische Tests hergestellt U a 1 Diphtherie Serum Tetanus Serum Gasoedem Serum Milzbrand Serum Rotlauf Adsorbat Vaccine Botulinum Serum Tetanus Impfstoff Diphtherie Impfstoff Diphtherie Tetanus Impfstoff Diphtherie Tetanus Pertussis ImpfstoffSeit 1975 gehort Grippeimpfstoff ins Portfolio 1992 wurde das Werk von der Treuhand an den britischen Konzern SmithKline Beecham verkauft nachdem es zu DDR Zeiten relativ spat 1972 verstaatlicht worden war Im Jahr 2000 fusionierte SmithKline Beecham mit Glaxo Wellcome und der entstandene Konzern GlaxoSmithKline plc ubernahm den Standort Im Jahre 2002 wurde ein Grippeimpfstoff zum Patent angemeldet 2 Im Sommer 2005 beschloss der Konzern etwa 100 Millionen Euro in das Werk zu investieren um die derzeitige Kapazitat von 30 Millionen Impfdosen Grippeimpfstoff bis 2009 verdoppeln zu konnen und 170 Arbeitsplatze zu schaffen 3 Der Neubau muss unter anderem auch die strengen Anforderungen der FDA erfullen um fur den US Markt produzieren zu konnen 4 nbsp 2005 2007 neu erbauter Gebaudeteil des SSW DresdenBereits Ende 2007 wurden die neuen Gebaude von Ministerprasident Georg Milbradt 5 eingeweiht und Anfang 2008 der Routinebetrieb aufgenommen 4 In der Hauptproduktionszeit arbeiten nun ca 700 Mitarbeiter in drei Schichten an der Impfstoffherstellung Jahrlich werden auf diese Weise etwa 70 Millionen von insgesamt weltweit produzierten 500 Millionen Impfdosen des saisonalen Grippeimpfstoffes hergestellt 2008 wurde der lange Zeit getragene Name Sachsisches Serumwerk Dresden abgelegt und an den Mutterkonzern GSK angepasst Die offizielle Bezeichnung des Standorts lautet nun GlaxoSmithKline Biologicals Dresden GSK Bio Dresden Gegenuber dem historischen Standort an der Pillnitzer Strasse in der Pirnaischen Vorstadt hatte das Unternehmen 2009 geplant ab 2012 fur mehr als 100 Millionen Euro eine zusatzliche Produktionsstatte zu bauen und weitere 100 Arbeitsplatze zu schaffen Aufgrund der Innenstadtlage musste der Pharmakonzern strenge Auflagen in Bezug auf Sicherheit Larmschutz und Hochwasserschutz erfullen So durfte beispielsweise im Erdgeschoss der Fabrik nichts produziert werden In dem Werk sollte eine neue Generation von Grippe Impfstoffen hergestellt werden 6 2014 sagte GlaxoSmithKline die Verwirklichung des Bauprojekts sei fraglich da wegen sinkender Absatzzahlen die wirtschaftliche Grundlage fur diese Investition fehle 7 Produktion BearbeitenUberblick Produktion Bearbeiten Fruher wurden verschiedenste pharmazeutische Produkte im Werk hergestellt so waren es 1936 90 Impfstoffe antitoxische Seren Arzneimittel und diagnostische Tests Im Auftrag von SmithKline Beecham wurde z B das Leber und Gallemittel Cholecysmon gefertigt heute 2009 von RIEMSER Arzneimittel AG Seit 1990 Wendezeit Ende der DDR konzentriert sich die Produktion immer mehr auf Grippeimpfstoffe deren Entwicklung und Verbesserung auch weiter vorangetrieben wird z B konservierungsmittelfreies Herstellungsverfahren seit 2003 Des Weiteren werden fur den Mutterkonzern auch andere Flussigimpfstoffe im Gegensatz zu gefriergetrockneten Impfstoffen konfektioniert und ausgeliefert z B Havrix Hepatitis A Impfstoff Saisonaler Grippeimpfstoff Bearbeiten Bei GSK Bio Dresden wird seit 1975 Impfstoff gegen die echte Grippe Influenza hergestellt seit 2003 auch konservierungsmittelfrei 8 Da Grippeviren sich standig verandern wird der Impfstoff jeweils fur die kommende Grippesaison also die nachste Winterzeit angepasst hergestellt Da Winter auf Nord und Sudhalbkugel zu verschiedenen Zeiten ist wird fur zwei Grippesaisons vorgesorgt fur den kommenden Winter der Nordhalbkugel wird im Fruhling Sommer produziert Fur den kommenden Winter der Lander der Sudhalbkugel wird im Herbst Winter der Impfstoff hergestellt Die WHO gibt Empfehlungen fur die Zusammensetzung des Impfstoffs fur jede Saison halbjahrlich heraus Es werden jeweils vier Virusarten Subtypen von zwei Virusgattungen Typ A und B ausgewahlt die haufig beim Menschen Infektionen auslosen Da diese vier Arten sich in einem Impfstoff befinden nennt man diesen auch tetravalent oder quadrivalent Zur Herstellung des Impfstoffs werden die Viren vermehrt und aufbereitet Der fertige Impfstoff wird dann in Fertigspritzen oder Ampullen abgefullt und verpackt Da die Zusammensetzung von Saison zu Saison variiert muss jedes Mal ein Zulassungsverfahren in Deutschland beim Paul Ehrlich Institut PEI mit klinischen Prufungen durchlaufen werden damit der Impfstoff verkauft und angewendet werden darf In Deutschland wird der Grippeimpfstoff von GSK Bio Dresden unter dem Handelsnamen Influsplit tetra vertrieben Ausserhalb Deutschlands wird der Impfstoff unter dem Handelsnamen Fluarix und in einigen Landern z B Belgien unter dem Handelsnamen Alpharix bzw alpha Rix 9 vertrieben Da der Impfstoff saisonal verschieden zusammengesetzt ist wird dem Handelsnamen die jeweilige Saison angefugt z B Influsplit SSW 2006 2007 oder auch Saison und Kurzel fur Nord Sudhalbkugel Fluarix SH 2008 SH Sudliche Hemisphare NH Nordliche Hemisphare Ein kanadisches Tochterunternehmen von GSK Bio stellt ebenfalls Grippeimpfstoff her 10 und vertreibt ihn unter dem Handelsnamen Fluviral seit 2005 in Kanada und unter dem Handelsnamen FluLaval seit Oktober 2006 in den USA 11 Pra pandemischer Grippeimpfstoff Bearbeiten Da in diesen Grippeimpfstoffen nur ein Virussubtyp enthalten ist handelt es sich um monovalente Impfstoffe im Vergleich zum trivalenten Impfstoff gegen die saisonale Grippe Die pra pandemischen Impfstoffe sollen als prophylaktische Massnahme beim Auftreten einer Grippepandemie bzw schon im Vorfeld angewandt werden Im Marz 2007 erhielt das Unternehmen die europaische Zulassung zur Herstellung eines pandemischen Impfstoffs unter dem Handelsnamen Daronrix 12 Dieser durfte im Pandemiefall Phase 6 verabreicht werden Luxemburg und Schweiz kauften den Impfstoff 8 vom Virussubtyp H5N1 vorsorglich da man aufgrund der gerade aufgetretenen Vogelgrippe H5N1 eine Pandemie befurchten konnte Daronrix ist nicht mehr zugelassen weil es nicht vermarktet wurde 13 Der erste prapandemische Impfstoff erhielt im Mai 2008 14 die Zulassung Ebenfalls mit dem damals aktuellen Subtyp Influenza A Virus H5N1 hergestellt kann Prepandrix im Fall einer von Mensch zu Mensch ubertragbaren Vogelgrippe H5N1 auch schon vor Ausruf der Pandemie durch die WHO vor Phase 6 angewendet werden 15 Es soll damit eine erste Immunisierung mit dem verwendeten Virussubtyp erreicht werden solange bis der Impfstoff mit dem tatsachlich pandemieauslosenden Virussubtyp zur Verfugung steht Dafur wurde zur Beschleunigung des Herstellungs und Zulassungsverfahrens ebenfalls im Mai 2008 ein Prototyp Impfstoff auch Mock up File genannt unter dem Namen Pandemrix mit dem Virussubtyp H5N1 zugelassen 14 Mit diesem Prototyp kann z B auch ein H1N1 Impfstoff hergestellt und zugelassen werden 16 Seit Mai 2009 wurden Vorbereitungen fur die Produktion eines pandemischen Impfstoffes gegen die aktuelle Ausbreitung der Schweinegrippe vom Virussubtyp A H1N1 getroffen 17 Einzelnachweise Bearbeiten Dr Volker Ruhland Prof Dr Ulrich Schneeweiss Zur Geschichte des Sachsischen Serumwerkes Dresden Die Entwicklung des Serumwerkes von der Grundung bis zum Jahr 1945 Herausgeber Sachsisches Serumwerk Dresden NL der SmithKline Beecham GmbH amp Co KG Patent EP1407008B1 Grippe Impfstoffzusammensetzung Angemeldet am 29 Mai 2002 veroffentlicht am 7 Januar 2009 Anmelder Sachsisches Serumwerk Erfinder Uwe Eichhorn GlaxoSmithKline investiert knapp 100 Mio Euro in Sachsisches Serumwerk Dresden bionity com 17 August 2005 abgerufen am 20 Mai 2009 a b Projekt Werksneubau fur die Herstellung von Grippeimpfstoff DR02 lsmw de archiviert vom Original am 30 Mai 2009 abgerufen am 20 Mai 2009 2007 10 10 Eroffnung im Sachsischen Serumwerk Dresdner GSK Standort verdoppelt Kapazitaten fur Grippe Impfstoffe med kolleg de 10 Oktober 2007 abgerufen am 20 Mai 2009 Pharmakonzern investiert mehr als 100 Millionen in neues Dresdner Serumwerk Denni Klein In Sachsische Zeitung vom 17 April 2009 Nadine Steinmann GlaxoSmithKline Dresden legt 100 Millionen Euro teuren Ausbau wegen sinkender Absatzzahlen auf Eis 10 April 2014 abgerufen am 30 April 2015 a b Geschichte GSK Bio Dresden GlaxoSmithKline Deutschland abgerufen am 20 Mai 2009 Ronald A Rader Monografie des Dresdener Grippeimpstoffs Nicht mehr online verfugbar Biopharma ehemals im Original abgerufen am 30 Dezember 2008 1 2 Vorlage Toter Link 208 69 231 70 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Information zu Fluviral GlaxoSmithKline archiviert vom Original am 23 Dezember 2008 abgerufen am 30 Dezember 2008 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gsk ca Information zu FluLaval GlaxoSmithKline archiviert vom Original am 27 September 2007 abgerufen am 30 Dezember 2008 Daronrix Ubersichtsseite Europaische Arzneimittelagentur abgerufen am 20 Mai 2009 EMA Daronrix Public statement Cessation of MA a b Prepandrix Ubersichtsseite Europaische Arzneimittelagentur abgerufen am 30 Dezember 2008 Prepandrix Produktinformationen Europaische Arzneimittelagentur abgerufen am 30 Dezember 2008 GSK Pandemieinformation Mock Up File GlaxoSmithKline Deutschland 2 Mai 2009 archiviert vom Original am 28 Februar 2010 abgerufen am 20 Mai 2009 Der bestellte Impfstoff Pandemrix wird im Oktober 2009 ausgeliefert GSK Pandemieinformation GlaxoSmithKline Deutschland archiviert vom Original am 14 November 2009 abgerufen am 20 Mai 2009 Literatur BearbeitenVolker Ruhland Ulrich Schneeweiss Zur Geschichte des Sachsischen Serumwerkes Dresden Sachsisches Serumwerk Hrsg Dresden 2001Weblinks BearbeitenUnternehmensseite K A Lingner Begrunder des Sachsischen Serumwerkes Laboreinbauten von Sayda Mobel mit kleinem Foto aus einem Labor des Werks Zum Bau der neuen Gebaude von 2005 bis 2007 Fotografien von ElektrobautenDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten 51 05075 13 750527777778 Koordinaten 51 3 2 7 N 13 45 1 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title GlaxoSmithKline Biologicals Dresden amp oldid 226727229