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Gisela Kurzweil 25 Februar 1900 in Oderberg Schlesien Osterreich Ungarn als Gisela Trammer 9 September 1942 in Auschwitz war eine Osterreicherin judischer Herkunft die wahrend der Zeit des Nationalsozialismus im KZ Auschwitz ermordet wurde Bekanntheit erlangten sie und ihre Familie insbesondere Tochter Adele ab 1990 durch einen Kofferfund an ihrem letzten Zufluchtsort Auvillar Stolperstein in Graz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkung 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGisela Trammer kam 1900 im schlesischen Oderberg zur Welt Am 28 November 1922 heiratete sie den neun Jahre alteren Grazer Rechtsanwalt Bruno Kurzweil Nach der Geburt ihrer einzigen Tochter Adele am 31 Janner 1925 trat sie Mitte des Jahres 1926 gemeinsam mit dem Kind aus der israelitischen Kultusgemeinde aus Ihr Ehemann hatte den judischen Glauben bereits 14 Jahre fruher abgelegt Die Familie lebte im Haus Kirchengasse 15 heute Schrottergasse 7 im Stadtbezirk Geidorf 1 A 1 nbsp Postkarte an Tochter Adele 1939 Nachdem die Nationalsozialisten dem in der Sozialdemokratie engagierten Bruno Kurzweil ein Berufsverbot erteilt hatten wanderte die Familie im Oktober 1938 nach Paris aus Dort absolvierte Kurzweil eine Ausbildung zur Diplommasseurin die sie im Sommer 1939 abschloss Wahrend ihr Ehemann in einem Lager in Meslay du Maine und Tochter Adele in einem Fluchtlingsheim der Œuvre de secours aux enfants in Montmorency untergebracht waren blieb Gisela allein in Paris zuruck Sie besuchte Adele regelmassig an Wochenenden und schrieb ihr ein bis zweimal pro Woche eine Postkarte oder einen Brief Aus diesem regen Briefwechsel geht hervor dass sie Probleme mit ihrer Aufenthaltserlaubnis hatte und wiederholt bei der Prafektur um Verlangerung ansuchen musste Ausserdem berichtete sie ihrer Tochter von Treffen mit sozialdemokratischen Auslandsvertretern darunter Otto Leichter und ausserte Befurchtungen selbst in die Provinz geschickt zu werden 2 3 Nach Flucht in den Suden des Landes nach Montauban und Auvillar wurde Familie Kurzweil am 26 August 1942 von den deutschen Besatzern aufgespurt und zwei Wochen spater in Folge der Deportation mit zwei Zwischenstopps gleich nach der Ankunft im KZ Auschwitz ermordet 4 Rezeption BearbeitenIm Gegensatz zu Tochter Adele und Ehemann Bruno sind uber das Leben von Gisela Kurzweil vor allem die Zeit vor ihrer Heirat nur wenige Details bekannt Wichtigstes Zeitdokument ist ihr Briefwechsel mit Adele in dem sie unter anderem Mitteilungen uber ihren Alltag in Paris machte An Gisela Kurzweil erinnert seit 4 Juli 2014 ein Stolperstein der an ihrer Grazer Wohnadresse heute Schrottergasse 7 verlegt wurde Literatur BearbeitenChristian Ehetreiber Heimo Halbrainer und Bettina Ramp Hrsg mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus Der Koffer der Adele Kurzweil Auf den Spuren einer Grazer judischen Familie in der Emigration CLIO Graz 2001 ISBN 3 9500971 2 0 132 S Christian Ehetreiber Bettina Ramp und Sarah Ulrych Hrsg und Adele Kurzweil und Fluchtgeschichte n 1938 bis 2008 CLIO Graz 2009 ISBN 978 3 902542 19 9 Weblinks BearbeitenBiografie beim Verein fur GedenkkulturAnmerkung Bearbeiten Der biographische Text von Heimo Halbrainer stutzt sich auf verschiedene Akte aus dem Nachlass von Muriel Morris Buttinger Diese sind im Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes unter den Nummern 18 882 18 884 und 18 886 archiviert Weitere Quellen waren das Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Graz sowie Dokumente der Familie Kurzweil die sich in den Koffern befanden und im Musee de la resistance et de la deportation in Montauban archiviert wurden Einzelnachweise Bearbeiten Heimo Halbrainer Graz Paris Montauban Auschwitz Stationen eines kurzen Lebens Biographische Skizzen zur Familie Bruno Gisela und Adele Kurzweil In Christian Ehetreiber Heimo Halbrainer und Bettina Ramp Hrsg mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus Der Koffer der Adele Kurzweil Auf den Spuren einer Grazer judischen Familie in der Emigration CLIO Graz 2001 ISBN 3 9500971 2 0 S 26 Heimo Halbrainer S 33 Hanna Papanek Die unentbehrliche unertragliche Forschung In Christian Ehetreiber Heimo Halbrainer Bettina Ramp Hrsg mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus Der Koffer der Adele Kurzweil Auf den Spuren einer Grazer judischen Familie in der Emigration CLIO Graz 2001 ISBN 3 9500971 2 0 S 91 92 Heimo Halbrainer S 37 PersonendatenNAME Kurzweil GiselaALTERNATIVNAMEN Trammer Gisela Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichisches HolocaustopferGEBURTSDATUM 25 Februar 1900GEBURTSORT Oderberg SchlesienSTERBEDATUM 9 September 1942STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gisela Kurzweil amp oldid 233386565