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Die Giraffengazellen Litocranius auch Gerenuks genannt sind eine afrikanische Gattung der Antilopen aus der Gruppe der Gazellenartigen Die Bezeichnung Gerenuk ist eine nicht exakte Ubertragung des Somali Namens garanug GiraffengazellenSudliche Giraffengazelle Litocranius walleri SystematikUnterordnung Wiederkauer Ruminantia ohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Gazellenartige Antilopini Gattung GiraffengazellenWissenschaftlicher NameLitocraniusKohl 1886Abbildungen von Giraffengazellen finden sich schon bei den alten Agyptern aus der Zeit um 5600 v Chr wissenschaftlich beschrieben wurde die Art jedoch erst 1878 Bis heute ist sehr wenig uber die Lebensweise dieser Gazelle bekannt In der afrikanischen Landschaft fallen die Giraffengazellen vor allem auf weil sie sich wahrend des Asens haufig auf die Hinterbeine stellen um an Blatter zu gelangen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Arten 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Giraffengazellen im Masai Mara in KeniaDie Giraffengazellen sind aufgrund ihres langen schlanken Halses und der langen Laufe unverwechselbar Sie erreichen eine Schulterhohe von bis zu 1 04 Meter Das Gewicht betragt 32 bis 50 Kilogramm die Horner die nur das Mannchen tragt werden bis zu 43 Zentimeter lang 1 Das Haarkleid ist auf dem Rucken rotlich schokoladenbraun die Korperseiten sind dagegen deutlich heller und scharf gegenuber dem Ruckensattel abgesetzt Dieses zweifarbige Haarkleid auf der Korperoberseite ist unter Gazellen einzigartig Eine dunkle Linie grenzt die weisse Bauchseite deutlich ab Die Ohren sind sehr gross ein weisser Augenring verjungt sich zum Maul hin Das Mannchen weist kurze stark geringelte und mit einem relativ dicken Schaft versehene Horner Sie bilden einen schwungvoll nach hinten gerichteten Bogen drehen sich dann nach vorne und enden in einem engen Haken Das Mannchen weist ausserdem auffallige Voraugendrusen auf die eine dunkle Substanz absondern Weitere Duftdrusen finden sich an den Beinen in Kniehohe 1 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet reicht von Athiopien und Somalia uber Kenia in den Norden Tansanias In historischer Zeit waren Giraffengazellen auch im Sudan und in Agypten verbreitet sind dort aber seit langem ausgestorben Das bevorzugte Habitat sind aride Gebiete meistens Dornbuschsavannen Lebensweise Bearbeiten nbsp Giraffengazelle beim Fressen im Samburu NationalreservatDie Giraffengazellen zahlen zu den Vertretern die in besondere Weise an das Leben in der trockenen Savanne angepasst ist Ahnlich wie die Sabelantilope und die Mendesantilope trinkt die Giraffenantilope noch nicht einmal dann wenn sich ein Wasserloch in der Nahe befindet Der Flussigkeitsbedarf wird allein durch die Nahrung gedeckt 2 Die Giraffengazellen ernahren sich hauptsachlich von Laub und ahnlich wie die nicht verwandten Giraffen haben sie dafur die Verlangerung von Hals und Beinen entwickelt Konvergent zur Giraffe entwickelte sich auch die raue Zunge und die verlangerten unempfindlichen Lippen mit denen selbst dornige Zweige umschlossen werden konnen Mit geschlossenem Maul ziehen die Giraffengazellen dann ihren Kopf zuruck und weiden die Blatter ab Um an hohe Aste zu gelangen erheben sich diese Antilopen auf die Hinterbeine und stutzen sich mit den Vorderbeinen am Baum ab Das Nahrungsverhalten der Giraffengazellen ist unter anderem im Tsavo East Nationalpark untersucht worden dabei wurde eine Nahrungskonkurrenz vor allem mit dem Kleinen Kudu festgestellt 3 Der Kleine Kudu halt sich allerdings vor allem in den Savannenregionen auf die dichter mit Baumen und Strauchern bestanden sind Wegen der Fahigkeit sich wahrend der Nahrungssuche auf die Hinterbeine zu stellen sind fur die Giraffengazellen ausserdem Blatter erreichbar die fur den Kleinen Kudu unzuganglich sind Im Tsavo East Nationalpark umfasste das Nahrungsspektrum der Giraffengazellen Blatter Triebe Bluten und einige Fruchte Auch einige Kletterpflanzen wurden von dieser Gazellenart gefressen Die Giraffengazellen sind keine Nahrungsspezialisten sondern nutzen mindestens 84 Pflanzenarten als Nahrungsquelle Eine besondere Praferenz besteht fur dornenbewehrte Pflanzen wie beispielsweise die Schwarzdorn Akazie 4 Die Weibchen leben mit ihren Jungen in kleinen Gruppen von zwei bis funf Tieren Ausgewachsene Mannchen sind territoriale Einzelganger die zur Paarungszeit versuchen Weibchen in ihren Revieren zu halten und sich mit ihnen zu paaren Arten BearbeitenEs werden heute zwei Arten unterschieden Nordliche Giraffengazelle Litocranius sclateri Neumann 1899 etwas grossere Art Sudliche Giraffengazelle Litocranius walleri Brooke 1878 etwas kleinere Art die ein Band aus entgegengesetzt der Strichllinie verlaufenden Haaren am Nacken besitztSonstiges BearbeitenGiraffengazellen sind wahrscheinlich niemals besonders haufig gewesen Wegen ihrer einzelgangerischen Natur fallen sie unter den grossen Huftierherden der Savannen kaum auf Durch die Jagd ist die Art in den letzten Jahrzehnten allerdings noch seltener geworden Die meisten Gerenuks gibt es heute in Athiopien Die Gesamtpopulation wird auf 70 000 Tiere geschatzt Literatur BearbeitenColin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S S 108 280 Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 630 631 C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 4441 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giraffengazellen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Litocranius walleri in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Antelope Specialist Group 1996 Abgerufen am 11 Mai 2006 Einzelnachweise Bearbeiten a b C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 4441 1 S 189 C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 4441 1 S 44 C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 4441 1 S 66 C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 4441 1 S 67 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giraffengazellen amp oldid 234449655