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Giovanni Dupre 1 Marz 1817 in Siena 10 Januar 1882 in Florenz war ein italienischer Bildhauer und Medailleur Giovanni Dupre Portrat von Antonio Ciseri Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken als Bildhauer 3 Familie 4 Werke Auswahl 5 Ehrungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDupre war der Sohn des Holzschneiders Francesco Dupre 1854 wahrend einer Choleraepidemie und seiner Frau Vittoria geborene Lombardi um 1840 1 Sein Vater gehorte einer sienesischen Familie franzosischer Abstammung an Der Grossvater Lorenzo Dupre war ein Tuchhandler der in wohlhabenden Verhaltnissen lebte und seinen Kindern eine gute Ausbildung ermoglichen konnte bis er durch finanzielle Ruckschlage verarmte war Daher hatte der Vater seine Ausbildung abbrechen und das Handwerk des Tiefdrucks oder der Holzschnitzerei erlernen mussen Hinzu kamen eine fruhe Heirat und dir zusatzliche finanzielle Last einer anwachsenden Familie die es erschwerte den Unterhalt zu verdienen Seine Mutter Vittoria galt als anmutig und war als die schone Dame bekannt Die prekare familiare Situation fuhrte dazu dass sie nach Florenz umziehen mussten und der damals erst funf Jahre alte Dupre war dazu bestimmt das Handwerk seines Vaters zu erlernen Daher begleitete er den Vater zu dessen Arbeitsstelle in Pistoia wo sie gemeinsam in einem gemieteten Zimmer lebten Da er die Trennung von der Mutter nicht auf Dauer ertrug lief er ungefahr sieben Jahre alt allein den Weg von Pistoia bis nach Florenz Der Vater bestrafte ihn hart und holte ihn zuruck So begann Dupre schon fruh unter der Anleitung seines Vaters als Bildschnitzer zu arbeiten Zwei Jahre spater begleitete er den Vater nach Siena wo dieser Arbeit gefunden hatte Hier erhielt er in der Akademie von Siena Unterricht im Zeichnen 2 Im Jahr 1826 begann er in der Werkstatt des Graveurs und Kupferstechers Paolo Sani in Florenz zu arbeiten In Florenz lernte er Maria Mecocci kennen verliebte sich in sie nahm sie 1836 zur Frau Etwa in diesem Jahr traf er den jungen Bildhauer Luigi Magi der ihn zum Studium und zur Beschaftigung mit der Marmorbildhauerei veranlasste 1840 konnte er mit einem Flachrelief das das Urteil des Paris darstellt den ersten Preis der Akademie gewinnen Das erfolgreiche Werk war ein Er hatte unter der Leitung Luigi Magis bereits kleine Figuren und ein oder zwei Busten in Marmor ausgefuhrt Wirken als Bildhauer Bearbeiten nbsp Abel Skulptur von Giovanni Dupre Eremitage Sankt Petersburg nbsp Kain Skulptur von Giovanni Dupre Eremitage Sankt Petersburg Sein erstes bedeutendes Werk war eine 1842 in Marmor ausgefuhrte Skulptur des Abel Die Grossherzogin Marie von Russland beauftragte ihn 1844 mit der Ausfuhrung einer Statue von Kain den er im Folgejahr fertigstellte In den folgenden Jahren entstanden die Marmorfiguren Giotto und ein Sant Antonio fur die Uffizien und ein Pius II fur San Domenico in Siena Als er sich 1856 auf einer Reise nach Neapel befand sah er in Rom das Monument das Antonio Canova von Pius VI angefertigt hatte Dies beeinflusste Dupre und gab seinem Streben eine andere Richtung und er wandte sich dem Neoklassizismus zu 3 Diese nun mehr allegorische Auffassung war der Harmonie seiner Werke nicht zutraglich Das erste dieser Art war eine Sappho die mit zersprungener Leier in melancholischem Nachdenken auf einem Felsen sitzt Dupre fertigte auch viele Portratbusten an 1859 vollendete er in Florenz das grosse Grabdenkmal der Grafin Ferrari Corbelli uber das in Meyers Konversations Lexikon folgende Beurteilung steht Architektur und Gesamtaufbau sind unharmonisch an den allegorischen Figuren sind einzelne sorgfaltige Naturstudien zu loben die jedoch von der konventionellen Behandlung anderer Teile abstechen 4 In den Jahren 1860 bis 1865 fuhrte er im Auftrag des Marchese Bichi Ruspoli eine Pieta fur den Camposanto della Misericordia di Siena aus die als Hohepunkt feiner naturalistischer Durchbildung angesehen wurde 4 Dupres umfangreichste Arbeit ist das Monument fur Camillo Benso von Cavour in Turin das 1872 enthullt wurde Zehn allegorische Kolossalfiguren umgeben das Postament auf dem Cavour Italia erhebend steht An den meist nackten allegorischen Figuren sind ernstes Naturstudium und Streben nach monumentaler Wurde zu bemerken nur storen auch hier einige Harten der Komposition und die unharmonische Verquickung von Realismus und Allegorie Traumerische Melancholie die hier und da in Starrheit des Ausdrucks ubergeht kennzeichnet die Mehrzahl seiner Werke der Kunstler hat vielfach die menschliche Figur zu sehr als allegorische Tragerin abstrakter philosophischer politischer oder religioser Ideen behandelt anstatt die Aufgabe der Kunst in der Darstellung menschlicher Schonheit und menschlichen Charakters zu suchen Dupre fuhrte auch zahlreiche Medaillen in Ton und Bronze aus darunter 1873 eine von Rudolf Virchow und war als Schriftsteller tatig Memoiren Pensieri sull arte e ricordi autobiografici 5 Familie BearbeitenAm 7 Dezember 1836 heiratete Dupre Maria geborene Mecocci um 1874 Er starb nach kurzem Krankenlager und hinterliess mehrere unvollendete Werke Darunter eine Skulptur des Fra Beato Raimondo die er fur den Erzherzog Johann anfertigen sollte und die eines San Francesco fur Assisi 6 Amalia Dupre 1842 1928 7 Giuseppina Beppina mit Antonio Ciardi Amalia Ciardi Dupre 1934 wurde Bildhauerin 8 Luisina Gigina Dupre um 1871 im Alter vom 22 Jahren Emilia Dupre starb als kleines Kind Die gemeinsame Tochter Amalia war seine Schulerin und Mitarbeiterin Sie vollendete nach seinem Tod einige seiner Werke und kummerte sich insbesondere um die Bewahrung seines Andenkens unter anderem indem sie sein Atelier in Florenz in ein Museum umwandelte 9 Werke Auswahl Bearbeiten1842 Abel Ausfuhrung in Marmor Bronzeguss im Palazzo Pitti 1844 1845 Kain Palazzo Pitti 1845 Giotto fur die Grossherzogin von Toskana 1864 Grabdenkmal der Grafin Bertha Moltke Ferrari Corbelli San Lorenzo Florenz Hautrelief Der Triumph des Kreuzes in der Kirche Santa Croce in Florenz Historische Figuren aus allen Jahrhunderten des Christentums sind hier um den in der Mitte liegenden Genius der Menschheit gruppiert 1863 1865 Pieta auf dem Kirchhof der Misericordia zu Siena 1866 Auferstandener Christus Siena Denkmal des Astronomen Massotti in Pisa 1882 Denkmal des Konigs Victor Emanuel in Trapani auf Sizilien nbsp Grabdenkmal Grafin Bertha Moltke Ferrari Corbelli nbsp Grabdenkmal Ottaviano Fabrizio Mossotti nbsp Pieta Marchese Bichi RuspoliEhrungen Auswahl Bearbeiten1855 Goldene Medaille 1 Klasse fur Abel ausgestellt bei der Weltausstellung in Paris 1867 Grosse Ehrenmedaille Kreuz der Ehrenlegion auf der Weltausstellung in Paris 1868 Orden der Krone Italiens 10 1869 Aufnahme als auswartiges Mitglied in die Academie des Beaux Arts in Paris Ritter des Ordens des heiligen JosephLiteratur BearbeitenLuigi Venturi Hrsg Scritti minori e lettere di Giovanni Dupre Le Monnier Florenz 1882 archive org Giovanni Dupre Thoughts on art and autobiographical memoirs Roberts brothers Boston 1886 englisch archive org Aus dem Italienischen ubersetzt von E M Peruzzi mit einem einleitenden Text von William Wetmore Story Henry Simmons Frieze Giovanni Dupre Sampson Low Marston Searle amp Rivington London 1886 englisch archive org Dupre spr du 2 Giovanni ital Bildhauer In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 5 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 233 Luigi Callari Dupre Giovanni In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 10 Dubolon Erlwein E A Seemann Leipzig 1914 S 172 173 Textarchiv Internet Archive Ettore Spalletti Dupre Giovanni In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 42 Dugoni Enza Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giovanni Dupre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Giovanni Dupre im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dupre Giovanni siusa archivi beniculturali it Giovanni Dupre italienisch 1817 1882 artnet deEinzelnachweise Bearbeiten Ettore Spalletti Dupre Giovanni In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 42 Dugoni Enza Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1993 Henry Simmons Frieze Giovanni Dupre Sampson Low Marston Searle amp Rivington London 1886 S 1 14 Textarchiv Internet Archive Giovanni Dupre In Encyclopaedia Britannica Abgerufen am 19 April 2023 englisch a b Dupre spr du 2 Giovanni ital Bildhauer In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 5 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 233 Giovanni Dupre Pensieri Sull arte E Ricordi Autobiografici Di Giovanni Dupre Tip M Ricci Florenz 1907 italienisch archive org Otto Schulze Todtenschau Giovanni Dupre In Deutsche Bauzeitung Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 18 Januar 1882 S 26 Textarchiv Internet Archive Luigi Callari Dupre Amalia In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 10 Dubolon Erlwein E A Seemann Leipzig 1914 S 168 169 Textarchiv Internet Archive Amalia Ciardi Dupre terra rs englisch Ettore Spalletti Dupre Amalia In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 42 Dugoni Enza Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1993 Dupre Giovanni In Hans Wolfgang Singer Hrsg Allgemeines Kunstler Lexicon Leben und Werke der beruhmtesten bildenden Kunstler Vorbereitet von Hermann Alexander Muller 5 unveranderte Auflage Band 1 Aachen Fyt Literarische Anstalt Rutten amp Loening Frankfurt a M 1921 S 373 374 Textarchiv Internet Archive Normdaten Person GND 118899007 lobid OGND AKS LCCN n86130364 VIAF 37138436 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dupre GiovanniALTERNATIVNAMEN Dupre GiovanniKURZBESCHREIBUNG italienischer Bildhauer und MedailleurGEBURTSDATUM 1 Marz 1817GEBURTSORT SienaSTERBEDATUM 10 Januar 1882STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Dupre amp oldid 238848467