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Die Gilera 500 Vierzylinder war ein Rennmotorrad des italienischen Herstellers Gilera das von 1949 bis 1964 erfolgreich in der hochsten Klasse der FIM zur Motorrad Weltmeisterschaft eingesetzt wurde Der von Gilera quer eingebaute Vierzylindermotor gilt als Vorbild aller Serien Vierzylindermotoren im Motorradbau Gilera 500 Vierzylinder 1957 Sammlung Sammy Miller Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 1 1 OPRA GBR und C N A 1 2 Rondine 1 3 Gilera Rondine 2 Neukonstruktion 2 1 Weltmeisterschaft 2 2 Gespannmotor und Tarf 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenAnfange BearbeitenOPRA GBR und C N A Bearbeiten Der Vorlaufer aller quer eingebauten Vierzylinder ging 1923 von einer Initiative der italienischen Ingenieure Pietro Remor und Carlo Gianini aus Der als Rennmotor entwickelte Prototyp hatte einen Hubraum von 490 cm mit einer Bohrung und einem Hub von 51 60 mm sowie 2 Ventilen je Zylinder eine obenliegende Nockenwelle die von Zahnradern angetrieben wurde Der Motorsportenthusiast Graf Giovanni Bonmartini grundete 1926 mit den beiden Konstrukteuren die Firma OPRA Officine di Precisione Romane Automobilistiche Der Motor sollte als Antrieb fur ein Rennmotorrad das zunachst den Namen der Firmengrunder GRB Gianini Remor Bonmartini trug dienen 1 1928 leistet der Motor 28 PS bei 6 000 min 1 eine wassergekuhlte Version 32 PS bei 6 500 min 1 2 In finanzielle Schwierigkeiten geraten wurde das Projekt OPRA von der ebenfalls im Besitz des Grafen Bonmartini befindlichen C N A Compagnia Nazionale Aeronautica ubernommen Rondine Bearbeiten 1934 wurde eine vollig neue Motorversion unter Leitung des technischen Direktors der C N A Carlo Gianini entwickelt Pietro Remor und Piero Taruffi waren ebenfalls an der Konstruktion beteiligt Der Vierzylindermotor mit Wasserkuhlung im Winkel von 45 Grad nach vorn im Motorradrahmen eingebaut verfugte uber Trockensumpfschmierung zwei obenliegende Nockenwellen uber Stirnrader betatigt sowie ein Roots Geblase zur Motoraufladung Dieser Motor in das Rennmotorrad mit dem Namen Rondine deutsch Schwalbe eingebaut leistete anfangs 75 spater uber 90 PS bei 9 000 min 1 3 1935 siegte Taruffi erstmals mit der Rondine beim Europameisterschaftslauf dem Grossen Preis von Tripolis auf dem Kurs Autodromo della Mellaha mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 158 9 km h 4 Dass die Rondine das Potential zur absoluten Weltrekordmaschine hatte bewies Taruffi auf der Autostrada Firenze Mare indem er 1935 den fliegenden Kilometer in 244 km h durchfuhr 5 6 Dieser erste Vierzylinder Rennmotor quer zur Fahrtrichtung und 45 Grad nach vorn geneigt eingebaut ist der Stammvater aller modernen Four Modelle Helmut Krackowizer 4 Gilera Rondine Bearbeiten Nachdem der Graf nach einem Unfall Ende 1935 die Firma C N A an Giovanni Battista Caproni verkaufte und dieser durch seine Luftfahrtambitionen kein echtes Interesse zeigte fadelte Taruffi 1936 den Weiterverkauf ein Der gluckliche Besitzer der Vierzylinder wurde Giuseppe Gilera der stets ein Interesse am Motorsport hatte 7 Dadurch wurde aus der Rondine die Gilera Rondine die vollverkleidet durch den Geschwindigkeitsrekord fur Motorrader am 21 Oktober 1937 mit 274 181 km h uber den fliegenden Kilometer mit Piero Taruffi als Fahrer beruhmt wurde 8 1939 wurde Dorino Serafini auf der unverkleideten Vierzylinder Gilera gegen die starke Konkurrenz der BMW 500 Kompressor Motorrad Europameister in der Klasse bis 500 cm die Gilera 500 Vierzylinder galt damit als das schnellste Rennmotorrad der Welt 9 Neukonstruktion BearbeitenWeltmeisterschaft Bearbeiten nbsp 500 cm Klasse Der spatere Sieger Umberto Masetti Gilera 10 vor Geoff Duke TT Assen 1952 nbsp Vierzylinder Motor der Gilera 1957 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der FIM die Benutzung aufgeladener Motoren fur den internationalen Rennsport untersagt sodass der Vierzylinder uberarbeitet werden musste Pietro Remor er wechselte Ende 1949 zu MV Agusta nutzte die Erfahrungen der Vorkriegsmaschine und konstruierte einen luftgekuhlten Vierzylinder Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen der im Motorradrahmen 30 Grad nach vorne geneigt eingebaut wurde Die ersten Rennmotorrader wurden mit Trapezgabel als Vorderradfuhrung sowie Reibungsdampfer am Hinterrad ausgeliefert ab der Saison 1951 mit Teleskopgabel vorn und zwei Federbeine hinten Der Radstand der 20 Zoll bereiften Maschine betrug 1490 mm 1954 erfolgte eine Motoruberarbeitung sowie die Ausstattung mit Funfgang Getriebe und 1955 wurde die Gilera mit einer Aluminiumvollverkleidung ausgerustet 1956 wurde das Motorrad mit 19 Zoll Reifen bestuckt hatte einen Radstand von 1450 mm sowie 200 mm Duoduplex Trommelbremsen 1949 gleich bei der ersten Weltmeisterschaft wurde Nello Pagani mit der Viergang Gilera Vizeweltmeister der 500 cm Klasse 1950 wurde Umberto Masetti Weltmeister 1952 wurde nochmals Umberto Masetti Weltmeister im gleichen Jahr gewann Gilera die Konstruktionswertung Geoff Duke holte von 1953 bis 1955 dreimal in Folge fur Gilera den Weltmeistertitel in der Konigsklasse 1956 hatte er durch einen schweren Sturz ein Handicap und konnte seinen Titel nicht verteidigen 1957 wurde nochmals Libero Liberati auf Gilera Weltmeister 1957 fuhr Bob McIntyre auf der Isle of Man TT mit der Gilera als Erster die Strecke mit einem Durchschnitt von mehr als 100 Meilen pro Stunde 10 Am Ende des Jahres 1957 zog sich Gilera wie Moto Guzzi und Mondial offiziell vom Rennsport zuruck Damit begann die Ara von MV Agusta die nicht nur die Konstrukteure von Gilera ubernahm sondern das Konzept weiterentwickelte und damit die Richtigkeit der Konstruktion von Vierzylinder Motoren bestatigte 11 1963 gewann John Hartle das letzte Rennen auf einer Gilera 500 Vierzylinder nachdem Geoff Duke in diesem Jahr seinen privaten Rennstall Scuderia Duke grundete und das Gilera Material ubernahm 1964 errang der Argentinier Benedicto Caldarella auf Gilera in Monza noch einen zweiten Platz und fuhr die schnellste Rennrunde Damit endete nach 15 Jahren und 34 WM Siegen die internationale Ara der Gilera 500 Vierzylinder 1948 1951 1954 1956 1963Hubraum 492 69 cm 499 49 cm 499 49 cm Bohrung Hub 52 58 mm 52 58 8 mm 52 58 8 mmVerdichtung 10 1 13 1Leistung bei 50 PS9 100 min 1 65 PS10 400 min 1 70 PS10 500 min 1Gewicht 125 kg 150 kgHochstgeschwindigkeitin km h 205 240 12 260 13 nbsp Tarf GileraGespannmotor und Tarf Bearbeiten Der Motor der Vierzylinder Gilera wurde auch erfolgreich fur Weltmeisterschaftslaufe der Gespanne eingesetzt Acht Siege in der Gespannklasse sowie vier Vizeweltmeisterschaften von 1949 bis 1952 dreimal Ercole Frigerio und einmal Albino Milani zeigten das Potential des Motors 1954 wurde der Gilera Vierzylinder von Piero Taruffi fur das Rekordfahrzeug Tarf verwendet Der Schweizer Florian Camathias gewann 1964 zum letzten Mal ein Gespannrennen mit einem Gilera Vierzylindermotor Literatur BearbeitenS Ewald G Murrer Enzyklopadie des Motorrads Novara 1996 deutsche Auflage im Weltbild Verlag 1999 ISBN 3 86047 142 2 L J K Setright The Guinness Book of Motorcycling Facts and Feats 1982 ISBN 0 85112 255 8 Mick Walker Gilera The Complete Story The Crowood Press 2000 ISBN 1 86126 333 3 Weblinks BearbeitenGilera Rondine unverkleidet Gilera 500 Vierzylinder Vollverkleidung Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten S Ewald G Murrer Enzyklopadie des Motorrads S 206 Mick Walker Gilera S 7 Mick Walker Gilera S 8 42 a b Helmut Krackowizer Meilensteine der Motorrad Geschichte Motorbuch Verlag Stuttgart 1 Auflage 1987 ISBN 3 613 01141 7 S 116 Mick Walker Gilera S 83 Dies bedeutete den Rekord in der Klasse bis 500 cm den absoluten Rekord hielt damals Ernst Jakob Henne mit 256 046 km h auf BMW WR 750 S Ewald G Murrer Enzyklopadie des Motorrads S 206 L J K Setright The Guinness Book of Motorcycling S 185 S Ewald G Murrer Enzyklopadie des Motorrads S 207 L J K Setright The Guinness Book of Motorcycling S 103 L J K Setright The Guinness Book of Motorcycling S 103 Siegfried Rauch Beruhmte Rennmotorrader 2 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 87943 590 1 S 74 Technische Daten Vgl Mick Walker Gilera Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gilera 500 Vierzylinder amp oldid 238622019