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Gertrud Simmel 7 Marz 1864 in Potsdam 23 Juli 1938 geb Kinel Pseudonym Marie Luise Enckendorff war eine Musiklehrerin Malerin Schriftstellerin und Philosophin Gertrud Simmel auf einer Fotografie von Jacob Hilsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenGertrud Kinel wurde am 7 Marz 1864 in Potsdam geboren Sie stammte aus burgerlichem Hause ihr Vater war Albert Kinel 1825 1911 ihre Mutter war Laura Kinel sie hatte noch eine altere Schwester Helene 1862 1945 und wurde katholisch getauft Von ihrer protestantischen Mutter jedoch wurde sie nach deren Konfession erzogen 1 Nach dem allgemeinen Schulbesucht schloss sie eine Ausbildung als Zeichenlehrerin ab und vertiefte dieses Talent durch weiteren Zeichenunterricht bei dem Maler Karl Stauffer Bern 1587 1891 Von 1889 bis 1890 studierte sie an der renommierten Kunstschule Academie Julian in Paris Bis ca 1900 beteiligte sie sich mit ihren Arbeiten an verschiedenen Berliner Kunstausstellungen Im Jahre 1890 heiratete sie den an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin als Privatdozent tatigen Georg Simmel 1858 1918 Nach ihrer Eheschliessung zog sie zu ihrem Mann nach Berlin und wohnte mit ihm gemeinsam in Berlin Westend Ihr Haus war ein Ort der Begegnung und des geistigen Austausches mit verschiedenen intellektuellen Zeitgenossen wie etwa Max und Marianne Weber Rainer Maria Rilke Heinrich Rickert Reinhold Lepsius Sabine Lepsius Stefan George Edmund Husserl und Andere Ihr gemeinsamer Sohn Hans Eugen 1891 1943 wurde 1891 geboren Etwa um die Jahrhundertwende gab sie die Malerei auf und beschaftigte sich starker mit philosophischen Themen Unter dem Pseudonym Marie Luise Enckendorff veroffentlichte Gertrud Simmel die durch ihren Intellekt und ihre Personlichkeit viele stark beeindruckte mehrere philosophische Werke 1906 kam ihre Arbeit Vom Sein und vom Haben der Seele heraus 1910 veroffentlichte sie die Schrift Realitat und Gesetzlichkeit im Geschlechtsleben Dabei geht es vor allem um das Verhaltnis von Mann und Frau in der Ehe Sie unterstutzte dabei die Frauenbewegung ihrer Zeit mit der Idee dass Frauen sich eigenstandig und nicht in Opposition zum Mann entwickeln sollten Ihre Freundin Marianne Weber ruhmte Gertrud als eine delphische Sibylle und als Gipfel dessen was eine Frau werden konne 2 1914 siedelte die Familie nach Strassburg um da Georg Simmel eine Professur an der Kaiser Wilhelm Universitat Strassburg erhalten hatte Hier erschien 1919 ihr Werk Uber das Religiose Ihre philosophischen Anschauungen waren stark religios gepragt und erwuchsen aus einer methaphysischen Denkhaltung die von der Einheit des Menschen und der Welt im Glauben an einen allumfassenden Gott ausging Am 26 September 1918 verstarb Georg Simmel an Leberkrebs Nach dem Tod ihres Mannes zog Gertrud Simmel 1920 zu ihrem Sohn nach Jena der dort an der Universitat als Medizinprofessor und Direktor des Krankenhauses tatig ist Hier lebte sie anfangs in sehr bescheidenen Verhaltnissen da die Bestatigung ihrer finanziellen Absicherung nach dem Tod ihres Mannes lange auf sich warten liess 1927 veroffentlichte sie eine weitere Arbeit Kindschaft zur Welt und siedelte dann 1929 gemeinsam mit ihrem Sohn nach Gera um Sie stand unter anderem in engem Kontakt mit dem Philosophen Martin Buber der wahrend seines Aufenthaltes in Jena bei ihr wohnte und publizierte auch in der von ihm mit herausgegebenen Zeitschrift Die Kreatur Nachdem Hans Simmel 1933 auf Grund rassisch begrundeter Verfolgung seinen Posten als Chefarzt verloren hatte ging die Familie nach Stuttgart 3 Ihr Sohn Hans emigrierte 1943 schliesslich in die USA wo er im gleichen Jahr in Colorado verstarb Gertrud Simmel verstarb am 23 Juli 1938 in Stuttgart Werke BearbeitenVom Sein und vom Haben der Seele Aus einem Tagebuch 1906 Realitat und Gesetzlichkeit im Geschlechtsleben 1910 Uber das Religiose 1919 Kindschaft zur Welt 1927 Weblinks BearbeitenPortrat in Frauennamen fur Jenas Strassen Katalog zur Ausstellung des Frauenzentrums Towanda Jena e V Jena 2015 Seite 5 abgerufen am 21 Februar 2017 Angela Rammstedt Paul Ernst Freundschaft mit Georg und Gertrud Simmel in Paul Ernst Aussenseiter und Zeitgenosse Konigshausen amp Neumann VerlagAnmerkungen Bearbeiten Vgl http www simmel gesellschaft de 00 simmel biostud htm sowie http www horst helle de simmeld html zitiert in Joachim Radkau Max Weber Die Leidenschaft des Denkens Munchen 2005 S 463 Martha Friedenthal Haase Ralf Koerrenz Hg Martin Buber Bildung Menschenbild und hebraischer Humanismus Paderborn 2005 S 25 Anm 19 und 20 Normdaten Person GND 117387967 lobid OGND AKS LCCN no2010162341 VIAF 10622102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simmel GertrudALTERNATIVNAMEN Kinel Gertrud Geburtsname Enckendorff Marie Luise Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin Schriftstellerin und PhilosophinGEBURTSDATUM 7 Marz 1864GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 23 Juli 1938 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrud Simmel amp oldid 236552195