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Gerhard Schurz 21 Januar 1956 in Graz ist ein osterreichischer Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 2 1 Logisches Schliessen 2 2 Wissenschaftsphilosophie und Erkenntnistheorie 2 3 Verallgemeinerte Evolutionstheorie 2 4 Metaethik 3 Lehre 4 Auswahlbibliografie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerhard Schurz wurde als Sohn der Frauenbeauftragten Grete Schurz und des Universitatsprofessors Josef Schurz geboren Gerhard Schurz studierte Chemie Physik und Philosophie Soziologie an der Universitat Graz Sein Chemie Physik Studium schloss er 1980 mit dem Magister rer nat und sein Philosophie Soziologie Studium 1983 mit dem Doktor phil ab Das Thema seiner Dissertation war Wissenschaftliche Erklarung Bis zu seiner Habilitationsschrift in Philosophie zum Thema Relevant Deduction in Science and Ethics im Jahr 1989 war er Universitatsassistent am philosophischen Institut der Universitat Salzburg Er blieb bis Anfang 2000 an diesem Institut als Assistenzprofessor und ausserordentlicher Universitatsprofessor Zwischenzeitlich war er Gastprofessor an der University of California Irvine Kalifornien 1989 1990 und 1996 an der Yale University 1999 und 2000 2001 Professor fur Wissenschaftsphilosophie an der Universitat Erfurt Seit 2002 ist er Lehrstuhlinhaber fur Theoretische Philosophie an der Universitat Dusseldorf und war 2006 2009 Geschaftsfuhrer an diesem Institut Seit 2011 ist er Direktor des Dusseldorf Center for Logic and Philosophy of Science DCLPS 1 und seit 2016 Prasident der Gesellschaft fur Wissenschaftsphilosophie 2 Im Jahr 2019 wurde Gerhard Schurz als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Sektion Wissenschaftstheorie und in die Academie Internationale de Philosophie des Sciences AIPS 3 aufgenommen 1998 rief Gerhard Schurz den Spezialforschungsbereich Theorien und Paradigmenpluralismus in den Wissenschaften an der Universitat Salzburg ins Leben den er bis 2000 leitete Die von Gerhard Schurz geleiteten Forschungsprojekte und Forschungsgruppen umfassen 2005 2011 DFG Projekte Neuroframes 4 und Frame Theoretic Investigation of Scientific Theories 5 der DFG Forschungsgruppe Funktionalbegriffe und Frames an der Universitat Dusseldorf 2008 2011 DFG Projekt Probability Logic 6 des EuroCores LogiCCC Projektes The Logic of Causal and Probabilistic Reasoning in Uncertain Environments 2010 2016 DFG Projekt Kausalitat und Erklarung 7 der DFG Forschungsgruppe FOR 106 2011 2015 DFG Projekt Frame Theoretical Investigation of Unification and Reduction 8 des DFG finanzierten Sonderforschungsbereichs 991 an der Universitat Dusseldorf 2011 2018 DFG Projekt The Role of Meta Induction in Human Reasoning 9 im Rahmen des DFG Schwerpunktprogrammes SPP 1516 2016 2019 DFG Projekte Logic and Ontology of the Cognitive Representation of Theories 10 und Frame Representation of Prototype Concepts and Prototype based Reasoning 11 des DFG finanzierten Sonderforschungsbereichs 991 an der Universitat Dusseldorf Seit 2017 DFG Projekte Creative Abductive Inference and Its Role for Inductive Metaphysics 12 und Statistical Causation Intervention and Freedom 13 der DFG Forschungsgruppe FOR 2495 Zu den Nachwuchswissenschaftlern die bei Gerhard Schurz promovierten gehoren Helmut Prendiger Universitat Tokio Hannes Leitgeb LMU Munchen Franz Huber Univ of Toronto Markus Werning Univ Bochum Eckhart Arnold Bayerische Akademie der Wissenschaften Matthias Unterhuber Univ Bochum Alexander Gebharter University Groningen Paul Thorn Christian Feldbacher Corina Strossner Alexander Christian Karim Baraghith David Hommen Schurz ist aktives Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen und Editorial Board Member mehrerer internationaler Zeitschriften u a Erkenntnis seit 1999 Grazer Philosophische Studien seit 1999 Synthese 1999 2008 2013 Studia Logica 1998 2003 Journal for General Philosophy of Science seit 2010 Episteme seit 2010 Forschung BearbeitenSchurz Forschungen beschaftigen sich vor allem auf den Gebieten der theoretischen Philosophie aus der Beschaftigung mit David Hume haben sich daruber hinaus Beitrage zur Metaethik ergeben Logisches Schliessen Bearbeiten Gerhard Schurz hat Systeme des relevanten logischen Schliessens entwickelt in denen versucht wird Paradoxien der formal analytischen Philosophie einer Losung zuzufuhren 14 15 In anderen Arbeiten beweist er u a die Nichtaxiomatisierbarkeit maximal genereller pradikatenlogischer Wahrheiten 16 die Vollstandigkeit multimodaler Logiksysteme 17 sowie die Vollstandigkeit und Effizienz von Systemen der Wahrscheinlichkeitslogik 18 19 Hinzu kommen Untersuchungen zur Unvereinbarkeit qualitativer und quantitativer Wissensreprasentationen 20 sowie experimentelle Forschungen zum menschlichen Schliessen 6 Wissenschaftsphilosophie und Erkenntnistheorie Bearbeiten In seinen Arbeiten zur Optimalitat der Meta Induktion bemuht sich Gerhard Schurz zur Losung des Humeschen Induktionsproblems beizutragen 21 22 Ahnlich gelagert sind seine Ansatze zur Rechtfertigung abduktiven Schliessens 23 In seinen Schriften zu wissenschaftlichen Erklarungen arbeitet Gerhard Schurz die vereinheitlichende Funktion von Erklarungen heraus 24 Seine Analyse von weichen ausnahmebehafteten Gesetzen der Wissenschaften lebender Systeme 25 26 grundet sich auf seinen Arbeiten zur verallgemeinerten Evolutionstheorie Zur Bedeutung und Zukunft der Wissenschaftsphilosophie nahm Schurz in Interviews Stellung 27 28 29 Verallgemeinerte Evolutionstheorie Bearbeiten Schurz versucht zu zeigen dass man die Darwinschen Module der Variation Reproduktion und Selektion von ihrer biologischen Verankerung ablosen und auf nichtbiologische Evolutionsprozesse wie z B die Evolution von Kultur ubertragen kann Metaethik Bearbeiten Humes These der zufolge mit Mitteln der Logik weder Normen aus nichtnormativen Fakten noch Fakten aus Normen erschlossen werden konnen wird in Schurz Monographie 30 umfassend bestatigt Schurz unternimmt auch aufzuzeigen welche nicht logischen Sein Sollens Brucken angenommen werden mussen um Seins Sollens Schlusse zu ermoglichen Lehre BearbeitenDie Lehrgebiete 31 von Gerhard Schurz umfassen neben einschlagigen Veranstaltungen zu seinen Forschungsgebieten eine Reihe weiterer Themen wie z B Veranstaltungen zur Rolle von Werten in den Wissenschaften zur Weltanschauungsanalyse und Ideologiekritik zu Philosophie und Literatur z B Robert Musil zu Philosophie und Psychologie zur kulturellen Evolution oder zur Frage des Konfliktes der Kulturen In diesem Zusammenhang hat Schurz in offentlichen Diskursen Stellung genommen 32 Auswahlbibliografie BearbeitenBucher Wissenschaftliche Erklarung Ansatze zu einer logisch pragmatischen Wissenschaftstheorie dbv Verlag fur die TU Graz Graz 1983 The Is Ought Problem An Investigation in Philosophical Logic Trends in Logic Vol 1 Studia Logica Library Kluwer Dordrecht 1997 Einfuhrung in die Wissenschaftstheorie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 4 Aufl 2014 Evolution in Natur und Kultur Eine Einfuhrung in die verallgemeinerte Evolutionstheorie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 Philosophy of Science A Unified Approach Routledge New York 2014 Wahrscheinlichkeit De Gruyter Berlin Boston 2015 Logik De Gruyter Berlin Boston 2018 Hume s Problem Solved The Optimality of Meta Induction MIT Press Cambridge MA 2019 Herausgeberschaften Erklaren und Verstehen in der Wissenschaft Mit B v Fraassen P Gardenfors R Tuomela M Friedman P Kitcher und K Lambert Oldenbourg Scientia Nova Munchen 1988 2 Auflage 1990 mit P Weingartner Law and Prediction in the Light of Chaos Research Lecture Notes in Physics Springer Berlin 1996 mit P Weingartner Koexistenz rivalisierender Paradigmen Eine post kuhnsche Bestandsaufnahme zur Struktur gegenwartiger Wissenschaft Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 1998 mit P Weingartner und G Dorn The Role of Pragmatics in Contemporary Philosophy Holder Pichler Tempsky Vienna 1998 mit Hannes Leitgeb Non monotonic and Uncertain Reasoning in the Focus of Paradigms of Cognition In Synthese 146 1 2 2005 guest edited volume mit Markus Werning und Eduard Machery The Compositionality of Meaning and Content Ontos Frankfurt et al 2005 mit Markus Werning Reliable Knowledge and Social Epistemology Papers on the Philosophy of Alvin Goldman and Replies by Goldman Rodopi Amsterdam 2009 mit Ioannis Votsis Scientific Realism Quo Vadis In Synthese 180 2 2011 guest edited volume mit Theo Kuipers Belief Revision Aiming at Truth Approximation In Erkenntnis 75 2011 guest edited volume mit Ioannis Votsis und Ludwig Fahrbach Novel Predictions In Studies in History and Philosophy of Science 45 1 2014 guest edited volume Buchreihe Philosophische Grundlagen der Wissenschaften und ihrer Anwendungen 33 beim Peter Lang Verlag mit Martin Carrier Werte in den Wissenschaften Neue Ansatze zum Werturteilsstreit Suhrkamp stw 2062 Frankfurt Main 2013 mit Stephan Kornmesser Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften Springer VS Wiesbaden 2014 zusammen mit J W Romeijn M Massimi EPSA15 Selected Papers The 5th Conference of the European Philosophy of Science Association in Dusseldorf Springer Cham 2017 zusammen mit C J Feldbacher Escamilla A Gebharter Selected Papers of the Triennial Conference of the German Society for Philosophy of Science GWP 2016 In Journal for General Philosophy of Science 48 3 2017 special issue Ca 240 wissenschaftliche Aufsatze in internationalen Zeitschriften und Sammelwerken Auswahl s Einzelnachweise Weblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Gerhard Schurz bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Literatur von und uber Gerhard Schurz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage an der Universitat Dusseldorf mit einer Reihe von Aufsatzen als PDF Einzelnachweise Bearbeiten DCLPS 1 2 Vorlage Toter Link dclps phil hhu de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Gesellschaft fur Wissenschaftsphilosophie AIPS DFG Projekt Neuroframes DFG Projekt Frame Theoretic Investigation of Scientific Theories a b DFG Projekt Probability Logic DFG Projekt Kausalitat und Erklarung Memento des Originals vom 22 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www clde uni koeln de DFG Projekt Frame Theoretical Investigation of Unification and Reduction Memento des Originals vom 23 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sfb991 uni duesseldorf de DFG Projekt The Role of Meta Induction in Human Reasoning 1 2 Vorlage Toter Link www uni giessen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis DFG Projekt Logic and Ontology of the Cognitive Representation of Theories DFG Projekt Frame Representation of Prototype Concepts and Prototype based Reasoning DFG Projekt Creative Abductive Inference and Its Role for Inductive Metaphysics Memento des Originals vom 15 Mai 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot indmet weebly com DFG projekt Statistical Causation Intervention and Freedom Memento des Originals vom 15 Mai 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot indmet weebly com Relevant Deduction PDF 2 8 MB In Erkenntnis 35 1991 S 391 437 Verisimilitude and Belief Revision In Erkenntnis 75 2011 S 203 221 Most General First Order Theorems are Not Recursively Enumerable In Theoretical Computer Science 148 1995 S 149 163 Zusammen mit Kit Fine Transfer Theorems for Multimodal Logics PDF 2 3 MB In J Copeland ed Logic and Reality Cambridge Univ Press 1996 S 169 213 Probabilistic Semantics for Delgrande s Conditional Logic In Artificial Intelligence 102 1 1998 S 81 95 Reward versus Risk in Uncertain Inference In Review of Symbolic Logic 5 4 2012 S 574 612 Impossibility Results for Rational Belief In Nous 53 1 2019 S 134 159 The Meta Inductivist s Winning Strategy in the Prediction Game PDF 7 MB In Philosophy of Science 75 2008 S 278 305 Hume s Problem Solved The Optimality of Meta Induction MIT Press Cambridge MA 2019 Patterns of Abduction In Synthese 164 2008 S 201 234 Zusammen mit Karel Lambert Outline of a Theory of Scientific Understanding In Synthese 101 No 1 1994 S 65 120 What Is Normal An Evolution Theoretic Foundation of Normic Laws Philosophy of Science28 2001 S 476 497 Ceteris Paribus Laws Classification and Deconstruction In Erkenntnis 57 No 3 2002 S 351 372 Interview with Gerhard Schurz PDF 438 kB In The Reasoner Vol 5 No 10 October 2011 Trugschlusse Philosoph warnt vor dem Irrtumsrisiko in Prognosen 1 2 Vorlage Toter Link www philosophie hhu de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Fernsehaufzeichnung 3sat nano 22 Oktober 2013 Langfassung Vorsicht Prognose Memento des Originals vom 15 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www 3sat de Fernsehaufzeichnung 3sat scobel 6 Juli 2017 The Is Ought Problem 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org w index php title Gerhard Schurz amp oldid 233625814