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Gerhard Friedrich Ernst Flesch 8 Oktober 1909 in Posen 28 Februar 1948 hingerichtet in Trondheim Norwegen war in der Zeit des Nationalsozialismus SS Obersturmbannfuhrer und Oberregierungsrat Leiter der Staatspolizeistelle Erfurt Fuhrer des Einsatzkommandos 2 der Einsatzgruppe VI im deutsch besetzten Polen Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Bergen und Trondheim Gerhard Flesch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFlesch trat zum 1 Mai 1933 der NSDAP Mitgliedsnummer 3 018 617 1 und im selben Jahr der SS SS Nummer 267 300 bei bis 1935 war er als NSDAP Zellenleiter in Berlin Hohenschonhausen politisch tatig Nach Abschluss seines Jurastudiums ging Flesch zum Sicherheitsdienst SD wo er als Assessor ab Oktober 1936 fur die Uberwachung religioser Sekten eingesetzt wurde Weitere Stationen seiner beruflichen Karriere bildeten die stellvertretende Leitung der Gestapo in Frankfurt Oder ab dem 1 Januar 1938 und seine Verwendung als stellvertretender Gestapochef in Saarbrucken ein Jahr spater Nach einem kurzzeitigen Dienst in Pilsen leitete er ab Mitte 1939 als Chef die Gestapo Erfurt Zwischenzeitlich zum SS Sturmbannfuhrer und Regierungsassistenten ernannt war Flesch auch als politischer Referent des thuringischen Gauleiters Fritz Sauckel tatig Mit Beginn des Uberfalls auf Polen wurde Flesch wie viele Angehorige des SD bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei eingesetzt und mit der Fuhrung des Einsatzkommandos 2 der Einsatzgruppe VI betraut Im Westfeldzug fuhrte Flesch ein Spezialkommando der Sicherheitspolizei mit dem Auftrag geheimes Aktenmaterial der franzosischen Sicherheitspolizei sicherzustellen Vom 29 April 1940 bis 11 Oktober 1941 wirkte er als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD KdS im norwegischen Bergen Anschliessend war er in gleicher Position in Trondheim tatig wo er am 30 Januar 1944 zum SS Obersturmbannfuhrer und Oberregierungsrat befordert wurde Nach dem Zusammenbruch des von Deutschland in Norwegen installierten Besatzungsregimes im Mai 1945 wurde ein grosser Teil der Personen des Machtappartes Reichskommission Norwegen in Haft genommen Dazu gehorte auch Gerhard Flesch Mehrere der fur begangene Verbrechen Verantwortlichen entzogen sich den drohenden strafrechtlichen Konsequenzen durch Flucht oder Selbstmord Wegen der von Flesch in Norwegen begangenen Kriegsverbrechen wurde er am 2 Dezember 1946 zum Tode verurteilt 2 Zu den ihm zur Last gelegten Verbrechen gehorten unter anderem der Befehl an einen Kommandanten des von ihm inspezierten Strafgefangenenlager Falstad dass drei judische Haftlinge zu erschiessen sind In besonderer Weise hatte er seit Herbst 1942 die Verhaftung und Deportation der norwegischen Juden vorangetrieben Seine Position als Kommandierender der Sicherheitskrafte nutzte er mehrfach um das Standrecht selbst anzuwenden Opfer waren 23 Manner aus den Gemeinden Grane und Vevelstad Weiterhin war er war Mitglied eines Tribunals in Trondheim wahrend des dort verhangten Ausnahmezustandes im Oktober 1942 das zehn Suhneopfer auswahlte die anschliessend ohne Gerichtsverfahren erschossen wurden Dazu zahlte weiter die sofortige Totung eines Mannes am 8 Oktober 1942 wegen des Verdachts der Spionage Sowohl das Oberste Gericht Norwegens als auch der norwegische Konig lehnten eingegangene Gnadengesuche ab Am 28 Februar 1948 wurde das Urteil gegen ihn auf der Festung Kristiansen in Trondheim vollstreckt 3 Literatur BearbeitenRobert Bohn Schuld und Suhne Die norwegische Abrechnung mit den deutschen Besatzern in ders Hrsg Deutschland Europa und der Norden Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 06413 3 Marlis Grafe Bernhard Post und Andreas Schneider Hrsg Quellen zur Geschichte Thuringens Die Gestapo im NS Gau Thuringen 1933 1945 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Erfurt 2004 Dorothea Wierling Wenn die Norskes uns schon nicht lieben Das Tagebuch des Dienststellenleiters Heinrich Christen im besetzten Norwegen 1941 1943 Wallsteinverlag Gottingen 2021 Law Reports of Trials of War Criminals Selected and Prepared by the United Nations War Crimes Commission Volume VI London HMSO 1948 Case No 36 TRIAL OF GERHARD FRIEDRICH ERNST FLESCH SS OBE STURMBANNFUHRER OBERREGIERUNGSRAT FROSTATING LAGMANNSRETT NOV DEC 1946 AND SUPREME COURT OF NORWAY FEBRUARY 1948 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerhard Flesch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prozessurteil gegen Gerhard Flesch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9110240 Law Reports of Trials of War Criminals Selected and Prepared by the United Nations War Crimes Commission Volume VI London HMSO 1948 Case No 36 Dorothea Wierling Wenn die Norskes uns schon nicht lieben Das Tagebuch des Dienststellenleiters Heinrich Christen im Besetzten Norwegen 1941 1943 Wallsteinverlag Gottingen 2021 S 267ff Normdaten Person GND 1277985413 lobid OGND AKS VIAF 9861159035184901380000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flesch GerhardALTERNATIVNAMEN Flesch Gerhard Friedrich Ernst vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS ObersturmbannfuhrerGEBURTSDATUM 8 Oktober 1909GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 28 Februar 1948STERBEORT Trondheim Norwegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Flesch amp oldid 238030688