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Das Strafgefangenenlager Falstad norwegisch Falstad Fangeleir war vom Fruhjahr 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Polizeihaftlingslager der deutschen Sicherheitspolizei Sipo und des Sicherheitsdienst SD im norwegischen Nord Trondelag bei Trondheim Lager Falstad 12 Mai 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Strafgefangenenlager 2 Hinrichtungen in Falstadskogen 3 Nachkriegszeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStrafgefangenenlager BearbeitenDa die norwegische Kollaborationsregierung von Vidkun Quisling keinerlei Ruckhalt in der norwegischen Bevolkerung hatte setzte der deutsche Reichskommissar fur die besetzten norwegischen Gebiete Josef Terboven auf eine immer radikalere Besatzungspolitik Fur die Aufnahme politischer Gegner wurden Gefangenenlager unter Sipo und SD errichtet 1 Das Lager wurde unmittelbar sudlich des Dorfes Ekne am Trondheimfjord 14 Kilometer westsudwestlich von Levanger in einem Gebaudekomplex eingerichtet der in den 1920er Jahren als Sonderabteilung des Erziehungsheimes Falstad errichtet worden war 2 Im September 1941 wurden 170 Danen als erste Gefangene dort untergebracht Sie bauten die ersten Wacheinrichtungen des Lagers auf 3 Im Fruhjahr 1942 nahmen Sipo und SD das Lager offiziell in Betrieb wobei es durch die Abteilung V Kriminalpolizei verwaltet wurde Bis Kriegsende waren insgesamt sechs SS Offiziere mit der Lagerleitung beauftragt Diese waren Paul Schoning Paul Gogol Scharschmidt Werner Jeck Georg Bauer und Karl Denk Bis Kriegsende wurden ca 4500 Haftlinge aus 13 Staaten in Falstad festgehalten Neben brutalen Strafaktionen litten viele Gefangene unter der Zwangsarbeit Einzelne Gefangenenkommandos mussten auf Wehrmachtsstutzpunkten in der Region arbeiten Politische Gegner und Juden wurden von Falstad in Konzentrationslager verschleppt 4 Hinrichtungen in Falstadskogen Bearbeiten nbsp Einweihungsfeier des Mahnmals in Falstadskogen 12 Oktober 1947Die Wachmannschaften des Lagers nutzten wiederholt den nahegelegenen Wald als Hinrichtungsstatte Insgesamt wurden dort uber 200 Gefangene darunter 43 norwegische Widerstandskampfer uber 100 sowjetische Kriegsgefangene und 74 jugoslawische Partisanen ermordet 4 Nachkriegszeit BearbeitenZwischen 1945 und 1949 diente das Lager dem norwegischen Staat unter dem Namen Innherad Zwangsarbeitslager zunachst als Internierungslager und dann als Arbeitslager fur verurteilte Kollaborateure 5 6 Ab 1949 wurden die Gebaude als Schule verwendet Heute befindet sich darin das Falstad Center das sich nach politischen Kontroversen auf die Darstellung der Zeit von 1940 bis 1945 beschrankt 7 Im Wald bei Falstad wurden unmittelbar nach der Befreiung erste Einzel und Massengraber entdeckt 1947 weihte der norwegische Kronprinz Olav dort ein Monument ein das eine zentrale Rolle bei Gedenkzeremonien und Jahrestagen einnimmt 8 Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Jon Reitan Falstad History and Memories of a Nazi Camp In Robert Bohn Christoph Cornelissen Karl Christian Lammers Hrsg Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen im Schatten des Zweiten Weltkriegs Klartext Essen 2008 ISBN 978 3 89861 988 2 S 185 ff Dirk Riedel Norwegen In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 9 Arbeitserziehungslager Ghettos Jugendschutzlager Polizeihaftlager Sonderlager Zigeunerlager Zwangsarbeiterlager C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57238 8 S 430 ff Anette Homlong Storeide Wo es Meereston gibt konnte Keramik produziert werden Wissensproduktion im SS Strafgefangenenlager Falstad anhand einer Fallstudie von Falstad Pottery In Lutz Budrass Simon Grosse Wilde Torsten Meyer Hrsg Historische Produktionslogiken technischen Wissens Helmut Maier zum 65 Geburtstag Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt Band 43 Waxmann Munster 2023 ISBN 978 3 8309 4539 0 S 139 155 Weblinks BearbeitenDie Geschichte von Falstad Falstad Zentrum Falstad Zentrum Gedenkstatte und Menschenrechtszentrum Gedenkstattenportal zu Orten der Erinnerung in EuropaEinzelnachweise Bearbeiten Dirk Riedel Norwegen In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Munchen 2009 Bd 9 S 432 Anette Homlong Storeide Wo es Meereston gibt konnte Keramik produziert werden Wissensproduktion im SS Strafgefangenenlager Falstad anhand einer Fallstudie von Falstad Pottery In Lutz Budrass Simon Grosse Wilde Torsten Meyer Hrsg Historische Produktionslogiken technischen Wissens Waxmann Munster 2023 S 139 155 hier S 139 Dirk Riedel Norwegen In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Munchen 2009 Bd 9 S 435 a b Dirk Riedel Norwegen In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Munchen 2009 Bd 9 S 436 Innherad Forced Labor Camp The Falstad Center abgerufen am 19 Januar 2018 Jon Reitan Falstad History and Memories of a Nazi Camp In Robert Bohn Christoph Cornelissen Karl Christian Lammers Hrsg Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen im Schatten des Zweiten Weltkriegs Klartext Essen 2008 S 193 The Falstad Centre abgerufen am 19 Januar 2018 Dirk Riedel Norwegen In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Munchen 2009 Bd 9 S 435 63 6913567 11 0392373 Koordinaten 63 41 29 N 11 2 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strafgefangenenlager Falstad amp oldid 237018715