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Georg Wilhelm Rauchenecker 8 Marz 1844 in Munchen 17 Juli 1906 in Elberfeld heute Wuppertal war ein deutscher Komponist Musikdirektor und Geiger Georg Wilhelm Rauchenecker um 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugendzeit 1844 1860 1 2 Franzosische Jahre 1860 1870 1 3 Schweizer Jahre 1870 1884 1 4 Berliner Jahre 1884 1885 1 5 Elberfelder Jahre 1885 1906 2 Werke 2 1 Orchesterwerke 2 2 Konzerte 2 3 Lieder 2 4 Chorwerke 2 5 Buhnenwerke 2 6 Kammermusik 2 7 Werke fur Soloinstrumente 3 Diskografie Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugendzeit 1844 1860 Bearbeiten Georg Wilhelm Rauchenecker wurde am 8 Marz 1844 in Munchen als erstes Kind des Stadtmusikers Jakob Rauchenecker 1815 1876 und der Rosina Crescenz Rauchenecker geb Wening 1815 1876 geboren und zwei Tage spater in Sankt Peter zu Munchen nach katholischem Ritus getauft Sein Vater schickte ihn als kleinen Jungen zu seinem Onkel Georg Wening der seit 1855 Pfarrer in der 260 Seelen Gemeinde Thalheim bei Erding war Moglicherweise wollte man dass Rauchenecker den Weg seines Onkels geht Er besuchte dann das konigliche Maximilians Gymnasium in Munchen und spielte dort im Alter von 11 Jahren die erste Violine als Musiker fur den Kirchenchor Rauchenecker erhielt eine umfassende musikalische Ausbildung in Klavier und Orgel bei Theodor Lachner Violine bei Joseph Walter Kontrapunkt bei August Baumgartner und Komposition bei Franz Lachner Seit 1859 unterrichtete er auch selbst und zwar Violin Klavier und Orgelspiel sowie alle theoretischen Facher wie Harmonielehre Kontrapunkt Fugen und Formenlehre und Instrumentationslehre Der spatere Geiger im Hoforchester und Musikverleger in Munchen Max Hieber war einer seiner Schuler in dieser Zeit Franzosische Jahre 1860 1870 Bearbeiten Am 1 August 1860 bekam Georg Wilhelm Rauchenecker einen Pass fur Frankreich und war ab diesem Zeitpunkt als erster Geiger am Grand Theatre de Lyon tatig 1862 wurde er als Kapellmeister nach Aix en Provence berufen und ging 1864 als erster Theaterkapellmeister nach Carpentras Dort heiratete er 1866 die Institutslehrerin Elisabeth Antoinette Emilie Fournial 1842 1870 Die gemeinsamen Zwillingskinder Alban und Margarethe wurden am 8 September 1867 in Carpentras geboren Im Jahre 1868 nahm Rauchenecker eine Stelle als erster Opernkapellmeister und Direktor des Konservatoriums in Avignon an Nachdem er bei Ausbruch des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 als Staatsburger eines deutschen Staates des Landes verwiesen wurde liess er sich in der Schweiz nieder Schweizer Jahre 1870 1884 Bearbeiten Kurz nach der Ankunft in Zurich starb seine Frau Elisabeth im Alter von nur 28 Jahren Rauchenecker verdiente seinen Lebensunterhalt als Klavierlehrer und war Mitglied des Tonhalleorchesters in Zurich Er wurde durch seinen spateren Schwager den Kapellmeister des Zurcher Stadtorchesters Oskar Kahl bei Richard Wagner eingefuhrt Am 21 Dezember 1870 fanden im Foyer des alten Theaters in Zurich die ersten Proben zur Auffuhrung des Siegfried Idylls statt das dann am 25 Dezember 1870 unter der Leitung von Richard Wagner zu Cosimas Geburtstag auf der Treppe des Hauses in Tribschen bei Luzern uraufgefuhrt wurde Rauchenecker war einer der 15 Musiker des kleinen Orchesters Bereits am 31 Dezember 1870 begann eine Reihe von sieben Quartettabenden bei denen Oskar Kahl 1 Violine Georg Rauchenecker 2 Violine Hans Richter Viola und Hermann Ruhoff Cello im Wagner schen Hause Beethoven Quartette einstudierten Im Jahre 1871 wurde Rauchenecker als Musikdirektor nach Lenzburg berufen wo er von Dr Jakob Heinrich Ziegler Sulzer 1798 1882 einem Winterthurer Arzt und Musikforderer entdeckt wurde Im Fruhjahr 1873 konvertierte er zum evangelischen Glauben da seine zweite Frau evangelisch war Die Hochzeit mit Anna Karolina Ulrica Kempin 1845 1904 fand am 25 Marz 1873 in der Diakonatskirche zu Neumunster Zurich statt Am 29 Oktober 1873 wurde Rauchenecker auf Vorschlag von Ziegler Sulzer als Direktor des Musikkollegiums Winterthur gewahlt wo er seit Anfang Dezember 1873 auch als Direktor der Musikschule tatig war In den darauffolgenden zehn Jahren bestimmte er das Musikleben der Stadt entscheidend mit Von 1873 bis 1876 leitete er den Mannerchor Frohsinn und im Jahre 1875 den Mannerchor Frauenfeld Am 3 April 1876 starb Raucheneckers Vater Jakob in Winterthur am 18 Februar 1877 wurde seine Tochter Helene geboren Die Stelle als Organist an der evangelisch reformatorischen Stadtkirche in Winterthur ubernahm er 1878 von Julius Buckel Seine Tochter Elsa wurde am 28 Januar 1880 geboren Im Jahre 1880 eroffnete Rauchenecker gemeinsam mit U Ruckstuhl eine Musikalienhandlung in Winterthur Sein Abschied von Winterthur wurde mit einem Konzert am 13 Marz 1884 feierlich begangen Berliner Jahre 1884 1885 Bearbeiten Der 30 Marz 1884 markiert den Tag des Umzugs nach Berlin wo Georg Wilhelm Rauchenecker das Berliner Philharmonische Orchester in der Bernburger Strasse in Kreuzberg leitete Dieser Posten wurde ihm dank der ausserordentlich wohlwollenden Aufnahme seiner Symphonie in f Moll zuteil welche er im Oktober 1883 in Berlin auffuhrte Bereits am 30 April dirigierte er sein erstes Sinfonie Konzert Ausserdem arbeitete er am Stern schen Konservatorium als Klavierlehrer und betrieb dort Ensembleubungen Elberfelder Jahre 1885 1906 Bearbeiten Nach einem kurzen Aufenthalt in Kassel ubersiedelte Rauchenecker im Fruhsommer 1885 nach Barmen Bis 1887 ubernahm er die Leitung des dortigen Orchestervereins und ab 1887 die des Instrumentalvereins Elberfeld seit 1929 Instrumentalverein Wuppertal Im Jahre 1889 grundete er eine Musikschule in Elberfeld Hier gehorten unter anderem der Posaunist Joseph Franz Serafin Alschausky sowie der Komponist Gustav Adolf Uthmann zu seinen Schulern Von 1892 bis 1893 dirigierte er den Mannergesangverein Deutscher Sangerkreis 1902 wurde Rauchenecker zum stadtischen Kapellmeister ernannt Seine zweite Frau Anna geb Kempin starb am 2 Januar 1904 in Elberfeld Im Jahre 1905 wurde Rauchenecker der Titel Koniglich Preussischer Musikdirektor verliehen Georg Wilhelm Rauchenecker starb am 17 Juli 1906 in Elberfeld an den Folgen einer Lungenentzundung Werke BearbeitenRauchenecker hat zahlreiche Werke der unterschiedlichsten Musikgattungen komponiert Orchesterwerke Bearbeiten La Serenade pour Orchestre 1857 Grand Ouverture pour Musique Militaire 1867 La Marseillaise pour Musique Militaire 1868 1 Sinfonie f Moll 1875 2 Sinfonie H Dur Jubelsinfonie 1885 3 Sinfonie D Dur Elegische Sinfonie 1903 1904 Ouverture Souvenirs d Aix um 1863 Symphonisches Tonwerk im Stil einer Ouverture 1880 Hochzeits Idyll 1889 Alarich auf der Akropolis um 1899 1900 sinfonische Dichtung Aus der Jugendzeit um 1896 sinfonische Dichtung Friedrich Rotbart um 1870 sinfonische Dichtung Zwischenspiel aus der Oper Sanna um 1893 Konzerte Bearbeiten Violinkonzert Nr 1 a Moll 1876 1885 Violinkonzert Nr 2 h Moll 1900 Klavierkonzert Nr 1 h Moll 1898 Klavierkonzert Nr 2 f Moll 1894 Oboenkonzert h Moll 1905 Cellokonzert d Moll 1904 Lieder Bearbeiten Amoureux Duellistes 1866 Groom par Amour 1866 Blonde Maitresse 1866 Funf Lieder der Brautzeit Brautigamslieder 1894 fur Bariton und Klavier Sieben Lieder nach dem Roman Der Liedermacher 1894 fur Sopran und Klavier Abendlied 1896 Maria Wiegenlied 1898 Wirtstochterlein 1898 Schwing dich auf 1900 Ave verum corpus 1903 fur Alt Violoncello Harfe und Orgel So geht s fur Singstimme und Klavier um 1888 Bergisches Lied fur Bariton und Klavier Drei Gesange fur Bariton Funf Lieder fur eine tiefe Stimme um 1883 84 Konigsmordliche Ballade mit Flotenbegleitung um 1874 Chorwerke Bearbeiten Sechs Lieder 1878 fur gemischten Chor Zwei Sarge 1900 fur gemischten Chor und Klavier Pharao fur vierstimmigen gemischten Chor oder dreistimmigen Frauenchor und Klavier 1897 Lied von der Glocke fur vierstimmigen gemischten Chor mit Deklamation und Klavier oder fur dreistimmigen Frauenchor um 1895 Hymne zur Einweihung des Kaiser Wilhelm und des Kaiser Friedrich Denkmals in Elberfeld 1883 fur Mannerchor Deutsches Schwert und deutscher Sang 1891 fur vierstimmigen Mannerchor Gotenzug op 137 1899 fur vierstimmigen Mannerchor mit Blasinstrumenten oder Klavier Gotentreue op 138 1899 fur Mannerchor Soli und Orchester oder Klavier Germania fur Mannerchor um 1896 Sechs Lieder fur Mannerchor Schwert und Palme fur Mannerchor Baracher Wein fur vierstimmigen Mannerchor um 1889 Chorlied der Deutschen in Amerika fur vierstimmigen Mannerchor 1885 Der Lenz ist da fur Mannerchor um 1890 O du taufrischer Morgen fur Mannerchor 1877 Wie lieb ich dich fur Mannerchor 1877 Walther von der Vogelweide fur vierstimmigen Mannerchor a cappella 1899 Das heutige Vaterland fur Mannerchor 1883 Gruss der Heimat Wo immer ich weile fur Mannerchor um 1888 Die Schonheit der Natur 1900 fur vierstimmigen Frauenchor Im Abendrot 1900 fur vierstimmigen Frauenchor Geduld 1900 fur dreistimmigen Frauenchor Zur heiligen Nacht fur gemischten und dreistimmigen Frauenchor und Klavier 1900 Vater unser fur dreistimmigen Frauenchor mit Harmonium und Flote 1895 Weihnachtsgruss fur dreistimmigen Frauenchor und Klavier 1898 Ode an das 19 Jahrhundert 1899 An die Freiheit 1891 fur Soli Chor und Orchester Niklaus von der Flue 1874 schweizerische Friedenskantate fur Soli Mannerchor und Orchester Trauerkantate auf den Tod Friedrichs III 1888 fur gemischten Chor Bariton und Orchester Meine Gottin 1897 Kantate fur Tenor Mannerchor und Orchester Huldigung der schonen Kunste 1898 Kantate fur Soli Chor und Orchester Heil dir Germania Kantate fur vierstimmigen gemischten Chor Klavier und Deklamation 1896 Hinaus auf hohen Bergesgipfel Festkantate 1889 Die Murtenschlacht Kantate fur Solo Chor und Orchester 1875 Kaiser Otto I Kantate fur Solo dreistimmigen Frauchenchor und Klavier oder fur Solo gemischten Chor und Klavier 1894 Borussia Kantate fur gemischten Chor mit Soli Flote und Klavier oder fur dreistimmigen Frauenchor mit Soli Flote und Klavier 1900 Durch Nacht zum Licht per tenebras ad lucem um 1900 Oratorium fur Chor Soli und Orchester Grosse vokale Messe 1863 64 fur sechsstimmigen Chor Titanenschicksal 1899 Festgesang fur gemischten Chor Soli und Orchester 1877 Buhnenwerke Bearbeiten Tristanderl und Sussholde 1865 Parodie einer Zukunftsoper 1 La graine de coquelicot um 1863 Opera comique in 1 Akt Le florentin 1871 Oper in 3 Akten Adelheid von Burgund 1886 Oper Die letzten Tage von Thule um 1889 Oper in 4 Akten Sanna 1893 Oper in 2 Akten Ingo 1893 Oper in 4 Akten Don Quijote 1895 Oper in 3 Akten Der Florentiner 1901 Oper in 3 Akten Neufassung von Le florentin Schauspielmusik Ovid bei Hof nach 1885 Festspiel Theodor Korner 1891 Amalasuntha Oper Kammermusik Bearbeiten Streichquartett Nr 1 c Moll 1874 Streichquartett Nr 2 D Dur 1878 Streichquartett Nr 3 a Moll um 1879 Streichquartett Nr 4 E Dur um 1883 Streichquartett Nr 5 g Moll in Form einer Suite um 1890 Streichquartett Nr 6 Es Dur Klavierquintett D Dur 1897 fur Klavier Flote 2 Violinen Viola und Violoncello Streichersextett Es Dur 1897 fur 2 Violinen 2 Violen und 2 Violoncelli Blaseroktett B Dur 1897 fur Flote Oboe Englischhorn 2 Horner Bassklarinette und Fagott Werke fur Soloinstrumente Bearbeiten 6 Charakteristische Tonbilder op 24 bis 29 1873 fur Violine und Klavier Orientalische Phantasie 1874 fur Violine und Streichquartett oder Klavier Die vier Temperamente 4 kleine Klavierstucke 5 kleine Klavierstucke 26 kleine Orgelpraludien um 1902 03 Jesu komm zu mir fur Orgel Praludium fur Harmonium nach 1885 Diskografie Auswahl BearbeitenStreichquartett Nr 1 1874 Jecklin DDD 95 Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Georg Wilhelm Rauchenecker im International Music Score Library ProjectGeorg Wilhelm Rauchenecker bei Klassika Rauchenecker Georg Wilhelm In Rudolf Vierhaus Deutsche biographische Enzyklopadie 8 S 206 Georg Wilhelm Rauchenecker Liederverzeichnis Werke von und uber Georg Wilhelm Rauchenecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georg Wilhelm Rauchenecker in den Monatsberichten von Friedrich HofmeisterEinzelnachweise Bearbeiten Munchener Anzeiger vom 29 Mai 1865Chefdirigenten des Musikkollegiums Winterthur Georg Wilhelm Rauchenecker 1873 1884 Edgar Munzinger 1884 1893 Ernst Radecke 1893 1920 Hermann Scherchen 1922 1950 Mario Venzago 1978 1986 Franz Welser Most 1987 1990 Janos Furst 1990 1994 Heinrich Schiff 1995 2001 Jac van Steen 2002 2008 Douglas Boyd 2009 2016 Thomas Zehetmair seit 2016 Normdaten Person GND 116364440 lobid OGND AKS LCCN nr2001008753 VIAF 64756285 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rauchenecker Georg WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist Musikdirektor und GeigerGEBURTSDATUM 8 Marz 1844GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 17 Juli 1906STERBEORT Elberfeld heute Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Wilhelm Rauchenecker amp oldid 215178921