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Georg Schepss auch Schepss 26 Dezember 1852 in Schweinfurt 4 September 1897 in Speyer war ein deutscher klassischer Philologe Schepss war Gymnasialprofessor am Gymnasium in Speyer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenGeorg verlor seinen Vater Inhaber eines Kaufmannsgeschafts bereits mit funf Jahren Seine Erziehung lag nun allein in der Hand seiner Mutter zu der er eine sehr enge Bindung hatte Er besuchte das Gymnasium in Schweinfurt und zeigte bereits dort seine Vorliebe fur das Klassische Altertum die auch von seinem Lehrer Professor Karl Bayer gefordert wurde Schepss verfasste spater nach dem Tod von Bayer aus Dankbarkeit ihm gegenuber einen Nekrolog den er 1886 im Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft veroffentlichte Ab Herbst 1871 studierte er klassische Philologie an der Universitat Erlangen und ab Ostern 1873 an der Universitat Strassburg Er schloss sich der Burschenschaft der Bubenreuther an der er zeitlebens eng verbunden war Im Fruhjahr 1875 promovierte er an der Philosophischen Fakultat der Strassburger Universitat mit der Dissertation De soloecismo zum Dr phil Ostern 1875 besuchte er noch fur ein Semester die Universitat Munchen und bestand im Herbst gleichen Jahres das philologische Staatsexamen Von 1875 bis 1876 war Schepss als Assistent am Gymnasium in Ansbach angestellt Bereits im Oktober 1876 erhielt er eine Stelle als Studienlehrer an der Lateinschule einem Progymnasium im mittelfrankischen Dinkelsbuhl Der kurze Aufenthalt in der ehemaligen Reichsstadt sollte fur Schepss gesamte spatere schriftstellerische Tatigkeit von bestimmendem Einfluss sein Er studierte die Handschriften der Oettingen Wallersteinischen Bibliothek in dem benachbarten Maihingen und befasste sich vor allem mit den Schriften des Boethius deren kritische Behandlung seine spatere Lebensaufgabe wurde Erste Veroffentlichungen mit dem Titel Zwei Maihinger Handschriften uber Sallust und Cicero erfolgten 1877 und 1878 im Programm Lateinschule Dinkelsbuhl Ausserdem ordnete er das bis dahin stark vernachlassigte stadtische Archiv in Dinkelsbuhl neu Im Fruhjahr 1880 folgte seine Versetzung an das Gymnasium in Wurzburg Dort fand er als Lehrer einen erheblich erweiterten Wirkungskreis und konnte enge Kontakte zur Wurzburger Universitat aufbauen Die Universitatsbibliothek Wurzburg mit ihrer umfangreichen Handschriftensammlung gab Schopss weitere literarische Anregungen 1881 erschien im Wurzburger Gymnasialprogramm sein Werk Handschriftlichen Studien zu Boethius de consolatione philosophiae das wichtige Anregungen uber die alten Scholien und die Kommentatoren des Boethius gab Die Arbeit veranlasste die Kirchenvater Kommission der Wiener Akademie Schepss mit der Ausgabe der Schriften des Boethius fur das Corpus der lateinischen Kirchenvater zu beauftragen Zur Vorbereitung dieser Ausgabe reiste er in den Jahren 1884 und 1885 nach Paris und Munchen zum Studium der dortigen Handschriften Bei der grossen Anzahl der Boethius Handschriften uberzeugte er sich allerdings bald dass die Herausgabe samtlicher Schriften von Boethius seine Kraft ubersteige Er beabsichtigte schliesslich nur noch die Herausgabe der Consolatio der Opuscula sacra und der auf Porphyrius und Aristoteles sich beziehenden Kommentare des Boethius erlebte aber die Vollendung dieser Ausgabe nicht mehr Schepss war 1882 Mitautor einer Festschrift zum 300 jahrigen Grundungstag der Wurzburger Universitat in der er eine in Munchen aufgefundene Handschrift vorstellte eine wichtige Quelle zur Vorgeschichte der frankischen Hochschule 1886 arbeitete er samtliche Pergamenthandschriften der Wurzburger Universitatsbibliothek fur den von der Bibliotheksverwaltung vorbereiteten Handschriften Katalog durch Ein Jahr spater folgte seine Schrift uber Die altesten Evangelienhandschriften der Wurzburger Universitatsbibliothek die wichtiges Material uber die altesten lateinischen Bibelubersetzungen lieferte Ebenfalls in seine Wurzburger Zeit fiel die Ausgabe des in einer Maihinger Handschrift gefundenen Heldengedichts von Philipp Jakob Hamerer uber den Schmalkaldischen Krieg das 1884 im Neuen Archiv fur Sachsische Geschichte erschien und der Dialogus super auctores sive Didascolon des Konrad von Hirsau das er im Wurzburger Gymnasialprogramm 1889 veroffentlichte Einen grossen Erfolg hatte Schepss Handschriften Forschung 1886 mit der Wiederentdeckung der literarischen Hinterlassenschaft des spanischen Bischofs Priscillianus Priscillian ein neu aufgefundener lateinischer Schriftsteller des 4 Jahrhunderts der im Jahre 385 in Trier als Haupt einer ketzerischen Sekte hingerichtet wurde Die elf originalen Schriften sind 1889 im 18 Band des Wiener Corpus erschienen Einwendungen die Karl Sittl gegen die Echtheit der Priscillianischen Schriften erhoben hatten wies Schepss in einem Aufsatze Pro Priscilliano 1893 zuruck 1890 wurde Schepss als Gymnasialprofessor nach Speyer versetzt wurde Hier wirkte er noch sieben Jahre Er beschaftigte sich hauptsachlich mit der Vorbereitung seiner Boethiusausgabe hatte aber auch noch Zeit fur eine Reihe von kleineren Veroffentlichungen vorwiegend zur lateinischen Lexikographie und zur Geschichte der spatlateinischen und patristischen Literatur Er verfasste ausserdem zahlreiche Rezensionen Georg Schepss starb am 4 September 1897 im Alter von 44 Jahren in Speyer an einem Leber und Darmleiden Er war seit 1875 mit Wilhelmine Fischer der Tochter eines Bezirksgerichtsrates aus Schweinfurt verheiratet Das Paar hatte drei Kinder eine Tochter und zwei Sohne Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDe soloecismo Dissertationsschrift Strassburg 1875 Digitalisat Zwei Maihinger Handschriften Dinkelsbuhl 1878 Antonius Panormita der Verfasser von Plautuskommentarien Munchen 1880 Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae Wurzburg 1881 Digitalisat Programm der Koniglichen Studien Anstalt Wurzburg fur das Studienjahr 1880 81 Colloquia de scholis Herbipolensibus Festschrift Wurzburg 1882 Dr Phil Jak Hamerers Heldengedicht uber den schmalkaldischen Krieg Dresden 1884 Digitalisat Priscillian ein neuaufgefundener lateinischer Schriftsteller des 4 Jahrhunderts Wurzburg 1886 Die altesten Evangelienhandschriften der Wurzburger Universitatsbibliothek Wurzburg 1887 Dialogus super auctores sive Didascalon Wurzburg 1889 Digitalisat Programm des kgl alten Gymnasiums zu Wurzburg fur das Studienjahr 1888 89 Allitterierende Weissagung von Roms Untergang Munchen 1891 Zu den Statuten des Schwanenordens Ansbach 1892 Pro Priscilliano Wien 1893 Literatur BearbeitenSamuel Brandt Georg Schepss In Wilhelm Kroll Ludwig Gurlitt Hrsg Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 21 Jahrgang 1898 Seite 123 140 Reisland Leipzig 1899 Digitalisat Herman Haupt Schepss Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 53 Duncker amp Humblot Leipzig 1907 S 754 756 Herman Haupt Schepss Georg In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 2 Seite 37 39 Georg Reimer Berlin 1898 Digitalisat Nekrolog In Eduard Wolfflin Hrsg Archiv fur lateinische Lexikographie und Grammatik Band 10 Seite 570 571 Teubner Leipzig 1898 Digitalisat Weblinks BearbeitenEintrag zu Georg Schepss in Kalliope Schepss Georg Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Literatur von Georg Schepss im Index theologicusNormdaten Person GND 119473895 lobid OGND AKS LCCN nr96044306 VIAF 22952320 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schepss GeorgALTERNATIVNAMEN Schepss GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer Philologe und GymnasiallehrerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1852GEBURTSORT SchweinfurtSTERBEDATUM 4 September 1897STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Schepss amp oldid 231995171