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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Georg Marius auch Georg Mayer und Georg Meyer latinisiert Georgius Marius oder Mayerus auch Georgius Marius Herbipolensis und Wirtzeburgensis sowie Jorg Mayr sich selbst bezeichnend auch Mayer von Wurzburg 1533 in Wurzburg 5 Marz 1606 in Heidelberg 1 2 war ein deutscher Mediziner Georg Marius Tobias Stimmer zugeschriebenes Bildnis Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Wirken 3 Familie 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenAusbildung BearbeitenMarius immatrikulierte sich Juni 1548 in Heidelberg Dort wurde unter anderem von Jakob Curio und Stephan Feyerabend gepruft als Baccalaureus artium Danach studierte er in Marburg Medizin 1551 bis 1557 machte er der Sitte der Zeit gemass seine grosse Auslandsreise 3 Er war 1551 in Montpellier immatrikuliert wo er fast drei Jahre medizinische und bei Guillaume Rondelet auch botanische Vorlesungen horte ab etwa 1554 1555 war er in Bologna wo er auch Zoologie bei Ulisse Aldrovandi und Botanik bei Luca Ghini horte und ab 1556 in Padua wo er das Colleg des beruhmten Mediziners und Anatomen Gabriele Falloppio mitgeschrieben hatte 4 und falls nicht schon in Bologna unter Ghini geschehen wahrscheinlich zum Doktor der Medizin promoviert wurde In Italien lernte er auch anatomische Sektionen fur Studenten kennen Wirken BearbeitenNach der 1557 erfolgten Ruckkehr nach Deutschland war Marius 1558 Arzt in Nurnberg sowie Amberg der Hauptstadt der Oberpfalz und wahrscheinlich Leibarzt des spateren Pfalzer Kurfursten Ludwig VI Von Nurnberg aus hatte Marius beginnend im September 1558 mit seinem Brief de plantis nonnullis eine botanische und freundschaftliche Korrespondenz mit Pietro Andrea Mattioli begonnen 5 Im Marz 1561 wurde er von Friedrich III als dritter den dritten medizinischen Lehrstuhl innehabenden Professor der Medizin als Nachfolger von Peter Lotz nach Heidelberg berufen Am 28 Mai 1561 liess er sich in die Matrikel einschreiben wurde somit Mitglied der Universitat und wurde am selben Tag in deren Senat und Anfang Juni in den Lehrkorper aufgenommen Im Dezember 1561 wurde er zum Dekan der Medizinischen Fakultat gewahlt Marius verliess die Universitat aber im Streit mit dem Rektor und verschiedenen Disziplinarmassnahmen Zuvor hatte man ihm die finanzielle Subvention anatomischer Demonstrations Sektionen eine aus Oberitalien kommende Neuerung zur Verbesserung des medizinischen Unterrichts verweigert und ihm nach einem heftigen Streit im Februar 1562 die Vernachlassigung seiner Pflichten als Dozent und Dekan vorgeworfen Am 15 November 1565 wurde er erster Professor der Medizin in Marburg Im Sommersemester 1567 war Marius Dekan der Medizinischen Fakultat Hier liess er gegen einige zu uberwindende Schwierigkeiten nach 15 Jahren auch wieder anatomische Sektionen durchfuhren zuerst im Marz 1572 offentlich und neun Tage andauernd Neben seiner Marburger Professur war er auch Leibarzt des Landgrafen Wilhelm IV von Hessen Kassel dem er seine ohne vorherige Einwilligung der Universitat erfolgte Anstellung verdankte 1568 1569 wurde er zum Rektor der Universitat gewahlt und gehorte zu den am hochsten bezahlten Professoren der Universitat mit einem Jahresgehalt von 200 Gulden Es kam ab Fruhjahr 1572 zu Unstimmigkeiten mit der Universitat und dem Landgrafen wegen zusatzlicher Honararforderungen 6 von Marius Die Landgrafen Wilhelm und dessen Bruder Ludwig IV warfen ihm der ausserdem eine florierende Privatpraxis hatte sowie anderen Professoren im Juli 1575 Vernachlassigung von Pflichten als Professor vor und nachdem er im September 1575 seinen Entschluss mitgeteilt hatte verliess er die Universitat Zwischen 1573 und 1576 hielt er sich wohl auch fur kurze Zeit in Nurnberg auf wo er Steuerschulden hatte und ein Zinsprozess stattfand Er ging von Marburg nach Amberg und spater nach Heidelberg wo er 1576 kurfurstlicher Leibarzt Ludwigs VI den er schon von Amberg kannte und dessen kranker und seit 1580 bettlageriger Ehefrau Elisabeth einer Schwester des hessischen Landgrafen Wilhelm wurde Einige Zeit nach dem Tod der Kurfurstin 1582 scheint er sich ganzlich seiner Privatpraxis in Heidelberg zugewandt zu haben Leibarzt Ludwigs blieb er bis zu dessen Tod im Oktober 1583 Danach trat er aus den Diensten des Hofes aus Im Jahr 1588 ist Marius als Einwohner Heidelbergs Im oberen Kaltenthal am heutigen Burgweg im beginnenden ehemaligen Zwerchgasschen jetzt Ingrimstrasse 7 nachweisbar wo nur Angehorige des Hofes wohnten Im Oktober 1591 wurde Marius der sich dieser Zeit in Heidelberg oder Nurnberg 8 aufhielt noch einmal fur ein Jahr Leibarzt eines Fursten des Grafen Albrecht von Nassau Saarbrucken in Ottweiler Zu Marius vertraglich geregelten Tatigkeiten gehorte dabei auch die arztliche Versorgung der Familie des Grafen sowie auf dessen Reisen zu seinen Residenzen Dienste in Saarbrucken Saarwerden Idstein und Wiesbaden 9 In Brossnitz schloss er Weihnachten 1595 sein Buch Bergwercks Geschopff ab in dem er uber seine auf von Blankenburg bei Rudolstadt ausgehende Reise durch Sachsen und Thuringen gewonnene Erfahrungen mit Lagerstatten und dem Abbau von Bodenschatzen schrieb 10 Ab 1597 war er bis etwa 1601 Stadtarzt im markgraflich ansbachischen Residenzstadtchen Neustadt an der Aisch Seine Bibliothek schenkte er um 1598 der Heilsbronner Furstenschule Im selben Jahr unterzog er sich aus gesundheitlichen Grunden einer Badekur in Wiesbaden spater einer in Offenau das er in unheilsamen schaden Lanung und Zipperlesflussen krefftiger geschehen und selbstens noch im alter besucht hat 11 Seine 1601 erschienene Schrift Newe erzelungen Neue Erzahlungen entstand anlasslich einer 1599 beobachteten Epidemie mit Hautinfektion im Aischgrund 12 Georg Marius hatte Abhandlungen zu Medizin Pharmazie etwa seine Abhandlung Terra sigillata uber Siegelerden Botanik Balneologie 13 Geologie und Lagerstattenkunde verfasst Sein letztes Werk das sich mit einigen Psalmen beschaftigte stellte er als Manuskript im April 1598 wahrscheinlich in Wiesbaden welches er in einem Brief vom zweiten Osterfeiertag seinem Dienstherrn dem Grafen Philipp von Nassau Saarbrucken anempfohlen hatte fertig es kam aber nicht zum Druck 14 Des Weiteren sind einige Briefe Consilien arztliche Berichte und Gutachten wie ein 1592 angefertigtes Gutachten zur Krankheit des Grafen Albrecht VII von Schwarzburg Rudolstadt an diesen und Rezepte von Marius teils gedruckt und teils als Handschriften uberliefert 15 Der Tod von Georg Marius trat laut Melchior Adam infolge von Phtisis Auszehrung und Diarrhaea Durchfall in dessen 73 Lebensjahr ein Familie BearbeitenNachdem er auch vom Kurfursten keine Unterstutzung im Konflikt mit der Universitat erhalten hatte zog Marius nach Nurnberg wo er bereits im August 1560 einen Antrag auf Eheschliessung mit Anna der Tochter eines Sebald Hayd gestellt hatte der jedoch abgelehnt worden war Er heiratete am 15 Juni 1562 nachdem er bereits am 3 Mai zwei Monate nach seiner Abreise aus Heidelberg das Aufgebot fur die Hochzeit in St Sebald bestellt hatte Helene Wenck 1573 wahrscheinlich in Marburg 16 aus Nurnberg und war dort einige Zeit allerdings in standigem Konflikt mit dem Stadtrat und ohne Burger der freien Reichsstadt geworden zu sein als praktischer Arzt und von 1564 bis Anfang 1566 zudem im Nurnberger Sebastianspital genannt Lazarett an dessen Stelle spater die Hochschule fur Musik Nurnberg untergebracht wurde arztlich tatig Mit Helene Wenck hatte er zwei um 1562 geborene Tochter Helene und Anna Elisabeth Christine die er nach dem Tod seiner aus Nurnberg stammenden Frau im Jahr 1573 in Nurnberg unterbrachte von wo aus er gelegentlich Consilia als Verhaltensmassregeln fur ihn wahrend seiner Reisen in Amberg oder Heidelberg vertretende Chirurgen geschickt hatte Helene heiratete den Nurnberger Burger Caspar Holderbusch Georg Marius stand dem lutheranischen Protestantismus nahe und hatte einen Bruder namens Gottfried 17 Ansonsten ist nur wenig uber seine Herkunft und seine fruhen Jahre bekannt 18 Er hat ein fur 1592 nachgewiesenes Landgut besessen Seine Bibliothek ging wohl als Geschenk noch zu seinen Lebzeiten an die 1581 gegrundete 19 Furstenschule des ansbachischen Heilsbronn 20 Schriften BearbeitenEpicedion in Obitum Principis Andrea Colbius Marburg 1567 Epikedeion bzw Epigramm zum Tod von Philipp von Hessen In Iudaeorum Medicastrorum calumnias et homicidia pro Christianis pia exhortatio Ex Theologorum et Iureconsultorum Decretis A Georgio Mario Vuyrceburgio Doctore Medico Marpurgi amp alijs Speyer 1570 online gegen judische Arzte gerichteter Traktat mit kommentierten Zitaten an dessen Ende gefordert wird die 1530 von Kaiser Karl V verabschiedete Verordnung dass alle Juden an ihrer Kleidung mit einem gelben Ring kenntlich gemacht werden mussten auch fur judische Arzte gelte Etlicher Gelehrten Bedencken Vonn dem heylsamen Saltzbronnen zu Offenauw nechst under der Reichsstatt Wimpffen gelegen Johann Spies Heidelberg 1584 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche ursprunglich ein Gutachten uber das Solbad von Offenau bei Wimpfen das Marius 1580 fur die Kurfurstin Elisabeth von der Pfalz angefertigt hatte wobei er auch die Einschatzungen anderer Arzte wie Thomas Erast miteinfliessen liess Das Buch widmete Marius seinem Gonner dem Landgrafen Wilhelm zu Hessen 21 Paralipomena et Marginalia Hortulanica Das ist Gartenkunst zum Feldbuch angehorig in abmerckung der Erfahrung warhafftig was zum Feldbaw und Hausshalten inn diesen unsern Teutschen Landen dienstlich auffzubringen frembde Gewachs von Rossmarin und andere Baum Frucht und dessgleichen zu uberwintern Auch wie man newe Wiesen solle anrichten Darbei mit Viehe zu unterhalten und was Krancken und Gesunden hierauss von Kreutern nutzlich sein mag Bernhard Jobin Druck Strassburg 1586 doi 10 11588 diglit 1643 Das fur den landlichen Haushalt konzipierte Buch widmete Marius handschriftlich dem Nurnberger Stadtarzt Georg Palma Terra sigillata Bericht und erfoschung der Kostbaren Erden welche versigelt von andern underschieden zur Artzney auss der alten Naturkundigen Bucher unnd erfarung widerholet Nicolaus Knorr Nurnberg 1589 Bergwercks Geschopff und wunderbare Eigenschafft der Metalsfruchte Darinnen grundlicher bericht der Gebirge Gestein Genge und derselben anhengenden safften krefften und wirckung als an Gold Silber Kupffer Zinn Bley Quecksilber Eisen und andern Mineralien Henning Gros Druck Abraham Lamberg Leipzig 1595 Newe erzelungen Von dem auss etlichen gemeinen Baden verunreinigen am schrepffen unnd verhalten dero ursachen ohne Ort wahrscheinlich Neustadt a d Aisch moglicherweise auch eine kleine Druckerei in der Nahe Neustadts etwa in Windsheim 22 1601 Judicium D Georgii Marii De Scaturigine quadam minerali ad Blanckenburgum qua in balneo uti solitus fuit comes quidam Schwartzburgicus In Johannes Wittichius Hrsg Nobilissimorum ac doctissimorum Germaniae Medicorum Consilia Henning Gros Leipzig 1604 Nr 42 Wasseranalyse als Gutachten fur die Behandlung der Grafin Albertine Elisabeth von Schwarzburg Rudolstadt Ehefrau von Albrecht VII 23 Literatur BearbeitenWilhelm Hess Marius Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 283 Rolf Heyers Dr Georg Marius genannt Mayer von Wurzburg 1533 1606 Zahnmedizinische Dissertation Wurzburg 1957 Heinrich Wilhelm Rotermund Hrsg Fortsetzung und Erganzungen zu Christian Gottlieb Jochers allgemeinem Gelehrten Lexicon worin die Schriftsteller aller Stande nach ihren vornehmsten Lebensumstanden und Schriften beschrieben werden angefangen von Johann Christoph Adelung und vom Buchstaben K fortgesetzt von Heinrich Wilhelm Rotermund Band 4 Heyse Bremen 1813 Sp 739 740 Digitalisat Sabine Salloch Das hessische Medizinalwesen unter den Landgrafen Wilhelm IV und Moritz dem Gelehrten Rolle und Wirken der furstlichen Leibarzte Medizinische Dissertation Marburg 2006 S 104 109 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Marius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Projekt Fruhneuzeitliche Arztebriefe des deutschsprachigen Raums 1500 1700 Anmerkungen Bearbeiten Melchior Adam Vitae Germanorum philosophorum qui seculo superiori et quod excurrit philosophicis ac humanioribus literis clari floruerunt Frankfurt am Main Heidelberg 1615 S 398 Digitalisat Sterbedatum nach der Dissertation von Heyers und in Melchior Adam Vitae germanorum medicorum 1620 In der Dissertation von Salloch steht unbelegt Februar Rolf Heyers 1957 S 11 Die Nachschrift gelangte spater in den Besitz von Volcher Coiter Vgl auch Robert Herrlinger Volcher Coiter 1534 1576 Habilitationsschrift Universitat Wurzburg Nurnberg 1952 S 93 Rolf Heyers 1957 S 70 f Rolf Heyers 1957 S 82 Anhang Nr 1 Brief von Marius an den Landgrafen vom 4 April 1572 und S 83 f Anhang Nr 3 Brief des Marius vom 14 Oktober 1572 an den Landgrafen Ludwig von Hessen das Honorar fur die im Marz stattgefundene Anatomie betreffend Rolf Heyers 1957 S 124 In seiner 1589 erschienenen Schrift Terra sigillata bezeichnet Marius sich als zu Nurnberg Medicus Vgl Rolf Heyers 1957 S 125 Rolf Heyers 1957 S 42 f Rolf Heyers 1957 S 43 f Rolf Heyers 1957 S 3 und 44 Rolf Heyers 1957 S 66 69 Frank Furbeth Bibliographie der deutschen oder im deutschen Raum erschienenen Baderschriften des 15 und 16 Jahrhunderts In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 13 1995 S 217 252 hier S 243 Rolf Heyers 1957 S 44 69 und 98 Anhang Nr 7 Rolf Heyers 1957 S 70 74 77 und 96 Rolf Heyers 1957 S 38 und 122 f Georg Marius Etlicher Gelehrten Bedencken Vorwort Rolf Heyers 1957 S 4 38 40 und 45 Lexikon fur Theologie und Kirche Band 4 Sp 900 Rolf Heyers 1957 S 45 f Rolf Heyers 1957 S 54 57 und 60 Rolf Heyers 1957 S 67 und 129 f abgedruckt in Rolf Heyers 1957 S 96 f Anhang Nr 6 Normdaten Person GND 118910035 lobid OGND AKS VIAF 62347214 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marius GeorgALTERNATIVNAMEN Mayer von Wurzburg Maier Georg Meyer GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 1533GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 5 Marz 1606STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Marius amp oldid 229070835