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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Schnitzer aus dem Erzgebirge siehe Georg Lenk Schnitzer Robert Georg Lenk 12 Dezember 1888 in Schreiersgrun zwischen 4 Juli 1946 und 30 Januar 1947 war ein deutscher Politiker in der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied des Reichstages und Gauwirtschaftsberater der NSDAP Georg Lenk Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Lenk war der Sohn des Lohnstickmaschinenbesitzers Robert Lenk Er besuchte die 1 Burgerschule in Plauen und nahm 1903 eine kaufmannische Lehre in der Spitzen und Stickereifabrik Reinhard Wagner auf Gleichzeitig besuchte er bis 1906 die Handelslehranstalt zu Plauen Nach mehreren Auslandspraktika grundete er im November 1911 eine eigene Spitzen und Waschefabrik die er wahrend des Ersten Weltkrieges 1916 kriegsbedingt schliessen musste da er zum Militardienst eingezogen wurde Bis Januar 1919 wurde er uberwiegend beim Nachschub der Kraftfahrtruppe eingesetzt 1910 war Lenk wegen einer chronischen Erkrankung nach wenigen Wochen Militardienst entlassen worden Im April 1919 liess er die Produktion in seiner Fabrik wieder aufnehmen Lenk wurde 1924 Mitglied des Volkisch Sozialen Blocks einer Tarnorganisation der zu dieser Zeit verbotenen NSDAP Offiziell trat Lenk am 1 April 1930 der NSDAP Mitgliedsnummer 227 841 bei zeitgenossische Quellen geben an er sei bereits 1925 Parteimitglied gewesen 1 1930 wurde er zum Stadtrat in Plauen und im September 1930 im Wahlkreis Chemnitz Zwickau in den deutschen Reichstag gewahlt Nach der Machtubertragung an die Nationalsozialisten wurde Lenk im Mai 1933 zum Wirtschaftsminister von Sachsen ernannt Lenk schloss seine Fabrik in Plauen und zog nach Dresden wo er in derselben Strasse wie Gauleiter Martin Mutschmann wohnte Lenk und Mutschmann kannten sich seit 1924 zwischen beiden bestand ein Vertrauensverhaltnis was zur Forderung Lenks durch Mutschmann fuhrte 1 Nach der Ernennung Mutschmanns zum Ministerprasidenten ubernahm Lenk im Oktober 1935 zusatzlich das Arbeits und Wohlfahrtsministerium von Georg Schmidt Ab Januar 1936 war er Gauwirtschaftsberater der NSDAP fur Sachsen eine Funktion die er bereits vor 1933 ausgeubt hatte Im November 1934 trat Lenk in die SS Mitgliedsnummer 227 542 ein In der SS wurde er mehrfach befordert zuletzt im Januar 1939 zum SS Brigadefuhrer Georg Lenks personlicher Referent war der SS Standartenfuhrer und spatere Regierungsdirektor Erich Rosig Als Wirtschaftsminister war Lenk 1933 mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise konfrontiert die in Sachsen zu einer hohen Arbeitslosigkeit und Problemen insbesondere in der Textilindustrie gefuhrt hatte 1933 versuchte Lenk erfolglos den Export von Textilmaschinen zu beschranken um die einheimische Industrie zu schutzen Trotz gesunkener Arbeitslosigkeit beklagte Lenk noch 1937 in einer Denkschrift die geringe wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen deren Ursachen er in der Abwanderung von Arbeitskraften der Grenzlage und der geringen Berucksichtigung bei Rustungsauftragen sah 2 Als Folge eines Zerwurfnisses mit Gauleiter Mutschmann verlor Lenk zwischen 1941 und 1943 seine Amter in Staat und Partei Als Hintergrund des Zerwurfnisses werden Angste Mutschmanns vor innerparteilichen Konkurrenten fur moglich gehalten 3 In Aussagen nach Kriegsende datierte Lenk erste Meinungsverschiedenheiten mit Mutschmann auf das Ende der 1930er Jahre Im September 1941 verlor Lenk sein Amt als Gauwirtschaftsberater im Oktober 1941 forderte Mutschmann ihn auf seine insgesamt zwolf Posten in Aufsichtsraten sachsischer Unternehmen abzugeben Im Marz 1943 verlor Lenk sein Ministeramt die bisherigen Ministerien wurden als Abteilungen Mutschmann direkt unterstellt Anfang 1944 wurde ein Parteiverfahren gegen ihn wegen mangelhafter Amtsfuhrung und Missbrauchs seiner Dienststellung eroffnet in dessen Ergebnis er eine strenge Verwarnung erhielt und ihm der Parteiausschluss angedroht wurde Ab 1 November 1944 war Lenk als Hauptsturmfuhrer der Waffen SS bei der Leibstandarte SS Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg eingesetzt Bei Kriegsende war er noch beim Bevollmachtigten fur Kraftfahrzeug Einsatz und Erfassung des OKW eingesetzt Lenk wurde am 1 Mai 1945 in Ehrenfriedersdorf von sowjetischen Truppen gefangen genommen und nach Moskau gebracht 4 Am 4 5 oder 10 6 Juli 1946 wurde er wegen Beihilfe zu Kriegsverbrechen und konterrevolutionarer Tatigkeit zum Tode verurteilt Ein Gnadengesuch wurde am 6 August 1946 abgelehnt das genaue Datum seines Todes ist nicht bekannt 4 Beim Prozess gegen Gauleiter Mutschmann am 30 Januar 1947 war er bereits tot Lenk hatte Mutschmann durch in den Jahren 1945 und 1946 entstandene Aussagen belastet Literatur BearbeitenThomas Grosche Georg Lenk Wirtschaftsminister Sachsens In Christine Pieper Mike Schmeitzner Gerhard Naser Hrsg Braune Karrieren Dresdner Tater und Akteure im Nationalsozialismus Sandstein Dresden 2012 ISBN 978 3 942422 85 7 S 180 186 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36968 5 Kurzbiographien auf beiliegender CD dort S 405f Weblinks BearbeitenGeorg Lenk in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Kurzbiografie und weiterfuhrende Quellen Literatur von und uber Georg Lenk in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten a b Grosche Lenk S 181 Grosche Lenk S 182 Diese Einschatzung bei Grosche Lenk S 183 a b Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Gottingen 2015 Kurzbiographien auf beiliegender CD dort S 405f Andreas Hilger Die Gerechtigkeit nehme ihren Lauf Die Bestrafung deutscher Kriegs und Gewaltverbrecher in der Sowjetunion und der SBZ DDR In Norbert Frei Transnationale Vergangenheitspolitik Der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg Wallstein Gottingen 2006 ISBN 978 3 89244 940 9 S 180 246 hier S 217 Grosche Lenk S 185 Sachsische Wirtschafts und Arbeitsminister 1919 1933 Albert Schwarz Alfred Fellisch Fritz Heckert Alfred Fellisch Hermann Muller Walter Woldemar Wilhelm Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein Hans R Hedrich1933 1945 Georg Lenk Georg Schmidt1945 1952 Richard Woldt Fritz Selbmann Walter Gabler Fritz Selbmann Alfred Fellisch Gerhart Ziller Richard Goschutzseit 1990 Kajo Schommer Martin Gillo Thomas Jurk Sven Morlok Martin Dulig Normdaten Person GND 130319007 lobid OGND AKS VIAF 3577044 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenk GeorgALTERNATIVNAMEN Lenk Robert Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 12 Dezember 1888GEBURTSORT SchreiersgrunSTERBEDATUM unsicher zwischen 4 Juli 1946 und 30 Januar 1947 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Lenk amp oldid 233951023