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Georg Hugo Will auch Georg H Will und Georg Will um 1898 14 Dezember 1965 in Hannover war ein deutscher Dramaturg Kabarettsmanager Theaterleiter und Filmkaufmann sowie Schwager der Filmschauspielerin Marlene Dietrich 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Archivalien 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Ende des 19 Jahrhunderts im geborene Georg Will 1 war nach dem Ersten Weltkrieg einer der Mitbegrunder des gegen die Weimarer Republik und die Demokratie gerichteten paramilitarischen Freikorps Oberland und brustete sich spater damit er habe bei der Befreiung Munchens und Oberschlesiens in den Reihen dieses Korps mitgewirkt 2 Georg Will heiratete 1926 Elisabeth Dietrich Ottilie Josephine Elisabeth Dietrich 5 Februar 1900 in Schoneberg bei Berlin 8 Mai 1973 in Bergen die altere Schwester von Marlene Dietrich 1 Liesel hatte zuvor als Lehrerin gearbeitet gab fur ihren Ehemann und ihren Sohn Hans Georg Will 3 10 Juni 1928 30 Januar 2013 1 den Beruf auf agierte in der Folge eher als Beiwerk ihres Ehemannes Georg Will 3 oftmals mit Frack und Zylinder bekleidet uberragte seine Frau um mehr als 30 Zentimeter 1 Fur seine Schwagerin Marlene die ihre geschwisterlich geliebte spater jedoch offentlich verleugnete Schwester als Tugendmoppel bezeichnete war der karrieristische Theatermanager und Poseur Will lediglich ein ungehobelter Kerl dem die Dietrich entsprechend ablehnend gegenuberstand 3 Ende der 1920er Jahre gab Will gemeinsam mit Frank Wysbar das Magazin Theater und Kunst heraus 4 Anfang der 1930er Jahre leitete Georg Will in Berlin das Theater Tribune 1 betrieb im Theater des Westens ein Restaurant und leitete gemeinsam mit dem Komponisten Friedrich Hollaender das Kabarett Tingel Tangel 2 Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden ihm 1933 und 1934 jedoch die Lizenzen fur den Spielbetrieb entzogen 1 was einer Art Berufsverbot gleichkam 2 obwohl Will bereits 1933 der NSDAP beigetreten war 1 Wahrend die Dietrich noch am Abend der Premiere ihres Films Der blaue Engel in die USA 2 auswanderte und sich dort dann entschieden gegen das Hitlerregime aussprach diente sich Georg Will der Partei an 3 In einem Brief an den Staatskommissar im Propagandaministerium seinen Parteigenossen Hans Hinkel erinnerte er an die unschatzbaren Dienste die er der Bewegung durch seine Mitwirkung im Freikorps Oberland erwiesen habe 2 Schliesslich liess sich Will vom Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels dazu einspannen die Dietrich zu einer Ruckkehr nach Deutschland zu bewegen Das gelang zwar nicht doch wurde Georg Will fur seinen Einsatz belohnt 3 1937 wurde ihm die Leitung von drei fur die Wehrmacht 1 und die SS 3 betriebenen Truppenkinos ubertragen Wahrend er sich in Fallingbostel Oerbke in der Luneburger Heide sowie in Wildflecken in der Rhon Geschaftsfuhrer einsetzte ubernahm er in Bergen Belsen personlich die Leitung des Lichtspielhauses Bergen Belsen seinerzeit mit knapp 2000 Platzen das grosste Truppenkino 2 Nach Wills Ubersiedlung nach Bergen Belsen folgten ihm 1939 noch vor Kriegsbeginn seine Ehefrau Elisabeth mit dem Sohn Hans Georg dorthin Die Familie hatte dort wahrend des Zweiten Weltkrieges eine komfortable Wohnung bis das Ehepaar diese nach dem Einmarsch der Alliierten auf Befehl der Britischen Militarregierung raumen musste Ausserdem wurde Will die Leitung der Truppenkinos entzogen Noch vor dem eigentlichen Kriegsende besuchte Marlene Dietrich am 7 Mai 1945 ihre Schwester Elisabeth in Bergen Belsen 1 Doch der beruhmte Filmstar beschloss seine Schwester zukunftig offentlich zu verleugnen um ihrem sauberen Image nicht zu schaden Liesel willigte ein keine Interviews zu geben die beiden Schwestern blieben seitdem lediglich heimlich in Kontakt 3 Wenige Tage spater kehrte auch Wills Sohn Hans Georg am 20 Mai 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zu seinen Eltern zuruck 1 Gegenuber den britischen Truppen gab sich Will als Anti Nazi 5 Im Juni 1945 erhielt er die Erlaubnis zur Leitung des nunmehr britischen Truppenkinos auf dem Gelande der Kaserne in Bergen Belsen Erst zum 1 April 1950 wurde der Pachtvertrag fur das Kino nicht verlangert 1 1951 verliess Georg Will seine Ehefrau und ubernahm in Hannover die Metropol Lichtspiele die er zuvor saniert hatte 1 Ab 1959 leitete Georg Will fur einige Jahre den Hotel als auch den Kurbetrieb des Heilbades am Deister der Stadt Bad Munder Bereits gegen Ende 1962 Anfang 1963 gab der hannoversche Filmkaufmann die Kurleitung wieder auf Zum 1 August 1963 ubernahm die Kommune den Betrieb des Kurbadkomplexes und der Heilquellen von Will wieder zuruck 1 Georg H Will war Mitglied im Prasidium des in Wiesbaden ansassigen Zentralverbands der Deutschen Filmtheater 6 Er starb am 14 Dezember 1965 in Hannover 1 Literatur BearbeitenHeinrich Thies Fesche Lola brave Liesel Marlene Dietrich und ihre verleugnete Schwester Hoffmann und Campe Hamburg 2017 ISBN 978 3 455 00161 7 passim eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheArchivalien BearbeitenArchivalien von und uber Georg Hugo Will finden sich beispielsweise als von Georg H Will herausgegebene Broschure Tonlichtspiele Truppen Uebungsplatz Bergen Belsen im Stadtarchiv Bergen 7 im Niedersachsischen Landesarchiv Hannover Kennung 1241 Osterheide Gemeindefreier Bezirk Osterheide Sammlung Baumann 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Heinrich Thies Fesche Lola brave Liesel Marlene Dietrich und ihre verleugnete Schwester Hoffmann und Campe Hamburg 2017 ISBN 978 3 455 00161 7 passim eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f Elisabeth Will Im Schatten des blauen Engels In Die Zeit Nr 40 vom 28 September 2017 a b c d e f g Claudia Schumacher Biographien Heimliche Schwesternliebe in Die Weltwoche 85 Jahrgang Nr 44 vom 2 November 2007 S 62f Digitalisat Thomas Elsaesser Michael Wedel The BFI companion to German cinema British Film Institute London 1999 S 255 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Literatur Die verschwiegene Dietrich Schwester Artikel auf der Seite der 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