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Dieser Artikel behandelt den SS Obersturmfuhrer Zum Ethnologen siehe Georg Grunberg Ethnologe zum Amtshauptmann von Cottbus und Peitz siehe Georg Abraham von Grunberg Georg Dietrich Grunberg 10 Oktober 1906 in Freiburg Elbe 13 Januar 1976 in Wischhafen 1 war ein deutscher SS Obersturmfuhrer und als Lagerfuhrer der KZ Dachau Aussenstellen Friedrichshafen Saulgau und Aufkirch eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch der Mittelschule in Freiburg 1913 1922 absolvierte Grunberg Sohn eines Bezirksschornsteinfegers eine Volontarzeit in einem Industriebetrieb 1922 1924 Anschliessend studierte er in Altenburg und Zwickau Elektrotechnik bekam 1927 sein Diplom und war von da an arbeitslos 1929 absolvierte er an der Seefahrtsschule einen Kurs zum Funker und fuhr anschliessend auf einem Handelsschiff ein Jahr als Bordfunker zur See Nach erneuter Arbeitslosigkeit machte Grunberg sich 1932 selbstandig und eroffnete in Wischhafen eine Gastwirtschaft nbsp Station 8 7 des Geschichtspfads Friedrichshafen am Abnahmeplatz in RaderachZum 1 November 1931 trat Grunberg der NSDAP bei Mitgliedsnummer 690 386 2 er schloss sich auch der SA an und wechselte dann zur SS SS Nummer 23 860 Zunachst engagierte er sich fur die NSDAP in der Kommunalpolitik seines Heimatortes Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nahm er als Angehoriger der SS Division Totenkopf am Uberfall auf Polen und dem Westfeldzug teil Nach einer Ausbildung ab April 1941 unter anderem in Oranienburg war er ab August 1942 im KZ Auschwitz Fuhrer der Ausbildungskompanie 3 Von September 1943 an war er in den Dachauer Aussenlagern Friedrichshafen Saulgau und Uberlingen tatig 1202 Haftlinge produzierten in Friedrichshafen unter Grunberg Einzelteile des Aggregats 4 einer Rakete die unter der Propagandabezeichnung Vergeltungswaffe 2 V2 bekannt wurde Im Dezember 1944 wurde Georg Grunberg durch den Untersturmfuhrer Ludwig Geiss als Lagerleiter abgelost Erst nachdem das Lager in Raderach aufgelost war und in Saulgau sein Nachfolger das Kommando ubernahm war Grunberg ausschliesslich fur das Lager in Uberlingen zustandig Dieses leitete er bis zu dessen Auflosung als strenger arroganter und blutdurstiger Vorgesetzter der als Massenmorder bezeichnet wurde 4 5 Er ging im wahrsten Sinne des Wortes uber Leichen Alfred Hubsch in seinem unveroffentlichten Manuskript Die Insel des Standrechts 6 Charakterisierung 1 Personlichkeitswertung Charakterstarken und Schwachen Neigungen Suchte Strebernatur gepflegt sprunghaft energisch 2 Geistige und korperliche Veranlagung dienstliche Kenntnisse und Leistungen geistig rege beweglich Mittelgross und schlank Gute infanteristische Kenntnisse ebenfalls gute Kenntnisse u Leistungen als Lagerfuhrer3 Auftreten und Benehmen gegen Vorgesetzte Kameraden Untergebene ausserdienstliches Verhalten Soldatisch Benehmen in und ausser Dienst einwandfrei im Kameradenkreis beliebt 4 Weltanschauliche Ausrichtung uberzeugende u freie Vortragsart Weltanschaulich gefestigt Uberzeugende freie Vortragsart5 Bewahrung vor dem Feinde Spezialist auf besonderem Gebiet Wird die jetzige Dienststellung ausgefullt Fronteinsatz Kein Spezialist Die jetzige Dienststellung wird ausgefullt 6 Eignung fur nachsthohere oder anderwertige Verwendung Angabe ungeloschter Strafen Lager oder Komp Fuhrer Ohne Strafen 7 Sind in der Beurteilung angefuhrte Mangel dem Beurteilten eroffnet worden Nein Personalakte der Waffen SS im Konzentrationslager Dachau 11 August 19 September 1944 7 Kurz vor dem Kriegsende begleitete er noch den Rucktransport der Haftlinge von Uberlingen in das KZ Aussenlager Munchen Allach und fluchtete dann in die angebliche Alpenfestung In Zivil schlug sich Grunberg anschliessend nach Norddeutschland durch Danach fuhrte er seine Gastwirtschaft weiter Bei der Entnazifizierung 1950 wurde Grunberg als Mitlaufer eingruppiert In den 1950er und 1960er Jahren laufende Ermittlungen gegen Grunberg wurden am 13 Dezember 1965 durch die Staatsanwaltschaft am Landgericht Munchen II mangels begrundeten Tatverdachts eingestellt 8 Georg Grunberg seit 1939 verheiratet und Vater von vier Sohnen starb ohne jemals fur seine Verbrechen verurteilt worden zu sein am 13 Januar 1976 in Wischhafen an der Elbe Literatur BearbeitenOswald Burger Der Stollen Hrsg Verein Dokumentationsstatte Goldbacher Stollen und KZ Aufkirch in Uberlingen e V 12 Auflage Edition Isele Eggingen 2017 ISBN 978 3 86142 087 3 S 39 ff Oswald Burger Georg Grunberg KZ Kommandant vom Bodensee Strebernatur gepflegt sprunghaft energisch In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 9 NS Belastete aus dem Suden des heutigen Baden Wurttemberg Kugelberg Verlag Gerstetten 2018 ISBN 978 3 945893 10 4 S 107 ff Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52962 3Weblinks BearbeitenBiografie bei www tenhumbergreinhard de Lagerleiter Georg Grunberg bei Der Uberlinger Stollen im Internet Einzelnachweise Bearbeiten Laut der Personalakte im Bundesarchiv Berlin BDC starb Grunberg Ende der 1960er Jahre in Wischhafen Siehe Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager Munchen 2005 S 515 517 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12261378 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager Munchen 2005 S 329 Arbeiter Zeitung Tageszeitung des werktatigen Volkes Organ der Sozialistischen Arbeiterpartei des Kantons Schaffhausen 27 Jahrgang Nr 76 31 Marz 1945 abgerufen am 16 September 2017 Artikel Die Wahrheit uber dunkle Zeiten In Sudkurier 12 Dezember 2014 abgerufen am 16 September 2017 Haftlinge erinnern sich in Der Uberlinger Stollen im Internet abgerufen am 15 September 2017 Oswald Burger Der Stollen 12 Auflage Edition Isele Eggingen 2017 ISBN 978 3 86142 087 3 S 48 f Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager Munchen 2005 S 515f Normdaten Person GND 124349811 lobid OGND AKS VIAF 232973146 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grunberg GeorgALTERNATIVNAMEN Grunberg Georg Dietrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Obersturmfuhrer und KZ LagerfuhrerGEBURTSDATUM 10 Oktober 1906GEBURTSORT Freiburg ElbeSTERBEDATUM 13 Januar 1976STERBEORT Wischhafen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Grunberg amp oldid 233376823