www.wikidata.de-de.nina.az
Georg Friedrich Schumacher 19 Dezember 1771 in Altona 2 April 1852 in Schleswig war ein deutscher Lehrer dessen Autobiographie Genrebilder aus dem Leben eines siebenzigjahrigen Schulmannes einen wichtigen Beitrag zur Sozial Kultur und Bildungsgeschichte Schleswig Holsteins zu Beginn des 19 Jahrhunderts bietet Schleswig Dreifaltigkeitskirche GedenktafelLeben BearbeitenGeorg Friedrich Schumacher war eines von vier Kindern des Kaufmanns Georg Bernhard Schumacher und Johanna Henriette die eine Tochter des reformierten Theologen Johann David Gensike war Der Vater verstarb 1774 die Mutter 1787 Nachdem der Vater verstorben war musste die mittellose Mutter fur die Erziehung von Georg Friedrich Schumacher und seinen Geschwistern die Hilfe von Vormundern und Verwandten in Anspruch nehmen Einer der Vormunder war der Textilunternehmer Johann Wilmsen Paap aus Altona der als enthusiastischer Verfechter der Franzosischen Revolution galt Georg Friedrich Schumacher erhielt Unterricht an einer Schreib und Rechenschule wechselte an eine Distriktschule und besuchte ab 1783 das Christianeum Daneben erteilte er seinen Geschwistern Unterricht und verdiente wahrend der Zeit auf dem Gymnasium Geld durch Nachhilfeunterricht Er beteiligte sich an einem Lesezirkel von Schulern des Christianeums der seit ungefahr 1790 existierte Dort lasen die Schuler bevorzugt Werke von Matthias Claudius und Johann Gottwerth Muller Schumacher durchlief die Selekta der Schule und ging anschliessend nach Kiel wo er an der Christian Albrechts Universitat von 1791 bis 1795 Theologie Philosophie und Geschichte studierte Anschliessend arbeitete er als Hauslehrer bei einem Beamten in Tremsbuttel 1796 ging Schumacher in Altona eine Ehe mit seiner Cousine Johanna Margaretha Bong 1775 1826 ein die eine Tochter des Arztes Otto Bong war Aus der Ehe gingen drei Sohne und funf Tochter hervor Im selben Jahr wurde er Rektor der Volksschule in Wilster Dort ubernahm er die Leitung einer Lehrerlesegesellschaft die sein Amtsvorganger Johann Bevers dort ins Leben gerufen hatte und die von Lehrern aus Wilster und Umgebung besucht wurde Da Schumacher das theologische Amtsexamen mit Auszeichnung vor dem holsteinischen Oberkonsistorium in Gluckstadt abgelegt hatte hatte er eine theologische Laufbahn einschlagen konnen Er ubernahm jedoch 1798 das Konrektorenamt an der Gelehrtenschule in Husum 1802 wechselte er als Konrektor an die Domschule Schleswig die der danischen Krone unterstand und war dort von 1820 bis 1835 Rektor Schumacher legte Wert darauf die Schuler zu selbststandigem Denken und den Sitten entsprechendem Handeln zu erziehen Er setzte sich fur moderne Fremdsprachen Geschichte und Naturwissenschaften ein und erweiterte die Bibliothek der Schule Neben der Tatigkeit als Rektor erteilte Schumacher Privatunterricht in modernen Sprachen Schumacher ausserte sich im Rahmen mehrerer Schulprogramme zu padagogischen und zeitgenossischen Fragestellungen Er forderte Abiturprufungen die in seiner Schule ab 1822 freiwillig abgelegt werden konnte Ausserdem trat er fur eine bessere Schulaufsicht ein Da er Franzosisch als bedeutende Sprache fur Gesamteuropa erachtete forderte er mehrfach zu einem entsprechenden Sprachstudium auf Schumacher trat dafur ein dass Gelehrtenschulen nicht nur philologische Facher behandelten Vielmehr sollten dort auch Geografie Naturwissenschaften und Geschichte gelehrt werden 1824 wurde ihm ein Professorentitel verliehen was eine herausgehobene Position unter den in Schleswig Holstein tatigen Lehrern bedeutete 1828 erhielt er den Titel eines Ritters vom Dannebrog Nach der Pensionierung unterrichtete Schumacher weiterhin privat und lehrte Englisch und Franzosisch Auch an der von seiner Tochter Doris gefuhrten Schule fur Hohere Tochter in Schleswig Friedrichsberg engagierte er sich Zudem sprach er zu geschichtlichen Fragestellungen Seit der Studienzeit in Kiel sah er Aufklarung Toleranz und kontinuierliche Verbesserungen in allen Bereichen des Lebens als wichtig an Schumacher setzte sich auch mit seinerzeit aktuellen religiosen und politischen Tendenzen auseinander Werke Bearbeiten1841 verfasste Schumacher die Genrebilder aus dem Leben eines siebenzigjahrigen Schulmannes Die autobiografische Schrift kann als sein wichtigstes Werk angesehen werden Schumacher beschrieb darin wie er in armlichen Verhaltnissen aufwuchs den Besuch des Christianeums und die Mitschuler und Lehrer die er dabei kennenlernte Dazu gehorten Alexander Philipson und Salomon Maimon Neben einer Darstellung des Zusammenlebens von Menschen verschiedener Glaubensrichtungen in Altona umfasst das Werk ausfuhrliche Darstellungen von Reisen die Schumacher unternahm Neben Besuchen von Helgoland 1806 und Hamburg 1814 unternahm er 1818 eine grosse Fahrt wahrend der er Karlsbad Nurnberg und Heidelberg besuchte und den Rhein sah In dem Kapitel Hamburgs Erstehung vom Tode beschrieb Schumacher seine Eindrucke vor und nach der Hamburger Franzosenzeit Franklin Kopitzsch bezeichnete das Buch als eine der wichtigsten Autobiografien die aus Schumachers Lebenszeit bekannt sind Das Werk sei eine wichtige Quelle fur Forschungen zur Sozial Alltags und Bildungsgeschichte der Kultur und Erziehung sowie zur Geschichte Schleswig Holsteins und dessen Stadten so Kopitzsch Literatur BearbeitenGeorg Friedrich Schumacher Genrebilder aus dem Leben eines siebenzigjahrigen Schulmannes ernsten u humoristischen Inhalts oder Beitrage zur Geschichte der Sitten u der Geistes seiner Zeit Schleswig 1841 Georg Friedrich Schumacher in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 S 342 ff Franklin Kopitzsch Schumacher Georg Friedrich In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 3 Wallstein Gottingen 2006 ISBN 3 8353 0081 4 S 354 355 Normdaten Person GND 123908078 lobid OGND AKS VIAF 57532658 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schumacher Georg FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher LehrerGEBURTSDATUM 19 Dezember 1771GEBURTSORT AltonaSTERBEDATUM 2 April 1852STERBEORT Schleswig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Schumacher amp oldid 239028489