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Georg Friedrich Cardinal von Widdern 18 Oktober 1721 in Teschen Oberschlesien 16 November 1804 in Kopenick war ein deutscher Jurist und Burgermeister von Kopenick Leben BearbeitenEr war der Sohn von Friedrich Wilhelm Cardinal von Widdern 1686 und Helene Polyxena Cardinal von Widdern geb von Fragstein Cardinal von Widdern war Justiziar auf den Amtern Grossmachnow und Saarmund bevor er 1749 Rendant und Hofrat von Henriette Marie von Brandenburg Schwedt wurde Der damals 39 jahrigen Henriette Marie war als Mitglied der koniglichen Familie 1749 das Kopenicker Schloss von Konig Friedrich II als Witwensitz zugewiesen worden Sie nahm grossen Anteil an der stadtischen Entwicklung und in der Absicht auch auf die Verwaltung der Stadt Kopenick Einfluss zu nehmen bemuhte sie sich gegen den anfanglichen Widerstand des Konigs das Burgermeisteramt mit einem ihrer Hofrate zu besetzen Cardinal wurde schliesslich am 14 August 1756 von Friedrich II als Erster Regierender Burgermeister von Kopenick eingesetzt 1 Nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt bewahrte er Kopenick 1757 vor der Einnahme durch osterreichische Truppen unter General Andreas Hadik von Futak im Siebenjahrigen Krieg und der Schutzgeldzahlung von Tausend Reichsdahler als Brand Steuer Er machte die Lange Brucke zur Verteidigungsanlage denn deren Mittelteil war wegen der Flussschifffahrt aufziehbar Die bereits am anderen Dahme Ufer biwakierenden Husaren mussten unverrichteter Dinge weiterziehen erzielten jedoch wenige Tage spater beim Berliner Husarenstreich eine wesentlich grossere Kontribution Unter Hadiks Kontributionsbefehl vom 12 Oktober 1757 der Kopenick wie anderen markischen Stadten zugegangen war schrieb Burgermeister Cardinal eigenhandig seinen Erledigungsvermerk 1 Vermittelst der Aufziehung der Aufzugbrucke ist der General von Hadik abgehalten und in die Stadt mit seinem Corps nicht eingelassen worden hat auch von der verlangten Kontribution nicht einen Heller bekommen sondern die Stadt ist Gottlob gantzlich verschont geblieben welches zur Nachricht anhiero notirt worden G F von Cardinal abgedruckt in E Kikebusch Geschichte der Schlossgemeinde zu Copenick Berlin 1885 S 33 2 Die Einnahme und Plunderung Kopenicks durch russische Truppen unter General von Tottleben im Zuge der Russischen Besetzung Berlins 1760 konnte er dann jedoch nicht mehr verhindern was der Beginn des wirtschaftlichen Verfalls der Stadt war Der Gesamtverlust der Kopenicker Burgerschaft durch Zerstorung Plunderung und Kontributionszahlung belief sich auf 58 955 Taler 20 Groschen und 7 Pfennigen nur ein Bruchteil davon wurde vom preussischen Konig durch Lieferung von Saat und Brotgetreide sowie Bargeld 9 545 Taler 5 Groschen ersetzt Der Hauptschaden fur Kopenick bestand jedoch im Verlust von 150 Kuhen 80 Ochsen und 92 Pferden die von den russischen Truppen geraubt wurden Ein Jahr nach der Plunderung war die Stadtkasse nicht in der Lage notwendige Wiederherstellungsarbeiten an der die Spree uberquerenden Dammbrucke zu bezahlen 1771 berichtet Cardinal dass fur die Ernahrung der Kopenicker bis zur nachsten Ernte nicht einmal ein Viertel des dringend benotigten Brotgetreides vorratig ist dass die besten Weiden ein Raub des Hochwassers geworden sind das Vieh ohne Raufutter in den nassen Stallen verhungert die halbe Stadt uberschwemmt ist aber fremdes Geld gehet sehr sparsam in unsere Stadt ein Die Armuth gehet mit traurigen Gesichtern und alle ubrigen Einwohner verlieren den Muth 1 1785 kurten die Kopenicker Ratsmanner einen neuen regierenden Burgermeister Zuvor hatte Cardinal von Widdern beim Konig um Gestellung eines Adjunkten auf Grund seines Alters und der bei der russischen Plunderung erlittenen Verletzungen gebeten was dieser verweigerte Bei dessen Amtsantritt am 24 Juni 1785 trat von Widdern gegen eine Leibrente auf Lebenszeit in den Ruhestand 1 Er wurde in Kopenick auf dem evangelischen St Laurentius Friedhof beigesetzt Das Grab ist nicht erhalten 3 Im Oktober 1936 wurde im Berliner Ortsteil Kopenick die Cardinalstrasse nach ihm benannt 3 FamilieEr heiratete 1750 Sophia Anna Luise geb Webber 1725 Februar 1804 mit der er drei Tochter hatte Henriette Mariane 1751 Amalie Sophie spatere von Luberitz 1757 Die Lebensdaten der dritten Tochter sind bisher nicht bekannt Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Martin Kuster Der Burgermeister der General und das Geld In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 2000 ISSN 0944 5560 S 14 15 luise berlin de Cardinal Keinen Heller Zitiert in Martin Kuster Der Burgermeister der General und das Geld In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 2000 ISSN 0944 5560 S 15 26 luise berlin de Cardinal Keinen Heller Fussnote 3 a b Cardinalstrasse In KAUPERTS Strassenfuhrer durch Berlin Abgerufen am 20 September 2020 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 September 2020 PersonendatenNAME Cardinal von Widdern Georg FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Burgermeister von KopenickGEBURTSDATUM 18 Oktober 1721GEBURTSORT Teschen OberschlesienSTERBEDATUM 16 November 1804STERBEORT Kopenick Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Cardinal von Widdern amp oldid 238511728