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Georg Heinrich Christian Domizlaff 14 Juni 1854 in Soest 24 Oktober 1937 in Leipzig war Prasident der Oberpostdirektion in Leipzig und Feld Oberpostmeister im Ersten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Biografie 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksFamilie BearbeitenVater Helmuth Leonard Julius Dumzlaff ab 1885 Domizlaff 1828 1902 Postdirektor in Witten dann in Celle in Gottingen und zuletzt in Hannover Mutter Marianne Emilie Lorsbach 1825 1855 Tochter des Kreisgerichtsrats Heinrich Lorsbach 1789 1869 in Werl Sohn des Professor Georg Wilhelm Lorsbach 1752 1816 in Herborn und Jena Ehefrau Anna Catharina Boeter 10 Dezember 1866 in Hamburg Eppendorf 1944 Murnau Oberbayern Kinder Emilie 1889 1895 Elisabeth 1890 1895 Hans Domizlaff 1892 1971 Werbeberater und Schriftsteller in Hamburg Jurgen Domizlaff 1896 Landwirt Hildegard Domizlaff 1898 1987 Bildhauerin in Koln Helmuth Domizlaff 1902 1983 Antiquar in Munchen Biografie BearbeitenSeinen Rufnamen Georg erhielt er nach dem Grossvater seiner Mutter Professor Georg Wilhelm Lorsbach 1752 1816 der auf der Universitat Herborn Theologie studiert hatte und 1812 auf die Professur fur orientalische Literatur in Jena berufen worden war Georg Domizlaff war das einzige Kind aus der ersten Ehe seines Vaters mit Emilie Lorsbach Seine Mutter starb im Alter von 29 Jahren als er 9 Monate alt war Georg Domizlaff trat 1874 unter seinem Vater dem Postdirektor Julius Dumzlaff in Celle als Posteleve seinen Dienst bei der Kaiserlichen Post an Im Sommer 1877 wurde Georg Domizlaff nach Ablauf der ublichen dreijahrigen Elevenzeit zur ersten Prufung der so genannten Sekretarprufung zugelassen und nachdem er diese erfolgreich abgelegt hat zum Postpraktikanten ernannt Ab 1 Oktober 1877 leistete er seinen Militardienst beim 1 Hannoverschen Infanterieregiment No 74 als Einjahrig Freiwilliger ab Am 30 September 1878 wurde er als uberzahliger Unteroffizier mit der Qualifikation zum Reserveoffizier entlassen Am 14 April 1883 erfolgte die Ernennung zum Seconde Lieutenant der Reserve des 1 Rheinischen Infanterieregiments No 25 Am 1 Oktober 1878 trat Georg Domizlaff seine erste Anstellung als Postpraktikant im Bereich der kaiserlichen Oberpostdirektion Strassburg im Elsass an Bald darauf legte er die fur den Aufstieg in hohere Dienstgrade notwendige zweite die so genannte hohere Postverwaltungsprufung ab Danach bekam er zunachst probeweise ab 1 Marz 1883 die Burobeamtenstelle 1 Klasse im Reichspostamt ubertragen Am 1 September 1883 wurde er zum Kaiserlichen Oberpostdirektionssekretar und am 1 Oktober 1884 zum Kaiserlichen Postkassierer ernannt Im Fruhjahr des Jahres 1894 ubernahm der Postinspektor Georg Domizlaff in Frankfurt am Main die Verwaltung einer Postratsstelle und wurde am 7 Juli 1894 zum Kaiserlichen Postrat ernannt Am 20 April 1896 wird ihm die Stelle eines Postrats bei der Kaiserlichen Oberpostdirektion in Erfurt ubertragen Das Reichspostamt bestimmte ihn am 7 Mai 1901 fur den Fall einer Mobilmachung zum Armee Postdirektor der Armee Postdirektion Brandenburg Havel gleichzeitig erfolgte seine Ruckstellung vom Waffendienst Am 11 August 1904 wurde er fur den gleichen Fall zum Feld Oberpostmeister bestimmt Fast genau zehn Jahre spater mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sollte er diese Aufgabe ubernehmen Am 30 Marz 1903 erhielt er seine Ernennung zum Kaiserlichen Oberpostrat und bereits am 9 Marz 1904 zum kaiserlichen Oberpostdirektor Georg Domizlaff war zu diesem Zeitpunkt 50 Jahre alt und seine Dienstzeit betrug bereits 30 Jahre Am 1 April 1904 ubernahm er die Oberpostdirektorstelle in Leipzig Am 17 Dezember 1910 bekam er den Charakter als Geheimer Oberpostrat mit dem Range eines Rates II Klasse verliehen Georg Domizlaff war von 1909 bis 1922 Sektionsvorsitzender der Sektion Leipzig des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins DuOeAV Bei Beginn des Ersten Weltkrieges war Georg Domizlaff 60 Jahre alt als er im August 1914 seine Aufgabe als Feld Oberpostmeister und Leiter des deutschen Feldpostwesens ubernahm Er blieb bis zum Kriegsende im Amt Als Vorbild fur die im Kriegsfall einzuleitenden Massnahmen war einzig die im Krieg 1870 71 unter Heinrich von Stephan organisierte Feldpost vorhanden Am 1 August 1914 erging der Befehl zur Mobilmachung und alle Postbehorden wurden telegrafisch von der Mobilmachung verstandigt Das Feldpostamt des Grossen Hauptquartiers wurde am 2 August zunachst in Berlin aufgestellt es nahm seine Tatigkeit aber erst am 14 August in Koblenz auf Als oberster Leiter der Feldpost hatte er anfangs mit erheblichen Schwierigkeiten zu kampfen Zuletzt war die Feldpost uber vierzig Jahre zuvor im deutsch franzosischen Krieg von Heinrich von Stephan mobilisiert und geleitet worden Die Feldpost war in den ersten Monaten des Krieges nicht darauf vorbereitet gewesen eine Organisation uber halb Europa aufzubauen Da infolgedessen die Installation der Feldpost nicht so reibungslos vor sich ging wurde der Feldoberpostmeister Domizlaff von verschiedenen Seiten kritisiert Erst durch eine Anderung der Zustandigkeiten Domizlaff wurde dem Quartiermeister im Grossen Hauptquartier untergeordnet ergab sich eine Besserung Durch die Verleihung des Ranges eines Rates I Klasse am 6 Januar 1916 erlangte Georg Domizlaff die Stellung eines Generals im Kaiserlichen Hauptquartier Von Gonnern und Freunden wurde Georg Domizlaff kurz nach dem Kriegsende fur die Position eines Postministers vorgeschlagen doch die Veranderung der politischen Verhaltnisse und die Abdankung des Kaisers verhinderten dies Zahlreiche in und auslandische Kriegsauszeichnungen sowie acht hohe Friedensauszeichnungen wurden ihm verliehen u a der preussische Rote Adler Orden II Klasse mit Eichenlaub am schwarzweissen Bande Am 4 Februar 1908 war ihm vom Konig von Schweden das Kommandeurkreuz II Klasse des Wasaordens verliehen worden Als Chef des Generalstabes des Heeres im Ersten Weltkrieg bedankte sich Paul von Hindenburg am 6 Januar 1919 beim Feldoberpostmeister Domizlaff Mit der Demobilmachung des Feldheeres endigt die Tatigkeit der Feldpost Es ist mir ein Bedurfnis von meiner Stelle aus bei dieser Gelegenheit Dank und Anerkennung fur die in 4 jahriger Kriegszeit dem Feldheere geleisteten Dienste auszusprechen Ich kann hier nicht im einzelnen alle Verdienste der Feldpost die dem Ausbau des Heeres folgend eine Organisation schaffen musste wie sie nicht annahernd vorauszusehen war hervorheben Sie werden vor der Kriegsgeschichte ihre wohlverdiente Wurdigung finden Seinen Dienst als Feldoberpostmeister stellt Georg Domizlaff offiziell am 16 Januar 1919 ein und ubernahm wieder sein Amt in Leipzig Georg Domizlaff war 1921 Mitbegrunder der Vereinigung Deutscher Feldpostbund e V Sitz Leipzig den fruhere Angehorige der Feldpost der Etappentelegrafie und der deutschen Postverwaltungen in den vormals besetzten feindlichen Gebieten ins Leben riefen Spater wurde er zum Ehrenprasidenten dieses Bundes ernannt Neben seiner dienstlichen Tatigkeit war Georg Domizlaff ein kunstlerisch kulturell und geschichtlich interessierter Mann Zu den Gasten und Freunden der Familie in Leipzig zahlten neben politischen und gesellschaftlichen Funktionstragern eine Reihe bekannter Kunstler und Intellektueller wie z B die Schriftsteller Theodor Daubler und Franz Werfel die Familie des Leiters des Gewandhausorchesters Arthur Nikisch der Arzt und Schriftsteller Curt Thesing sowie der Bildhauer und Maler Max Klinger Nach fast 50 jahriger Dienstzeit trat Georg Domizlaff im Juni 1923 in den Ruhestand Am 17 September 1937 feierte er noch das Fest der Goldenen Hochzeit mit seiner Frau Anna Katharina geb Boeter Wenige Wochen spater am 24 Oktober 1937 starb er in Leipzig nach kurzer Krankheit Georg Domizlaff wurde am 28 Oktober 1937 im Rahmen eines feierlichen Staatsbegrabnisses auf dem Sudfriedhof in Leipzig beigesetzt Ende der 1960er Jahre wurde das grosse Grabmal von den Behorden abgeraumt Werke BearbeitenGeorg Domizlaff Die Jomsburg Untersuchungen uber die Seeburg der Jomswikinger Leipzig Verlag J J Weber 1929Literatur BearbeitenLutz Mohr Drachenschiffe in der Pommernbucht Die Jomswikinger ihre Jomsburg und der Gau Jom Reihe edition Rostock maritim Hrsg von Robert Rosentreter Rostock Ingo Koch Verlag 2013 Kapitel Die Jomsburg in Pommern zur Erinnerung an die Heimatforscher Dr F Grautorf und Geheimrat G Domizlaff S 176 178 ISBN 978 3 86436 069 5 Erwin Muller Fischer Domizlaff Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 68 Digitalisat Peter Sumerauer Carmen Zotta Georg Domizlaff Prasident der Oberpostdirektion in Leipzig Feld Oberpostmeister in Muhlrad Schulbank und Carriere Geschichte und Familienuberlieferungen der Domizlaff aus Pommern und Preussen Tubingen Attempto 2003 S 417 448 ISBN 3 89308 360 X Daniel Krause Ein Leben fur die Post In Orden und Ehrenzeichen Das Magazin fur Freunde der Phaleristik Hrsg Deutsche Gesellschaft fur Ordenskunde Heft 119 21 Jahrgang Gaufelden 2019 ISSN 1438 3772Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Domizlaff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Sumerauer Domizlaff bis 1885 Dumzlaff Georg Heinrich Christian In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Normdaten Person GND 126315574 lobid OGND AKS LCCN nr95046113 VIAF 22037446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Domizlaff GeorgALTERNATIVNAMEN Domizlaff Georg Heinrich Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Prasident der Oberpostdirektion LeipzigGEBURTSDATUM 14 Juni 1854GEBURTSORT SoestSTERBEDATUM 24 Oktober 1937STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Domizlaff amp oldid 224496230