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Georg Carl Treitschke 27 Dezember 1783 in Dresden 2 September 1855 in Dresden war ein deutscher Jurist Rechtsgelehrter und Schriftsteller Zu seiner Zeit war er einer der fuhrenden Juristen in Deutschland Aufgrund des ansteigenden Handelsverkehrs veroffentlichte er juristische Bucher und Kommentare und trug damit zur allgemeinen Rechtssicherheit bei Im Waren und Handelsrecht war er Universitats Lehrer Bei dem immer mehr zur Geltung kommenden Unterrichtsstoff in Waren Handels und damit zusammenhangenden Finanzierungsfragen an anderen Lehranstalten war er ein gefragter Ratgeber Daneben bearbeitete er als Schriftsteller geschichtliche Themen und veroffentlichte als politischer Possenschreiber Geschichten zum Zeitgeschehen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur und Quellen 3 Schriftstellerische Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenTreitschke war der alteste Sohn von Karl Friedrich Treitschke Hof und Justizrat in Dresden und Vertreter der Landesregierung beim Reichskammergericht in Wetzlar und seiner Frau Elenore Friederike geb Lindemann Seine beiden jungeren Bruder Eduard Heinrich und Franz Adolf wurden 1821 geadelt Deren Nachkommen waren der Historiker Heinrich von Treitschke und der General Heinrich Leo von Treitschke Seine Schwester ist Charlotte Emilie Treitschke verh Weinlig ihr Sohn Albert Christian Weinlig Nach dem Abitur dem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion in Leipzig wurde Treitschke im Jahre 1811 in Leipzig Advokat 1812 war er als Akziseinspektor in Lutzen tatig wurde 1814 Generalakziseinspektor in Leipzig und dort von 1821 bis 1834 Oberhofgerichtsadvokat 1836 war er koniglich Sachsischer Appellationsgerichtsrat in Dresden und 1846 geheimer Gerichtsrat im Justizministerium in Dresden Er fuhrte Anfang 1849 in der ersten burgerlichen Regierung in Sachsen das Amt des Justizministers wenn auch nur interimistisch fur wenige Wochen Von 1850 bis zu seinem Tod 1855 war er Ministerialrat in Dresden Treitschke erkannte schon aus eigenen praktischen Erfahrungen in der Messestadt und aufsteigenden Handelsmetropole Leipzig dass durch den zunehmenden Handelsverkehr mit den unterschiedlichsten Handelsarten juristische Hilfestellungen fur den Anwender durch entsprechende Literatur und juristische Kommentare gegeben werden mussten Als Beisitzer der Leipziger Juristenfakultat 1829 1835 gab er Vorlesungen u a uber eines seiner Spezialgebiete das Wechselrecht Grundlage hierzu war sein Buch Handbuch des Wechselrechts in Erganzung mit dem von ihm verfassten Alphabetische Encyclopadie der Wechselrechte und Wechselgesetze ein in Fachkreisen anerkanntes Nachschlagewerk fur die tagliche Anwendung Von Treitschke stammt die Ubersetzung der Bande 14 und 17 des Corpus Juris civilis ins Deutsche Weitere Lehrinhalte waren Handelsrecht und Europaisches Volkerrecht wahlweise auch in franzosischer Sprache Einige Jahre spater erkannte man dass durch den standig anwachsenden Handelsverkehr das Wechselrecht reformiert werden musste Auf Initiative des Bundesstaates Preussen wurden die kompetentesten Juristen aller Bundeslander nach Leipzig dem nunmehr anerkannten Wirtschaftsstandort zu einer Wechselrechts Konferenz eingeladen Ziel war die Beseitigung der Rechtszersplitterung und Schaffung eines einheitlichen gesamtdeutschen Wechselrechts Unter wesentlicher Mitarbeit von Treitschke und Christian G Einert wurde ein neues Wechselrecht geschaffen dass sich vom Romischen Recht lossagte und den Anforderungen des modernen Handels gerecht wurde Vom Bundestag in Frankfurt am Main wurde das neue Wechselrecht im Jahre 1848 verabschiedet Treitschkes Aufsatz Einige Fragen Actiengesellschaft betreffend wurde im Jahre 1841 in der Zeitschrift fur Deutsches Recht und Rechtswissenschaft veroffentlicht Er setzte sich hier fur eine gesetzliche Regelung des Aktienrechts ein Er wandte sich gegen die bisherige schiedsgerichtliche Praxis und baute fur einen weitgehend rechtsfreien Raum erste Rechtsprinzipien u a zum Schutz der Aktionare auf Ein Vierteljahrhundert spater wurde dieser Ansatz von Achilles Renaud zu einem weitgehenden Konzept des Gesellschafterschutzes ubernommen Sicherlich wurde Treitschke durch die verwandtschaftliche Beziehung zu seinem Neffen Albert Christian Weinlig im Praxisbezug seiner Arbeit stark gepragt Weinlig war anerkannter Wirtschaftsfachmann in Sachsen Der Entwurf fur das Deutsche Patentgesetz und das Postgesetz vom 1 Januar 1868 stammt von ihm Das Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch entstand unter seiner Mitwirkung Schon in jungen Jahren betatigte sich Treitschke neben seinem Juristenberuf als Schriftsteller Inhalte waren sowohl geschichtliche Themen wie in der Geschichte Thomas Munzers und politische Possenspiele wie Deutschland im Schlaf und Deutschlands Morgentraum und Erwachen als Beitrage zum aktuellen politischen Tagesgeschehen Treitschke starb im Alter von 72 Jahren in seiner Geburtsstadt Dresden Literatur und Quellen Bearbeiten1824 Handbuch des Wechselrechts Leipzig Verlag Carl Heinrich Reclam 1825 Die Lehre von der Erwerbsgesellschaft nach Romischen Oesterreichischen Preussischen Sachsischen und Franzosischen Rechten Verlag Carl Heinrich Reclam 1829 Umriss der Justizverfassung im Konigreiche Sachsen und der Koniglich Sachsischen Oberlausitz Sehrig Leipzig mit Gustav Wilhelm Schubert 1831 Alphabetische Encyclopadie der Wechselrechte und Wechselgesetze Leipzig Verlag Johann Ambrosius Barth Band 1 A L Band 2 K Z 1838 Der Kaufcontract in besonderer Beziehung auf den Waarenhandel Leipzig Verlag Carl Focke 1838 Der Kaufcontract in besonderer Beziehung auf den Waarenhandel nach romischem Rechte und den wichtigsten neueren Gesetzgebungen Leipzig Verlag Carl Focke 1839 Rechtsgrundsatze vom Commissionshandel Leipzig Verlag Carl Focke 1844 Die Lehre von der unbeschrankt obligatorischen Gewerbegesellschaft und von Commanditen Leipzig Verlag Carl Heinrich Reclam 1845 Leipzig Englisches und nordamerikanisches Wechselrecht 2 Autor Joseph Story 1850 Das Lehnrecht Verlag TeubnerSchriftstellerische Literatur Bearbeiten1807 Die Junggesellen Wirthschaft Wien 1807 Sig Her 891 2 Autor Adalbert Gyrowetz 1808 Das Milchmadchen von Bercy Wien 1808 Sig Her 1142 2 Autor Anton Friedrich Fischer 1809 Deutschland im Schlaf Verlag Brockhaus Altenburg 1811 Geschichte Thomas Munzers in Dippold s und Kothe s Allgem Historischen Magazin Heft 1 Leipzig 1814 Geschichte der 50Jahrigen Freyheit von Pisa Leipzig 1814 Heinrich der Erste Konig der Deutschen und seine Gemahlin Mathilde Brockhaus Leipzig und Altenburg 1814 Deutschlands Morgentraum und Erwachen Verlag Brockhaus Altenburg 1816 Naumburger Trinkhorn Historische Zeitschr Bd 4 1829 Denkschrift zu Ideen zu einer in Leipzig zu errichtenden Handelslehranstalt Leipzig Transkription der Handschrift in Pott Klaus Friedrich Hrsg Materialien zu einer Fruhgeschichte des Leipziger kaufmannischen Unterrichtswesens Detmold 2018 S 131 143 Weblinks BearbeitenUbersicht der Lehrveranstaltungen von Georg Carl Treitschke an der Universitat Leipzig Wintersemester 1822 bis Sommersemester 1835 Normdaten Person GND 136423396 lobid OGND AKS LCCN n85252323 VIAF 34705938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Treitschke Georg CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Rechtsgelehrter und SchriftstellerGEBURTSDATUM 27 Dezember 1783GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 2 September 1855STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Carl Treitschke amp oldid 234695733