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Dieser Artikel ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ciao Bestoernesto 06 12 23 Jan 2020 CET Die Genderlinguistik ist ein Teilgebiet der Soziolinguistik und beschaftigt sich mit geschlechtsspezifischen Varietaten von Sprache Inhaltsverzeichnis 1 Fragestellungen 2 Entwicklung 3 Theorien der Genderlinguistik 3 1 Defizithypothese 3 2 Differenzhypothese 3 3 Dominanz Theorie 3 4 Modell der stummen Gruppe 3 5 Sprachstil Modell 3 6 Strategien Theorie 3 7 Zwei Kulturen Modell 3 8 Doing Gender Modell 3 9 Modell der multiplen sozialen Praktiken 4 Studien 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseFragestellungen BearbeitenDie hauptsachlichen Fragestellungen der Genderlinguistik sind 1 Existiert eine Verbindung zwischen spezifischem Sprachgebrauch Struktur Gebrauch und Vokabular und der sozialen Rollen von Mannern und Frauen Wenn ja inwieweit Verwenden Manner und Frauen spezifische Sprache unterschiedlich Spiegeln die sprachlichen Unterschiede die Beziehungen zwischen den Geschlechtern wider Ist die Sprachstruktur an sich verantwortlich fur etwaige Unterschiede Ist eine Sprache sexistisch oder sind es vielmehr die Sprecher die sie sexistisch machen Wie ist der Zusammenhang zwischen Stereotypdenken Sprache und Verhalten Entwicklung Bearbeiten1968 veroffentlichte Robert Stoller eine Arbeit zu graduellen Unterschieden im Verhalten von Frauen und Mannern In seiner Darstellung trennte er zwischen biologischen Merkmalen englisch sex und psychologisch gesellschaftlich bedingten Faktoren gender 2 Darauf aufbauend verwendet die Genderforschung die nun auch im Deutschen gebrauchte Bezeichnung Gender fur anerzogene meist auf Stereotypen bezogenen Unterschiede zwischen den Geschlechtern 1975 veroffentlichte Robin Lakoff ihr Werk Language and Women s place in dem sie ihre Theorie der unterschiedlichen Vokabulare von Mannern und Frauen darlegte Deborah Tannen ging in den 1990ern noch weiter und verglich die Kommunikation zwischen den Geschlechtern mit der interkulturellen Kommunikation Seither ist die Genderlinguistik ein heftig umstrittenes Gebiet der Sprachwissenschaften Theorien der Genderlinguistik BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Im Folgenden sind 18 Wissenschaftler ohne Vornamen angefuhrt was weitere Recherchen vollig unmoglich macht da die meisten dieser Namen zu Tausenden im Internet vertreten sind Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Defizithypothese Bearbeiten Im Folgenden entstand zunachst die Defizithypothese die das Verhalten der Manner als Richtschnur ansah und das der Frau als davon abweichend Die Arbeiten zu dieser Zeit firmierten noch unter feministischer Linguistik 3 Das Defizit Modell basiert auf den Theorien von Robin Lakoff und Helgard Kramer und gilt als Ursprung der Genderlinguistik Daher liegt es den meisten fruhen Studien zu Geschlecht und Sprache zu Grunde Das Modell betrachtet die mannliche Sprache als normativ und die weibliche als verstandesmassig minderwertig Es versteht das Geschlecht als unabhangige isolierte Hauptvariable von Sprache und geht von folgenden Vermutungen aus Die Zugehorigkeit zu einem Geschlecht des Sprechenden erlaubt es dem Rezipienten eindeutige Interpretationen herauszufiltern Das Geschlecht als solches beeinflusst das Sprachverhalten Manner und Frauen haben zwei verschiedene Varietaten ein und derselben Sprache spater auch als Genderlect bezeichnet 4 Differenzhypothese Bearbeiten Die Differenzhypothese stellt nun die Unterschiede zunachst einmal fest In Gesprachen sind Frauen vorsichtiger hoflicher passiver Manner dominieren durch Unterbrechungen Imperative und Festlegung der Gesprachsthemen Gemass der Differenzhypothese sind die Verhaltensweise anders aber keine ist besser oder schlechter als die andere Das Verhalten der Frau wird kooperativ genannt und als eine Moglichkeit neben dem dominanten Verhalten der Manner betrachtet 3 Der folgende Uberblick ist einer Zusammenstellung von Gisela Klann Delius entnommen 2006 5 Dominanz Theorie Bearbeiten Die wichtigsten Vertreter dieser Theorie sind William M O Barr William und Bowman Atkins Die Dominanz Theorie ist dem alteren Defizit Modell sehr ahnlich wobei die weibliche Sprache hier nur als sozial minderwertig angesehen wird Grundsatzlich gehen die Vertreter der Dominanz Theorie davon aus dass Unterschiede in der geschlechtsspezifischen Sprache an Unterschieden in der Machtverteilung und im Machtzugang liegen Modell der stummen Gruppe Bearbeiten Edwin Ardener gilt als Begrunder dieser Theorie welche oft als Grundlage fur Studien verwendet wird wenn es gilt Sexismus in der Sprache zu untersuchen Seine Kernaussagen beinhalten folgende die Annahmen Frauen haben markierte Defizite im Sprachbenehmen da sie keine Moglichkeit hatten ihre eigene Sprache zu entwickeln Diese Defizite sind zuruckzufuhren auf einen Mangel an sozialer Macht und uberwaltigender mannlicher Dominanz Frauen beherrschen eine niedrigere sprachliche Variation Frauen weisen niedrigere Sprachkompetenzen auf da die mannliche Sprache fur Frauen wie eine Fremdsprache istKritik am Modell Die Geschlechter bilden entgegen dieser Theorie keine einheitliche Gruppe Unterschiede in der Sprachkompetenz konnten nicht belegt werden Dieses Modell dementiert jegliche Entwicklung in der Stelle der Frau entgegen der mannlichen Unterdruckung Sprachstil Modell Bearbeiten Die Hauptentwickler hier sind die Linguisten Giles Bourhis Taylor und Williams Sie betrachten das Geschlecht als primares Merkmal zur Gruppengrundung und alle weiteren Faktoren als Modifikatoren Dementsprechend wird das Sprachverhalten als Symbol der Gruppenzugehorigkeit angesehen Um die Vitalitat und Bestandigkeit der Gruppe aufrechterhalten zu konnen greift man auf Faktoren wie Status Demographie und institutionelle Unterstutzung zuruck Das Modell des Sprachstiles ist das erste Modell der Genderlinguistik das den vermittelnden Einfluss anderer Faktoren neben dem Geschlecht anerkennt Kritik am Modell Der Einfluss des Geschlechts auf die Sprache als Mittel sozialer Interaktion wird nur oberflachlich betrachtet Die notige wissenschaftliche Uberprufung der Thesen fehlt noch Strategien Theorie Bearbeiten Die Soziolinguisten Brown und Levinson versuchten mit dem Strategien Modell die Beziehungen zwischen den sozialen Strukturen von Gesellschaften dem Geschlecht ihrer Mitglieder sowie die Spiegelung von soziopsychologischen Perspektiven der Einzelnen und ihrem kommunikativen Verhalten Das kommunikative Verhalten wird von Kommunikationsstrategien reguliert welche von Charakteristiken der kulturell gebundenen sozialen Beziehungen bestimmt werden Die Strategien Theorie setzt weder eine feste Beziehung zwischen Geschlecht und linguistischen Verhaltensweisen fest noch vermutet sie eine direkte Interpretationsmoglichkeit von Sprachmustern aufgrund des Geschlechtes Das Strategien Modell betont dass das Geschlecht des Sprechers nicht den offenen linguistischen Ausdruck formt sondern die Kommunikationsstrategie Das gemeinsame Konzept ist beim Strategien Modell die Bandbreite an interaktiven Regeln Zwei Kulturen Modell Bearbeiten Das Zwei Kulturen Modell stammt von Deborah Tannen und wurde zum ersten Modell der Genderlinguistik das von der breiten Offentlichkeit wahrgenommen wurde In ihrem Buch You Just Don t Understand Women and Men in Conversation erklart sie ihr Modell und stellt fest dass Manner und Frauen grundsatzlich verschiedene Kommunikationsprinzipien verfolgen Diese Unterschiede seien so bedeutend dass es laut Tannen ratsam sei bei der Kommunikation zwischen den Geschlechtern die Maximen der interkulturellen Kommunikation gemass Gumperz anzuwenden Diese Unterschiede in den Kommunikationsprinzipien resultierten aus der Sozialisation in gleichgeschlechtlichen Freundeskreisen und zeigten sich insbesondere in den grundsatzlichen Zielen der Kommunikation Laut Tannen verfolgen Manner eine Strategie des Wettstreites wahrend Frauen zur Kooperation tendieren Kritik am Modell Das Modell von Tannen ist eines der am heftigsten kritisierten Modelle uberhaupt Der erste Kritikpunkt ist dass die gleichgeschlechtlichen Freundeskreise empirisch nicht bewiesen und unrealistisch sind Der zweite Punkt stellt die Sozialisation an sich dar Die erste Sozialisation findet in der Familie statt wo keine Geschlechtertrennung stattfindet Doing Gender Modell Bearbeiten Hauptartikel Doing Gender Die Grunder des Doing Gender Modells sind Candace West Don H Zimmerman und Sarah Fenstermaker wobei sie in ihrem Modell die Konversationsanalyse Hypothesen strikt anwandten Ihrem Verstandnis nach ist das Geschlecht nicht von vornherein gegeben sondern das Ergebnis konkreter sozialer Interaktion und demnach ebenso ein soziales Konstrukt wie Rasse oder auch die soziale Klasse Weiterhin nehmen sie an dass es nicht das Geschlecht ist das die individuelle Art zu sprechen bestimmt sondern dass es das Konversationsverhalten ist das die Geschlechtsidentitat bestimmt Diese Bestimmung bezieht einen ganzen Komplex von sozial gefuhrten wahrnehmenden interaktiven und mikropolitischen Tatigkeiten mit ein wodurch bestimmte Streben eines Individuums als Ausdruck der mannlichen oder weiblichen Natur gesehen werden Modell der multiplen sozialen Praktiken Bearbeiten In Anlehnung an das Doing gender Modell haben Eckert und McConnell Ginet das Modell der multiplen sozialen Praktiken entwickelt Auch hier werden Geschlecht und Sprachgebrauch als soziale ortlich hergestellte Konstrukte der Interaktion verstanden Die Betonung liegt hier aber auf der Auffassung von sozialer Gemeinschaft und ihren Praktiken Dieses Modell entledigt sich vollstandig von der Annahme dass es klar abgegrenzte Gegensatzlichkeit gabe Geschlechtsunterschiede im Sprachgebrauch zu suchen wird als Perspektive gesehen die ausschliesslich die mannlich weiblich Polaritat verstarkt und dabei unbewusst das traditionelle binare Konzept von Geschlecht beibehalt und zusatzlich Vorurteile bestatigt Um genau dies zu vermeiden wird das Modell der multiplen sozialen Praktiken verwendet Die Grundsatze lauten hier Das Geschlecht ist nur einer von vielen wichtigen Faktoren Das Geschlecht wird von unterschiedlicher Zugehorigkeit zu Anwendungsgemeinschaften produziert Anwendungsgemeinschaften sind Gemeinschaften von Menschen die um einen gegenseitigen Dialog in einer gemeinsamen Bemuhung zusammen kommen Sprechen ist eine komplexe Artikulation des Individuums der Formen der Teilnahme in anderen Gemeinschaften welche zum gegebenen Zeitpunkt hervorstechen Kritik am Modell Das Modell ist in empirischen Studien noch nicht ausreichend bestatigt Ausserdem hat es die Methodologie noch nicht spezifisch formuliert wie die Arten der Teilnahme einzelner Menschen an Konversationen herausgefiltert werden sollen Studien BearbeitenFruhe Studien zum Gesprachsverhalten zeigten dass Manner mehr reden und die Frauen ofter unterbrechen 6 7 8 Die Zuruckhaltung der Frauen bedeutet einen Nachteil Dann wurden aber auch andere Faktoren fur die Unterschiede diskutiert wie Status 9 das Geschlecht des Gegenubers und sozio kulturelle Unterschiede 10 und Stereotypdenken Allerdings scheint der Faktor Geschlecht neben vielen verschiedenen Einflussfaktoren stets beteiligt zu sein 11 12 Siehe auch BearbeitenFeministische Linguistik sozialwissenschaftliche Disziplin nbsp Portal Frauen Gendergerechte Sprache Leitfaden Presse Studien VideosLiteratur BearbeitenHilke Elsen Gender Sprache Stereotype Geschlechtersensibilitat in Alltag und Unterricht Narr Tubingen 2020 ISBN 978 3 8252 5302 8 Leseprobe in der Google Buchsuche Susanne Gunthner Dagmar Hupper Constanze Spiess Hrsg Genderlinguistik Sprachliche Konstruktionen von Geschlechtsidentitat Linguistik Impulse amp Tendenzen Band 45 De Gruyter Berlin April 2012 ISBN 978 3 11 027287 1 Aufsatzsammlung doi 10 1515 9783110272901 Leseprobe in der Google Buchsuche Helga Kotthoff Damaris Nubling Genderlinguistik Eine Einfuhrung in Sprache Gesprach und Geschlecht Narr Francke Attempto Tubingen Dezember 2018 ISBN 978 3 8233 7913 3 Leseprobe in der Google Buchsuche Ingrid Samel Einfuhrung in die feministische Sprachwissenschaft 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Schmidt Berlin 2000 ISBN 3 503 04978 9 Constanze Spiess Martin Reisigl Hrsg Sprachpolitiken und Grammatik Band 2 Sprachliche Praktiken der Geschlechterkonstruktion Empirische Studien zur Genderlinguistik OBST Osnabrucker Beitrage zur Sprachtheorie Band 91 Universitatsverlag Rhein Ruhr Duisburg 2017 ISBN 978 3 95605 036 7 Leseprobe Einzelnachweise Bearbeiten Ronald Wardhaugh Gender Kapitel in Derselbe An Introduction to Sociolinguistics 5 Auflage Blackwell Publishing Oxford 2006 ISBN 978 1 4051 8668 1 S 315 335 englisch Seitenvorschauen in der Google Buchsuche Robert J Stoller Sex and gender On the Development of Masculinity and Femininity Science House London 1968 englisch a b Ingrid Samel Einfuhrung in die feministische Sprachwissenschaft 2 Auflage Erich Schmidt Berlin 2000 ISBN 3 503 04978 9 Johannes Bruggaier Er der Dicke ist Was konnen wir von den Sprachen der Naturvolker lernen In Sudkurier de 1 Dezember 2020 abgerufen am 20 Marz 2021 Vom Sprechen mit Genderlect und funf Geschlechtern Gisela Klann Delius Gender and language In Ulrich Ammon Norbert Dittmar u a Hrsg Sociolinguistics An International Handbook of the Science of Language and Society 2 vollstandig neu bearbeitete und erweiterte Auflage Band 2 Gruyter Berlin 2005 ISBN 978 3 11 017148 8 S 1564 1581 englisch Seitenvorschauen in der Google Buchsuche Suzanne Schlyter Mann und Frau vor Gericht Sprachverhalten wahrend eines Gleichberechtigungsprozesses In Susanne Gunthner Helga Kotthoff Hrsg Die Geschlechter im Gesprach Kommunikation in Institutionen Stuttgart 1992 S 201 228 Claudia Schmidt Typisch weiblich typisch mannlich Geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten in studentischen Kleingruppen Tubingen 1988 Claudia Schmidt Dieser Emil ist immer destruktiv Eine Untersuchung uber weibliches und mannliches Kommunikationsverhalten in studentischen Kleingruppen In Susanne Gunthner Helga Kotthoff Hrsg Die Geschlechter im Gesprach Stuttgart 1992 S 73 90 Ulrike Grassel Sprachverhalten und Geschlecht Eine empirische Studie zu geschlechtsspezifischem Sprachverhalten in Fernsehdiskussionen Centaurus Pfaffenweiler 1991 ISBN 978 3 89085 532 5 Adrienne Hancock Benjamin Rubin Influence of communication partner s gender on language In Journal of Language and Social Psychology Band 34 Nr 1 2005 S 46 64 englisch Jennifer Coates Women Men and Language A Sociolinguistic Account of Gender Differences in Language 2 Auflage London New York 2016 Antje Schmidt Kommunikationsverhalten und Geschlecht Rollenuntypische Gesprachsstile von Studentinnen Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 1998 ISBN 978 3 531 13145 0 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