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Die Gelbe Orchideenmantis Helvia cardinalis Synonym Parymenopus davisoni ist eine Fangschrecke aus der Familie der Hymenopodidae und die einzige Art der somit monotypischen Gattung Helvia Die sudostasiatische Art ist vergleichsweise wenig erforscht Das Mannchen wurde schon im Jahr 1877 von Carl Stal beschrieben Das Weibchen erhielt seine Beschreibung erst im Jahr 1890 durch James Wood Mason allerdings unter dem abweichenden Gattungs und Artnamen Parymenopus davisoni Die Zusammengehorigkeit der beiden Arten wurde erst ab 2015 erkannt Gelbe OrchideenmantisGelbe Orchideenmantis Helvia cardinalis WeibchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie HymenopodidaeUnterfamilie HymenopodinaeGattung HelviaArt Gelbe OrchideenmantisWissenschaftlicher Name der GattungHelviaStal 1877Wissenschaftlicher Name der ArtHelvia cardinalisStal 1877 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Weibchen 1 2 Mannchen 1 3 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 2 1 Bedrohung und Schutz 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 4 Terraristik 5 Systematik 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Illustration vom Kopf dem Thorax und einem der Schreitbeine des Weibchens der Gelben Orchideenmantis von James Wood Mason aus dem Jahr 1890 Die Weibchen der Gelben Orchideenmantis erreichen eine Korperlange von 45 mm Mannchen eine von 35 mm womit die Gelbe Orchideenmantis ein kleinerer Vertreter der Fangschrecken ist 1 Die Grundfarbe der Art ist indischgelb 2 Die Gelbe Orchideenmantis zahlt wie viele Arten der Familie Hymenopodidae zu den Blutennachahmern Die Augen der Art sind kegelformig zugespitzt und der Thorax Brustabschnitt vergleichsweise kurz 2 3 Mit vielen Fangschrecken weilt die Gelbe Orchideenmantis das Vorhandensein eines starken Sexualdimorphismus Unterschied der Geschlechter Weibchen Bearbeiten Der Halsschild Pronotum eine stark sklerotisierte Platte des ersten Brustsegments des Weibchens ist schwach granuliert und an beiden Seiten leicht gezahnt Diese Zahnchen werden in Richtung der Verjungung des Pronotums kleiner bis sie ganz verschwinden Der Thorax verfugt uber eine braune Zeichnung darunter ein v formiger Fleck im Zentrum darunter folgend eine schwarze Linie die am Ubergang zwischen Thorax Brust und Abdomen Hinterleib in einen weiteren annahernd halbkreisformigen Fleck am hinteren Rand des Thorax ubergeht Im Zentrum des Thorax liegt ein brauner Punkt und an seinem hinteren Rand braune Linien die jede einen Teil dieses Bereichs bedecken Das Prosternum vorderster Abschnitt des Sternums bzw der Brustplatte des Thorax ist etwas heller gefarbt und verfugt ebenfalls uber einen braunen Fleck der annahernd halbmondformig ist Dieser Fleck ist nach vorne gerichtet und beginnt ab der Basis der Fangbeine erstreckt sich uber den Rand des Thorax und reicht bis in die hinteren Ecken des Pronotums 2 Die Beine des Weibchens enthalten leichte Rottone und besitzen an den Tibien Beinschienen nahe dem Ubergang zu den Femora Schenkel blattartige Lappen die nicht breiter als 1 5 Millimeter sind Die Flugel uberragen das Abdomen zu etwa einem Sechstel Die Tegmina Deckflugel sind dreimal so lang wie breit und nach hinten hin zugespitzt Deren Rander sind ledrig durchscheinend und zinnoberrot gefarbt Ansonsten sind die Tegmina teilweise durchscheinend und besitzen ahnlich wie der Korper eine gelbe Grundfarbung Ausserdem zeigen sie drei lichtdurchlassige und sechs radiare grune Punkte die je zu zweit in drei Reihen angeordnet sind Davon sind die beiden vorderen kleiner und erscheinen zusatzlich etwas braunlich Das hintere Flugelpaar ist bis zum Ende hin deutlich zugespitzter und lichtdurchlassiger als die Tegmina Die Flugel sind cremefarben obgleich der aussere Rand der Flugel rotgelblich erscheint und nach hinten einen dunkleren Farbton annimmt 2 Die Flugel des Weibchens sind zu kurz und geben ihm wie bei den meisten Fangschrecken keine gute Flugfahigkeit Der Hinterleib des Weibchens ist braungelb und besteht aus sechs Segmenten die keine Zeichnung aufweisen 2 Mannchen Bearbeiten Das kleinere Mannchen der Gelben Orchideenmantis zeigt eine deutlich schwacher ausgepragte Grundfarbung und eine weniger kontrastreiche Zeichnung als das Weibchen 1 Es ist uber die schmaler gebaut 1 und besitzt anders als das Weibchen acht Abdominalsegmente Das Mannchen hat einen konkav geformten Thorax 3 und langere Flugel und ist somit im Gegensatz zum Weibchen ein guter Flieger Diesen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Flugfahigkeit gibt es bei den meisten Fangschrecken Ahnliche Arten Bearbeiten nbsp Die deutlich grossere und naher verwandte Orchideenmantis Hymenopus coronatus ahnelt der Gelben Orchideenmantis Die Gelbe Orchideenmantis ahnelt der verwandten und wesentlich bekannteren Orchideenmantis Hymenopus coronatus die ebenfalls zur Familie der Hymenopodidae zahlt Die Gelbe Orchideenmantis unterscheidet sich von dieser jedoch abgesehen von der kleineren Grosse und gelben Farbgebung durch die kleineren Lappen an den Beinen dem Fehlen des Augenhockers bei weiblichen Tieren und dem kurzeren Thorax 3 Vorkommen Bearbeiten nbsp Regenwald im Nationalpark Nam Tok Phlio im ostlichen Thailand einer der Lebensraume der Gelben Orchideenmantis Die Gelbe Orchideenmantis ist auf der Malaiischen Halbinsel auf Sumatra und Borneo verbreitet 2 Innerhalb dieser Gebiete bewohnt sie die tropischen Regenwalder Sie lebt bevorzugt auf den Bluten verschiedener Pflanzen in Regenwaldern auf denen sie sich gut tarnen kann 1 Fangschrecken die verschiedene Anpassungen an diese Lebensweise aufweisen werden als Blutenmantiden bezeichnet Bedrohung und Schutz Bearbeiten Uber mogliche Bestandsbedrohungen der Gelben Orchideenmantis existieren keine Angaben da ihre Bestande von der IUCN nicht erfasst werden 4 Lebensweise BearbeitenDie Gelbe Orchideenmantis ist wie viele Fangschrecken ein Lauerjager der sich uberwiegend reglos in seinem Habitat verhalt und potentielle Beutetiere blitzschnell mit den bedornten Fangarmen ergreift Das Beuteschema umfasst uberwiegend Gliederfusser in passender Grosse 1 Fortpflanzung Bearbeiten Das Balz und das Paarungsverhalten der Gelben Orchideenmantis sind mit denen anderer Fangschrecken identisch Die eigentliche Paarung kann drei bis vier Stunden in Anspruch nehmen Aus den befruchteten Ootheken schlupfen etwa vier Wochen nach Ablage jeweils etwa 15 bis 30 Jungtiere Diese besitzen anfangs eine Lange von vier Millimetern und besitzen ein orange schwarzes Aussehen womit sie wie die Larven vieler Fangschrecken Ameisen imitieren da diese von vielen potentiellen Raubern gemieden werden Man spricht hier von Mimikry 1 Terraristik BearbeitenDie Gelbe Orchideenmantis wird aufgrund ihres markanten Erscheinungsbilds wie viele Fangschrecken als Heimtier in der Terraristik gehalten sie steht jedoch in ihrer Bekanntheit hinter der Orchideenmantis Hymenopus coronatus zuruck Die Haltung eines oder mehrerer Exemplare der Gelben Orchideenmantis ist allerdings nur Haltern mit Erfahrungen zu empfehlen da die Art auf die genaue Einhaltung verschiedener Parameter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit angewiesen ist und uberdies empfindlicher auf Komplikationen etwa Schimmelbefall reagieren kann Wie bei allen Regenwaldbewohnern muss auch hier fur eine erfolgreiche Haltung die Temperatur und Luftfeuchtigkeit ihres naturlichen Habitats bestmoglich simuliert werden 1 Systematik BearbeitenDie Gelbe Orchideenmantis wurde 1877 von Carl Stal anhand eines Mannchens als Helvia cardinalis erstbeschrieben und ist ausserdem die einzige und damit auch die Typusart der monotypischen Gattung Helvia 5 Die 1890 von James Wood Mason als Parymenopus davisoni erstbeschriebene Art ist das Weibchen der Art 1933 wurde auch das Mannchen von Parymenopus davisoni beschrieben das jedoch der etwas in Vergessenheit geratenen Beschreibung durch Carl Stal entspricht Christian J Schwarz entdeckte 2015 die Gleichheit der beiden Arten und ubernahm wegen der Prioritatsregel des ICZN den alteren Namen Helvia cardinalis Der somit als Synonym geltende wissenschaftliche Name Parymenopus davisoni wird fur die Gelbe Orchideenmantis aber noch immer haufig verwendet 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Parymenopus davisoni Wood Mason 1890 auf Mantopedia abgerufen am 20 Marz 2020 a b c d e f The Annals and magazine of natural history zoology botany and geology 6th ser v 5 London Taylor and Francis 1890 S 436 437 Ltd abgerufen am 20 Marz 2020 a b c d Christian J Schwarz https www naturkundemuseum bw de sites default files publikationen serie a sb 8 05 schwarz pdf Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde A Neue Serie 8 2015 S 49 52 abgerufen am 20 Marz 2020 Helvia cardinalis Stal 1877 auf Global Biodiversity Information Facility abgerufen am 20 Marz 2020 Helvia cardinalis Stal 1877 auf Mantodea Species File abgerufen am 20 Marz 2020 Literatur BearbeitenThe Annals and magazine of natural history zoology botany and geology 6th ser v 5 London Taylor and Francis 1890 S 436 437 Christian J Schwarz Parymenopus davisoni Wood Mason synonym of Helvia cardinalisStal Insecta Mantodea Hymenopodidae Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde A Neue Serie 8 2015 S 49 52 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gelbe Orchideenmantis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Helvia cardinalis Stal 1877 auf Global Biodiversity Information Facility Helvia cardinalis Stal 1877 auf Mantodea Species File Parymenopus davisoni Wood Mason 1890 auf Mantopedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelbe Orchideenmantis amp oldid 238704998